Moroder Sound / Techniken

Nicht mehr 70er, aber ich denke man merkt recht gut wie er sich stilistisch an erfolgreichen Tracks der zu den Sängern dazugehörigen Bands orientiert hat.



 
Audiohead schrieb:
Moroder hatte auch reine Elektronik Produktionen am Start, wo zwar keine DrumComputer zum Einsatz kamen, aber Sequenzierte ModularDrumsounds
wie hier zu hören...das ganze Album war so produziert, ohne echte Drums


Genau um diesen Moroder-Sound gings mir ursprünglich! Nicht der andere mit Streichern und akustischen Instrumente etc.

Sorry, hätt ich vllt dazuschreiben sollen :kaffee:
 
Naja, klingt halt ein wenig nach 'ner Mischung aus Space (magic fly etc.), Kraftwerk und Abbas Summer Night City...
 
Moroder erklärt doch alle Tricks hier:


oder spätestens hier:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Summa schrieb:
Naja, klingt halt ein wenig nach 'ner Mischung aus Space (magic fly etc.), Kraftwerk und Abbas Summer Night City...

unnu? ;-)

für mich wars n echtes Erlebnis als ich die LP das erste mal hörte damals, und gibt mir heutzutage noch ne Menge.
 
swissdoc schrieb:
Weil wir gerade dabei sind: was glaubt ihr wie der Schlusssound von "Giorgio by Moroder" gemacht ist? Also die liegende Bassnote, die bei 8:48 nach unten weg zieht und zum Schluss nur noch aus Blibs in einem resonierenden Filter besteht. Da bin ich echt noch am rätseln (ich hab es aber auch noch überhaupt nicht probiert).
 
Audiohead schrieb:
Summa schrieb:
Naja, klingt halt ein wenig nach 'ner Mischung aus Space (magic fly etc.), Kraftwerk und Abbas Summer Night City...

unnu? ;-)

für mich wars n echtes Erlebnis als ich die LP das erste mal hörte damals, und gibt mir heutzutage noch ne Menge.

Ich kannte den Track nicht oder kann mich zumindest nicht mehr daran erinnern, hätte ich ihn 1977, im Alter von 10 Jahren gehört, wär' er für mich wahrscheinlich auch ein Erlebnis gewesen. Da mir diese Erinnerungen fehlen, fällt meine Analyse vielleicht etwas nüchterner und ohne die übliche Verklärung aus. Ich hab' in den 70er 'ne Menge Musik gehört mit der ich heute nix mehr Anfangen kann aber auch Titel abgelehnt, die sich mir erst viele Jahre später erschlossen haben.
 
fanwander schrieb:
swissdoc schrieb:
Weil wir gerade dabei sind: was glaubt ihr wie der Schlusssound von "Giorgio by Moroder" gemacht ist? Also die liegende Bassnote, die bei 8:48 nach unten weg zieht und zum Schluss nur noch aus Blibs in einem resonierenden Filter besteht. Da bin ich echt noch am rätseln (ich hab es aber auch noch überhaupt nicht probiert).
Dreht er nicht einen LFO bzw OSC aufs Filter als MOD-Quelle rein? Jedenfalls ich würde es so machen.
 
fanwander schrieb:
swissdoc schrieb:
Weil wir gerade dabei sind: was glaubt ihr wie der Schlusssound von "Giorgio by Moroder" gemacht ist? Also die liegende Bassnote, die bei 8:48 nach unten weg zieht und zum Schluss nur noch aus Blibs in einem resonierenden Filter besteht. Da bin ich echt noch am rätseln (ich hab es aber auch noch überhaupt nicht probiert).

Hört sich für mich nach einem einfachen "Repeat-Effekt" an, der von schnell auf langsam gefadet wird, parallel zu der Filterbewegung. Könnte z.B. "Tremolo" in logic sein.
 
Klingt für mich nach dem einfaden eines Frequency Shifters dessen Frequenz gleichzeitig nach oben geschoben wird während sie die Tonhöhe des Oszillators verringert.

Edit: Pitch- zu Frequency-Shifter korrigiert, der Fehler passiert mir andauernd...
 
Summa schrieb:
Klingt für mich nach dem einfaden eines Pitch Shifters dessen Frequenz gleichzeitig nach oben geschoben wird während sie die Tonhöhe des Oszillators verringert.
Genau das habe ich auch gedacht. Das hat mich sofort an den Eventide H-910 erinnert, ähnliche Effekte habe ich auch öfter eingesetzt. Es gibt einen ähnlichen Effekt in einem alten Song von mir (Drop Out / 2001), wo ich über die gesamte Tastatur des Moog The Rogue einen langsamen Glide gespielt habe und der Eventide versucht hat, das geradezuziehen.
 
fanwander schrieb:
Weil wir gerade dabei sind: was glaubt ihr wie der Schlusssound von "Giorgio by Moroder" gemacht ist? Also die liegende Bassnote, die bei 8:48 nach unten weg zieht und zum Schluss nur noch aus Blibs in einem resonierenden Filter besteht. Da bin ich echt noch am rätseln (ich hab es aber auch noch überhaupt nicht probiert).

Ich habe das mal mit einem Elektor Formant und einem Roland 100 M versucht. Das 100 M kommt mit der VCO Frequenz nicht so tief runter, beim Formant geht das zwar, aber die Filter sind nicht sauber genug und die Resonanz nicht so stabil. Beim 100 M habe ich dann statt VCO den LFO genommen, da kann man die Blips grob hinbekommen, beim Filter muss man den HPF auf Stufe 1 einschalten um DC weg zu bekommen. Es blipst ganz OK, das Einstellen der Resonanz ist aber sehr tricky und es kommt einfach nicht so knackig rüber.

Vielleicht doch besser mit einem digitalen :)

Der Sweep der VCO Frequenz geht auch auf die Blips vom Filter.

Evtl. haben die Jungs das auch in der DAW einfach durch eine Art Tape-Stop Effekt gemacht.
 
swissdoc schrieb:
Evtl. haben die Jungs das auch in der DAW einfach durch eine Art Tape-Stop Effekt gemacht.

Ne ne, das nun nicht. Ich habe mir das Video von Vimeo mal runtergeladen und das mp4 im Audacity geöffnet. Man sieht dann deutlich, dass mit einem Pulse oder Noise-Burst ein Sinus getriggert wird, der dann in der Lautstärke abfällt, also genau das, was man von einem resonierenden Filter erwarten würde. Im Verlauf ändert sich das Schwingungsbild, bevor das mit dem Pitchdrop anfängt laufen die einezelnen Perioden mehr ineinander.

Nun stellt sich die Frage, mit welchem Synth in HW oder SW man das so nett hinbekommt.
 
Minimoog fällt auch weg, der VCO3 kommt als einziger in Frage, man schafft schon nicht den Frequenzbereich, die Wellenform lässt keinen Nadelpuls zu, mit allen 3 Pulseweiten hört man immer einen unterschiedlichen Trigger ins Filter, je nach Flanke, das Filter antwortet auf unterschiedlichen Frequenzen, es macht also immer Pling-Plang-Pling-Plang und nie Pling-Pling-Pling-Pling, ausserdem rauscht das Filter und lässt immer noch irgendeinen Schmutz durch, etc.

Dafür kann der Minimoog schöne lineare FM und mit dem Filter-Feedback Trick auch noch ein wenig Waveshaping, dem Herrn Smoo würde das gefallen.
Und Bass geht auch ganz gut :)
 
swissdoc schrieb:
Minimoog fällt auch weg, der VCO3 kommt als einziger in Frage, man schafft schon nicht den Frequenzbereich, die Wellenform lässt keinen Nadelpuls zu, mit allen 3 Pulseweiten hört man immer einen unterschiedlichen Trigger ins Filter, je nach Flanke, das Filter antwortet auf unterschiedlichen Frequenzen, es macht also immer Pling-Plang-Pling-Plang und nie Pling-Pling-Pling-Pling, ausserdem rauscht das Filter und lässt immer noch irgendeinen Schmutz durch, etc.

Dafür kann der Minimoog schöne lineare FM und mit dem Filter-Feedback Trick auch noch ein wenig Waveshaping, dem Herrn Smoo würde das gefallen.
Und Bass geht auch ganz gut :)
das dürfte alles vom Roland 700 stammen
 
Bernie schrieb:
das dürfte alles vom Roland 700 stammen
Du hast ja ein solches, probier doch mal aus, ob Du mit dem Filter und einem Pulse am Eingang, das in etwa hinbekommts. Wäre interessant.
 
RAL5021 schrieb:
Genau um diesen Moroder-Sound gings mir ursprünglich! Nicht der andere mit Streichern und akustischen Instrumente etc.
Scheint für die absolut professionellen Sounddesigner hier keine Herausforderung zu sein. :sad:
Mich hätte auch die kühl-analytische Betrachtungsweise dieser 16tel-Disco-Sequenzen in diesen Songs von Moroder interessiert (die von Gipsy Girl finde ich auch so geil).

Wenn ich in diese Richtung schraube kommt zwar immer etwas interessantes, aber auch völlig anderes raus.
Oft hörte ich von Kollegen: Das ist es das Moroder Feeling. Nur absolut danach angehört hat es sich nie. Theorie & Praxis?!

Diese 70er Disco hatte Moroder & seine Kollegen schon Mega drauf, nicht umsonst baut sein Fame darauf auf.
 
Obacht: Wir diskutieren nun 2 Dinge parallel:

- Moroder Sound
- Langsamer werdende Blips im Daft Punk Homage Song an Moroder
 
swissdoc schrieb:
Du hast ja ein solches, probier doch mal aus, ob Du mit dem Filter und einem Pulse am Eingang, das in etwa hinbekommts. Wäre interessant.
Hab derzeit kein System 700 mehr, das wurde letztes Jahr verkauft. Solche Sounds sind aber damit gut machbar.
Moroder hatte sein 700er über viele Jahre hinweg für Bässe und Solosounds eingesetzt, das hat seine Songs geprägt.
 
Ah, verstehe. Ich dachte, die Main-Unit hättest Du noch. Egal, es ging in diesem Teil des Threads eben um Daft Punk "Langsamer werdende Blips im Daft Punk Homage Song an Moroder" und nicht um die "normalen" Sounds von Moroder.
 
@Swissdoc

Ich denke der Versuch geht in die richtige Richtung, Basis ist die weiter oben von mir beschriebene Methode...
 

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  • MoroderDP.mp3
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Ich hatte damals ein großes 700er mit allen 6 Cases neu gekauft, 1983 wieder verkauft und dann um 2002 herum wieder eine Oscillator-Bank und eine Filter-Bank mit VCAs gekauft, die auch bis letztes Jahr im Studio intensiv genutzt wurde. Hab halt den Platz nicht mehr.
 
Summa schrieb:
@Swissdoc

Ich denke der Versuch geht in die richtige Richtung, Basis ist die weiter oben von mir beschriebene Methode...
Das ist tatsächlich schon gut dran - auch wenn da viele Artefakte und ähnliches dabei sind. Was für einen frequency shifter hast Du da benutzt? Und auf welchem Ausgangsklang?

Sehr interessant jedefalls. Danke!
 
Als Frequency Shifter verwende ich den Insert Effekt im Massive Synthm gefüttert wird er mit 'ner schmalen symmetriemodulierten (PWM) Pulswelle, aus dem im Verauf ein Sägezahn wird. Den Oszillator schicke ich durch zwei seriell verschalteten und auf hohe Resoanz gesetzt Bandpassfilter, deren Ausgänge ich ca. 50/50 mische.
Eine Hüllkurve moduliert sowohl das Mischungsverhältnis der beiden Filter, als auch die Frequenz und Bandbreite der Bandpaesse, Tonhöhe und Pulse/SAW Verlauf des Oszillators, Frequenz und Dry/Wet des Frequency Shifter, den Drive Parameter des Sinus Shaper Insert, der hinter dem letzten der beiden Bandpass Filter sitzt und die Frequenz und Verstärkung des parametrischen Bands des intern EQs.

Vieles davon kann man sich sparen, wenn man einfach nur 'nen interessanten Sound machen will und sich nicht (so weit es die Möglichkeiten des Semi-Modularen Synths erlauben) dem Originalklang annähern will.
 
Das einzige, was an "Giorgio by Moroder" Giorgio Moroder ist, ist sein autobiographisches Gequatsche. Musikalisch hat es mit ihm genau gar nichts zu tun, weder mit dem 70er-Jahre-Moog-Modular-"I Feel Love"-Moroder noch mit dem 80er-Jahre-LinnDrum-DX7-"Flashdance"/"Scarface"/"Reach Out"-Moroder. Ich denke mal, ihr sucht den ersteren.

Da gibt's drei wichtige bekannte Referenzsongs: "I Feel Love" sowieso, außerdem von Giorgio selber "From Here To Eternity" und "Chase".

Das wichtigste ist die Bassline. Mit handgezupften Bässen eines Bernard Edwards oder Verdine White hat die nichts gemeinsam. Die Bassline ist immer eine Achtelsequenz mit Sechzehntel-Delay drauf. Tip: Stellt das Delay nach Gehör ein, statt es mit der Clock zu syncen.

Die Kickdrum ist immer akustisch. Da kann man dran rumspielen, aber im Rahmen dessen, was in den 70ern gemacht wurde. Viel mehr als EQ und Kompressor würde ich nicht machen. Vor allem sollte sie kurz und knackig sein, kein Millisekunden-Click, aber auch kein phättes 808-UUUuuuuhhm.

Wichtig auch: Komposition und Arrangement. Moroder funktioniert nicht als zweitaktiger Stepsequencer-Loop, auf dem in Clubmanier acht Minuten lang an Sounds geschraubt wird, ohne daß die Akkorde sich groß verändern. Da muß im Song was passieren. Vor allem braucht es genug Melodie.

Gesang muß nicht, kann aber. Zur Not kann man die ganze Nummer über vocoden.
 
Candy Wahllos schrieb:
Four to the floor, schleppende closed hihat, hypnotischer Synthloop, funky Bass, schwülstige Streicher, Gesang einer hungrigen Frau?

Wenns nur so einfach wäre...

zumindest eines kann ich logisch nicht nachvollziehen: viele frauen machen diät und sind immer hungrig, dicke frauen sind immer hungrig und dicke frauen die diät machen sind noch hungriger - also das sollt dann doch eher kein problem sein mit irgendwelchen gesang :mrgreen:
 


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