Da wäre ich bei allen Punkten bei Dir. BTW: ich fand damals, als ich am aussuchen war,
das hier ein gutes Forum.
Ich würde sagen, der finanzielle Rahmen ist nunmal ein "hard fact" - kann man sagen, dass ein ordentliches Digitales 2 bis 2,5 kostet? Und ein ordentliches "Echtes" bei ca. 5 losgeht? Wenn man nicht mehr als die 2 will oder kann ist das nunmal so - und dann ist ein Digitales besser als nichts
"Räumliches" ist natürlich auch was - wie bei Dir, Horn, das kann man nachvollziehen. Ich persönliche würde für ein echtes viel in Kauf nehmen, obwohl ich sonst ein (Innen-) Architektur-Nerd bin. Aber vor oder direkt neben einen klassischen Heizkörper stellen... Puh, nee!
Dann - wg Anspruch - muss man auch mal sehen, dass es Leute gibt, die ich schätze (denke da an Robert Glasper), den man auch in eher akustischen Setups mit seinem Yamaha-e sieht... Der könnte auf jeder Bühne, zumindest in Europa, ein echtes stellen lassen.
Was mir mal aufgefallen ist: Ich hatte in einem Jazz-Quintett einmal "nur" ein Digitales im Proberaum einer örtlichen Musikschule. So ein Yamaha, wie nennt man die, inkl. Ständer, Lautsprechern, wie ein flaches Klavier. Solo hat mich das nicht inspiriert, aber im Bandkontext hatte das erstaunlich gut funktioniert. Ich habe damals immer gedacht, dass liegt daran, dass zumindest ein wenig Volumen um die Box rum verbaut ist. Was natürlich kein digitales kann ist dieses "vermischen" von Obertönen und das was auf dem Resonanzbiden passiert (sorry, kann das nicht professionell beschreiben) - einige VSTs versuchen das ja zu emulieren - selbst wenn man denkt "ach das ist Flohhusten", dann ist es glaube ich nicht. Das hört bewusst oder unbewusst jeder und das macht den reiz eines echten Klaviers u.a. aus. Das können selbst Gurken, aber elektrische nie.
Flügel ist natürlich schon deshalb etwas ganz anderes, weil die Hämmer von unten kommen und nicht von vorne - das merkt man extrem. Aber gut, ein Flügel ist preislich und räumlich nicht das Thema hier, denke ich. Auch würde wohl gelten: lieber ein gutes Klavier als ein Kurz-Flügel oder eine Krücke in Flügel-Form? Immerhin stehen an Musikhochschulen in den Übungsräumen auch Uprights...
Wenn man ein echtes Klavier finanziell stemmen kann (das kauft man ja ziemlich wahrscheinlich nur einmal, Autos sicher und vlt auch Häuser kauft man vlt öfter...) und auch einigermaßen stellen kann - dann würde ich das auch in jedem Fall tun. Und dann keinen Kompromiss, sondern was ordentliches gebrauchtes. Für mich ist ein Klavier aber auch etwas sehr besonderes, für ein Auto überlege ich 1 Woche maximal, ein Haus 1 Monat, ein neuer Synth auch - alles Gebrauchtsgegenstände; ein Klavier wäre für mich aber etwas sehr emotionales. (nur für die Einordnung dessen, was ich schreibe)