Fauxhundred: Nachbau Buchla 400

Also ein polyphoner west coast synth. Wollte ich schon lange mal sehen sowas.
Bin mal gespannt wie das Konzept aufgeht.
Ich werde das auch verfolgen. Schon rein aus Neugier. Das Konzept an sich ist ja nichts Neues, ich finde es aber schon cool, wenn jemand da soviel Mühe reinsteckt.
 
Ja, ich bin auch interessiert, zumindest solange der Preis noch nicht bekannt ist😆
 
Supercool !
So einen Synth würde ich mir sehr gerne hinstellen.
Wichtig (für mich) ist aber, dass das Gerät solide und zuverlässig gebaut ist (vergleichbar 3rd Wave).
…und der Sound muss natürlich interessant sein. 🙂
 
Endlich mal ein interessant und komplex klingender polyphoner Synthesiser.
Pff ,Klar, klingt sehr komplex aber gibts schon! Prophet 08 Rev2 (einer der komplexesten Synths) mit 16 Stimmen ,Layerning und den jeweils 4 Modulationskanälen und 4 Lfo's. Da gehts noch wesentlich komplexer wenn man es drauf anlegen würde.
Dann noch auf nem zwöten Midikanal sön Streicher und es würde auch klingen wie ein Killerorchester. Ich will ihn ja nicht schlechtreden dieses Riesending. Aber braucht man so etwas heute echt noch?
Alter Falter...ich realisiere daß mein Jupiter 4 gegen dieses Monster sehr Mikrig ,also Mückrig klein wirkt. Den könnt man ja schon fast draufstellen auf die Ablage :lol: Was für ein Elefant.
 
Naja, der 400 scheint eher ein Computer mit eingebauter Klangerzeugung zu sein. Der Fokus schien ja auf der Programmierbarkeit von ganzen Strukturen/Stücken zu liegen. Es gab wohl mehrere Programmiersprachen für das Ding. Ich könnte mir vorstellen, dass der Klang gar nicht so spektakulär ist.
 
Also ein polyphoner west coast synth. Wollte ich schon lange mal sehen sowas.
Bin mal gespannt wie das Konzept aufgeht.
Das Ding wollte damals schon kein Aas haben. Es gibt meist gute Gründe, warum manche Vintage-Synthesizer heute so extrem selten sind. Mal lag es an der unausgereiften Technik, mal am Preis und sehr oft am schlechten Sound und bei einigen Geräten kommt sogar alles zusammen.
 
Das Ding wollte damals schon kein Aas haben. Es gibt meist gute Gründe, warum manche Vintage-Synthesizer heute so extrem selten sind. Mal lag es an der unausgereiften Technik, mal am Preis und sehr oft am schlechten Sound und bei einigen Geräten kommt sogar alles zusammen.
Es sind noch andere Gründe vorstellbar: keine Händler, geschweige denn eine internationale Vertriebsstruktur, kein Internet, stattdessen nur eine Handvoll Fachzeitschriften, denen die Erwähnung abseitigerer Instrumente – wenn überhaupt – allenfalls eine Randnotiz wert war, und dazu eine Kundschaft, deren überwältigende Mehrheit nach dem Grundsatz "was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht" handelte.
 
Ob ich einen 400er haben möchte, nötiges Kleingeld und reelle Verfügbarkeit vorausgesetzt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Ich finde das Projekt an sich halt einfach interessant, weil mal was anderes als die üblichen dutzendweise Subtraktivclones.

Die Struktur ist mit Oszillator-Waveshaper-Wavefolder-FM (kein Filter, keine LPGs) in Mehrstimmig mal was ganz anderes. Rein vom Konzept dürften viele mögliche und ähnliche Klänge z.B. mit dem Madrona Labs Aalto erreichbar sein. Ich bin weder für noch gegen diesen Synth, weil ich einfach viel zu wenig davon gehört habe. Auf CP/M Grünmonitor bin ich dann auch nicht so versessen, eigentlich eher froh, daß diese Zeiten vorbei sind. Andererseits darf man nicht vergessen, daß das von Anfang der 1980er stammt und die Programmierung eines Synth über Monitor noch total exotisch war. Interessiert mich eben auch ein bisschen vom historischen Standpunkt her.
 
deren überwältigende Mehrheit nach dem Grundsatz "was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht" handelte.
Nix für Ungut, aber der Spruch wirkt auf mich nicht nett und überheblich. Wenn sich so einem Monsrument kein Händler anahm hatte das bestimmt Gründe.
Naja, wenn das ein Gerät für die Elite ist dann bin ich lieber Unterschicht. Immerhin kann ich mir Sequential und Mfb leisten und damit was machen.
Es muß für mich auch kein Holz eines Walnußbaum sein. Ich vermute daß dieses Monstrument ein Mann den gar nicht alleine heben kann.
Was sind das eigentlich für komische Tasten die das hat?
 
Darf man auch nicht vergessen, daß in den 80ern keine so enge Vertriebsstruktur wie heute bestand und dazu noch der heftige Dollarkurs dürften die Gerätschaften auch finanziell absolut uninteressant bei uns gemacht haben.
 
Das Ding wollte damals schon kein Aas haben.

Wahrscheinlich, weil keiner außerhalb von Dons Dunstkreis überhaupt wußte, daß es dieses Gerät gibt.

Es gibt meist gute Gründe, warum manche Vintage-Synthesizer heute so extrem selten sind.

Buchlas Geräte waren immer auf einen bestimmten Kundenkreis und einen bestimmten Ansatz hin ausgerichtet -- und wenn jemand gedanklich und konzeptionell seiner Zeit weit voraus ist, kommen die potenziellen Kunden nicht so schnell hinterher.

Mal lag es an der unausgereiften Technik, mal am Preis und sehr oft am schlechten Sound und bei einigen Geräten kommt sogar alles zusammen.

Frühe Digitaltechnik ist dafür ein wunderbares Beispiel.

Stephen
 
Es gab da jetzt in den letzten Wochen ein paar Artikel zum Weg von Don Buchla. Interessant fand ich, dass er nach dem 200er immer weniger an Klangerzeugung interessiert zu sein schien, sondern mehr an der Schnittstelle zwischen Performer und Maschine, an der Erzeugung von komplexen Steuerungsabläufen usw. Daher dann auch Thunder und Lightning.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nix für Ungut, aber der Spruch wirkt auf mich nicht nett und überheblich.
Schau Dir die Anfänge kommerziell erhältlicher Synthesizers ab Mitte/Ende der 60er Jahre an, und Du wirst sehen, dass dieser Spruch zutrifft: Er ist – leider, muss ich dazu sagen! – der rote Faden, der sich durch die vielen Versuche zieht, neue Konzepte am Markt zu etablieren. Weitet man den zeitlichen Horizont, kommt der Spruch in die Nähe von "Des Ersten Tod, des Zweiten Not, des Dritten Brot".

Wenn sich so einem Monsrument kein Händler anahm hatte das bestimmt Gründe.
Ist Dir bekannt, dass selbst den Minimoog zu Beginn kein Händler haben wollte? Nicht einer! Auch hier wieder: "Was er nicht kennt, das frisst er nicht."

Naja, wenn das ein Gerät für die Elite ist dann bin ich lieber Unterschicht.
Bitte, was genau meinst Du mit diesem Satz? Ist eine ernstgemeinte Frage, denn dieser Satz lässt sich auf mehrere Arten verstehen, und ich würde vor einer Reaktion gerne Missverständnisse ausschließen.

Immerhin kann ich mir Sequential und Mfb leisten und damit was machen.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Es muß für mich auch kein Holz eines Walnußbaum sein. Ich vermute daß dieses Monstrument ein Mann den gar nicht alleine heben kann.
Hier siehst Du Don Buchla, den Unterarm auf einem Buchla 400. Das gibt Dir einen gutem Eindruck von den Abmessungen dieses Instruments und erlaubt auch bessere Annahmen über dessen Gewicht.
buchla1960s.jpg


Was sind das eigentlich für komische Tasten die das hat?
Ganz, ganz grob gesagt geht der Buchla 400 (wie viele Instrumente von Buchla) von der Idee aus, dass die Eingabeelemente eines Instruments von den musikalischen Abläufen und Klängen getrennt sein sollten, und dass der Komponist/Interpret für jedes Stück neu bestimmen kann, welches Eingabeelement welche Funktion hat.

So kann in einem Stück die gesamte Sensortastatur des 400 im Sinne einer klassischen Klaviatur benutzt werden: Die langen Sensorfelder sind die weißen Tasten, die kleinen darüber die schwarzen (mit entsprechenden Lücken zwischen jeder Zweier- und Dreiergruppe).

In einem anderen Stück könnten einige der langen Sensorfelder benutzt werden, um ausgewählte Klangparameter zu steuern: So könnte man mit einem Sensorfeld die FM-Intensität steuer, während ein anderes die Attack-Zeit verkürzt und gleichzeitig Decay- und Release-Zeiten verlängert.

In wieder einem weiteren Stück könnten die Sensorfelder jeweils verschiedene, sich wiederholende Tonfolgen starten und stoppen, und die Fingerposition auf dem Sensorfeld steuer die Geschwindigkeit dieser Tonfolgen.

Oder beliebige Kombinationen daraus.

Und alles speicherbar, mitsamt aller Tonfolgen und Klänge, an einem separaten Monitor editierbar: 1982.
 
[...] Ganz, ganz grob gesagt geht der Buchla 400 (wie viele Instrumente von Buchla) von der Idee aus, dass die Eingabeelemente eines Instruments von den musikalischen Abläufen und Klängen getrennt sein sollten, und dass der Komponist/Interpret für jedes Stück neu bestimmen kann, welches Eingabeelement welche Funktion hat.

So kann in einem Stück die gesamte Sensortastatur des 400 im Sinne einer klassischen Klaviatur benutzt werden: Die langen Sensorfelder sind die weißen Tasten, die kleinen darüber die schwarzen (mit entsprechenden Lücken zwischen jeder Zweier- und Dreiergruppe).

In einem anderen Stück könnten einige der langen Sensorfelder benutzt werden, um ausgewählte Klangparameter zu steuern: So könnte man mit einem Sensorfeld die FM-Intensität steuer, während ein anderes die Attack-Zeit verkürzt und gleichzeitig Decay- und Release-Zeiten verlängert.

In wieder einem weiteren Stück könnten die Sensorfelder jeweils verschiedene, sich wiederholende Tonfolgen starten und stoppen, und die Fingerposition auf dem Sensorfeld steuer die Geschwindigkeit dieser Tonfolgen.

Oder beliebige Kombinationen daraus.

Und alles speicherbar, mitsamt aller Tonfolgen und Klänge, an einem separaten Monitor editierbar: 1982.

Und das dürfte Bernies Äußerung, warum das Ding kein Aas haben wollte, eindeutig belegen: Bei einem Instrument dieser Art muß man sich vorher Gedanken machen, was man machen will. Das ist so weit vom Moog'schen Ansatz mit Orgeltastatur entfernt wie es nur geht.

Das ist nichts für den Durchschnittsorgler, der sich einen DX7 hinstellte, um auf der Bühne vorsichtig progressiv auszusehen.

Stephen
 
Und das dürfte Bernies Äußerung, warum das Ding kein Aas haben wollte, eindeutig belegen:
Diese Art von Flexibiltät ist nun mal Fluch und Segen zugleich. Kann ich verstehen, wenn das einer nicht will. Aber es ist auch wie mit jedem anderen Instrument. Man muß erst mal lernen es zu beherrschen.
Für schnell mal nen fetten Bass ist der 400 einfach nicht der richtige Kandidat.
 
Man muss aber fairerweise zugeben, dass diese Instrumente nur punktuelle Materialisierungen der Ideen eines Typen waren, der vermutlich danach schon wieder weiter auf seinen Weg war. Das sind keine Produkte mit Produktpflege. Da war das Synclavier schon was ganz anderes.
 
Da war das Synclavier schon was ganz anderes.
Auch wenn es Dein Thread ist: Wollen wir nicht versuchen, diesen Thread auf der Fauxhundred/400-Spur zu halten? Denn konzeptionell wie auch preislich ist das Synclavier doch wirklich etwas ganz anderes als derdas Buchla 400.

…auch wenn ich hinsichtlich Produktpflege Dir nach meinen 200e-Erfahrungen durchaus zustimmen würde, aber das zu vertiefen, würde den Thread vielleicht überdehnen.

Mit den "punktuellen Materialisierungen von Ideen" hast Du es sehr schön zusammen gefasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nicht mein Thread. Synclavier bot sich halt deshalb an, weil es zeitlich ähnlich angesiedelt ist und ebenfalls ein digitales System, allerdings mit einer jahrelangen Weiterentwicklung, etwas das die Systeme von Buchla nie erfahren haben.
 
In wieder einem weiteren Stück könnten die Sensorfelder jeweils verschiedene, sich wiederholende Tonfolgen starten und stoppen, und die Fingerposition auf dem Sensorfeld steuer die Geschwindigkeit dieser Tonfolgen.
Das ist natürlich eine tolle Sache. Ansonsten finde ich daß es nix besseres gibt für mich als eine Orgeltastatur weil man
auf der rumkloppen kann. Vergleich: Auf alten Registrierkassen konnte man schön rumkloppen. Auf einem Touchdisplay macht es den Kassierern sichtlich überhaupt keinen Spaß mehr.
Den Ansatz für Sensorfelder finde ich dennoch gut zum modulieren aber mehr auch nicht. Bei so einem Klopper also keine Orgeltastatur zu haben hat sicher viele abgeschreckt damals.
Naja gut. Dann lass ich euch mal weiter Fachsimpeln bevor ich mich noch weiter in die Nesseln setze ^^ mir behagt dieser Koloss nunmal nicht. Bin wohl noch zu jung für so einen Dino.
 
Es sind noch andere Gründe vorstellbar: keine Händler, geschweige denn eine internationale Vertriebsstruktur, kein Internet, stattdessen nur eine Handvoll Fachzeitschriften, denen die Erwähnung abseitigerer Instrumente – wenn überhaupt – allenfalls eine Randnotiz wert war, und dazu eine Kundschaft, deren überwältigende Mehrheit nach dem Grundsatz "was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht" handelte.
Andere kleine Hersteller hatten aber mit Nischenprodukten recht großen Erfolg, meist weil ihr Maschinchen einen ganz besonderen Sound hatte.
Beispielsweise möchte ich da nur mal PPG nennen und billig war ein System mit Waveterm und HDU, EVU und PRK auch nicht.
 


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