Nachhaltigkeitssiegel bei Synthesizern

Sämpler

Sämpler

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Angeregt durch diesen Beitrag und der Tatsache dass bereits in Frankreich auch Nachhaltigkeitsstufen bei Elektronikkram verwendet wird(aussi les Synths de france?;-)
Wie schaut es hier aus? Ich tippe ma, besonders im Midikram wie Ableton Push,Dj Controller, Novatione Kram und ähnlich, die ganzen Midikeyboards von mini bis 88 ist dass alles nicht bis auf wenige Ausnahmen nicht nachhaltig und wenn kaputt dann Müll. Synthesizer die Analog sind, natürlich hier auf der Siegerstrasse. Bei Digitalen sicher zum Teil? Aber wenn das Innenleben der Boutique 303 futsch ist dann vermutlich auch Schrott.

Und natürlich auch der Softwarebereich sollte in der Diskussion nicht ausgeschlossen werden. Wie nachhaltig sind den bitte schön Gigaweise Daten bei jedem Update? Oder so lustige ,,Lüfterdauerfeueranwendungen´´ wie NI´s NTKdemon, die regelmäßig im Hintergrund laufen. Gute Physical Modeling Anwendung vs. aufwendige und ,,30 GB´´ grosse Piano Samplelibary?




Wer hat Erfahrungen? oder kennt gute wie schlechte Beispiele für gute Reparierbarkeit? Schon mal Gear auf den Müll gehauen?
 
Wer hat Erfahrungen? oder kennt gute wie schlechte Beispiele für gute Reparierbarkeit?
Hab' mal für vergleichsweise wenig Geld ein tc-electronic M300 auf ebay erworben, in der Hoffnung dieses mit relativ geringem Aufwand reparieren (lassen) zu können. Das Ende vom Lied war aber, dass die involvierte Reparaturwerkstatt das komplette Mainboard hätte austauschen wollen, was mehr als den Neupreis bedeutet hätte. Zusammen mit Kostenvoranschlags- und Rücksendekosten hab' ich kräftig draufgelegt und für mich in letzter Konsequenz beschlossen, mir keine Hardware mehr zuzulegen.

Punkt, Aus, Basta!

Es gibt genügend freeware-VSTi und -Effekte, die für Hobbyzwecke allemal ausreichen...

Wen die komplette Leidensgeschichte meines TC-300 interessiert, kann's hier nachlesen:

 
Letztens warb ein Kabelhersteller doch mit "100% recyclebares Kabelmaterial".
Hört sich nett an aber wie soll das in der Praxis funktionieren?
Angenommen das Kabel landet wirklich mal im "Recycle"-Kreislauf, dann wird das leider auch nicht anders behandelt als all die anderen Kabel.
 
Bisher toitoitoi war alles reparabel.
Von Sampler bis zum VA aus den 90s.
Waren eh immer Kondensatoren und keine DSPs.

Mein e5000 Ultra hat wohl kein IDE mehr, egal - ireoarabel, aber läuft noch.

Was neues Zeug angeht? Ich kauf eh nicht so gerne neue Digitale
 
Angeregt durch diesen Beitrag und der Tatsache dass bereits in Frankreich auch Nachhaltigkeitsstufen bei Elektronikkram verwendet wird(aussi les Synths de france?;-)
Wie schaut es hier aus?
Die Nachhaltigkeitsstufe in F ist auch nur Ergebnis der WEEE-Richtlinie 2012/19/EU. In Deutschland wird die über das Elektrogerätegesetz umgesetzt.

Der wirklich sinnvolle Ansatz wär hier, dass die Elektroschrottverarbeitung über vermahlen zu Granulat einen weniger großen Ökofußabdruck hinterlässt als das vergleichsweise energieintensive Auseinanderbauen und in der Summe zweifelhafte Wiederverwerten einzelner Bestandteile (diese Meinung kommt von einem Bekannten, der Mitarbeiter an einem renommierten Ökoforschungsinstitut ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
nachhaltigkeit durch granulieren?

klingt eindeutig nach "die grünen". :)

na, zum glück sind wir schon etwas weiter und man denkt jetzt endlich mal über eine gesetzliche pflicht zur "reparierbarkeit" nach. auch soll die garantiezeit ja demnächst von 3 auf 5 jahre steigen.

wie auch immer das in der praxis aussehen wird (also auch das gesetz - oder was das für die preise bedeutet), aber ich denke jedem würden sofort ein paar beispiele einfallen, wie man geräte ohne viel aufwand aus 3 modulen zusammensetzen kann.

es gibt genug tonstudiotechnik wo sich netzteil komponenten auf der hauptplatine befinden, die displays mit kontaktkleber befestigt sind oder wo man die encoder oder fader schon nach wenigen jahren nirgendwo mehr nachkaufen kann, weil sie eine eigenentwicklung waren. das lässt sich alles leicht ändern, wenn man nur will.


habe mir neulich neue rauchmelder besorgt und wollte die alten auseinanderbauen - und musste feststellen, dass die batterien in den dingern mit >2 mm dicken kabeln MASSIV FESTGELÖTET waren, so dass man die teile nur mithilfe roher gewalt und einer kräftigen zange überhaupt entsorgen konnte.


von labeln halte ich garnichts, außer wenn ich sie selbst gefälscht habe.

strenge gesetzliche vorgaben - und die todesstrafe bei verstößen. und natürlich tägliche kontrollen durch stalin persönlich. alles andere ist problemlösung auf meta ebene.
 
populismus ist... nachhaltigkeit auf entsorgungsmöglichkeiten zu reduzieren und sich dann mit labeln zu schmücken, die man sich selbst ausstellt und die eh keiner kontrolliert.

grüner punkt 3.0 braucht kein mensch, die "grüner punkt" lösungsmethode hat nur dazu geführt, dass deutschland weltmeister im müll produzieren geworden ist (während die korruption beim öko-institut aktuell gerade den fortbestand der regierungskoalition in deutschland gefährdet.)

realistische und sinnvolle lösungen beim thema nachhaltigkeit bewegen sich eher in den bereichen energiebedarf, haltbarkeit, reparierbarkeit, modularisierung, generelle produktionsweisen... so wie sie auch vollkommen zurecht im hiesigen ausgangsposting erwähnt wurden.

und nichts davon ist durch neue technologien, durch den konsumenten oder durch dritte zu erreichen, sondern nur durch gesetzliche vorgaben für die hersteller.
was komischerweise ja irgendwie genau nicht sehr populär ist, weswegen sich die idee nicht wirklich für populismus eignen würde. :)

das will ja eben genau kein mensch. man darf ja heute garnichts mehr regulieren wollen, weil sonst sofort alle irgendwas mit "deutsche arbeitsplätze" und "standort" brüllen und die "freiheit" der märkte in gefahr sehen, die für eine mehrheit in dieser gesellschaft offenbar wichtiger ist als politik und demokratie.


es ist doch ganz einfach: wenn du nicht willst, dass der gesetzgeber es verbietet batterien in brandmeldern festzulöten, dann wird es die so auch weiterhin geben.

dann erwarte aber niemand von mir, dass ich mich dann an meine pflichten halten kann, diese batterien getrennt zu entsorgen - oder dass ich den vorschlag dieses produkt (was übrigens nach 2 jahren schon kaputt war, damit fängt es ja schon an) durch granulieren ohne vorherige trennung in stoffe und stoffgruppen zu entsorgen irgendwie ernst nehmen könnte.

festgelötetes RAM und festgelötete SSDs im aluminiumgehäuse werden nicht nachhaltiger wenn man ein ökoaufkleber draufpappt und d ann das das aluminium gemeinsam mit den chips schreddert ansatt es wiederzuverwerten.

diese version der nachhaltigkeitsreligion ist nichts weiter als ein geschäftsmodell von selbsternannten experten, die dann im zweifelsfalle nachher noch an der vergabe der wirkungslosen bis kontraproduktiven unbedenklichkeitssiegel mitverdienen.

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auch das elektrogeräte-recycling ist trotz seiner ökologischen wirkung (weniger giftstoffe im restmüll) fragwürdig in der praktischen umsetzung. zwar müssen die hersteller pauschalen dafür bezahlen und das system finanzieren, geben aber letzlich die kosten an den verbraucher weiter.

wie nachhaltig das produkt hergetellt wurde und wie es verwertet werden kann, wird dabei garnicht berücksichtigt.

das recycling selbst scheiter dann zu einem großen teil daran, dass es für den besitzer recht umständlich ist, kleingeräte in den meisten kommunen extra irgendwo hinfahren zu müssen, weil sie nämlich nicht abgeholt werden. (den kaputten föhn mit dem SUV zum wertstoffhof fahren? - klassische grüne umweltpolitik)

bei uns im kreis wird diese eletrogeräteentsorgung ansonsten mit ein-euro-jobbern vom jobcentern erledigt, die dadurch reguläre arbeitsplätze verdrängen - und die 3 millionen euro gewinn durch kupferverkauf, die dadurch in den ersten jahren entstanden, unter fantatsienamen nur auf dem papier existierender entsorgungsbetriebe wieder zurück in den haushalt als einnahmen gebucht - anfragen dazu im kreistag werden vom dezernenten nur mit lügen beantwortet.
 
Effektive Müllvermeidung heißt Verzicht auf den Konsum aller Produkte, von denen der Hersteller nicht die fachgerechte Entsorgung dokumentiert und für die faktische Möglichkeit derselben sorgt.

Eigentum verpflichtet. Der Hersteller sollte nur dafür gerade stehen, dass die fachgerechte Entsorgung eines Produktes möglich ist. Tun muss es der Kunde. Finde ich.
 
Hm, wäre eigentlich ein guter Aufhänger, mich mehr ins Thema einzulesen. Vielleicht nutzt anderen hier auch die (leider noch kurze) Leseliste





Geht schon längst bei Design und Rohstoffen los und eigentlich wäre der Entsorgungsaspekt idealerweise der unwichtigste, weil man sein Synth nimmer hergeben mag (oder so).
 
Zerlegen von Altgeräten, wäre eine Anlernbeschäftigung für Leute, die ein bisschen ein Händchen dafür haben und sonst nix weiter arbeiten bzw. etwas Arbeit suchen 🙂 Quasi nen Nebenjob und vielleicht sogar ein paar weniger Leute ohne Arbeit.

Nur so ein Gedanke zu Geräten, die normalerweise entsorgt werden.

Aber Schreddern geht natürlich viel schneller, es hat ja keiner mehr Zeit für sowas.
 
Bezüglich Synths & Co. musste ich außer ein paar kaputte Kabeln nie was wegschmeißen.
 


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