Dreht sich Techno seit den 90er nur noch im Kreis?

Musik muss dreckiger werden. Man hört DAW Produktionen sofort raus. Klingt alles zu sauber. Das ist für mich kein Techno. Es fehlt das modulierende Rauschen im Hintergrund, welches durch die Wechselwirkung der ganzen Signalkette entsteht.

Bei Fadi Mohem ist sehr viel analog und ohne DAW und das hört man auch.

Das Video unten ist zwar schon 5 Jahre alt, aber ein netter Einblick. Inzwischen hat er wohl ein Zähl AM1.

 
Musik muss dreckiger werden. Man hört DAW Produktionen sofort raus. Klingt alles zu sauber. Das ist für mich kein Techno. Es fehlt das modulierende Rauschen im Hintergrund, welches durch die Wechselwirkung der ganzen Signalkette entsteht.
Naja ich denke man kann auch in der DAW eine gute Techno Produktion fahren .

Aber die Möglichkeiten und damit die Verlockung den Sound zu optimieren bis die Seele des Tracks ausgetrieben ist sind deutlich größer.

Ich kann da auch nur von mir reden wie das bei anderen ist weiß ich nicht.

In der DAW zum Beispiel musst du immer auf Cliping aufpassen sonst klingt es scheiße.

Eine 303 oder Clone im Analogpult per Gain in die Sättigung fahren klingt ganz anders als ein Plugin darüber laufen zu lassen.

Meine Rd9 ,Rd8 ,Rd6 hängen an einem Analog Pult und das Clippt eigentlich ständig.
Das reicht aus um den Sound dezent dreckig einzufärben .

Wenn du das in der DAW haben möchtest musste mit teuren Plugins nachhelfen und das Ergebnis ist immer noch nicht das selbe.

Genauso verstehe ich nicht weshalb man immer darauf achten sollen muss 😜 Instrumente von der Frequenz her getrennt zu halten.

Klar ich verstehe den Sinn schon und in gewissen Maß ist das auch okay.

Wenn ich eine 1A Pop Hochglanz Produktion haben möchte ist das sinnvoll aber bei Techno ???

Lasst doch die Clap, die Snare und die Toms darum streiten wer sich als erstes durchsetzt.

Wenn sich das Ergebnis abwechselt um so besser für den Groove.

So zumindest meine Meinung dazu.

Ich muss unbedingt mal wieder Techno machen.
 
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Die Frage sollte auch gestellt werden, ob sich Techno in der 90er Jahre Edition überhaupt verändern muß. Ich empfinde es immer wie eine Zeichen- bzw Formensprache, derer ich nicht müde werde. Gerade das obige Beispiel von Fadi Modem zeigt, daß auch die Jugend in Anführungszeichen durchaus diese Form gerne aufnimmt.
 
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Ich finde nicht, dass es so ist und belege das mit meiner eigenen Mukke. Ich bin Anfänger und das hört man auch deutlich. Keine Ahnung, ob da i-wo was Innovatives in meinen Tracks ist, aber da sie i-wo auch in dem Bereich Techno fallen, dreht es sich für mich zumindest nicht im Kreis, weil es mein Leben ist und ich mit meiner Mukke meine Gefühle und auch meine Lebensgeschichte erzähle. Ich stimme zu, dass es tatsächlich Tage gibt, an den mich kaum Tracks wirklich kicken, aber dann stoss ich wieder durch Zufall auf was und bin echt geflasht. Und ja, das Meiste davon ist Underground, weil (fast) nur da sowas wie Bewegung existiert, aber manchmal kann auch Altbewertes echt taugen. Leider wird aber ja eh fast alles ans Licht gezerrt und vermarktet. NOCH dreht sich nichts, aber ich glaub (vorallem durch Weiterentwicklung der KI und die damit zusammenhängenden "Möglichkeiten", sowie immer weniger Hinterfragen) wird der Punkt der Öde bald tatsächlich bald kommen.
 
Musik muss dreckiger werden. Man hört DAW Produktionen sofort raus. Klingt alles zu sauber. Das ist für mich kein Techno. Es fehlt das modulierende Rauschen im Hintergrund, welches durch die Wechselwirkung der ganzen Signalkette entsteht.

Genau das dachte ich, als mir vorhin, ich glaub auf Youtube wars, analog Techno von Hannes Bieger vorgeschlagen wurde.
Das klang so unglaublich wuchtig, brachial, Hallfahnen wurden einfach abgewürgt und wurde Teil dieses fetten Konstrukts und zogen sich nicht ne halbe Ewigkeit wie ein Nadelstick durch einen Track, wie man es von modernen Daw-Produktionen kennt.

Ich glaub ich brauch doch wieder ein analoges Pult ...und Tape

War nicht Youtube, Facebook

 
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Das Problem von Heute ist, dass da jeder meint, nur weil er tausende Möglichkeiten im Rechner hat, diese auch zu nutzen und einen Track überproduzieren mit Geschnörkel ohne Ende.
Da wird dann auch noch extrem auf den Sound geachtet, dass die Musik selbst auf der Strecke bleibt und lebloses Gehämmer am Ende dabei rauskommt, wo Heute moderne Producer auch noch sagen, jawoll, dass iss geil.
Nee eben nicht. Totale Geschmacksverkalkung.

Scheiß egal ob der Track 2LUFS leiser ist und einfachere Elemente drin sind die nicht so glasklar sind.
Aber dafür muss die Musik an sich geil sein. Und genau sooo war es früher immer. Da waren die Tracks musikalisch einfach geil. Technisch nicht 100% perfekt, aber gut genug.
Heute alles musikalisch überballert ohne Seele.

Ich selbst achte zwar auch auf sauberes Arbeiten insgesamt, aber der Track an sich ist mir wieder viel wichtiger geworden.
Ich muss auch nicht immer kompliziert erstellte Sounds drin haben.
Kann auch einfach mal nur ein Synth Pad mit nur etwas Lowcut, Reverb und Delay sein. Oft viel geiler als ein Sound der durch 12 Plugins so verbogen und aufgepumpt wird, damit es sich ja spektakulär anhört.

Ich persönlich bleib dem 90er, 2000er Style wieder mehr treu, weils einfach musikalischer ist und am Ende schöner klingt.

Der Robert Babicz z.B ist auch nur noch seine Sounds am verbiegen ohne Ende.
Hört sich nicht mehr schön an.
Einfacher ist oft schöner.
 
Bin zufällig auf diesen Kommentar eines in den 90er sehr bekannten DJs gestossen.

Wenn ja, gilt das eher bei den kommerzielleren Sachen oder durch die Bank bis zum Untergrund?
Kann und muss Techno oder elektronische Musik überhaupt neu erfunden werden?
Rock oder Western klingt doch auch noch immer so wie vor vielen Jahren und die meisten sind damit glücklich.

Vielleicht ergibt sich eine interessante Diskussion, vielleicht ist das Thema auch überflüssig hier.

Einerseits ja, weil sich auch im Techno ein Kanon an Sounds gebildet hat.

Andererseits nein, weil die Musik heute ganz anders klingt aufgrund von viel mehr technischen Möglichkeiten und der Professionalität.

Auch in den 90ern gab es viel Schrott, man verdrängt das nur gerne.

Ich bin froh, alles miterlebt zu haben, gönne und wünsche der heutigen Jugend aber auch ihren Spaß.

Wenn ich sowas höre, halte ich es zwar für schrottig, freue mich aber insgeheim über die Zeit, als wir Ilsa Gold oder die Rotterdam Termination Source hörten. Aus diese Idee kam vor 30 Jahren niemand, obwohl sie so nahe liegt.

 
Genau so ist es, Techno muss monoton und einfach sein, das ist der Schlüssel für Techno. Für mich lebt Techno vom Groove und nicht von Melodien. Für viele Menschen ist dieser Groove nicht zugänglich und damit können sie meine Musik -die ich höre- nicht verstehen. Mich nervt es, dass einige von diesen Menschen gerne missionieren und einen davon überzeugen wollen, dass das keine Musik ist, bzw. schlechte Musik. Das erlebe ich immer wieder, im privaten und auch hier im Forum. Sogar in diesem Thread diskutieren Leute mit, die kein Techno mögen. Wozu bitte, das ist für alle Zeitverschwendung!?



Mir kamen diese Veränderungen eigentlich immer entgegen. Ok, zu schnellen Beat mag ich auch nicht, da fehlt der Raum für coole Bässe und darauf tanzen fühlt sich auch nicht toll an, dafür bin ich aber vermutlich einfach nur zur alt. :D Den Minimal Trend habe dich damals z.B. sehr genossen. Ich finde, es hat auch tolle Veränderungen/Neuerungen im Techno gegeben, sonst würde ich vermutlich heute keinen Techno mehr hören. Mit House sehe ich das übrigens genauso.

Deswegen, bitte bitte lasst den Techno so simpel wie möglich und er muss sich immer drehen drehen drehen. TWISTED! :hupfdrone:

Für mich war die Alkachofa-Wende ab 2003 eine Tragödie, da ich gerne auf 140 BPM tanze. Minimal is criminal 😅
Aber andere haben es gemocht.

Ansonsten ja, Techno muss nicht perfekt ausproduziert sein, sondern den Hintern in Bewegung setzen - mit Gefühl. Manchmal trancig, manchmal schranzig. Je nach Laune.
 
Mal kurz überlegt, wer den Techno in den Nullern weiterentwickelt hat mit neuen Aspekten:

Areal/Metope/Sender, Perlon/Villalobos, Digital Mytiks/Kode 9/Skream, Amé, Ostgut Ton, Modeselektor, Akufen/Paradroid/Ark, Theo Parrish, …

Gab doch einige Ansätze.
 
Da IMHO "Techno" als Hauptgenre (plus vielen Subgenres) bei vielen Personen ganz unterschiedlich assoziert wird (egal ob persönlich erlebt/selbst gemacht oder später zufällig entdeckt) würde ich das ganze nicht als "sich im Kreis drehen" bezeichnen, sondern als subjektive Wahrnehmung (egal ob persönlich oder von Medien).

Vieles passiert auch ohne im Fokus zu stehen bzw. überhaupt veröffentlicht zu werden.

Ich stelle mir eher öfters die Frage, was dann noch als "Weiterentwicklung" im weiten Bereich Techno realistisch Anklang finden kann (manche würden zB Richard D. James' Oevre in den "Techno-Topf" geben), oder ob da schon längt die Fahnenstange erreicht ist. *hahaha*
 
Dreht sich der Techno der 90 ger heute noch Im Kreis meine Meinung dazu "Nein" zumal sich die Sounds und das ganze Equipment weiter entwickelten, dh aber nicht das die alten Sounds heute schlecht klingen im Gegenteil Jam and Spoon immer noch Gänzehaut.
Auch bei P. Kalkbrenner ist es der Wiedererkennungswert und nicht immer das selbe wie hier jemand im Thema behauptete.
 
Das hör t sich alles andere als Langweilig und im Kreis drehen an und besser als der Radio Mainstream.


Live.noch mehr geilomat


Läuft bei mir hoch und runter Gänzehaut
 
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Ja Paul Kalkbrenner find ich auch super - perfekte Balance zwischen Mainstream und neuen Sounds.
Ja einfach geil
Wobei man anmerken muss, dieser Track ist nicht von Kalkbrenner sondern von NTO es ist ein Remix, aber Kalkbrenner geilomat Version.
Es ist eben nicht die tägliche scheiße, die im Radio läuft, dazu gehört auch dieser lächerliche möchtegern auf Dicke Hose machen Sido, Busido gejamner Rap den du am besten in der Klapse abspielst 🤮 bääähh ähhh gibt mir noch mehr Antidepressiva Doc, oder Ramstein Müll gekrölle, Weichspüler Musik wie Wendler DJ Ötzi, Helene Fischer, Kerstin Ott, Malle Assi Mucke und der ganze Rotze.
Leider wurde Sky and Sand schon Mainstream und für Auto Werbung Missbraucht. Schade.
Persönlich höre ich entweder ausgewählte Tracks auf Youtube oder Sparten Radio Sender für Elektronische Musik, alles andere unerträglich unterirdisch.
 
Die Antwort auf die Frage lautet: Ja.
Ist das schlimm? Nein.

Es gibt so viel Musik auf dem Planeten und unterliegt nicht alles dem Zyklus? Ist Zyklus nicht auch ein Grundelemnt von Techno?
Die Jagd nach der absoluten Innovation ist ja auch ziemlich anstrengend und müssig.

Als die Minimal-Welle losging bin ich schleichend vom Zug abgestiegen.
Melodic Techno finde ich noch toll und das ein oder andere habe ich wohl verpasst.

Scheint wohl EBM Techno ne Zeit lang wieder da gewesen zu sein bzw. gibt es ja schon seit jeher.
Der Track flasht mich so richtig und reiner "Techno" ist das natürlich nicht, doch rein ist Techno ja schon lange nichts mehr ;-)



Ansonsten habe ich wieder die alten 89/90/91-er Tekkno-Platten rausgepackt, die sind bei meinem Ausverkauf meiner Plattensammlung übrig geblieben.
UHF, T99, ZENTROPA usw. hat für mich die Energie die mir passt und mehr ist als nur Loop-/Sequenzen-Tracks. Ich mag Sampling ;-)



Oder die R&S CJ Bolland oder Robert Leiner Sachen, was heute eher unter Psy Techno laufen würde und z.T. trancy sind.
Ich vermisse Klang- und Energievolle harte Sequenzen in den meisten Techno-Tracks.

Und das gerumble mag ich halt nicht. Empfinde ich als einfach Trick um sich die Bassline-Programmierung sparen zu wollen. Nun egal, Hauptsache die Leute haben Spass dran.

Ich entdecke da zur Zeit eher Fusion-Jazz und Funk Sachen für mich, egal ob alt oder neu. Macht mir Spass.
Gewiss gibt es auch heute noch guten Techno wenn man danach sucht.
 
Zentropa ist so der typische Sound des 90 ger Techno, ich denke 1992 war grade die Grenze von Undergrund zum Kommerzieller.Techno , ein Bespiel U96 das Boot war schon sehr Kommerziell.
 
Zentropa ist so der typische Sound des 90 ger Techno, ich denke 1992 war grade die Grenze von Undergrund zum Kommerzieller.Techno , ein Bespiel U96 das Boot war schon sehr Kommerziell.

Ja. Wobei ich ja glaube, dass genau dieser Track, damals viele Leute dazu bewegt hat auf ihre erste Technoparty zu gehen und dieser Track ein Schlüssel war Techno dauerhaft im Musikgenre zu etablieren. Das war zumindest meine Wahrnehmung. Bis zu diesem Track konnte man sich sicher sein, dass man auf einer Technoparty unter sich ist und keine Leute trifft, die man im Technorausch nicht treffen wollte. Das änderte sich dann ziemlich schnell und der ganze Vorort wusste dann das man eine Technofritte ist. :tralala:
 
Leider war ich nur auf einer Techno Veranstaltung zweite Tlme Warp Mannheimer Maimarkthalle 20 Mai 1995 .
Ansonsten nur Clubs Diskotheken.
 
Ja. Wobei ich ja glaube, dass genau dieser Track, damals viele Leute dazu bewegt hat auf ihre erste Technoparty zu gehen und dieser Track ein Schlüssel war Techno dauerhaft im Musikgenre zu etablieren. Das war zumindest meine Wahrnehmung. Bis zu diesem Track konnte man sich sicher sein, dass man auf einer Technoparty unter sich ist und keine Leute trifft, die man im Technorausch nicht treffen wollte. Das änderte sich dann ziemlich schnell und der ganze Vorort wusste dann das man eine Technofritte ist. :tralala:

Ich gehöre leider auch zu diesen "Leute". Habe diese Sachen erst danach entdeckt, die damalige Szene über den Kommerz kennen gelernt.
Kam eher über Hip-Hop / Hip-House zu den Sachen.

Der Track hat mich auch geflasht.



Früher waren halt noch nicht so viele Schubladen da in die man eingeteilt wurde.
Habe damals alles reingezogen (musikalisch :mausfress:), war alles so neu und kreativ.

Insbesondere der Mix aus 4/4-Bassdrum und Break-Loops finde ich heute noch spannend und hört man viel zu wenig, wie ich finde.
Sowas wie diese Perle.

 


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