Planung 3-stimmig polyphones, MPE-fähiges Modularsystem

Du hast ja das Intellijel 7U Case selbst in Benutzung, kannst Du zur Qualität der Stromversorgung etwas sagen?
Gibt es da bei Dir irgendwelche Einstreuungen in die Module, insbesondere in die der unteren 3U-Reihe, die direkt über der Stromversorgung sitzen?
hi… also ich habe meine oszillatoren immer in der oberen reihe bzw. rechts unten, hatte niemals irgendwelche probleme, einstreuungen etc. weder mit digitalen noch mit analogen modulen.

ich habe mich auch am case nie geschnitten/verletzt, weder bei, ein/ausbau noch beim modulieren.

die 1U Reihe ist genauso tief wie die 1 Reihe 3u soweit ich das in erinnerung habe, kenne aber auch keine bzw, habe keine 1u module die 5 cm oder mehr tief sind.

wie gesagt. ich mag das case und hatte nie probleme damit.
 
Ich erwähne nochmals das Arturia Rack Brute, da es vielleicht in der ganzen Diskussion unter gegangen ist. Gerade in der Desktopaufstellung speilt es seine stärken in 6, 9 oder 12U aus. Durch den integrierten Griff/Ständer ist es sehr flexible aufstellbar. Ich denke die Qualität ist recht hoch und das interne Netzteil ist mit 1,6A für je +12V und -12V vollkommen ausreichend für 6U. Bei 9 oder 12U kommt ja nochmals ein zweites NT hinzu. Zu mindestens hatte ich noch nie Probleme mit der Stromversorgung in meinen 3 Rackbrutes (2x 6U und ein 3U).
Hier ein Bild wie ich es gerade als 2x 6U al Desktop verwende. So bedarf es etwas mehr Platz, dafür ist die Bedienoberfläche in einer Ebene. Bei weniger Platz kann man das zweite 6U (oder auch nur ein 3U) noch über dem ersten anordnen.
 
Das Rackbrute sehe ich mir noch an. Der Ständer passt hier nicht so, aber ohne Ständer könnte ich es mir vorstellen.
 
Welches Case nimmst du denn jetzte? Ich habe auch aktuell so ein Case-Problem. Wie ist denn jetze das Befaco 7U oder das Intellijel 7U besser? Bei Thomann hat das Intellijel 7U Case sehr gute Bewertungen bekommen!
 
Hi,

die Formatentscheidung 7U oder 9U steht noch aus.
Zum Befaco 7U habe ich bisher noch keine Rückmeldungen bekommen.
Nutzt das jemand und mag seine Erfahrungen teilen?
Wie ist es im Vergleich zum Intellijel Case zu bewerten?

Nachdem es offenbar kein geeignetes 9U Case gibt, prüfe ich jetzt noch die Möglichkeit, etwas im 9U Format mit mehreren Rackbrutes zu machen.
Aber handelt man sich mit mehreren Cases nicht leicht Brummschleifen ein?
 
@BurKeyBoarderLinerX
Ah ich sehe gerade, Du hast in Deinem Thread auch schon nach den beiden Cases im Vergleich gefragt. Interessiert mich natürlich auch sehr.
Das Intellijel Case hat einen Metalldeckel, Befaco eine transparente Kunststoff-Abdeckung, die man beim Transport mit Klettband fixiert. Vielleicht wird meine Frau die transparente Abdeckung beim Befaco mögen, sieht auf dem Tisch bestimmt besser aus, dafür ist der Metalldeckel beim Intellijel wahrscheinlich langlebiger und den würde ich auch bedenkenlos als Kabelkiste zweckentfremden.
Das Befaco kostet weniger. Aber es hat ein auffälliges Branding, das ich nicht so mag.
Das Befaco hat nominell ein stärkeres Netzteil.
Zum Intellijel gibt es bzgl. Qualität auch eine stark negative Meinung (und positive).
Im Moment finde ich das schwer zu entscheiden. Könnte (falls ich auf 7U gehe) letztlich davon abhängen, ob der Decksaver-Deckel oder der robuste Deckel "gewinnt". Und natürlich von den Rückmeldungen zur Qualität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich ist das Grössenverhältnis Frontplatte zu max. möglichen Platinengroße bei 1U um einiges schlechter als bei 3U. Das muss einen aber auch nicht stören.

Mein Tip wäre ein etwas größeres Rack was man aber ruhig längere Zeit nicht voll macht. Manchmal dauert es ein paar Monate oder Jahre bis man wirklich weiss was man braucht. Man kann nie genau wissen wohin die Reise geht.
 
Nachdem es offenbar kein geeignetes 9U Case gibt, prüfe ich jetzt noch die Möglichkeit, etwas im 9U Format mit mehreren Rackbrutes zu machen.
Aber handelt man sich mit mehreren Cases nicht leicht Brummschleifen ein?
Wie auf dem Foto in dem Link in meinem letzten Beitrag zu sehen ist, verwende ich zwei RackBrute 6U. Dabei gibt es bei mir immer mindestens zwei Patchkabel die von einem Case ins andere gehen. Das sind die beiden Steuerkanäle des Drumparts (linkes Case), zum Outputmixer (rechtes Case). Zusätzliche Patchkabe variieren dann je nach Patch. Das dabei irgendwelche Brummschleifen entstehen konnte ich nicht feststellen.
 
Für mich: https://www.bonedo.de/artikel/was-ist-eigentlich-mpe/

"Was versteht man eigentlich unter MPE ( MIDI Polyphonic Expression) ?
...
THX
OK dann erkläre ich mal etwas besser, wie das System per MPE genutzt werden soll.
Zum Anspielen per MPE habe ich im Moment zwei Joué-Controller zur Verfügung.
Diese sehen so aus (oben ein neuer Joué Play, unten ein älterer Joué Pro):

joue-scaler-jpg.192070


Der Xylophon-artige Tastaturbereich ist jeweils nur eine Silikon-Auflage und austauschbar.
Es gibt auch Auflagen, die einer Klaviertastatur ähneln, Gitarren-Griffbrett-Auflagen, und Auflagen in Form von Drum-Pads, XY-Pads, Drehknöpfen usw.
Spielt man nun eine Note auf einer der Tasten, so überträgt der Joué nicht nur die Tonhöhe und die Anschlagsstärke (Velocity) für jede Note.
Man kann jeder Note durch seitliches Hin- und Herbewegen des Fingers ein Vibrato verpassen. Durch seitliches Ziehen einer Note über andere Tasten hinweg kann man Bending oder Glissandi erzeugen.
Der Pitchbend und das Vibrato wird hier nicht auf alle gespielten Noten insgesamt angewendet wie bei einem Pitch Wheel, sondern kann einzeln für jede Note gesteuert werden.
Es ist sogar möglich, bei einem Downbend z.B. den Finger an anderen gespielten Noten "vorbeizuziehen" und der Controller ist intelligent genug, diese anderen Noten unverändert klingen zu lassen und die "gebendete" Note trotz der Überkreuzung weiter zu verfolgen.
Abgesehen vom Pitchbend reagiert der Controller auch bei jeder Taste auf die vertikale Position, an der man sie anschlägt oder zu der man den Finger nach dem Anschlag zieht.
Das wird per CC74 ("Slide" oder "Y Control") ebenfalls einzeln für jede Note gesteuert. Wenn CC74 bei MPE also z.B. auf den Cutoff des Filters geht, dann kann man über die Anschlagsposition der Note auf der Taste bestimmen, wie hell ein Ton von Anfang an klingt, oder man kann auch Filter Sweeps einzeln für jede gespielte Note durch Verschieben des Fingers realisieren.
Zusätzlich gibt es pro Note noch Aftertouch, d.h. durch den Druck des Fingers nach unten hat man einen weitere Möglichkeit zur Klanganpassung.
Bei MPE wird das so realisiert, dass man einen "globalen" Kanal hat (normalerweise MIDI Kanal 1), über den globale CCs wie Modwheel oder Sustain-Pedal laufen, die auf alle Stimmen gleichzeitig wirken sollen.
(Die Joué-Controller haben oben einen horizontalen Streifen, der sich auf diese Weise konfigurieren lässt und den ich als Modwheel benutze. Links oben gibt es noch eine "Bubble", die man wie einen Joystick in alle Richtungen bewegen kann und die auch noch auf Druck reagiert. Mit dieser kann man bis zu drei weitere global wirkende CCs senden.)
Die MIDI-Kanäle ab 2 dienen dann zur Steuerung der einzelnen Stimmen. Die dort ausgegebene Pitch beinhaltet den Pitchbend für die jeweils gesteuerte Stimme. Genauso gelten die Aftertouch- und CC74-Werte auf den Kanälen ab 2 dann immer nur einzeln für die jeweilige Stimme.
So viel zum Grundprinzip von MPE und zur Steuerung durch einen Joué-Controller.
In dem Modularsystem möchte ich nur einen der beiden Controller per MPE nutzen und den anderen "normal".
So kriege ich das mit dem Expert Sleepers FH-2 einfacher hin.

Man kann im FH-2 bis zu 16 MIDI/CV-Converter konfigurieren. Für den Anschluss des Joués im MPE-Modus benötige ich einen.
Die Konfiguration des Converters im FH-2 sieht so aus (ich überspringe irrelevante Einstellungen):
  • Channel: 1
    Start mit MIDI-Channel 1, dieser ist dann der globale Kanal für MPE
  • Type: 2 (MPE)
  • Polyphony: 3
    Normalerweise sollen 3 Stimmen genutzt werden.
    (Sofern der zweite Joué für eine gesonderte Bass-Stimme genutzt werden soll, würde ich hier auf 2 herunter gehen. Die Bass-Stimme würde dann aber parallel zu den anderen Stimmen mit derselben Abfolge der CV-Ausgänge konfiguriert.)
  • Base Output: 1
    Mit den beiden Expander-Boards habe ich 24 CV-Ausgänge. Für jede MPE-Note habe ich also bis zu 8 CV-Signale zur Verfügung.
    Für die erste Note sollen die zugeordneten CVs beim 1. CV-Signal am FH-2 selbst starten.
  • Stride: 8
    Für jede Stimme sollen 8 CV-Ausgänge da sein, d.h. die 2. Stimme beginnt mit einem Versatz von 8 bei CV-Ausgang 9 und die 3. Stimme mit einem weiteren Versatz von 8 bei CV-Ausgang 17.
    Damit nutzt die 1. Stimme die CVs 1-8 am FH-2 selbst, die 2. Stimme nutzt die CVs 9-16 am 1. Erweiterungsmodul, und die 3 Stimme nutzt die Stimmen 17-24 am 2. Erweiterungsmodul. Das sollte trotz der insgesamt 24 CV-Ausgänge eine gute Übersicht ergeben.
  • Last Channel: 15
    Es soll auf alle Kanäle bis auf den letzten gelauscht werden.
    So kann ich für den zweiten Joué-Controller, wenn dieser bei einer bitimbralen Nutzung nur die Bass-Stimme spielen soll, den freien MIDI-Kanal 16 nehmen.
  • Aftertouch: 0
    Wir wollen nicht globales Aftertouch nutzen, sondern das gesondert steuerbare Per-Note-Aftertouch aka "Pressure", siehe unten.
  • CV out: 1
    Der erste Ausgang jeder Stimme (also 1, 9, 17 unter Berücksichtigung von Stride) wird für Pitch CV der Stimmen verwendet.
  • Gate out: 1
    Der nächsthöhere CV-Ausgang pro Stimme (2, 10, 18) wird für das Gate der Stimme verwendet.
  • Velocity out: 1
    Der nächste freie Ausgang pro Stimme (3, 11, 19) wird für Velocity CV verwendet.
  • Pressure out: 1
    Der nächsthöhere Ausgang pro Stimme (4, 12, 20) wird für Per-Note-Aftertouch verwendet.
  • MPE Y CC: 74
    Für die Y-Kontrolle wird wie üblich CC 74 gewählt.
    Durch die Auswahl eines Werts ungleich 0 wird gleichzeitig die Nutzung durch entsprechende CVs aktiviert.
    Diese liegen dann an den Ausgängen 5, 13 und 21.
Ich denke, das Prinzip sollte damit klar geworden sein.
Jede Stimme hat 8 CV-Ausgänge, von denen hier 5 verbraucht wären und 3 noch zur freien Benutzung.
(Meistens nutze ich Per-Note-Aftertouch gar nicht, da hätte ich dann pro Stimme sogar noch 4 freie CV-Ausgänge).

Auf die freien Ausgänge lassen sich durch weitere Konfigurationen im FH-2 dann nach Belieben ADSR-Envelopes, LFOs, zufällig schwankende Signale, Clock-Signale, Euklidische Patterns usw. legen.
Wenn man einen globalen Modulator wie Modwheel nutzen möchte, dann muss der 8. CV-Kanal jeder Stimme im MIDI-CV-Converter frei bleiben (also 8, 16 und 24).
Durch weitere Konfiguration kann man dann das Modwheel z.B. auf den CV-Ausgang 8 legen und kann die CV-Ausgänge 16 und 24 mit weiteren globalen Signalen (z.B. freilaufenden LFOs, oder X/Y-Signal aus der Bubble des Joué-Controllers) beschicken.

Den 2. Joué-Controller würde ich entweder für eine monophone Bass-Stimme über den freien MIDI Kanal 16 nutzen, oder ich würde dort statt der Xylophon-artigen Tastatur drei Auflagen mit XY-Pads, Reglern usw. auflegen und globale Modulations-Signale senden (die dann auf den CVs 7, 8, 15, 16, 23 und 24 liegen könnten).

Das FH-2 kann am Computer über den Web-Browser bedient werden. Damit kann ich für die typischen Anwendungsfälle (3 Stimmen mit einem Controller, 2+1 Stimmen mit 2 Controllern) einmal die benötigten Konfigurationen erstellen und speichern.
Die Konfiguration, die gerade genutzt werden soll, kann dann über den Browser bequem auf das FH-2 gespielt werden.
Sofern noch Anpassungen nötig sind, wie bei den LFOs oder Envelopes, würde ich das auch über den Browser machen und meine Vorlage dann für den aktuellen Patch anpassen und auf dem PC im entsprechenden DAW-Projekt mit speichern.
 
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