Musik für Kleinkinder

Neo schrieb:
Und dann pfeift es auf Stockhausen und steht total auf Tokyo Hotel. :lol:

Das hat allerdings weniger mit musikalischer Prägung zu tun. Zumindest in meinen Augen. Solche Teenieidole werden ja meist doch weniger für die Musik, die sie machen angehimmelt, sondern wegen dem Gesamtbild. Vorbilder eben.
In der Phase sieht man ja Eltern nur begrenzt als Vorbild, meist doch eher als das Gegenteil. Da muss dann was anderes her. Das darf dann auch mal Bill sein :konzert:
 
Neo schrieb:
Und dann pfeift es auf Stockhausen und steht total auf Tokyo Hotel. :lol:

Ganz so wollte ich es nun nicht sagen, aber auch das wäre ja möglich. :shock:
Aber die Wahrscheinlichkeit ist mit steigender Zahl der bereits gehörten Alternativen zu Tokyo Hotel größer,
dass das nur eine kurze Erfahrung bleibt und es sich dann weiterbewegt, ob nun in die vom Vater bevorzugte - gewünschte Richtung, wer weiß...
 
In so einem Thread darf Raymond Scott natürlich nicht unerwähnt bleiben!

raymon10.jpg
 
Meine Tochter wird im Dezember zwei, von daher kann ich mal erzählen wie wir´s die letzten 21 Monate gemacht haben.

Die ersten sechs Monate gab´s nur gaaaanz ruhige softe Schlaflieder und meine Frau und ich haben solche auch viel gesungen. Wobei es dabei überhaupt nicht darauf ankam der perfekte Sänger zu sein, sondern das Kind mit sanfter Stimme zu beruhigen. Dann so langsam haben wir mit fröhlichen Kinder CD´s (z.b. mit den Liedern aus Disney´s Dschungelbuch) und mit ruhiger Chill-Out Musik (Space Night Serie) weitergemacht. Das ganze so für die nächsten zwölf Monate. Dabei haben wir ihr immer wieder jeden Tag mindestens zwei - dreimal Lieder vorgesungen. Seit ca. vier Monaten hört sie mit uns dann auch schon normale Pop- und Rock Musik aber auch weiterhin Musik a la Rolf Zuckowski und darf im Prinzip auch alles hören. Wir achten natürllich schon drauf, das die Musik nicht zu bedrohlich und zu hektisch klingt.
Meine Tochter mag im Augenblick vor allem fröhliche Musik mit Kindergesang (Schni-Schna-Schnappi), aber auch "Das Model" und "Wir sind die Roboter" von Kraftwerk. Sogar einige Sachen von Squarepusher mag sie gelegentlich, wenn sie gut drauf ist. Mit Hiphop kann sie überhaupt nichts anfangen, genausowenig wie mit Lateinamerikanischen Rhytmen. Rock nur die eher poppigen soften Sachen.
Sie sitzt auch schon gern mit mir am Microkorg und NordLead3 und drückt mit Begeisterung auf Tasten und dreht an Knöpfen. Wobei auch hier sie eher die weichen Flächensounds und TD artigen Arpeggien bevorzugt. Zerrende und harte Leadsounds machen ihr Angst.

Ich denke im Großen und Ganzen ist das Vorsingen die Beste Art und Weise ein Kind den Spaß und die Freude an der Musik zu vermitteln.

Was dein Kind dann mag oder nicht, wirst Du am Anfang an der Reaktion (schreien/einschlafen) erkennen und später so mit anderthalb, zwei wird dir dein Kind auch sagen, was es mag oder nicht.

Meine Tochter ist auf jeden Fall total Musikbegeistert und wiegt sich fröhlich im Takt mit, wenn wir zusammen schöne Musik hören, oder ihr Kinderlieder vorsingen.

Achja...was auch hilft...Spielzeug was einfache Kindermelodien spielt. Das kann dann auch nur simples Sinustongedudel sein, Hauptsache das Kind kann die Musik selbst auslösen. Meine Tochter hat so´n kleinen Spielzeugmarienkäfer, der einen Knopf in der Mitte hat und Hänschen klein und noch zehn andere Kinderlieder vor sich hindudelt. Macht ihr großen Spaß und sie tanzt sogar zu der Musik. ;-)

Und übrigens...das man ungeborenen Kindern im Mutterleib klassische Musik vorspielen soll...ist eine Urban Legend. Ein Märchen. Die Kinder können die Musik nicht hören, weil der Herzschlag und die Atmung der Mutter zu laut ist und das Fruchtwasser den Schall nicht weiterleitet. Wenn klassische Musik eine Wirkung hat, dann den, das sich die werdende Mutter entspannt. Und die Entspannung geht dann sehr wohl auch auf das Kind über.
 
Markus Berzborn schrieb:
Schon, aber hier geht es ja anscheinend mehr um die ersten Monate oder sagen wir die ersten zwei Jahre.
Also dass man bewusst etwas auswählt, was sich positiv oder negativ auswirken kann.
Es gibt ja auch Theorien, man soll in der ersten Zeit keine Personen zu nahe an das Kind lassen, die "bad vibes" ausstrahlen.

Gruß,
Markus

Gutes Thema, man hört nachweislich bereits im Bauch mit. Ich finde da eher wichtig, GUTE Musik zu hören. Finde aber Stockhausens Ansichten sehr ok, würde aber deshalb nicht wie ein Bekannter nurnoch so liebliches Geklingel hören - Auch für die eigenen Nerven.

Es gibt viel dazu, denke aber hier ist auch etwas konservative Energie am Werk bei einigen, grade denen die dann Musik hören, die sie sonst nie hören würden oder so "Kindergedudel". Meine Eltern haben immer schon viel Klassik gehört, hat mir nicht geschadet. Ich denke viel und gutartige Musik ist nicht schlecht. Vielfältig dürfte schon helfen. Es muss ja nicht der Discostampf sein...

Einen Zuckowski braucht man nicht unbedingt, finde aber gut, wenn man singt. Mutter und Vater. Das ist eh toll, wenn mehr gesungen wird und das ist sicher auch gut. Kommuniziere mit dem Kind, es ist deins! Du wirst es kennenlernen.

Vielleicht gibts ja auch Feedback und so, dein Kind wird sicher mit 8 oder so dann einen anderen Geschmack kriegen und irgendwann ganz abdriften, aber du kannst nichts besseres tun als viel Musik hören, gute Musik. Das ist echt fast egal was. Dazu die richtigen Vibes von EUCH beiden, dann geht auch Skinny Puppy und Kontakte ;-)

Ich glaube aber schon, dass man nicht unbedingt Brutalo braucht. Das einfach mal so. Das bekommt man eh noch früh genug mit. Find Monokits Info garnicht schlecht. Hör dir einfach mal an, was andere Musiker mit Kindern sagen und tu mir bitte einen Gefallen: Früh Instrumente haben und dem Kind nicht verbieten. Ich hab das auch gehabt und bin heute noch sehr dankbar dafür. Hab ich aber erst viel viel später kapiert, wie wichtig und schön das ist.

Die Wahl ist sicher schwer, aber ich denke schon, dass Harmonie vermutlich nicht verkehrt ist, versuch einfach mal was und hört auf das, was ihr zurückbekommt. Du bist doch jemand mit spiritueller Erfahrung und daher sicher mit einigen Antennen ausgestattet. Du wirst das richtig machen. Da hab ich wenig Zweifel.

Man muss sicher nicht in den Laden rennen und Kinderlieder holen, aber singen ist groß!! Singen ist die Macht! Egal, was!!
Können auch sehr einfache Lieder sein, wieso nicht?..
 
Moogulator schrieb:
Man muss sicher nicht in den Laden rennen und Kinderlieder holen, aber singen ist groß!! Singen ist die Macht! Egal, was!!
Können auch sehr einfache Lieder sein, wieso nicht?..

Jup, singen ist super. Und wenn ihr nicht singt, viel mit dem/der Kleinen reden. Dann lernts auch früher sprechen.
 
Moogulator schrieb:
Gutes Thema, man hört nachweislich bereits im Bauch mit.

Neulich hat mir aber einer gesagt, dass das gar nicht stimmt, obwohl man immer wieder darüber liest. Das Kind sei aufgrund der akustischen Isolierung durch das Fruchtwasser und den sonstigen "Geräuschpegel" gar nicht in der Lage, Frequenzen von außen wahrzunehmen.

Wer jetzt da recht hat - keine Ahnung.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
Gutes Thema, man hört nachweislich bereits im Bauch mit.

Neulich hat mir aber einer gesagt, dass das gar nicht stimmt, obwohl man immer wieder darüber liest. Das Kind sei aufgrund der akustischen Isolierung durch das Fruchtwasser und den sonstigen "Geräuschpegel" gar nicht in der Lage, Frequenzen von außen wahrzunehmen.

Wer jetzt da recht hat - keine Ahnung.

Gruß,
Markus

Wie gesagt...es stimmt nicht. Es hat eine Wirkung auf die Mama...und wenn Mama sich entspannt, entspannt sich auch Baby.
Ganz einfach. Und gilt auch noch wenn Baby schon auf der Welt ist, übrigens...wichtig wenn´s ums Stillen geht. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Ah, sehe gerade, Du hast das auch schon geschrieben.

OK, dann sind es schon zwei, die das sagen. Dann wird wohl was dran sein. ;-)

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Ah, sehe gerade, Du hast das auch schon geschrieben.

OK, dann sind es schon zwei, die das sagen. Dann wird wohl was dran sein. ;-)

Gruß,
Markus

wir haben das von unserer Hebamme. Frag mal deine. Die wird dir das gleiche sagen.
 
Singen ist echt eine gute Sache, besonders wenn es mal wieder so läuft wie gestern.

Mein Neffe war gestern hier und hat sich zum x-ten mal seinen Janosch Film angeschaut und mittlerweile kann ich das Lied schon fast auswendig mitdudeln, als ich angefangen habe zu singen ist der kleine giftig geworden und hat gesagt ich solle aufhören zu singen. Das passiert immer, wenn einer irgendwo mitsingt, keine Ahnung was seine Eltern da verbockt haben, obwohl er selbst ab und an auch mal irgendwas singt. Es wundert mich halt.
 
Naja, es geht ja auch um Musik für nach der Geburt, oder? Das mit dem Bauch muss man mal sehen. Aber vermutlich fühlt man sich gut, wenn man Musik hört, die man zumindest nicht superdoof findet.
 
DerRidda schrieb:
Singen ist echt eine gute Sache, besonders wenn es mal wieder so läuft wie gestern.

Mein Neffe war gestern hier und hat sich zum x-ten mal seinen Janosch Film angeschaut und mittlerweile kann ich das Lied schon fast auswendig mitdudeln, als ich angefangen habe zu singen ist der kleine giftig geworden und hat gesagt ich solle aufhören zu singen. Das passiert immer, wenn einer irgendwo mitsingt, keine Ahnung was seine Eltern da verbockt haben, obwohl er selbst ab und an auch mal irgendwas singt. Es wundert mich halt.

Jaaaa dein Neffe...das ist was gaaaanz anderes als bei deinem eigenen Kind...
 
Glaub mir, immer wenn ich die Gelegenheit habe, mache ich es auch anders als seine Eltern, nun sieht er die aber um ein vielfaches mehr als mich, wenn er bei sich zu Hause ist, kann ich nun mal nichts gegen diese Erziehung machen. Und seine Eltern sind auch resistent gegen jegliche Kritik, die ich auch anbringe, es liegt nun mal nicht in meinen Händen, es sind seine Eltern die natürlich und auch rechtlich den Ton vorgeben.

Es ist leider auch so, dass der junge einen Sprachkurs besuchen muss, weil der Kinderarzt das gesagt hat, was ich schon lange vorher bei seinen Eltern bemängelt hatte, er spricht zu schlecht. Natürlich habe ich in meinen Maßen probiert was dran zu machen, viel mit ihm geredet und wie gesagt seine Eltern früh darauf hingewiesen. Jetzt ist es zum Glück erheblich besser geworden.

Durch mich hat der junge teilweise erst überhaupt Kontakt zu Musikinstrumenten und auch nur durch mich hat er eins zu Hause stehen aber da müssen dann nun einmal seine Eltern mit dran, wenn es mehr als spielerisches ausprobieren sein soll.

Also bitte, Monokit, spar dir solche Bemerkungen wenn du die Fakten nicht kennst.
 
DerRidda schrieb:
Also bitte, Monokit, spar dir solche Bemerkungen wenn du die Fakten nicht kennst.

:shock:

Ich glaub das denken die Eltern von deinem Neffen auch von dir...

:roll:

Das schlimmste an Kindern sind halt immer die Eltern. Und Leute die keine Kinder haben und meinen es besser zu wissen... ;-)
 
Meine Empfehlungen (unser Sohn ist zwei Jahre):
Reinhard Lakomy - Geschichtenlieder -
mit schönen Moogzwitschersounds und generell viel Elektroniksounds
sowie - Traumzauberbaum - die ist aber mehr für ältere Kinder (4 Jahre)
Kribbel-Krabbel CD für Kleinkinder
vom DDR Rundfunkkinderchor - Ein Männlein steht im Walde -
 
Ich fand besonders diesen Butzenmann extrem suspekt, der tanzt in UNSEREM Haus und heißt so doof, den wollt ich als Kind immer rauswerfen. Kinderlieder fand ich schon sehr früh inhaltlich etwas debil.
 
Markus Berzborn schrieb:
Das interessiert mich im Moment besonders, weil wir im Januar ein Kind erwarten.

Hallo Markus, freut mich zu hören :D
Meine Frau und ich haben damals einiges zu dem Thema gelesen und daraufhin während der beiden Schwangerschaften (und auch danach) wesentlich mehr klassische Musik gehört als sonst. Und auch da waren wir noch eher konservativ und haben hauptsächlich von Bach bis Brahms aufgelegt, gelegentlich war auch etwas von Ravel und Gershwin dabei.
Als die Kinder dann da waren, war das entscheidende Kriterium um bei Ihnen eine positive Reaktion auf Musik hervorzurufen ein ordentlicher Beat :D .
Selber singen, am besten alle zusammen kam auch immer gut.
Inzwischen nehmen beide Musikunterricht aber musikalisch hochbegabt sind sie mit Sicherheit nicht.
Mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass der Einfluss den man auf diese Weise auf die grundsätzlichen Eigenschaften seines Kindes nehmen kann sehr begrenzt ist.
Da spielt die Partnerwahl (=Genetik) eine ganz entscheidende Rolle.

Viele Grüße
Martin
 
electric guillaume schrieb:
...Mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass der Einfluss den man auf diese Weise auf die grundsätzlichen Eigenschaften seines Kindes nehmen kann sehr begrenzt ist...
Also wenn man keine anderen Probleme mehr hat, als "welche Musik dürfen meine kleinen Kinder hören". :eek:

Und nur weil man selber an der Musik interessiert ist, müssen automatisch die Kinder das auch sein? Dann muss mit allen Mitteln ein "hochbegabter" Musiker gezüchtet werden. Ich denke sogar, daß in solchem Fall die Kinder mit "eigenen" Interessen und Hobbys sich von den Eltern abgrenzen - vieleicht wird, trotzt der wohl ausgewählten Musik und der bestimmt kommenden musikalischen Frühsterziehung, mal ein toller Motocross Fahrer aus dem lieben Nachwuchs.
 
nanotone schrieb:
Also wenn man keine anderen Probleme mehr hat, als "welche Musik dürfen meine kleinen Kinder hören". :eek:

Darum geht es überhaupt nicht, die durften ganz klar hören was sie wollten, von Anfang an, sogar Jöcker und Konsorten :oops:

nanotone schrieb:
Und nur weil man selber an der Musik interessiert ist, müssen automatisch die Kinder das auch sein? Dann muss mit allen Mitteln ein "hochbegabter" Musiker gezüchtet werden.

Auf gar keinen Fall, halte ich auch für Quatsch und war ja auch definitiv nicht so gemeint. Obwohl, wenigstens ein halbwegs begabter Musiker in der Familie hätte schon was... ;-)
nanotone schrieb:
- vieleicht wird, trotzt der wohl ausgewählten Musik und der bestimmt kommenden musikalischen Frühsterziehung, mal ein toller Motocross Fahrer aus dem lieben Nachwuchs.

Von mir aus auch Motocross, wobei mir Golfprofi wesentlich lieber wäre. Das kann man viel länger machen, ist gesünder und es wirft mehr Kohle ab 8)
 
Allerherzlichen Glückwunsch!

Da ich die Glückwünsche nicht versauen will, entschärf ich die Galle mal die mir gerade hochkommt, da ich zum ersten mal hier im Thread lese....
..nee ich verkneif sie mir erstmal ganz.

@Markus: lass den Dingen einfach ihren Lauf. Bloss nix mit gezielter Beschallung :) Sowas entwickelt sich auch ganz ohne zutun. Zumindest in gesellschaftlich normalen Bahnen.Es sei denn du möchtest dir auch ein "Wunderkind" züchten. Keine Kindheit aber mit 7 schon n toller Pianist. Mit 14 dann der Entzug.
Ach egal....später oder auch in PN/Email evtl. mehr.

Gruss, Wolf
 
Hallo Markus,

meine besten Wünsche gehen an euch.

Und hör gut auf die Musik, die Dein Kind singt. :)
 
Ey, super! Herzliche Glückwünsche und ein Weitermachen! von mir :D

Was das Threadthema angeht: Nr. 4 und 5 von Fünf (yo, wie bei den Borgs!) stehen auf Kraftwerk, Reggae, Drummers of Burundi, manchmal auch auf Coil und noch abgedrehteres und auf Strawinsky und hören und schmettern natürlich nebenbei noch den üblichen Kinderkrams.

Bandbreite ist alles :lol:
 


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