Kann Jemand Die Produktionweisen Von Katermukke Und Co (groove)

rsda1980

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ich versuche seit geraumer zeit meine tracks in eine sparte der berlinelektroszene anzupassen... leider schaffe ich es nicht aus eigener analytischer kraft...

könnt ihr mir bitte einiges nennen was ihr raushört... einfach jede kleinste kleinigkeit... was macht den groove der tracks aus? ist es die kick, ist es die kick in kombination mit der clap, ist es die kick clap und bass kombination? was haben alle dirty doering sascha cawa tracks gemeinsam... ?

bitte nur antworten wenn ihr mir helfen könnt... das das absoluter bullshit ist was ich da grad erfrage, dessen bin ich mir bewusst... aber vllt ist ja doch eine einzige antwort mitdabei die mir weiterhilft...


u see how desperate iam!!!!!!!
 
Also im oberen ist sehr sehr viel analoge Anmutung zu hören. Das sind klar Synthesizersounds und nicht zB Samples.
Die Produktion ist ziemlich klar auf Bass aus und komprimiert viel, damit alles sehr laut wirkt - das ist auch bei Clubmusik nicht unbedingt unüblich - dadurch klingt es auch "fett". Das leichte Pumpen ist ebenfalls ein Relikt aus der House-Ecke, dort war es auch Stilmittel, vermutlich wird der Minimal-Stil heute deshalb Dingshouse genannt. (Dark oder was war's nochmal?)

Also - da ist klar 4/4 Bassdrum dominant, es gibt selten eine Snare, sondern eher so ein Percussion-Element was den Job der Snare und in Teilen der Hihat macht und die macht offenbar sehr oft die gleiche Figur, nämlich geschlossen - offen - total regelmäßig.

Die anderen Sachen haben ein wenig Percussion dazu genommen, sowas nannte man "Tribal" als Element, also Bongos und Sachen die wie Bongos klingen. Die sind wiederum nicht so fest und statisch sondern manchmal Loops und manchmal vielleicht auch einzelne Sounds die so eingespielt werden, könnte ich nicht fest sagen, ggf. hilft dir aber das - weil sind ja viele Tracks.

Der Stil ist luftig, weil eigentlich wenige Instrumente im Spiel sind (Minimal halt) und auch sonst wenig an weiteren Elementen ganz grundlegend eingesetzt wird. Mal ein bisschen FX Gezirp - aber eben keine Melodien oder sowas. Trotzdem gibt es den Eindruck, als sei mehr da. Das ist vielleicht der Trick.

Da spielt zB ein Akkord aus nem Juno oder so mit nem LFO, der sich 1-2mal bewegt und das ist Bass und Lead zugleich. Gelegentlich kommt noch ein höherer Ton dazu, der das ergänzt und trotzdem keine melodische Gegenapparatur ist sondern eher eine klangliche. Das wird dadurch hypnotisch aber eben auch nicht melodisch, aber es ist tonal und daher kommt, dass es trotzdem nicht klingt wie reiner Rhythmus.

Ist das mal ein Anfang? Ich glaube die Bereiche Frequenztrennuung und Kompressor sind wichtig für hier und sehr sehr gut gewählte einzelne Sounds, die meist mit einem analogen Synthesizer (oder etwas was so klingt) gemacht wird, der darf auch arbeiten, viel Modulation haben oder so, muss aber breit wirken. Der ist der wichtigste - die BD ist primär laut und betont, wie das natürlich nicht nur in diesem Genre normal ist - das ist Kompression und die Idee, dass kein anderer Sound diese Frequenzen erreicht, dh - dein Bass und Lead ist vielleicht etwas höher oder tiefer und die BD passt da genau rein - Ein Spectrum Analyzer kann dir helfen das optisch zu machen - dann schaust du einfach, was wo liegt und schneidest die überlappenden Frequenzen raus, aber nicht radikal - das darf schon so sein, aber so, dass nichts matscht, es wird auch wenig matischen, weil es eben sehr minimal ist. Also nie zu viel reinbauen. Verspielt ist das nicht, aber verspielter als der Minimalsound davor. Es wird kaum noch mit Raum und Hall gearbeitet - der ist heute fester als früher (da war das Mode) und dafür wirkt dann mal ein LFO oder ein klangliches Element im Sound - spiel und experimentiere mit dem Sound, das macht diesen Stil lebendig, ohne das fehlt dem was an Biss und würde einfach lahm klingen.
 
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danke dir moogulator

deine antwort finde ich sehr hilfreich... da es eine anschauung aus deiner perspektive ist...

was meinst du das es keine wirkliche clap ist? denn ich bin immer noch der auffassung das die kick clap kombinationen sehr viel ausmachen in den katermukke tracks... die jungs haben eine technik die es ermöglicht sehr cooldown zu produzieren... ich denke kickdrum clap und subbass (in dieser reihenfolge) sind die wichtigsten elemente...

ich bekomme es nicht hin cooldown zu produzieren da meine kicks von der timbrierung her zu schnell nacheinander spielt (meine kicks treiben vorran anstatt zurückzuhalten) das gleiche gilt für die kombination kick und clap... (bei mir treibts nach vorne bei katermukke hälts zurück)
 
hi darkwalter

meinst du ein wechselspiel aus der kompletten kick oder nur den anteil ab 200hz?
den das mit dem panning der kick versteh ich nicht ganz?

kannst du nocheinbisschen darauf eingehen was du damit meinst?
 
Meine Ohren sind zu übermüdet um für heute nochrichtig analytisch zu hören. Auf jeden Fall kann ich im Attackbereich der Kick bei ca. 200 hz ein leichtes Panning im Stereoraum wahrnehmen. (Sie schlägt abwechselnd immer leicht versetzt von der Mitte) Bei 100 Hz müsste ein Cut sein, der Subbass ist dann irgendwo zwischen 30 und 60 HZ und scheint aus der Mitte zu kommen.

(Um da sicher zu sein müsste ich jetzt sehr laut aufdrehen)
 
es wäre sehr nett wenn du mir das aufschlüsseln kannst... aber das verlange ich heute ntürlich nicht mehr von dir!

lg
 
Ich komme auf eine etwas andere Analyse als Mic. Zumindest was den ersten Track betrifft.

Mir scheint da im ersten Fall zumindest am Anfang noch stark klar ein Bass-Loop von einem echten Bass oder einem Bass-Plug-In oder Sample dabei zu sein das immer wie mehr vom Synth-Bass überlagert wird.

Gibt ja heute schon relativ gut klingende Bass-Plug-Ins :

amplesound_amplebassj.jpg


Das erste Beispiel hat einen typischen House-Groove. Das heisst diieser Clap Sound kommt abwechselnd auf die 2 und 4 und die Bassdrum in der Lautstärke reduziert damit die Clap zur Geltung kommt oder eine schwächere BD nehmen. Weiter habe ich den Eindruck, dass dieser Clap-Sound minimal verzögert kommt und nicht straight auf das 4/4-Raster. Microtiming ist da sowieso angesagt, dass ist ja keine straighte Techno-Nummer, das heisst nicht alles fest auf den Raster setzen. Wichtig sind auch die restlichen Percussion-Sounds und das Panning sowie der Hall.

Und zur Melodie vom ersten Track hier noch das Original :



Aber ist ein cooler "Remix" von Sascha Cawa & Dirty Doering. Gefällt mir gut.
 
danke dir moogulator


was meinst du das es keine wirkliche clap ist? denn ich bin immer noch der auffassung das die kick clap kombinationen sehr viel ausmachen in den katermukke tracks... die jungs haben eine technik die es ermöglicht sehr cooldown zu produzieren... ich denke kickdrum clap und subbass (in dieser reihenfolge) sind die wichtigsten elemente...

ich bekomme es nicht hin cooldown zu produzieren da meine kicks von der timbrierung her zu schnell nacheinander spielt (meine kicks treiben vorran anstatt zurückzuhalten) das gleiche gilt für die kombination kick und clap... (bei mir treibts nach vorne bei katermukke hälts zurück)

Das sind ja mehrere Stücke, ist bisschen schwer die alle zu besprechen, wenn wir uns auf einen beschränken, kann ich das mit der Clap natürlich besser sagen, wobei ich mich auch gern korrigieren lasse. Aber natürlich ist da ne Clap drin, die die Snare bilden - das stimmt natürlich!

Cool - ich denke, dieses Gefühl kommt von der minimalen Art und der relativ strikten Trennung und aber dennoch den verspielten Sounds - also das macht das lebendig.

Ja - hör ruhig auf deinen Instinkt dabei, der darf auch von meinem abweichen.
 
ich bekomme es nicht hin cooldown zu produzieren da meine kicks von der timbrierung her zu schnell nacheinander spielt (meine kicks treiben vorran anstatt zurückzuhalten) das gleiche gilt für die kombination kick und clap... (bei mir treibts nach vorne bei katermukke hälts zurück)

Mach mal die Kick auf der 2 und 4 deutlich leiser damit dieser Clap/Snare-Sound zur Geltung kommt und spiele mit dem Microtiming des Clap/Snare-Sounds. Ist ja keine reine Clap sondern irgendwie was dazuwischen. Das nach vorne treiben ist wenn man die Bassdrum immer konstant auf Maximum Level setzt und alles auf dem Raster hat. Das treibt dann statt grooved.
 
hey wow also hier bin ich tatsächlich richtig in dem forum... ich danke euch für eure zahlreichen und vorallem hilfreichen antworten...

ich wollte kurz eine frage zwecks dem multipoint beantworten...

meistens hat man seine ADSR potis die man jenachdem exponential oder linear oder oder.... einstellen kann...(die einen synths können das, die anderen synths kann man nicht ändern das wiederum unterstreicht den typischen sound eines Synthfilters (zb moog).

die andere möglichkeit seine hüllkurve einzustellen anstatt etwas eingeschränkter mit den potis zu handieren kennt man bestimmt auch. undzwar die möglichkeit direkt die eingezeichnete hülkurve an seinen attack decay sustain releases anzupacken und dieses grafisch zu verändern... multipoint ist dann die möglichkeit zwischen decay und sustain noch einen anpackpunkt zu erstellen um damit die hüllkurve noch feiner einzustellen!

eine andere frage beantworte ich auch gleich... undzwar dieser kickdrum editor von nicky romero... diese engine ist durch sämtliche hände im beta oder alphatest gelaufen... künstler wie deadmouse, guetta und konsorten haben anscheinend verbal mitentwickelt...
aber leider scheint das nur marketingtechnisch so abgelaufen zu sein... denn einen kickgenerator den man nicht microtimen kann ist eher für die masse gedacht als einen tüftler wirklich zufrieden zu stellen... ich habe an sonic academy schon eine email gesendet ob man das nicht in version 3 oder 4 miteinfügen kann...
fazit ist wenn man irgendeine kick bauen will dann ist diese engine wirklich gut aber wenn man nach vorgaben bauen will ist man in einigen punkten (die mir jetzt nicht alle einfallen) eingeschränkt.

noch eine frage zu beantworten ist ob die analoge whitenoise denn konstant bleibt... ich habe leider nur meine Ti2 und bei derist das auch so das diese nicht konstant bleibt... aber wenn man genauer hinhört hat die analogwelt noch eine weitere fluchtration und zwar die haltung der spannung im gerät. wenn man sehr soundaphin eine analoge maschine einstellt wird man eine veränderung über zeit feststellen... ich denke das das bei älteren moog modellen genau das ausmacht was man mit digitalensynth nur über einstellungen erreichen kann.


wäre super wenn man nocheinbisschen auf die kick und clap eingehen könnte... ich microtime so ziemlich alles in meinem track... auch die kick und die clap... aber es will nicht cooldown grooven....

vielen dank liebe leute
 
Man kann der Kick auch Stereoanteile verpassen.
Aufm Master kommt sowieso sowas wie das Sonalksis Stereo Tool,
was unter einer Grenze (z.B. 160 Hz) alles Mono macht.

Die Clap wird auch gern L-R gepannt, mitunter auch unterschiedlich gelayert.
Also rechts nen anderen Sound als Links.

Was ist Microtiming ?
 
Es ist genau so wie du oben es schon selbst gesagt hast...Das Stück mit dem Mietztkätzchen cover..Für mich ist das eine TR 707 Kick....
 
Es ist genau so wie du oben es schon selbst gesagt hast...Das Stück mit dem Mietztkätzchen cover..Für mich ist das eine TR 707 Kick....

ich werde mir mal die 707er genauer unter die lupe nehmen... danke für deine antwort


microtiming ist entweder eine gesammte spur oder einzelne elemente um micro und milisekunden zu versetzen...
 
Nutzt Du eine DAW oder nur Hardware rsda1980 ?

In Ableton z.B. kannst Du in den Clip reinnzoomen und die Noten Millisekunden genau verschieben.
Mit nem Analyser kann man dann, wenn mehrere Signale übereinander liegen schauen ob die Phase des Signals "treu" bleibt, bzw. es keine Phasenauslöschungen gibt.
Desweiteren hat jede Spur eine "Track-Delay" Funktion, mit der man das Signal zusätzlich in ms verschieben kann.
Ist nützlich beim Layering.
 
hi olutian

ableton ist eine wahnsinns workflow maschine... was ich dann auch zum produzieren benutze... zum mixen schwenk ich dann rüber zu cubase... wobei protools noch besser wäre...

die meisten meiner hardware hab ich alle verkauft... in the box geht einfach alles schneller und unkomplizierter! ich dachte anfänglich das ich die dsi tempest brauche aber die hat mich sehr aufgehalten weil man zwischen modulationsmatrix und den zwei oscilatoren zu viel herumspringen muss... auch der elektron rytm hat mir nicht das gegeben was ich wollte!
 
Im ersten Beispiel kommt tatsächlich ein Sample eines echten Basses zum Einsatz und um eine Variation zu erzielen wird dieser nach jedem zweiten Durchlauf mittels Tiefpassfilter leicht in den Obertönen angefiltert.
 
Nutzt Du eine DAW oder nur Hardware rsda1980 ?


Mit nem Analyser kann man dann, wenn mehrere Signale übereinander liegen schauen ob die Phase des Signals "treu" bleibt, bzw. es keine Phasenauslöschungen gibt.


ich habe schon oft versucht phasenauslöschungen zu sehen... kannst du mir einbisschen behilflich sein und mir mitteilen wie du kleinste phasenauslöschen visuell ersehen kannst... ich würde das auch gerne sehen... ich hantiere immer mit dem DC offset oder mit der phasendrehung dabei behalte ich das was mir besser gefällt egal ob ausgelöscht oder nicht... oder ich verschiebe die phase manuel im synth... ich würde aber zu gerne auch visuell mitbeobachten wo sich die phase minimalst auslöscht
 
Kannst Du selbst ausprobieren, indem Du zwei mal das gleiche Kick Sample nimmst und beide gleichzeitig spielst.
Wenn Du bei einer Kick davon die Phase drehst (Utillity), löscht sich das Signal komplett aus und man sieht/hört nix mehr.

utillity 1.JPG beide Schalter an/aus

Denke da brauch ich kein Bild vom Analyser machen, wo nix ist gibts nix zu sehen ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar wirklich gute Sample Sounds auf die ich immer wieder gerne zugreife sind die von Zero-G Total Drums, Total Snares, und Total Hi-Hats...Die kann ich generell wärmstens empfehlen..Habe da immer eine Passende Kick snare.clap oder Hihat gefunden..bischen muss man immer EQ´en..mit steilflankigen eingriffen kann man dann immer noch bestimmte Transienten betonen...Und am besten nur mit Einzelsamples arbeiten..dann auf das Timing achten..spuren im MS Bereich vor oder nachlaufen lassen..besonders wichtig bei einzel samples ist die Nachbearbeitung der sample länge..Es ist ja wie mit den Drummachines,,auch hier müssen die Ausklingzeiten der Drums zueinander passen.
 
undzwar dieser kickdrum editor von nicky romero... diese engine ist durch sämtliche hände im beta oder alphatest gelaufen... künstler wie deadmouse, guetta und konsorten haben anscheinend verbal mitentwickelt...
aber leider scheint das nur marketingtechnisch so abgelaufen zu sein... denn einen kickgenerator den man nicht microtimen kann ist eher für die masse gedacht als einen tüftler wirklich zufrieden zu stellen... ich habe an sonic academy schon eine email gesendet ob man das nicht in version 3 oder 4 miteinfügen kann...

Ja, das mit den Namen kann man als reines Marketing abtun.

Doch für das Timing ist Deine DAW verantwortlich bzw. das machst Du in Ableton. Das Kick2 Plug-In macht nur den Sound. Was da wichtig ist, ist das Tuning (Tonlage) der Drums bzw. der Kick, das sollte zum Rest passen.

Doch Dein Weg ist auch okay wenn Du damit zurecht kommst. Solche Drum-"Synthesizer"/Plug-Ins sind halt spezifisch darauf entwickelt worden und haben eben die paar Stolperfallen die Du mit einem "konventionellen" Synthesizer hast nicht. Das erspart Ärger und man kommt schneller voran. Andererseits ist es auch essentiell seine Tools zu kennen, deshalb lass Dich von Deinem Weg nicht abbringen, solange der Ehrgeiz noch da ist, denn je besser Du die Plug-Ins kennen lernst umso besser/schneller kommst Du damit klar. Beim Computer verliert man sich gerne in den vielen Möglichkeiten und kommt dann überhaupt nicht voran.

Beim ersten Track ist im Hintergrund ja noch eine konstante Fläche. Die ist auch nicht unwichtig für die Grundstimmung. Hier taucht dann das Thema Sidechain auf.

Falls Dir das nichts sagt, habe ich Dir hier kurz was gegoogelt :



Hier noch ein intersseantes Interview mit Dominik Eulberg und Gabriel Ananda. Geht zwar um Cubase, doch es hat allgemein interessante Aspekte dabei :

 
man wird es wohl nicht gerne hören oder es als unfreundlich abtun - aber dennoch:

wenn man die eingangsfrage liest wird man neugierig auf die tracks um die es geht - und dann ? absolute stangenware.

und dann wird das auch noch komplett atomistisch im diskurs zerlegt - teilweise auch technisch falsch.

genau so nähert man sich musik im ganzen eigentlich gar nicht.

technik ist natürlich wichtig, aber maximal - wenn überhaupt - die halbe miete.

du wolltest ja technische tipps - aber mein tipp ist es das paradigma zu drehen statt das mit der phase zu tun.


picasso hat sich sicher auch wenig um die dritte borste von links seines zwölften pinsels gekümmert - der hat gemalt und war kreativ.

das was du hier diskutieren willst würde ich erst dann diskutieren wenn du alles andere perfekt beherrschst was das musikalische handwerk so ausmacht.

es geht hier um kreative prozesse, um stimmung und um gefühle - da machen ein paar millisekunden - wenn die substanz stimmt - keinen sonderlichen unterschied.

ebenso wenig ist das immer wieder kehrende geheimthema microtiming überhaupt keines - jeder halbwegs interessierte schlagzeuger macht das spontan bzw. kann die einsatzmöglichkeiten schnell erklären.

selbst die käsigsten rock balladen der 80er machen das: die snare auf der 2 kommt halt etwas später als auf den taktschlag weil dass dann grösser klingt.
gewisse intensitäten von shuffle vermitteln eine lockerheit innerhalb der grundstruktur des 4/4 taktes etc. et altera.

und mit einem gesamten verschieben einer spur - das nennt sich to nudge - hat das auch nichts zu tun.

ebenso wie sämtliche tr geräte von roland weder super tight sind - nach heutigem begriff - noch diese irgendeinen groove vom sequencer haben - nein haben sie nicht.

die laufen aber exakt genung um tight zu klingen und zu wenig exakt als dass sich die transienten jedesmal identisch überlagern - würden sie aber auch sonst nicht wegen der - meist - analogen klangerzeugung.


also alles in allem: hörem / probieren / experimentieren anstatt milliskeunden und phasen zu analysieren.


es geht um musik und die aktuelle mythenbildung bzgl.der überproprtionalen relevanz des prozessualen dahinter die in den letzten jahren da um sich greift tut dem sicher nicht gut.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NPN
übrigens: ja es ist eine form der ziemlich straken devolution was gewisse arten von elektronik musik leider gefördert hat.

immerhin werden ja recht simple geräte teils komplett unrealistisch mystifiziert und das überwinden derere mängel als novum oder trick bewertet.

wie gesagt - oft wird hier über sachen diskutiert die ein schlagzeuger, schlagwerker bzw. percussionist nicht mal nachdenkt weil das aus dem bauch kommt und bestandteil des kulturellen erbes ist. klingt vielleicht doof ist aber so.

und auch viele gehimnissvolle techniken gibt es seit über einem halben jahrhundert - vielleicht wäre es auch für elektronikmusiker kein fehler mal zu lesen wie ein phil spector gerabeitet hat oder was so die herangehensweisen andere legendärer prodzuzenten, musiker oder komponisten waren.

da wird man dann erstaunt sein wieviel nützliches und interessantes man in sein genere mitnehmen kann anstatt sich über die hundertste kick von irgendwem gedanken zu machen die der im schlimmsten fall selber nur gesamplet hat oder die vielleicht auch nur durch zufall so klingt weil der halt einfach 50 presets eines effektes durchgeskippt hat bis im der sound gefiel.

diese an sich fast schon stupide fixierung auf 4/4 und starres timing das man in vielen generes der elektronik nun wieder wissenschaftlich wegproduzieren will war vor der elektronik ja gar nicht da... na wenn das denn mal - bei genauer und neutraler betrachtung nicht seltsam ist ? ;-)

fakt ist: setzt man einen 7 jährigen ohne musikalische kenntnis an eine laufende 909 kommt spätestens nach 10 minuten mal ein loop raus der nach was klingt - bei einem klavier, einer gitarre oder einem schlagzeug wird das eher 10 jahre brauchen :)

und - nein - ich unterstelle hier niemandem was negatives oder dummheit - ich kritisere lediglich den oft extrem ineffizientzen weg wie sachen erreicht werden wollen.
das rad das man immer wieder zu erfinden glaubt ist schon ziemlich alt und es fahren millionen songs damit.

nur weil man ein paar blinkende kästen hat hat man sonst noch nicht viel - aber auch das thema gekaufte kompetenz passt in den zeitgeist - denn alles scheint käuflich und alle möglichkeiten nur von der eigenen geldbörse abhängig.

auch das schadet aber einem kreativen prozess.
 
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  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NPN
hi tom

ich danke auch dir für deine ehrliche und auskunftreiche antwort...

es ist mir ganz klar das stimmung (groove) entsteht durch das manuelle einspielen ohne lange nachzudenken gefühle sprechen lassen ohne ein wort zu sagen (das ist musik!)
nur ist das auch nicht ganz richtig das du kleinigkeiten weniger achtung schenken solltest... ich muss jede kleinigkeit wissen um diese kontrollieren zu können (also jetzt aktuel zumindest) wenn du diese kleinigkeiten programieren kannst weiss dein gehirn was abgeht und somit entsteht verständniss über jahre hinweg und um genau das gehts... dein gehirn in einer region so zu stärken das alles fast automatisiert läuft...
jeder anfang ist schwer und wenn du etwas gedanklich nicht zuende führen kannst dann kann man auch nicht von können reden sondern von einem prinzip das man halb beherrscht und bei dem wahrscheinlich "zufall" sehr gross geschrieben wird... das gedankliche nachverfolgen und verinnerlichen macht nicht den könner vom unkönner aus... nur ist mein unkönnen so wenig das ich das mit können kompensieren muss... und genau da bewegt sich die reise hin... KÖNNEN ist bei mir pflicht denn die natur (und die musikalische verächtung meiner familie) hat mich nicht ausgestattet mit dem was ich aus dem FF können sollte um da zu landen wo ich hin will.

aber deine worte gehören einfach mitdazu um einen angespannten konflikt in mir zu besänftigen und auch mal einen zufall entscheiden zu lassen oder tatsächlich meinem gefühl freien lauf zu lassen... aber jetzt leider noch nicht ich bin noch nicht bereit... (ich habe erst vor einem monat mit Klavier, bass und Egitarre angefangen mein lehrer sagt das ich ein ultratalent habe und ich sage das das kein talent ist sondern verbissenster ehrgeiz ohne auch nur ein stückchen talent. denn alles ist schwer sogar sehr sehr schwer aber tägliches augen aufmachen in der früh und sich sofort seine gitarre zu schnappen oder rythmik zu klatschen ist das grosse geheimniss der nichtfaulen nichtkönner)
 
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hallo :)

mein anregung geht ja eigentlich in eine andere richtung als kritik - denke es dir nicht zu kompliziert denn das ist es gar nicht.

vieles dessen was man so hört kann man ja selber rasch testen.

mach mal simple loops und experimentiere in dem kontext einfach mit den details.

verschiebe mal dies - mal jenes - wie wirkt es auf dich ?

und dann probierst du die sachen in grösserern kontexten und kombinierst das was sich für dich als gut herausgestellt hat.

das handwerkliche ist das eine - das kann man ja strikt üben / testen - aber es ist ja nicht gesagt dass das immer zu dem jeweiligen ding das man grade macht passt.

man muss also dynamisch bleiben und sich weniger mit der analyse einzelner werke - beschäftigen.

insofern mein appell - der vielleicht eher versteckt ist: fühle dich frei und lese quer durch die generes das was wirklich erfolgreiche leute erzählen - aber eher in punkto stimmung als in punkto detailtechnik - denn es gibt - abgesehen von ein paar standard sachen - kaum ein objektivierbares richtig oder falsch WENN das endprodukt geil ist..

vielleicht sollte man es so sagen: erlaube dir selber ein think big anstatt dich von transientendetails ablenken zu lassen ;-)

wenn du ja schon so neugiereig bist wäre es ja mein anraten diese neugier lediglich in eine etwas andere ebene zu verlagern.

denn die sugestion dass man mit der techik die kretaivität kontrolliert ist eher eine verkehrung der realität. die
:)
 
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hi tom

ich habe denke ich schon über 150 tracks zusammen gestellt (nicht fertig arrangiert sondern geschaut das ich über 4 oder auch 16bars musik entstehen lasse... das endresultat ist in ordnung aber die wichtigen elementare bekomm ich nicht in den griff das ist auch der grund warum ich nicht einen meiner tracks speichere... naja die tracks die mir persönlich gut gefallen heb ich natürlich schon auf. aber ich bin weit von dem entfernt das ein label wie katermukke meine tracks released!!! genau das ist mein erstreben!!! das geht leider nicht mit dem das ich sag "man ist der track fett geworden" das bedeutet nämlich garnichts. ich will das meine tracks hinter einem doering oder sascha platziert werden im set oder im club..... da muss ich hin
 


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