Workstation als Polysynthesizer

psicolor

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Taugen die VA-Parts von den großen Workstations (K2700, Montage, Fantom, ....) von der Bedienbarkeit her als Ersatz für einen Polysynthesizer?
Der wichtigste Aspekt ist bei mir gar nicht so sehr ein möglichst authentischer Klang, sondern eine möglichst direkte Bedienmöglichkeit.
Mit Menüs hab ich kein Problem, mit mehrfach belegten Potis oder Fadern jedoch schon. Beispielsweise komme ich mit dem Konzept der Elektron Kisten sehr gut klar, damit dass beim Access Virus C für alle Oszillatoren die selben POTIS verwendet werden müssen jedoch nicht.

Hintergrund: Ich fange langsam wieder an als Keyboarder mit anderen Musikern zusammen zu spielen. Früher war das eine übelste Materialschlacht, jetzt möchte ich möglichst viel klangliche Möglichkeiten mit möglichst wenig Zeug abdecken.
Jetzt suche ich am liebsten eine Eierlegende Wollmilchsau, die Rhodes, Orgel, Klavier, Monosynth und Polysynth vereint (und am besten noch ein paar Mellotron-Sounds). Zu meiner Spielweise gehört aber immer auch, dass ich das "Sound-Design" während des Spiels vornehme. Daher suche ich etwas mit möglichst Live-tauglichen Zugriffsmöglichkeiten ohne Parametersprünge!
 
Generell ja. Aber unterschiedlich gut und unterschiedlich schwer. Fantom ist angesichts der ACB Synthese mit JX und Jupiter sowie SH101 inzwischen sehr authentisch. Montage ist etwas drunter, dafür aber bei FM sehr stark. Der Zugang ist beim Fantom eine Art Einfach-Sektion und dazu dann Menüs - beim Montage M hast du ein Display mit einer Art Matrix, die ziemlich gut zu bedienen ist und auch komplexere Synthese ganz gut bedient - das ist vielleicht sogar noch ein bisschen besser.

Nautilus ist bei Bedienung sicher kein Glanzlicht, aber kann auch viel. Passt also schon - aber mal was einstellen ist immer Menü.

Die EWS sind alle aktuellen Workstations - aber sie haben Schwerpunkte. Roland ist noch am meisten "Vintage, 80er Synth", Yamaha Sampling und FM, Korg ist Allrounder - keine Schwerpunkte macht aber alles, und so weiter.
Orgel und Klavier gibt es bei allen - da ist natürlich der Kampf - die meisten haben Samples - beim Fantom gibt es noch das V-Piano. Die Zugriegelsachen sind eher bei Clavia wirklich gut - die Stage und Electro Serien sind da gut drin - der Synth ist aber eher eine Dreingabe für Standards - nothing Fancy, dafür aber Hardware-Drawbars - kommt also auf deine Gewichtung an, was du da besser findest oder brauchst.

Das erstmal vorweg als Rundumschlag.
Kurzweil wollen wohl auch wieder mehr und aktiver sein. Da gibt es aktuell quasi das VAST und damit eher klassischer Sampler mit bisschen Offenheit - aber auch VA und FM, da kommt sicher noch mehr…
Bisschen in Vergessenheit geraten.

Glaube der Top40 Mensch würde sich wohl bei Roland mit diesen vielen Sounds gut fühlen, Yamaha aber auch - bei denen finde ich die Allgemein-Vielfalt auch gut, gute Basis-Samples. So Dinge passen da. Und der Montage ist in der Bedienung logisch und gut gemacht. Finde ich.
(Bin zwar Roland Fanboy in Sachen Sound und mag irgendwie per se, dass das da so gut klingt - aber das reicht vielleicht als Erstaussage).
Wie groß und gut die Pianos und Orgeln sind kann gern noch jemand vertiefen.
 
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Jetzt suche ich am liebsten eine Eierlegende Wollmilchsau, die Rhodes, Orgel, Klavier, Monosynth und Polysynth vereint (und am besten noch ein paar Mellotron-Sounds).
Das wäre das Nord Stage, wie @Moogulator schon schrieb. Allerdings funktioniert das nach meiner Erfahrung mit der "eierlegenden Wollmilchsau" schon deswegen nur bedingt, weil E-Piano, Orgel und Synthesizer unterschiedliche Anforderungen an die Tastatur haben. Ich würde im Zweifelsfall also eher zwei oder drei Geräte nehmen. Optimal für einen Bandeinsatz wäre so etwas wie das Korg SV-2 für Piano (gewichtete Tastatur), VOX Continental für die Orgel (halb gewichtet, Waterfall) und ein Summit (leicht mit Aftertouch) für die Synth-Sounds - aber dann hast Du wieder Deine Materialschlacht. ;-)
 
Der Begriff wurde von der "Keyboards" (Zeitschrift) immer verwendet. Alternativ "Tausendsassa", Arbeitspferd oder eben Workstation - und man schrieb "reichen ihnen die 3 Workies die sie haben nicht?"- haha, ich hatte eigentlich nie sowas, aber den Sampler - der war meine Workstation - Aber es gab diverse so "Begriffe" oder ähnliche leicht ältliche Begriffe - um klar zu sagen - ich kann mit einem Teil ALLEs machen und offen - und das ist ja auch ok - ist heute selten, weil die alle kaum noch Multimode können, deshalb sind Workstations heute besser als früher normale Synths, die alle bestenfalls 4 unterschiedliche Sounds bereit stellen - genau genommen ist eigentlich ein SH4D schon eine Miniworkstation für 4 verschiedene Sounds und Drums - kann sogar Klavier aber eben ein Sample - eins! Gemeint ist aber wirklich etwas, was Klavier und Synthesizer kann. Und meist ist das Sample-basiert. Sonst wird es meist schwerer - heute haben die meisten ja sogar eigene Engines für Piano, Orgel und div. Synths. Daher - es ist wichtig, was man als Schwerpunkt sucht und braucht - zB auch wie komplex das Piano zu sein hat.
 
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Nordstage oder Kurzweil würde ich sagen, deckt alles ab was du brauchst...alesis Fusion wäre noch ne zwar ältere aber günstige und sehr flexible Möglichkeit, mit va, sampling, fm....

Hab im Bandkontext Forte 7, hat zwar auch viele Möglichkeiten aber für Synth Sachen habe ich auch immer nen Polysynth mit dabei...zum einen weil mehr Knöpfe da sind, die machen mit Synthkram mehr Spaß, und zum anderen auch aus Tastaturgründen - Rhodes und Klavier machen mir nur mit den Tastaturen Spaß, wo synthsachen und Orgel manchmal schwierig sind, und Vice versa...
 
In dem Bereich kenne ich mich ein wenig aus, deshalb versuche ich mich mal an einer etwas ausführlicheren Antwort: Grundsätzlich kann eine moderne Workstation zwar alles, bringt aber prinzipbedingt eine enorme Komplexität mit sich. Sounds anpassen geht on the Fly (also ein bisschen kürzeres Attack, etwas weiter offenes Filter), richtiges Sounddesign aber nicht. Vergiss es!

Im Detail: Der Fantom bietet zwar immerhin spezialisierte Controls für die Synth-Sektion, aber auch da muss man auswählen, welche Hüllkurve oder welchen Oszillator man bearbeiten möchte. Wenn dich das beim Virus schon gestört hat, wird es dir hier auch nicht gefallen. Alle anderen nutzen generische Potis und/oder Fader sowohl für die Soundbearbeitung als auch die Pegel/EQ/Effekteinstellungen und alles andere. Beim Nautilus geht mehr oder weniger alles über den für heutige Smartphone-Verhältnisse trägen Touchscreen. Kurzweil ist zwar in allen Bereichen wahnsinnig flexibel programmierbar, aber da muss man sich bei jedem Sound erstmal damit vertraut machen, wie der Sound aufgebaut ist, damit man weiß, in welchem Layer man was einstellen muss, um den gewünschten Effekt zu erzeilen. Ist was für Presetnutzer und/oder Nerds, die sich da reinfuchsen wollen.

Das Einzige, was halbwegs in deine Richtung gehen könnte ist ein Nord Stage. Man sollte sich im Klaren sein, dass der im Vergleich zu den Workstations massive Einschränkungen hat, was Splitpunkte und Anzahl der Parts angeht. Dafür ist er aber im Bereich Piano und Orgel der Konkurrenz immer noch überlegen und der Synth ist wirklich gut und spontan handhabbar, solbald man sich eingearbeitet hat (kenne Stage 1, 2 und 3, ich nehme an der 4er ist sich da treu geblieben). Beim Nord hatte ich den Sound immer schneller neu zusammengedreht, als es gedauert hätte, ein passendes Preset auszuwählen. Aber: Parametersprünge gibt es auch hier! Also für Funk/Rock/Soul/Blues/Gitarrenbands eine definitive Empfehlung. Für Pop oder Moderneres aber meistens zu limitiert.
 
Das wäre das Nord Stage, wie @Moogulator schon schrieb. Allerdings funktioniert das nach meiner Erfahrung mit der "eierlegenden Wollmilchsau" schon deswegen nur bedingt, weil E-Piano, Orgel und Synthesizer unterschiedliche Anforderungen an die Tastatur haben. Ich würde im Zweifelsfall also eher zwei oder drei Geräte nehmen. Optimal für einen Bandeinsatz wäre so etwas wie das Korg SV-2 für Piano (gewichtete Tastatur), VOX Continental für die Orgel (halb gewichtet, Waterfall) und ein Summit (leicht mit Aftertouch) für die Synth-Sounds - aber dann hast Du wieder Deine Materialschlacht. ;-)
Aber man könnte mit einem Nord Stage Compact anfangen und, falls Bedarf für ambitioniertes Klavierspiel besteht, ein gewichtetes Masterkeyboard nachrüsten.
 

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