Curetronic

serge schrieb:
Diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Wirf einen Blick auf die VCO-Module von Moog und Roland, um zwei historische Vorbilder zu nennen, oder von Doepfer, um ein aktuelles Beispiel anzuführen.

Ich meinte auch eher aktuelle Systeme. Die meisten Eurorack VCOs haben z.B. keinen Oktavschalter und einige 5U VCOs ebenfalls nicht, z.B. die von MOTM, Modcan Triple VCO und Dual VDO oder Oakley/krisp1u (der Slim VCO von denen hat witzigerweise einen Oktavschalter). Üblich heißt ja nicht alle, sondern viele.
Im 5U Bereich sind Oktavschalter aber häufiger anzutreffen als bei den Euroracks.

serge schrieb:
Richtig, den gibt es aber bei Curetronic: Der Sync-Schalter könnte – wie auch beim Multiple-Modul – zwischen dem Raster sitzen, dann hätte an seiner ursprünglichen Stelle der Oktavschalter Platz gefunden.

Na, dann hoffe ich mal das der Matthias hier mit liest. Einige Anregungen von (potentiellen) Kunden sind ja schon eingeflossen, z.B. beim VCO Lite der Fine Tune Regler und die Abschwächer.

Edit: Der Oszillator B von Macbeth hat Coarse Regler + Oktavschalter:

OSC%27B%27A.jpg

Edit Ende

Externe Oktavregler Module machen durchaus Sinn, wenn man z.B. mehrere VCOs damit steuern will. Also mir würde auch ein Dreifachschalter mit Oktave runter und rauf reichen. Soweit ich weiß gibt es sowas aber gar nicht von kommerziellen Anbietern. Kann das sein?
Als Selbstbau gibt es z.B. auch Projekte mit denen man andere Intervalle per Drehregler einstellen kann.

Zu den unruhigen Punkten:

1. Jetzt wo Du es sagst: Die Abstände sind tatsächlich etwas eng, ich finde es aber durchaus lesbar.

2. Kann ich nicht nachvollziehen. Dann wäre der silberne Bereich der Bakelit Knöpfe bei Moog, Dotcom, COTK ja noch mehr Unruhefaktor.

3. Also das ist nun wirklich bei den Bakelit-Knöpfen schlimmer, da die Original-Cosmo Knöpfe zwei Punkte haben (oben und direkt an der Frontplatte).

4. Stimme zu. Finde ich aber vernachlässigbar. Wobei ich die Riesen-Striche wie bei COTK wesentlich schlimmer finde.
Beispiel:

pro_c962_r1_c3.gif


Die zwei oberen Striche machen in meinen Augen das Design überladen. Die Trennung ist auch ohne die Striche klar.

5. Finde es mit Pfeilen übersichtlicher.

6. Da habe ich kein Problem mit.

7. Finde jetzt auch nicht so schlimm. Ist bei Oakley teilweise auch so (beim VCO: PWM Buchse Strich zu PWM Depth Regler).

8. Stimme zu.

Mal ein weiteres Gegenbeispiel COTK:

pro_c906b.gif


- Die beiden X Pass Gates haben drei Potis und alle drei haben unterschiedliche Skalen, was extrem doof aussieht. Ist für mich ein größerer optischer Schnitzer als alles was Du für Curetronic aufgezählt hast.
- Die Schrift dort ist auch teilweise sehr schlecht lesbar, weil die Schriftgröße sehr klein ist.
- Die Schalter sind merkwürdig platziert, zwar zwischen den Potis, aber nicht genau mittig dazwischen. Dadurch ist auch deren Beschriftung total ungünstig platziert.
- Wie öfter bei COTK fehlen Abschwächer völlig, die sind bei Curetronic reichlich vorhanden. Also wenn fehlende Oktavschalter kritisiert werden, fehlende Abschwächer aber nicht finde ich das extrem merkwürdig. Bei den 904 Modulen wäre z.B. überreichlich Platz gewesen, wenn man nicht sklavisch Moog kopiert hätte.
 
Wer sagt denn, dass die Bakelit-Knöpfe der Altvorderen die beste aller Lösungen sind?
Ist es nicht gleich, ob COTK oder Oakley oder wer auch immer gewisse Dinge ebenfalls falsch gemacht haben?
Wären nicht gerade diese Fehler Chancen, sich mit besseren Designlösungen noch deutlicher von Wettbewerbern abzusetzen?
 
Es sollte bei den anderen Herstellern halt auch kritisiert werden. Der Kritikpunkt ist mir hier völlig neu. Die Knöpfe hat Curetronic jetzt auch schon geraume Zeit (2008?).

Wenn man die Module benutzt ist es meiner Erfahrung nach aber ohnehin recht egal wie das Design aussieht, da reicht auch eine Bastelversion mit Beschriftung per Hand. Ich finde jedenfalls die Funktion und Haptik deutlich wichtiger. Nur bei meinen Wogglebugs war im Original gar nichts beschriftet, daher habe ich mir dafür eine alternative Frontplatte gekauft, die eine normale Beschriftung statt reiner Symbole hat.
Poti-Knöpfe lassen sich außerdem sehr leicht austauschen, die sind bei Curetronic glaube ich auf D-Achsen aufgesteckt, dazu braucht man also nichtmal einen Schraubenzieher. Machen im Eurorack-Bereich auch viele wie ich mit Doepfer-Modulen, andere passen so das Erscheinungsbild zueinander an, dann sieht es nicht mehr so Frankensynth-mäßig aus.
 
wisst ihr was .
wann macht ihr eigentlich wieder mal Musik mit den Sachen . anstatt euch über sowas aufzuregen.
ich gehe rüber und schraube los . tschüss
 
changeling schrieb:
Es sollte bei den anderen Herstellern halt auch kritisiert werden.
Warum "sollte"? Darf man nicht mehr die schlechte Komposition eines Musikstückes kritisieren, ohne gleich auch entsprechende Schwächen anderer Werke nennen zu müssen?

Ich dachte, wir unterhalten uns in diesem Thread über mögliche Gründe, warum Curetronic vergleichsweise wenig Beachtung erfährt. Davon ausgehend habe ich beschrieben, wo ich bei Curetronic Spielraum für Verbesserungen sehe.

Der Kritikpunkt ist mir hier völlig neu. Die Knöpfe hat Curetronic jetzt auch schon geraume Zeit (2008?).
Macht ja nichts. Ich habe mich heute zum ersten Mal näher mit dem Curetronic-Design auseinander gesetzt. Aufgrund seines Erscheinungsbildes habe ich das System bisher nicht näher betrachten mögen.

moondust schrieb:
wann macht ihr eigentlich wieder mal Musik mit den Sachen . anstatt euch über sowas aufzuregen.
Aufregung ist keine im Spiel – ich mache mir halt gerne über sowas Gedanken.
 
moondust schrieb:
wann macht ihr eigentlich wieder mal Musik mit den Sachen . anstatt euch über sowas aufzuregen.

Aufregen ist für mich was anderes. Das war nüchterne Sammlung von Kritikpunkten.

Und ich schaue grade Fussball. Ist grad Halbzeit und sieht nicht gut aus.
Musik machen ist was für Leute mit Talent. Ich mach nur bleep und blopp.
 
changeling schrieb:
Musik machen ist was für Leute mit Talent.

Mist. Warum hat mir das keiner vorher gesagt? :mrgreen:

Interessanter Thread. Bin erstaunt wie groß die Bedeutung der Optik ist.
Immer weiter! :)
 
irgendwie geht mir das hier alles zu schnell, ein paar dinge scheinen mir aber kommentierenswert …

marketing? seit wann ist das denn ein qualitätsmerkmal oder gar kaufgrund für ein produkt? wenn das in irgendeiner form wichtig wäre, müssten wir alle tenori-ons kaufen. und ich empfinde es auch als großen pluspunkt, wenn hersteller das tun, was sie tun sollten: herstellen. bekannt ist das system ja, wie man hier ganz gut sehen kann.

ähnlich verhält es sich mit dem »alleinstellungsmerkmal« … wir sind doch hier nicht beim bwl-nachhilfekurs. ist das wirklich so wichtig? aber darüber hinaus hat curetronic ja tatsächlich ein alleinstellungsmerkmal und das wird hier auch die ganze zeit wiedergekäut. man baut 5he ohne »moog« oder vintage sein zu wollen, sondern hat sich entschieden, was eigenes zu machen. und genau deshalb bin ich auch bei curetronic gelandet – ich wollte kein 3he-gefummel und auch keine vintage optik (bzw. sound).

was das design betrifft möchte ich mich hier gern outen … das hab ich gemacht. also das re-design – gemäss matthias’ vorstellungen. darüber hinaus gibt es vorgaben, nach denen man sich richten muss (z. b. anordnung). und weil es hier immer wieder zu lesen ist: design ist eben keine geschmackssache! es muss funktionieren. wenn ich auf ein modul schaue und weiß, wie man es zu benutzen hat, ohne weitere erklärungen, dann war das design wohl ganz o.k.. wenn man jedoch nichts gut findet, was nicht wie moog aussieht, ist das auch egal.

ps: weil die moog 500 series als beispiel kam … das ist ein einziges modul in einem format, das keinem was nützt, von einem großen hersteller, der eben viel mehr möglichkeiten hat, als ein ein-mann-betrieb …
 
trans alp schrieb:
was das design betrifft möchte ich mich hier gern outen … das hab ich gemacht. also das re-design – gemäss matthias’ vorstellungen. darüber hinaus gibt es vorgaben, nach denen man sich richten muss (z. b. anordnung). und weil es hier immer wieder zu lesen ist: design ist eben keine geschmackssache! es muss funktionieren.
Selbstverständlich ist es eine Aufgabe des Designs, die Funktionsweise verständlich zu machen. Diese Aufgabe kann aber in diesem und jenem "Look" erfolgen. Und spätestens da beginnt die "Geschmackssache", oder nicht?

wenn ich auf ein modul schaue und weiß, wie man es zu benutzen hat, ohne weitere erklärungen, dann war das design wohl ganz o.k..
Möchtest Du damit sagen, dass Du auch rückblickend Dein Design für so geglückt hältst, dass Du daran selbst dann nichts mehr verbessern würdest, wenn sich dazu Gelegenheit böte? Oder missverstehe ich Dich? Und wie bewertest Du die "Verständlichkeit auf den ersten Blick" (in Ermangelung eines simplen Wortes dafür) im Vergleich zu anderen Modulsystemen? Welche Dinge hättest Du gerne anders gemacht, wenn die Vorgaben (z.B. der Anordnung, von der Du eingangs schriebst) nicht so streng gewesen wären?

Dahinter steckt wirklich nur ehrliches Interesse, wie Du Deine Arbeit mit etwas Abstand siehst, nicht das Bedürfnis, diese oder Matthias' Werk zu "dissen", wie man auf Neudeutsch sagt. Ich schreibe dies deshalb, weil es ja doch eine etwas heikle Situation ist, hier gleichsam "vor aller Augen" – anstatt zum Beispiel in kleiner Runde bei geistigen Getränken – um einen Kommentar zur eigenen Arbeit gebeten zu werden. Allerdings gehe ich davon aus, dass Du nicht "geoutet" hättest, wenn Du nicht an solchen Diskussionen Interesse hättest.

wenn man jedoch nichts gut findet, was nicht wie moog aussieht, ist das auch egal.
Ich denke nicht, dass das die Aussage des Diskussionsteilnehmers war.
 
Sugar Baby schrieb:
Mein freundlicher Tipp: Redesign auf Eurorack-Format und Gestaltung im Stil wie die 500er Serie von Moog. Das ist sexy.

Gott gewahre! Eher werd ich schwul!

Als ob es nicht schon genug von dem Klitzerkram gäbe! Ein paar silbern blitzende Knöppens machen noch lange keinen sound.

Eurorack, Grrr, Fingerakrobatik für Magersüchtige, nein Danke!

Das sag ich mal ganz mutig:

No More Moog Knobs!

Das ist doch, um bei Deiner blumigen Sprache zu bleiben, eh alles nur zum dranwichsen! (kann auch gelöscht werden ;-)

Ne, ne, ne, sooo nich!

Dirk
 
serge schrieb:
Es ist mir ein Rätsel, warum der Designer sich entschieden hat, bei dem VCO auf Oktavschalter zu verzichten – auch wenn Serge, Buchla und ARP ebenfalls diesen Fehler begangen haben und noch begehen, braucht man ihn nicht zu wiederholen.

Wozu braucht man einen Oktavschalter?

In der Aufzählung prominenter Hersteller fehlt noch Herrn Oberheims SEM.
Und Herr Moog (naja, fast...) mit dem Sonic six.

Hätten wir also Serge, Buchla, ARP, Curetronic, Oberheim, Moog...........

Oooooch :heul:
 
serge schrieb:
Davon abgesehen ist mir das optische Erscheinungsbild der Curetronic-Module zu unruhig und dicht.

Oh ja, gegen das aufgeräumt harmonisch-stringente Erscheinungsbild eines Serge oder Buchla..., hüstel, ne echt, dieses unruhige Schwarz.

:floet:

So, geh jetzt ins Bett, sonst werd ich hier noch sarkastisch.......
 
trans alp schrieb:
ähnlich verhält es sich mit dem »alleinstellungsmerkmal« … wir sind doch hier nicht beim bwl-nachhilfekurs. ist das wirklich so wichtig? aber darüber hinaus hat curetronic ja tatsächlich ein alleinstellungsmerkmal und das wird hier auch die ganze zeit wiedergekäut. man baut 5he ohne »moog« oder vintage sein zu wollen, sondern hat sich entschieden, was eigenes zu machen. und genau deshalb bin ich auch bei curetronic gelandet – ich wollte kein 3he-gefummel und auch keine vintage optik (bzw. sound).

Als Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. *Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.

Strategische Bedeutung
In der Einführungs- und Wachstumsphase des Produktlebenszyklus funktioniert das Konzept über Alleinstellungsmerkmale exzellent, sofern das Produkt mit dieser Alleinstellung auf einen ungesättigten Markt trifft. Die Werbung für das Produkt ist durch das Alleinstellungsmerkmal sehr wirkungsvoll, da sich die Werbebotschaft auf wenige und einfache Punkte beschränken lässt.

In der Reife- und Sättigungsphase des Produktlebenszykluses wird die produktpolitische Fixierung auf das gewählte Alleinstellungsmerkmal allerdings zum Problem. In dieser Phase ist das eigene Produkt etabliert, aber konkurrierende Firmen bringen vergleichbare Produkte auf den Markt. Damit nimmt auch der Wert des gewählten Alleinstellungsmerkmals ab, da es vom Kunden nicht mehr als ein solches klar wahrgenommen wird. Deshalb muss nun die Marketingstrategie auf die Bedingungen eines gereiften Marktes angepasst werden. Bei diesem sind die Unterschiede zwischen den konkurrierenden Produkten geringer, was die Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen einschränkt. Als solches kann nun aber der Preis dienen. Dabei gibt es zwei Unterstrategien: Entweder ist man bei gleicher Leistung günstiger als die Konkurrenz, oder bietet mehr Leistung für das gleiche Geld an (siehe auch: Outpacing-Strategie). Eine sich davon unterscheidende Strategie besteht darin, dass man sich von materiellen Alleinstellungsmerkmalen entfernt und stattdessen versucht, eine emotionsgeladene Marke aufzubauen, die fortan als Alleinstellungsmerkmal dient und den Kunden bindet.
Quelle: Wikipedia
 
Wampenkitt schrieb:
Oh ja, gegen das aufgeräumt harmonisch-stringente Erscheinungsbild eines Serge oder Buchla..., hüstel, ne echt, dieses unruhige Schwarz.
Wer sagt denn, dass diese Systeme ohne Fehl & Tadel seien?

Aber darf man die Verbesserungsmöglichkeiten eines Instruments nicht mehr diskutieren, ohne den Disclaimer hinzufügen zu müssen, dass auch andere Instrumente verbesserungswürdig sind? Bei mir entsteht der Eindruck, dass wenn dieser Disclaimer ausbleibt, sich Besitzer und Verehrer eines solchen Instruments durch besagte Diskussion auf den virtuellen Schlips getreten fühlen und ihnen gleichsam reflexartig dieses "mag sein, andere machen aber auch Fehler" entfährt – was aber letztlich auch nur bedeutet, dass es auch bei anderen Raum zur Verbesserung gibt, mithin also eine Binsenweisheit ist.

Nochmal: Ich dachte, wir unterhalten uns in diesem Thread über mögliche Gründe, warum Curetronic vergleichsweise wenig Beachtung erfährt. Davon ausgehend habe ich beschrieben, wo ich bei Curetronic Spielraum für Verbesserungen sehe.

Wenn dieser Thread nun ausgedehnt werden soll, um
(a) Kriterien herauszuarbeiten, anhand deren man die Qualität des Designs eines Modulsynthesizers objektiv beurteilen kann, und
(b) anhand dieser Kriterien historische und aktuell erhältliche Systeme dergestalt miteinander verglichen werden, dass man sie nach ihrer Designqualität in eine Reihenfolge bringen kann,
dann ist das bestimmt eine interessante Veranstaltung, es hat nur wenig mit dem ursprünglichen Thema zu tun.
 
Sugar Baby schrieb:
trans alp schrieb:
ähnlich verhält es sich mit dem »alleinstellungsmerkmal« … wir sind doch hier nicht beim bwl-nachhilfekurs. ist das wirklich so wichtig? aber darüber hinaus hat curetronic ja tatsächlich ein alleinstellungsmerkmal und das wird hier auch die ganze zeit wiedergekäut. man baut 5he ohne »moog« oder vintage sein zu wollen, sondern hat sich entschieden, was eigenes zu machen. und genau deshalb bin ich auch bei curetronic gelandet – ich wollte kein 3he-gefummel und auch keine vintage optik (bzw. sound).

Als Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. *Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.

Strategische Bedeutung
In der Einführungs- und Wachstumsphase des Produktlebenszyklus funktioniert das Konzept über Alleinstellungsmerkmale exzellent, sofern das Produkt mit dieser Alleinstellung auf einen ungesättigten Markt trifft. Die Werbung für das Produkt ist durch das Alleinstellungsmerkmal sehr wirkungsvoll, da sich die Werbebotschaft auf wenige und einfache Punkte beschränken lässt.

In der Reife- und Sättigungsphase des Produktlebenszykluses wird die produktpolitische Fixierung auf das gewählte Alleinstellungsmerkmal allerdings zum Problem. In dieser Phase ist das eigene Produkt etabliert, aber konkurrierende Firmen bringen vergleichbare Produkte auf den Markt. Damit nimmt auch der Wert des gewählten Alleinstellungsmerkmals ab, da es vom Kunden nicht mehr als ein solches klar wahrgenommen wird. Deshalb muss nun die Marketingstrategie auf die Bedingungen eines gereiften Marktes angepasst werden. Bei diesem sind die Unterschiede zwischen den konkurrierenden Produkten geringer, was die Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen einschränkt. Als solches kann nun aber der Preis dienen. Dabei gibt es zwei Unterstrategien: Entweder ist man bei gleicher Leistung günstiger als die Konkurrenz, oder bietet mehr Leistung für das gleiche Geld an (siehe auch: Outpacing-Strategie). Eine sich davon unterscheidende Strategie besteht darin, dass man sich von materiellen Alleinstellungsmerkmalen entfernt und stattdessen versucht, eine emotionsgeladene Marke aufzubauen, die fortan als Alleinstellungsmerkmal dient und den Kunden bindet.
Quelle: Wikipedia

So gesehen sind Curetronic Module dann nur "Me too" Produkte. Was mir bei Curetronic fehlt:
Präsentation sprich Webauftritt ist stark verbesserungswürdig, ebenso wie lt. Erfahrungsbericht vom Kameraden aber auch die Präsentation auf Veranstaltungen. Auch der Vertriebsweg läßt zu wünschen übrig. Demos fehlen. Komplettsysteme fehlen, für Einsteiger, Aufsteiger, Profis. Cases, gabs mal früher, sind jetzt nicht mehr zu sichten. Mag auch mit der Kundschaft zusammenhängen. Wenn die Neukunden und Einsteiger/Aufsteiger sich wegen mangelnder Werbung für Curetronic nicht interessieren, kaufen halt dort nur die Spezis, die sowieso schon mit Cases ausgestattet sind. Da ziehen dann die sich im Detail von den Mitbewerber unterscheidenden USPs auch bei den Spezis. Was könnte Curetronic also tun? Mehr Marketing. Und die Produktpalette um Eurorack erweitern. Wenn die Platinen eh schon 3HE kompatibel sind...warum nicht auch gleich den Markt mit bedienen? Vielleicht gleich mit einem kleinen Komplettsystem in 3HE sogar einsteigen in den Markt? Als weiterer deutscher Hersteller neben Doepfer, MFB und Vermona vielleicht gar nicht so übel. Bedeutet natürlich auch eine gewisses Investitions Risiko. Braucht man gute Beziehungen. Vielleicht mangelt es Curetronic vor allem da dran? Da könnte...siehe oben...Marketing/Socializsing bei Veranstaltungen helfen. Gibt´s Curetronic eigentlich bei Schneiders?

Über das Design mag man geteilter Meinung sein. Ich finds jetzt deutlich eigenständiger und gelungener als noch zu Anfang.
 
Moin,

so, ausgepennt.

@ serge: Ich war ein wenig spitz gestern, gebe ich ja zu und ist ja auch nicht persöhnlich, ok?

Aber es regt mich halt auf wenn postuliert wird, um einen Synthesizer verlaufen zu können müsse der nur

1. sexy aussehen
2. über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen

Dazu gibt es dann noch ein paar lustige Bildchen aus Opa's Familienalbum, das Killerargument 40 Jahre Berufserfahrung :school: und den Tip es doch mal mit 3 HE und Moog-Knöppens zu versuchen.

Zum Thema sexy:

Curetronic hat für mich das geilste Design neben dem Ober SEM. Ich bekomm da zwar nun nicht gleich einen Stehpuller, aber nennen wir das mal sexy.

Alleinstellungsmerkmal:

Curetronic sieht nicht aus wie die 37. 3HE Pseudo Moog Replik sondern hat ein sehr eigenständiges, vielleicht entfernt an Rolands System 700 erinnernde (man denke sich mal die Knöppens als Fader) Design. Das Design und die Qualität der Frontplatten (über das dahinter wird hier ja nur ansatzweise diskutiert) sind absolut professionell, da braucht sich Curetronic vor niemandem verstecken.

Und zum Thema marketing. Natürlich ist das wichtig, klappern gehört zum Handwerk, gar keine Frage.

Anderseits befinden wir uns hier in einem Nischenmarkt. Ich behaupte mal der einzige der überhaupt mit Modularen was verdient ist Dieter Doepfer. Und auch das ist ihm nicht zugefallen und hat viele Zugeständnisse und Kompromisse erfordert. Respekt verdient es in höchstem Maße.

Alle anderen, auch der verehrte COTK, machen das wohl eher aus Passion.

Ich habe mir gerade vor 14 Tagen ein paar alte Synthesizer Magazine beim moogulator gekauft und was sehe ich da? Curetronic Werbung!

Was also noch? Zu völlig überzogenen Preisen eine Anzeige in der "Keyboards" (Beispiel) schalten wo es keinen interessiert?
Ständig neue "Supermodule" ankündigen die dann nie fertig werden und wenn ewig nicht lieferbar sind? Gibts wohl auch schon.

Curetronic bietet weiterhin alle Module an die für einen modularen Synthesizer grundsätzlich erforderlich sind. Die Auswahl an Modulen unterscheidet sich nicht wesentlich von der berühmter Klassischer Vorbilder. Niemand kann behaupten es läge am beschränkten Sortiment und nicht an mangelnder Kreativität wenn nichts dabei herauskommt. Wieviele Hersteller bieten eigentlich mehr module aus eigener Fertigung an? Soviele sind das nicht.

Unterm Strich bleibt für mich:

Wenn einem das Essen nicht schmeckt lässt mans halt stehen. Aber anderen vorzuschreiben wieviel Salz und welcher Pfeffer da drin sein müssten damit es "richtig" ist kann man stecken lassen.

Dirk
 
Das Design von Curetronic ist nicht sexy, kein bischen, ich finde es sogar total langweilig. Sachlich klar gegliedert, aber es weckt keine Emotionen. Bei anderen Modulen bekomme ich richtig große Lust darauf, die Knöpfe zu drehen. Das große Curetronic System auf dem Happy Knobbing wollte kaum jemand anpacken, es hat einfach nix, was reizt.
Was sollen denn die häßlichen schwarzen Klinkenbuchsen? Neee, einfach nur langweilig *gääääääähn*.

Und die Module selbst?
Alles nur Technik, die jeder hat. Nichts ist wirlich innovativ oder musikalisch ein besonderer Leckerbissen. War alles schon mal dagewesen, die Schaltungen gabs früher auch alle schon *nochmal gäääääääään*.
Naja, musikalisch ist ein 10-Step Clocksequenzer eh nicht, besser wären da 8 gewesen. Hier hat der Ingenieur aber den Chip ausgenutzt, statt musiklaisch zu denken. Die Diskussion hatten wir schon mal, laßt es gut sein. Ich nutze die 4 Sequenzer eigentlich nicht, weil ich eher selten 10 Takte benötige. Aber sie blinken schön.
Andere Hersteller machen überhaupt keine Werbung, haben ein völlig eigenständiges Design und verkaufen sich ja auch. Gutes Beispiel wäre da der TMSS, der in vielen Bereichen eigene Wege geht und besonders im Bereich Sequenzer ganz tolle Module anbietet.
Auf dem letzten HK hat man einige Theis/TMSS gesehen, sie werden immer beliebter.
 
Müßte ich mich jetzt entscheiden für ein 5HE System...würde ich wohl auch Theiss wählen. Sieht zwar unsexy aus, klingt aber toll und die Features stimmen auch (mmmm Banane). Für den aufgerufenen Preis ein rundes Paket.
 
pulsn schrieb:
Müßte ich mich jetzt entscheiden für ein 5HE System...würde ich wohl auch Theiss wählen. Sieht zwar unsexy aus, klingt aber toll und die Features stimmen auch (mmmm Banane). Für den aufgerufenen Preis ein rundes Paket.
Falsch, der Theis hat 6 U, wie Formant, nur die Sequenzer haben 5U.
Der TMSS hat ein völlig beklopptes Modulmaß, auch die Breiten variieren, weit weg von jeder Regel.
 
ach ja, Banana, manchmal Klinke, keine Ahnung was er da immer so genau macht. Hat der Theis wohl irgendwann geändert, ich weiß aber nicht, was momentan aktuell ist. Da er ja nur Einzelstücke baut, spielt das eigentlich keine Rolle, denn ich gehe davon aus, das man bei ihm alles bekommen kann.
 
6u. :selfhammer: Aber das ist auch schon mal ein Alleinstellungsmerkmal. :mrgreen: Banane auf Anfrage, soweit ich weiß. Auf Wunsch sogar Miniklinke.
 
Wampenkitt schrieb:
Wenn einem das Essen nicht schmeckt lässt mans halt stehen.

Was uns wieder zur Ausgangsfrage dieses Threads zurückbringt. Warum erhält Curetronic hier im Forum sowenig Beachtung? Antwort siehe Wampenkitt.
 
Wampenkitt schrieb:
@ serge: Ich war ein wenig spitz gestern, gebe ich ja zu und ist ja auch nicht persöhnlich, ok?
Kein Problem.

Wenn einem das Essen nicht schmeckt lässt mans halt stehen. Aber anderen vorzuschreiben wieviel Salz und welcher Pfeffer da drin sein müssten damit es "richtig" ist kann man stecken lassen.
Zwischen "vorschreiben" und "beschreiben" liegen doch deutliche Unterschiede. Selbstverständlich darf man sich – auch öffentlich – darüber Gedanken machen, wie ein Koch zu würzen beliebt. Die Berechtigung dazu hat ein jeder, und eins muss er dazu ganz sicher nicht sein: Koch.

Um weiter im Bild zu bleiben: Mir stößt es sauer auf, wenn man noch nicht einmal darüber reden darf, wie im Restaurant "Champs Elysées" die "Wachteln im eigenen Nest" auf dem Teller angerichtet werden, ohne dass gleich aufgeschrien wird, dass man nun aber auch erwähnen müsse, wie besagtes Gericht in der "Villa Medici" präsentiert wird.
 
pulsn schrieb:
Warum erhält Curetronic hier im Forum sowenig Beachtung?

Da haben wir doch schon geklärt, dass Curetronic im Vergleich zu anderen Hersteller gar nicht weniger Beachtung findet.
Selbst auf dem HK, das anscheinend immer wieder als Maßstab herangezogen wird, war immer mal wieder Curetronic zu sehen.
Entweder vom Hersteller selber oder z.B. von meinem Mini-Selbstbausystem.

Durch die früherer Kits und die immer noch erhältlichen Fertigplatinen sind die Curetronic Module wohl eher im Bastlerbereich interessant, mit eigenen Frontplatten, bei denen dann nicht unbedingt Curetronic vorne drauf steht.

@Bernie:
Optisch finde ich die schwarzen Klinkenbuchsen bei meinen blauen Frontplatten übrigens super, vom Gefühl her finde ich die Clones von ? (Switchcraft oder Neutrik, weiß nicht mehr, lange her), von denen ich vor ein paar Jahren 300 Stück mit serenadi bestellt hatte, allerdings einen Ticken besser, die von Curetronic sind ein bisschen hakelig. Die Clones sind dank Lötösen auch leichter zu löten. Beide Typen sind Stereo, daran liegt es also nicht.
Finde das aber auch nicht so schlimm, bei Curetronic stecke ich halt mit mehr Schmackes.

Wir können ja mal Vorteile von Curetronic sammeln, die möglichen Kritikpunkte haben wir mittlerweile wohl komplett durchgekaut:

+ Module sind nicht besonders tief, dadurch kann man flachere, mobilere Cabinets benutzen
+ hat die einzigen mir bekannten 5U Cabinets in Deutschland
+ günstiger Preis
+ Matthias ist telefonisch gut zu erreichen
+ größtenteils platzsparende Designs durch doppelte Poti-Reihen (betrifft Module mit vielen Potis), dabei aber trotzdem gut bedienbar
+ einige Module, die es von anderen Herstellern gar nicht gibt, z.B. Tool (hab ich, ist sehr praktisch), CEM3379 Modul (in 5U gab es das nur von Curetronic, ist allerdings wohl nicht mehr erhältlich), ADSR mit Time-Regler (Retrigger hat von den Konkurrent auch kaum eine ADSR), VCO Lite (einen derartig gut ausgestatteten VCO mit sowenig Platzbedarf gibt es sonst nur beim Oakley SVCO, der durch den Saw/Tri-Waveshaper & Sync interessanter, aber auch deutlich teurer ist), Stonehenge (Steiner Filter inkl. VCA + AR-Hüllkurve mit Normalisierungen, DAS Curetronic Modul schlechthin)
+ durch den grosszügigeren Abstand der Buchsen als bei anderen 5U Herstellern finde ich Curetronic-Module etwas angenehmer zu patchen, das macht die etwas hakeligen Buchsen jedenfalls mehr als wett
 
:supi:

Ich glaube Dirk meinte, dass der Zulauf zu Curetronic auf dem HK kleiner war als zB zu Serge und Buchla, sicher die meistumringten Sachen.
Ansonsten müsste man wohl Verkaufszahlen und Präsenz per SUCHMASCHINENTOOLS checken, wer wie viel Hits hat.

34 Seiten bei Google finde ich zu Curetronic, find ich jetzt nicht wirklich wenig.
buchla: 51.

Ist bisschen schwer "Make Noise" zu suchen, da man hier natürlich auch andere als den Modulhersteller findet.
Cwejman: 38, unkorrigiert Sachen die nicht Synth sind. Ist ja einfach ein Name.
Klingt nicht so, als hätte man ein Präsenzproblem.
 
DamDuram schrieb:
Falsch!!!
Jetzt muß ich dich ein wenig erschrecken, Bernie: Die Sequenzermodule sind weder 5U noch 6U. DIe haben eine Frontblendenhöhe von genau 191mm. Das geht nicht sauber durch 44,45mm zu teilen, so daß ich auf glatte Höheneinheiten komme (5 U = 44,45mm x 5 = 222,25mm).Höchstens wenn man einen Rand von jeweils 6,6mm rausrechnet, käme man auf 4 U = 177,8mm.
Bei einem Modularsystem wäre es vorteilhhaft, wenn man auch einzelne Module einfach austauschen kann. Um so größer die Auswahl hierbei ist, desto besser, finde ich, da man das System ideal seienn Wünschen anpassen kann.
Ich frage mich halt: "Warum macht einer das?"
Es ist doch preislich völlig egal, welches Format sich man als Konstrukteur auswählt. Vor 40 Jahren gab es ja noch nix, aber in der heutigen Zeit völlig von den gängigen Standards abzuweichen, ist doch einfach nur dämlich und macht absolut keinen Sinn.

Klar, der TMSS klingt wirklich gut, für mich war einzig das Design der Frontplatte der Grund, warum ich den Kasten damals wieder verkauft habe. Das war noch ein System aus der erste Serie, mit Beschriftung auf bedrucktem Papier und Folie drüber -schrecklich.
 
changeling schrieb:
Wir können ja mal Vorteile von Curetronic sammeln, die möglichen Kritikpunkte haben mittlerweile wohl komplett durchgekaut
+ Matthias ist ein ganz netter Einzelkämpfer, diesen Einsatz sollte man immer unterstützen.
 

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