Ich hatte den SD-1. Doch verkauft aus folgendem Grund:
Die Säge (und somit wichtigste Wave im ganzen Syntheziser)
exestierte deutlich hörbar als Sample im ROM, so schlecht,
dass ich keinen Spass mehr daran hatte. Jede Sample-Zone wies
eine deutliche verfremdung auf. Z.B. klang das tiefe A1
(initialisierte Saw-Wave ohne FX, Filter u. alles) wie "Gummi",
und ein paar Tasten weiter oben schon zu "spitz". Dann der
nächste Sampling-Sprung ein paar Tasten höher auch deutlich zu hören.
Man konnte dieses Problem nicht eleminieren, klangen
sämtliche Analog-Sounds immer mit diesem Problem-Charakter.
Ich besitze 2 ESQ-1, und die Saws da drinne sind absolut echt
und natürlich. Egal, ob die aus One-Cycle-Samples bestehen,
im Gegensatz zum SD-1 vollwertig brauchbar und wertig.
Zum Positiven des SD-1 kann ich sagen, dass sein Grund-
und Gesamt-Klang wertig und warm rüber kam.
Ich glaube, man konnte sogar den Sample-Wave-Startpunkt
in feinsten Schritten frei wählen, was eine unglaubliche Lebendigkeit
ermöglichte. Dazu das parametrische "Durchfahren" von Waves
(Transwaves); das machte die "schlechte" Saw wieder etwas wet.
Dieser "Fehler" wird übrigens keinen Kultcharakter erlangen,
wie etwa das "Sequenzer-Schwanken" einer TB-303.
Der SD-1 ist zwar multitimbral, aber die Effekt-Sektion bot nur ein
einziges Gesamt-Routing.
Insgesamt kann ich einen SD-1 troptzdem empfehlen, er war 1991 sehr
teuer und gebraucht für "kleines" Geld kann man über einige "Fehler"
getrost hinwegsehen. Wer Analog-Klänge programmieren möchte,
dann Finger weg vom SD-1 und dafür ein ESQ in Erwägung ziehen.
Für mehr vielseitigere Klangwelten ist der SD-1 sicherlich ein heisser Tipp.
Abstürze habe ich keine erlebt. Da macht mein Motif XF heute deutlich mehr Ärger.