GAS-Bekämpfung

Das tragische ist ja, wenn man mal was hat, das funktioniert, baut man sich einfach woanders was neues. Gerade erst neulich gemerkt, dass ich seit August 2016 mit einem quasi unveränderten Setup durch die Gegend ziehe, mit dem eigentlich ALLES machbar ist (Klavierparts mal ausgenommen, dafür muss ne andere Tastatur dran, aber meine angerissenen Bänder in der rechten Hand mögen sowas ohnehin weniger)...

... aber alles machbar schön und gut, aber nebenan hab ich jetzt (aus Langeweile?) angefangen, Midicontroller zu stapeln, n paar Abletonsets damit zu machen, zu merken dass sie kacke sind und sie wieder abzustossen...

Thomann würde mich lieben, so oft wie ich deren Moneyback in Anspruch nehmen würde, aber leider wohn ich in der Schweiz und da sind die Rückgabebedingungen eeeeeetwas beschissener... Also wird da nicht ganz so kopflos drauf los gekauft. Ein paar Fehlkäufe haben mich da inzwischen auch kuriert...

Wobei: das was heute mein Hauptsetup ist, waren in 9 von 10 Fällen irgendwelche totalen Spontankäufe, die sich im Nachhinein als Kernessenz meines Workflows rausstellten...

Wirkliches GAS hab ich da im Hardwarebereich eh nicht mehr (minus vielleicht der Nord Lead 4, da steh ich im Laden verdächtig häufig ne halbe Stunde dran, auch wenn ich nur n Kabel bräuchte...), und auch bei Plugins gebe ich mir Mühe, die sehr übersichtliche Sammlung sauber zu halten... (ey, bin 2 Jahre nur mit Omnisphere durch die Gegend getourt, erst seit 2016 kam bisschen was von TAL, U-he und AAS dazu, viele "Standards" wie Serum, diverses RobPapen-Zeug und die komplette NI-Abteilung haben meine Tests nicht überlebt und alles was einen iLok braucht kommt eh nicht in die Tüte, egal wie geil)

"Sound" ist für mich kaum n Argument, problematisch wirds bei irgendwelchen neuen Bedienkonzepten und bei MPE-Krams. KMI's K-Board Pro4 steht schon im Budgetplan, da werde ich vermutlich beim Antesten schnell schwach. Seaboard "sperrt" sich bisher noch durch den Preis, fragt sich noch wie lange... Und die ganzen Kickstarter-Dinger... mensch bin ich froh, kein schnelles Internet-Zahlungsmittel zu haben...


Bei vielen Dingen, auch wenn ich aufs Hauptsetup starre, denk ich mir aber eh immer wieder "du bist schon viel zu abhängig vom Rechner, mach das nicht noch mehr..." Demensprechend ist die Attitüde da eher auf wenige, dafür gute Controllersetups und vielleicht eher mal auf n guten Hardwareboliden (Nord Stage o.ä.) als Grundbasis. Weil eigentlich hab ich mit X5D(R), Nord Wave und BS2 nur dreieinhalb Klangerzeuger, die abseits des Rechners einsetzbar sind...

...gut, im Keller stehen noch ne Handvoll alte Billigrompler aus meiner Anfangsphase, aber die geb ich eigentlich gerne im Freundeskreis als Leihgabe rum, weil staub fangen bei mir wäre nicht so sinnvoll, aber finanziell verwerten lassen die sich auch nicht...
 
Viele machen ja keine Musik, sondern sind einfach nur von der Technik begeistert.
Da wird in der Freizeit am Studio gebaut und gebastelt, klanglich alles optimiert, neues Gear angeschafft, immer wieder neu verkabelt, am Modular gespielt usw. weil das ja auch viel Spaß machen kann.
Hat man dann ein paar Euro übrig, dann steckt man das ins Studio, statt ins Autotuning oder in Brieftauben, kann doch jeder so halten, wie er das mag.
Es hat ja auch nicht jeder größere Ambitionen, es gibt ja auch Modellbauer, die lieber ein Flugzeug konstruieren und zusammenbauen, aber eigentlich gar nicht damit fliegen wollen.
Also, immer schön weiterkaufen und die Wirtschaft brummen lassen.
 
Perfektion wäre für mich aus einer eher reichen Situation zu sagen - nein, brauche ich nicht, ich habe genug anderes, brauche ich für meine Musik nicht und macht sie nicht besser, wenn ich das Dingsi hätte.

Kaufzwang und neues iPhone und so weiter - das muss nicht sein, wenn man weiss was die eigene Musik aus macht und was vor allem nicht. Wer schon 3 Analoge Monosynths hat wird mit dem 4. vermutlich nicht unbedingt total anders klingen, außer die anderen hatten zB keine Ring/Xmod und man will die jetzt musikalisch einsetzen. Also etwas NEUES einfügen was man auch künstlerisch einplant und vorher nicht gemacht hat.
 
Ein entscheidener Schritt zur Gasbekämpfung wäre schon einmal diesem Forum fern zu bleiben. Denn hier schaukelt es sich nach Produktankündigungen
dermaßen hoch, dass davon kaum einer verschont bleibt.
 
Es gibt genug Kritik, sodass man auch alles für normal und Massenware halten kann und nichts kauft. Gerade weil hier viele sehr kritisch sind. Das würde ich noch dagegen halten.

Aber richtig, eine Community kann Leute anheizen, wenn man keine Referenzen in diese Welt hat, fällt das weg.
Euphorie ist auch eine soziale Sache. Wenn sich keiner mit dir freut ist das nur noch dein Ding - kann helfen. Nicht davon wissen auch, aber - so funktioniert das mit den Ländern, wo ein System stärker ist als der Kommerz, da ist dann Religiosität oder der Kommunismus oder Glück wichtiger. Wo man nichts vom iPhone weiss, gibts vielleicht keinen Wunsch danach. Bewertungen dazu für jeden selbst zu definieren.
 
Ich sample meinen Tempest mit NI Maschine, das hilft gegen das Gitarren Pedal GAS.
Bei mir kommt GAS eigentlich meist daher das etwas nicht so funktioniert wie es soll. Ich bin an sich recht zufrieden mit dem Octatrack, aber intuitiv ist auch was anderes.

Ich finde es hängt auch davon ab, was die Hardware für Möglichkeiten bietet, mit dem Tempest und Maschine alleine kann ich schon echt viel machen. Ich wünsche mir eigentlich nur noch einen kleinen Mobilen Synth um ihn mit zu Jams zu nehmen.

Ich denke es hilft, wenn man sich für sein Equipment einfach mal einen unüblichen Einsatzzweck sucht, das man sonst nicht damit machen würde. Z.b. mit absicht mal nur lärm und Störgeräusche rausholt aus einem sonst gut klingenden Synth.
Sich also aufgaben stellt, und diese meistert. (Mal neue Akkorde übt :))
 
Stimmt schon - wenn hier etwas hoch gelobt wird, hat mich das als wenig Erfahrenen schon immer erstmal sehr gereizt. Es kam zwar deshalb nicht zu einem Fehlkauf, aber mittlerweilen habe ich erkannt, daß manches bei mir garkeinen Sinn machen würde und anderes (meine beiden alten Rompler) zwar bei vielen nichts hermachen würde, aber für mich doch gut paßt.

An den aktuellen Hype-Threads läßt sich das auch mal schön mitverfolgen wie so ein 50-100 Seiten Thread zustande kommt. Das meiste ist doch erstmal lange Zeit nur Mutmaßung und Spekulation - ist das Gerät dann wirklich da wird´s plötzlich sehr ruhig. :fawk: Dachte am Anfang man müßte das alles von A bis Z lesen und wüßte dann gut Bescheid.

Auch bei Software geht mir das so, daß die Sachen, die ich gut finde eigentlich kaum Erwähnung finden, anderes aber auch wieder seitenweise.
 
Diese Mutmaßungen und so sind Wünsche, Emotionen und so - das gehört ja irgendwie dazu, ist wie für Nerds über neue StarTreks und so zu sinnieren, auch wenn es anders kommen wird. Gehört dazu.

Wenn du was nicht erwähnt genug findest - poste es, es ist ja eine Bereicherung genau davon zu erfahren, und auch gern wenn das NICHT neu ist, wir sind hier keinem Diktat unterlegen, das ist kein Newsportal. Und vergiss nie, dass für deine Musik etwas anderes toll und wichtig ist als für das was "die" machen und daher nicht für alle dasselbe perfekt passt. Aber - es gibt gute Instrumente und Tools - also die universell gut sind.
 
Bei mir läuft das so ab: GAS hab ich, wenn ich keine Musik mache. Oder wenn ich mich mal wieder uninspiriert fühle. Ist aber in Echt nur Faulheit. Sobald ich mich nämlich an die DAW oder vor die MPC setze und ein paar Noten eingebe, kommen Ideen und Tracks. Und das machts am Ende. Wenn dann noch was fehlt, bastel ich das schnell am PC. Also wirklich ständig Mukke machen (andere Tracks analysieren, Arrangement üben usw.) hat mir super geholfen :)
 
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M.i.a.u.: oli

ja vor allem durch die Aussage das man gutes , grundlegendes Profi-gear kaufen soll. Mit dem falschen , minderqualitativen Gear hat man tatsächlich einen Grund für GAS und die Unzufriedenheit.
Aber das sagt sich leichter als die Umsetzung ist. Vor allem weil das ganz schön ins Geld geht und die allermeisten Anfänger wohl erstmal billig kaufen müssen. Und selbst wenn man das Geld hätte, ist es nicht leicht das richtige Gear auszusuchen.
Was mache ich gegen GAS? Gelegentlich gebe ich dem nach , aber überwiegend versuche ich mit dem was ich habe einfach Musik zu machen. Wenns mal ein paar Wochen in Folge nicht klappt und nur Murks rauskommt versuche ich anders ranzugehen. Z.B. ein Gerät für etwas anderes als sonst einzusetzen. Statt der Beats zuerst die "Melodie" einzuspielen .. sowas in der Art.
Was ich auch hilfreich finde ist es ein wohlüberlegte Liste mit Dingen die man hat und braucht zu führen. Dabei fällt dann auf das man ja schon 5 analoge Monosynths hat und nicht noch einen braucht. Mir hat z.B. der Kauf des Tube Eqs und des overstayer 3722 mehr gebracht als es ein weitere Synth getan hätte.
 
Mir hat z.B. der Kauf des Tube Eqs und des overstayer 3722 mehr gebracht als es ein weitere Synth getan hätte.

das denke ich mir z.B. oft über den Analog heat aber stattdessen kauf ich mir dann doch wieder was mit Spielspaß

nur weil ich weiß das es so ist, bedeutet das nicht das ich nicht manchmal schwach werde .. z.B. den Digitakt brauche ich wirklich nicht , aber ausprobieren musste ich ihn unbedingt und hergeben tue ich ihn auch nicht ... :sowhat:
 
[...] ja vor allem durch die Aussage das man gutes , grundlegendes Profi-gear kaufen soll. Mit dem falschen , minderqualitativen Gear hat man tatsächlich einen Grund für GAS und die Unzufriedenheit. [...]

Der Grund, warum ich mir nie so einen Kack gekauft habe wie einen Poly-800, nur, um irgendwas zu haben. Lieber sparen und stattdessen das Richtige kaufen.

Eine Bude, die mit Gerümpel voll steht, macht keinen Spaß.

Stephen
 
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M.i.a.u.: oli
Ich frage mich immer: Was kann ich mit dem Gerät realisieren , was mir bisher nicht gelingt? Das kann klanglich sein, aber auch den Workflow betreffen. Auch neue Ideengeber sind willkommen. Je spontaner meine Entscheidungen waren, desto eher habe ich sie bereut. Daher meine Empfehlung: Abstand gewinnen und testen.
 
Ich finde dass der Geldbeutel das Gas regelt. Man kann nur so viel kaufen wie man Geld hat. Gut. Ich finanzier auch gerne mal was. Aber auch da ist ja finanziell mal Schluss.

Also ganz einfach.
Ohne Moos nix los.
 
Hier erzählt Einer über seine G.A.S.–Problematik.
Kurz zusammengefasst: Je mehr Stuff er angesammelt hat, desto weniger Musik hat er damit gemacht.
Am Ende gibt es noch einen Studio-Walkthrough :)
Er hat übrigens auch sauviel uraltes Laborequipment.

 
AntiGAS Tipp 3: sich Youtube-Videos von Instrumenten anschauen, die man schon hat. Es kommen ja ständig Videos auf Youtube raus, von daher kann das als neue Inspiration dienen und Ansätze zeigen, die man vorher so nicht aufm Schirm hatte. Und Schwups isses wie ein neu angeschaffenes Instrument :)
 
Profitipp gegen GAS:
Immer nur sehr teures Zeug kaufen. Am besten das was man sich nicht leisten kann, also wofür man Kredite braucht. Wenn man paar Jahre braucht um es abzubezahlen, kommt man nicht dazu Neues zu kaufen.
 
AntiGAS Tipp 3: sich Youtube-Videos von Instrumenten anschauen, die man schon hat.

Den Effekt kann man noch dadurch verstärken, indem man sich die Videos von Instrumenten anschaut wenn das eigene Instrument gerade weit weg ist. Z.B. während des Urlaubs, oder einfach mal das eigene Instrument verleihen.
 
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  • Gute Idee
M.i.a.u.: oli
AntiGAS Tipp 3: sich Youtube-Videos von Instrumenten anschauen, die man schon hat. Es kommen ja ständig Videos auf Youtube raus, von daher kann das als neue Inspiration dienen und Ansätze zeigen, die man vorher so nicht aufm Schirm hatte. Und Schwups isses wie ein neu angeschaffenes Instrument :)
Japp, so mach' ich das auch. Toll ist auch, keine Firmware Updates zu machen, wenn man auf einem stabilen Release ist.
Monate oder Jahre später findet man dann plötzlich heraus, was für tolle, neue Funktionen die eigenen Geräte haben können und freut sich. :D
 
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M.i.a.u.: oli


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