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Wahnwitz

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Hallo zusammen!

Ich bin brandneu im Forum und möchte mich hier auch gleich als Anfänger outen :)

Ich mache bereits seit 25 Jahren Musik, vorzugsweise Bass und Schlagzeug in Sessions. Am meisten hängt mein Herz jedoch an der Konzertgitarre.
Zum einen weil ich das Instrument und die klassische Musik dafür mag - zum anderen weil es auf dem Land, wo ich wohne, schlichtweg an Musikern mangelt, die sich zu einer Funk/Reggae/HipHop/Dub Combo bewegen lassen :)

Um Elektronik habe ich lange einen Bogen gemacht. Meine Liebe zum (Studio one) Dub hat mich dann aber doch mal zu minimal und elektro Dub geführt..
Nun besitze ich eine Maschinedrum MKII, einen MicroKORG, ein MAM Bass Synthi und einen Yamaha s30 Synth sowie diverse Effektgeräte (Holier Grail, Memory man).

Das fetzt auch alles wie sau. Aaaber.. nun stoße ich an die Grenzen des Equipments. Konkret des Sequencers in der MD. Aktuell programmiere ich zb den MAM Bass über die Steps und regel an den Tonhöhen je Step herum und setze so im jeweiligen Pattern dann eine Bass-spur zusammen. Ebenso mache ich das mit dem Korg über eine weitere MIDI "Machine". ich habe also in einem Kit zwei Tracks mit jeweils einer MIDI Machine belegt, die einmal den Korg und einmal das MAM ansteuert.
Wenn ich jetzt also live jamme ist es verdammt schwer komplett neue Bass-Spuren on-the-fly einzugeben, da die Komposition durch das eindrehen der Tonhöhe- und Länge eben Zeit in Anspruch nimmt. Soweit ich hier und woanders gelesen habe, kommt man mit dem Sequenzer der MKII auch nicht wirklich weiter, da der bessere Sequenzer in anderen Elektron Produkten ein wesentliches Merkmal ist. Habe ich hier was übersehen? Das Handbuch ist bzgl. der Effektsection und den weiteren Konfigurationen der Machines erweiterungsbedürftig..

Mich interessiert jetzt mal wie erfahrene Hasen ihre Setups aufbauen um zB. Bassspuren live einzuspielen/loopen, etwa über ein MIDI Keyboard.

So wie ich das sehe, brauche ich noch einen separaten Sequenzer, der von der MD getaktet wird?
Soundmäßig wird es wohl in die eher minimale Richtung gehen und halt eben Dub :)

Computer/PC möchte ich nicht benutzen - also lieber kleine Kistchen.

Ich hoffe und freue mich auf einen kleinen Tritt in die richtige Richtung!
 
wie wäre es denn mit einem Arturis Beatstep Pro .. damit kann man auf jeden Fall sehr spontan Basslines einklopfen oder drehen

der läuft auch wunderbar synchron zur Md oder zu analogen clocksignalen .. wie du magst
 
Wenn Du die Bassline einspielen willst, sind es vermutlich Sachen, die sich nicht in ein bei Stepsequenzern übliches 16tel Raster pressen lassen ?
 
Hallo darsho
Wenn Du die Bassline einspielen willst, sind es vermutlich Sachen, die sich nicht in ein bei Stepsequenzern übliches 16tel Raster pressen lassen ?
Nein, das ist kein Problem. Es geht eher um das Einspielen/stark verändern einer Bassline in Echtzeit.

Was die steps angeht: Ich benutze die MD mit BPMs ab 220 und "denke" dann mindestens 2 oder alle 4 Pattern als einen "Takt" .. zusammen mit Pattern Chaining habe ich also genug "Platz".


@verstaerker
Ich dachte da eher an eine Art Step-Sequenzer mit Klaviatur :) Gibts sowas ueberhaupt?
 
aha, ok.
Stepsequencer mit Tastatur, wo Du die Steps einfach verändern kannst. 16-tel Steps reichen aus. Aber ohne Synth, da Du den ja schon hast.

Mein Tipp: Nimm nen Beatstep pro und häng ein kleines MIDI Keyboard dran, die sind nicht teuer.
Um Basslines einzuspielen, braucht man ja nicht viele Oktaven am Keyboard.

https://www.thomann.de/de/arturia_beatstep_pro.htm

https://www.thomann.de/de/midi_masterkeyboards.html

Nachtrag: Äh, kann der Beatstep Pro eigentlich von außen gefüttert werden mit MIDInoten ? Müsste kurz mal jemand bestätigen....hab meinen Beatstep pro nicht mehr.
 
Hallo

Du hast das alte Problem, dass Du Musiker bist, und Dein Instrument spielen kannst. Die ganzen Geräte werden aber großteils von Leuten entwickelt, die selbst keine Instrumentalisten sind. Die haben zwar vielleich musikalischen Geschmack, aber sie können sich nicht vorstellen, dass jemand einfach eine Basslinie mal einspielen kann.
Das was Du suchst, würde man einen "MIDI-Looper" nennen. Sowas gibt es aber nicht als Hardware, zumindest nicht in einem Umfang, in dem es sich sinnvoll in ein komplexes Setup einbinden lassen würde (suche einfach mal nach dem Begriff hier im Forum).

Bei Software sieht es ein bisschen besser aus. Im Prinzip kann man jedes bessere Sequencer-Programm als MIDI-Looper verwenden. Fürs OS X gibt es speziell "Logelloop". Für iPad gibts midiloop. Beide kenne ich selbst nicht.

Eine andere Möglichkeit wären Audio-Looper. Da nimmst Du halt den fertigen Sound auf, und nicht die MIDI-Noten. Soundveränderung im Nachhinein ist also sehr beschränkt.
 
Wobei man bei den Audioloopern halt im nachhinein keine einzelnen Noten mehr abändern kann oder gar den Synthesizersound, man nimmt ja ein Take auf.
Und beide Flagschiffe auf dem Markt (EHX 45000 und Boss 505, oder so ähnlich) sind zwar auf dem Papier zu MIDI Loops zu synchroniseiren, in der Praxis habe ich da aber eher durchwachsenes Feedback zu gelesen.
 
Das geht ja flott hier :)

Das mit dem (MIDI) Looper ist schonmal ein guter Tip, Danke!

@darsho
Das probiere ich mit dem Memory Man mal aus, der kann auch loopen. Beim Basslauf ist mir ein nicht an die clock gekoppelter Loop sogar lieber :)
 
Das Thema "MIDI-Looper" beschäftigt mich auch schon lange, und ich hab mir über die letzten Jahre einen eigenen gebaut, der jetzt seit ein paar Wochen quasi fertig entwickelt ist. Ich hab mittlerweile vier davon in meinem Studio, die alle synchron laufen:



Das Teil ist "dead-simple": eine Spur, vier Pattern, Record, Play, Loop. Man kann für Rec/Play/Patternwechsel eine "Quantisierung" einstellen, z.B. "einen 4:4 Takt" aber auch z.B. 1:8 oder 1:4 - das ergibt dann sehr interessante Verschiebungen wenn mehrere Sachen in unterschiedlichen Loop-Längen laufen.

Wenn jemand auch so einen will, kann man das sicher arrangieren. Aktueller Status ist allerdings, dass ich das Gerät mangels CE-Kennzeichnung etc. gar nicht fertig aufgebaut verkaufen dürfte, evtl. ist es als "DIY Projekt" zum Selber-Löten möglich.
 

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Max schrieb:
Das Thema "MIDI-Looper" beschäftigt mich auch schon lange, und ich hab mir über die letzten Jahre einen eigenen gebaut, der jetzt seit ein paar Wochen quasi fertig entwickelt ist. Ich hab mittlerweile vier davon in meinem Studio, die alle synchron laufen:



Das Teil ist "dead-simple": eine Spur, vier Pattern, Record, Play, Loop. Man kann für Rec/Play/Patternwechsel eine "Quantisierung" einstellen, z.B. "einen 4:4 Takt" aber auch z.B. 1:8 oder 1:4 - das ergibt dann sehr interessante Verschiebungen wenn mehrere Sachen in unterschiedlichen Loop-Längen laufen.

Wenn jemand auch so einen will, kann man das sicher arrangieren. Aktueller Status ist allerdings, dass ich das Gerät mangels CE-Kennzeichnung etc. gar nicht fertig aufgebaut verkaufen dürfte, evtl. ist es als "DIY Projekt" zum Selber-Löten möglich.


könntest du da ein Video von machen?
 
Ein Video kommt auf jeden Fall noch, ist schon in Planung!

Ich arbeite im Moment noch an einem zweiten Modul, das die identische Hardware besitzt (bis auf die Farbe der Knöpfe und die Beschriftung vom Gehäuse). Das wird dann ein "Quantizer" mit dem man Noten in "Echtzeit" quantisieren kann (1:16, 1:8, Triolen...). Man muss das etwas üben und die Taste immer kurz vor der Zählzeit treffen, dann kann man spielen wie programmiert..

Wenn beide Geräte fertig sind wollte ich mal ein Video machen. Kann allerdings noch dauern, der Bottleneck sind die Gehäuse für den Quantizer, das kann noch länger dauern.

Wenn ich dazu komm, mach ich demnächst mal selber ein quick&dirty Video von den Prototypen...

Zu den Kosten kann ich im Moment nicht viel sagen, die aktuellen Herstellungs-Kosten sind aber so hoch, dass man das im Moment eigentlich nicht wirklich sinnvoll verkaufen kann. Die Kosten stehen und fallen da mit der Stückzahl, im Moment kostet mich allein das Gehäuse 150,- + MwSt bei einer Stückzahl von 10 (ist aber auch sehr geil aus eloxiertem Aluminium). Ich überlege auf jeden Fall bei Bedarf eine kleine Serie aufzulegen, muss da aber noch einige Details klären...
 
MIDIBox Sequencer (V4 bzw V4 lite), der ist allerdings nur DIY.
Ist für "mal eine Bassline" einspielen vllt. überdimensioniert, aber kann genau das sehr gut und komfortabel (Live-Recording, Quantisierung an/aus, Nachbearbeitung etc.)

Schau mal in meinen Vimeo-Videos, Link unten in meiner Signatur (hab grad schlechten Zugriff auf die Seite).
 
TB 303 qicksilver kann midiloop, alte noten werden von den neuen in echtzeit überschrieben.. und höchstwahrscheinlich kann das der ENGINE hardwaresequencer aus dem hause SOCIAL ENTROPY ebenfalls. <ohne gewähr>
 
fanwander schrieb:
Das was Du suchst, würde man einen "MIDI-Looper" nennen. Sowas gibt es aber nicht als Hardware, zumindest nicht in einem Umfang, in dem es sich sinnvoll in ein komplexes Setup einbinden lassen würde (suche einfach mal nach dem Begriff hier im Forum).

MIDI-Looper gibt es als DIY-Lösungen (Midirex, Midigal). Demnächst soll ein MIDI-Looper als Fertiggerät erscheinen, siehe: http://www.future-artist.com/home-en/product/
 
reface dx und cs haben auch einen midilooper an board, funktioniert auch mit externem gerät.
 
Interessanter Thread! Hätte nen etwas aussagekräftigeren Namen verdient. Vielleicht kann da ja einer der MODs was richten?
 
fanwander schrieb:
Das was Du suchst, würde man einen "MIDI-Looper" nennen. Sowas gibt es aber nicht als Hardware, zumindest nicht in einem Umfang, in dem es sich sinnvoll in ein komplexes Setup einbinden lassen würde


Sehr geehrter Dr. Anwander, Sir ...wenn sie erlauben, euer Gnaden:
Kleines, bescheidenes Veto...



Yamaha QY Series - der Pattern-Mode

Yamaha%20QY%20Pattern%20Screen_zpsksripz1e.jpg




Yamaha RM1X - der Pattern bzw. Pattern-Chain Mode (...sogar mit eigenen Track-Mute Buttons...)

Yamaha-RM1x.jpg




Sequentix Cirklon - "CK Realtime" Mode

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Technics KN Tischhupe - der "Composer"-Mode

KN7000_COMPOSER_FIGURE_3.jpg




AKAI MPC Series...

...ich verwette mein Hinterteil drauf, die MPCs können sowas auch! "...Realtime-Pattern-irgendwas"-Modus...

2_MPC1000V4.02_Main.jpg




HTH
danoh_hat_zpshehijmhd.gif







:supi:


...könntest du links neben den "Pattern"-Buttons noch eine (zwei...) Button-Reihen machen, mit denen man mehrere "Tracks" umschalten könnte...?
 
An der Stelle auch nochmal ein Update von mir: beide Geräte (Quantizer und Looper) gibt es "Standalone" und als Eurorack-Modul - erstere ist fertig entwickelt, für letztere bekomm ich nächste Woche einen Schwung Platinen.

Ich hab mittlerweile auch das CE-Kennzeichen und Angebote für Gehäuse/Frontplatte und Platinen-Bestückung bei einer Serie von 50 Stück: die Gehäuse-Version kostet 400,-, die Eurorack-Version 300,- (inkl. MwSt). Wird allerdings noch etwas dauern, nachdem ich momentan kaum Zeit habe, mich darum zu kümmern wegen "richtiger" Arbeit und Nachwuchs.

hairmetal_81 schrieb:
...könntest du links neben den "Pattern"-Buttons noch eine (zwei...) Button-Reihen machen, mit denen man mehrere "Tracks" umschalten könnte...?

Ich will erstmal noch ein paar neue Module entwerfen und neuartige Sequencing-Ansätze ausprobieren (algorithmische Sachen und so), dabei ist die Philosophie immer "1 Gerät, 1 Track, 1 Funktion" und keine Mehrfachbelegungen der Tasten. Irgendwann will ich dann aber auch ein größeres Gerät bauen, in dem mehrere Funktionen kombiniert sind und mit dem man auch mehrere Tracks hat.
 
+1 MPC:

Eine MPC ist dafür entwickelt worden, dass man entweder über die Pads live einspielt oder per MIDI live MIDI-Sequenzen einspielt. Dabei kann man quantisieren, oder auch nicht (bei den Hip Hopern meist letzteres). Geht alles sehr straightforward. Noten löschen auch super einfach: Durchlauf des Pattern und Pad oder Note mit Erase drücken. Die Tracks (Spuren) einer Sequenz lauen dabei im Loop. Punch-in-out geht auch. Man kann zwischen Overdub und Play die ganze Zeit hin und her schalten.

Tipp: MPC1000, ist gebraucht günstig und macht das und noch viel mehr, ohne dabei zu kompliziert in der Bedienung zu sein.
 
Klaro. Der OP hat sich ja als Musiker "geoutet", von daher will er wohl in erster Linie live einspielen, dachte ich mir. :)

Warum wird hier im Forum die MPC als Konzept eigentlich eher ignoriert? kommt mir immer so vor. Damit kann man doch quasi alles erledigen, was eine Schaltzentrale in einem Setup leisten muss. Mir rätselhaft.
 


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