Eurorack Frontplatten?

Night Machines

Night Machines

|||||
Ich bin gerade im Bastelfieber und suche Material für Eurorack Modul Frontplatten. Im Moment nutze ich 2mm Acrylglas, welches hier noch rum lag. Dies ist allerdings recht flexibel und biegt stark wenn man Klinkenstecker einsteckt. Aluminium kann ich zu Hause nicht sägen oder bohren, d.h. das fällt raus. Wie ist Eure Erfahrung mit Holz oder anderen Materialien? Ich finde das durchsichtige Acrylglas irgendwie ziemlich cool. Gibt's davon vielleicht noch festere Stoffe oder reichen evtl. schon 3mm Dicke?
 
Du kannst auch Epoxyd nehmen, also normales Platinenmaterial. Die Frontplatten der Make Noise Pressure Points sind daraus gemacht.
 
changeling schrieb:
Du kannst auch Epoxyd nehmen, also normales Platinenmaterial. Die Frontplatten der Make Noise Pressure Points sind daraus gemacht.
Kennst Du dafür eine gute Bezugsquelle und kann man Epoxyd gut schneiden/sägen/brechen und bohren?
 
bartleby schrieb:
aluminium ist sehr weich.
Werde das dann bei Gelegenheit mal probieren. Habe nur gelesen dass man Aluminium am besten mit einer festen Tischbohrmaschine bohrt, weil man viel Umdrehungskraft aber wenig Umdrehngsgeschwndigkeit dafür braucht.
 
Mit der Panel-Herstellung habe ich mich tatsächlich etwas auseinander gesetzt. Hier meine bisherigen Erfahrungen (Tippfehler könnt Ihr behalten :D ):

Letzes Projekt war ein 3mm Acryl Frontpanel für den Anrushi, gelasert:

https://plus.google.com/108447678677951 ... 3hp4?hl=de

Biegen tut sich da nix, allerdings ist das Panel auch sehr gut befestigt - nicht nur im Rack sondern auch an der eigenen Platine. Bei Acryl gibt es prinzipiell zwei unterschiedliche Varianten, GS (Gegossen) und XT (Extrudiert). Vermutlich haben diese auch unterschiedliche Eigenschaften was die Biegsamkeit angeht. Ich hätte jetzt gesagt, besorge Dir einfach so eine Muster-Box von modulor.de - aber die Muster sind relativ klein. Daraus die Biegsamkeit/Härte abzuleiten wäre etwas schwierig.

Die Panels für das Nordcore MIDI-CV habe ich aus 2mm dicken Flugzeugsperrholz (Birke AFAIR) gelasert. Ich finde das auch ausreichend stabil und ganz nett anzusehen:

viewtopic.php?f=13&t=63127&start=600#p773879

Alu-Verarbeitung daheim kann man auch versuchen. Ich hatte mit Waterslide-Decals ganz gute Ergebnisse erzielt:

https://www.dropbox.com/s/tijux6vcs6j91 ... 155612.jpg

Die Platte war 2mm vom Baumarkt. Mit genügend Lagen Klarlack wirst Du auch die "Aufkleber" kaum erkennen können. Schwierigkeit hierbei ist es passgenau zuzuschneiden. Ohne brauchbares Werkzeug (Tisch-Kreissäge oder irgend eine stabile Bastelei mit einem Anschlag und einer Hand-Kreissäge) wird das alles sehr "meh".

Eine andere Idee, die ich verfolgt habe, war es Aluminium zu ätzen. Das schafft man z.B. mit Urinsteinentferner aus der Putzmittelabteilung. Vom Prinzip her genau so wie Leiterplatinen-Entwicklung: Fotopositiv-Lack, belichten, entwickeln und ätzen:

https://www.dropbox.com/s/ap0p1b71ll3w9ur/finished.jpg
https://www.dropbox.com/s/aznpqegfx8pi5 ... 140331.jpg

War aber recht "Vintage" vom Look her :) Schwierigkeiten hier sind vergleichbar mit denen aus der Platinenherstellung. Also die üblichen Variablen: Blickdichte der Vorlage, Belichtungszeit, Entwicklerlösung (Temperatur, Konzentration, Dauer), Ätzlösung (Temperatur, Konzentration, Dauer) und wie gut Fotopositiv-Lack-Schicht geworden ist. Also *viele* Schrauben an denen man drehen kann bis alles optimal ist.

CNC-Versuch hatte ich auch mal unternommen:

https://www.dropbox.com/s/zpgsy6hiykkw7 ... 010520.jpg
https://www.dropbox.com/s/wjbg15qryajzc ... 224111.jpg (rechts im Bild)

Ist *sehr* zeitaufwendig und man muss sich an die Stichelgröße und Eintauchtiefe relativ langsam herantasten. Ist aber eine Sache, die ich mit Sicherheit weiterverfolgen werde.

Unterm Strich kann man sagen, dass Acryl (3mm) und Holz (2mm) am Lasercutter bisher am besten aussieht, die wenigsten Macken hat und am schnellsten geht. FabLabs und Hackerspaces gibt es mittlerweile in vielen Städten, so ein 30-40 Watt Laser (nein, kann *kein* Metal gravieren / schneiden) gehört zu jeder Grudausstattung. Ein dickerer Laser (90 Watt / Faserlaser) wäre in der Lage auch Metal zu schneiden, hatte aber bisher nicht den Zugang zu so einem Gerät um es zu testen.

Auf dem Plan habe ich noch weitere Versuche mit Ätzen, hier aber mit der Hilfe vom Laser um die Ätzmaske freizulegen, ein Verbundstoff - ähnlich wie Dibond - selbst zu machen. Also eine Lage Laserbaren Kuststoff auf eine härtere Alu-Platte kleben

Zu meinen Bezugsquellen:

- http://www.plexiglas-shop.com/DE/de/index.htm
- http://www.modulor.de/shop/
- http://www.musikding.de/Montagematerial ... 19_35.html
- OBI :)

Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen.

Cheers!
Paul.
 
@pulsar
Klasse Aufstellung! Danke für den Erfahrungsbericht! :supi:

pulsar schrieb:
... ein Verbundstoff - ähnlich wie Dibond

Auch ein gutes Stichwort zur Materialfrage: Alu-Dibond
Das ist ein Verbundmaterial aus zwei Lagen dünnstes Alublech und Kunststoff in der Mitte. Lässt sich ähnlich verarbeiten wie Holz. Ist auch mit einem Akkuschrauber zu Bohren. Aussenfläche ist in der Regel blankes Aluminium, gibt es aber auch mit Folie kaschiert. In den Stärken 2-3mm kann man aus einer Platte sehr gut kleine Panels mit einem Metalllineal und einem Teppichmesser ausschneiden. Dazu einfach je einen kräftigen Schnitt auf der Vorder- und Rückseite durch die Aluschicht, dann vorsichtig in beide Richtungen anbiegen und die Kunststoffschicht durchtrennen. Mit etwas Übung muss man die Schnitte nicht einmal entgraten, weil durch das Anbiegen der Kunststoff gedehnt wird und danach einen Tick höher steht, als die Alukante. Perfekt für Waterslide-Decals und Klarlackfinish.
 
Aerys II schrieb:
Auch ein gutes Stichwort zur Materialfrage: Alu-Dibond
(...) In den Stärken 2-3mm (...)a
interessant. ist denn das in 2mm dicke stabil genug?
gibts ja auch in weiß, koennte ich mir schick vorstellen.
ein modularsystem in imperial-stormtrooper-weiß.
 
bartleby schrieb:
interessant. ist denn das in 2mm dicke stabil genug?

Ja. Da das ein Sandwich ist, ist es erstaunlich starr.

bartleby schrieb:
ein modularsystem in imperial-stormtrooper-weiß.

Modcan!

front.jpg
 
Flix04 schrieb:
Kennst Du dafür eine gute Bezugsquelle und kann man Epoxyd gut schneiden/sägen/brechen und bohren?

Wegen Beschriftung dachte ich an professionell hergestellte Platinen. Das Rohmaterial kriegste aber eigentlich überall: Reichelt, Conrad, ...
Platinenschere gibt's glaub ich auch bei Reichelt. Bohren und Co geht leichter als Alu.
 
Flix04 schrieb:
bartleby schrieb:
andere moeglichkeit: fertige alu-blindfrontplatten von reichelt o.ae. - musst du nur noch bohren...

Ich habe leider nur nen Akkubohrer, d.h. Aluminium bohren wird schwierig :?
ich nehm immer diese hier
http://www.conrad.at/ce/de/product/5410 ... t-eloxiert
und bekleb die dann .. siehe hier im forum selbsthilfe gruppe oakley

bohren ist leicht .... tischbohrmaschine ist aber besser geeigent weil die löcher rund werden und net eierförmig :)
da tuts jede tischbohrmaschine für +150E für nur alu

ein wenig eierförmig ist auch egal man schreubt ja eh bauteile rein und die muttern / beilagscheibchen verdecken das dann

3mm dicke ist grad noch die grenze die ma sich antun soll .. da hat man mitunter schon bei bestimmten bauteilen ( z.b cliff klinken ) probleme beilagscheiben zu verwenden
lg widy
 
Schaeffer-AG ist gut! Ich habe dort meine Frontplatten bestellt! Dauert ein wenig, aber es ist gut! Mittlerweile bieten sie nicht nur Gravur an, auch kannst du dein schillerndes Design aufdrucken lassen. Preis für Sonderwünsche kann ich dir allerdings nicht sagen.

Lade dir den Frontplattendesigner runter, 3H und die passenden TE kannst du dir einstellen, und für die Befestigungslöcher auf den Schienen messe einfach mal bei einem Döpfer-Modul (sofern vorhanden) nach.

Die haben dann auch gleich ein Bestellprogramm im Designer integriert. Tolle Bude, außerdem gibt es Gummibären zu jeder Bestellung.

Lg.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben