Planung 3-stimmig polyphones, MPE-fähiges Modularsystem

Du hast ja das Intellijel 7U Case selbst in Benutzung, kannst Du zur Qualität der Stromversorgung etwas sagen?
Gibt es da bei Dir irgendwelche Einstreuungen in die Module, insbesondere in die der unteren 3U-Reihe, die direkt über der Stromversorgung sitzen?
hi… also ich habe meine oszillatoren immer in der oberen reihe bzw. rechts unten, hatte niemals irgendwelche probleme, einstreuungen etc. weder mit digitalen noch mit analogen modulen.

ich habe mich auch am case nie geschnitten/verletzt, weder bei, ein/ausbau noch beim modulieren.

die 1U Reihe ist genauso tief wie die 1 Reihe 3u soweit ich das in erinnerung habe, kenne aber auch keine bzw, habe keine 1u module die 5 cm oder mehr tief sind.

wie gesagt. ich mag das case und hatte nie probleme damit.
 
Ich erwähne nochmals das Arturia Rack Brute, da es vielleicht in der ganzen Diskussion unter gegangen ist. Gerade in der Desktopaufstellung speilt es seine stärken in 6, 9 oder 12U aus. Durch den integrierten Griff/Ständer ist es sehr flexible aufstellbar. Ich denke die Qualität ist recht hoch und das interne Netzteil ist mit 1,6A für je +12V und -12V vollkommen ausreichend für 6U. Bei 9 oder 12U kommt ja nochmals ein zweites NT hinzu. Zu mindestens hatte ich noch nie Probleme mit der Stromversorgung in meinen 3 Rackbrutes (2x 6U und ein 3U).
Hier ein Bild wie ich es gerade als 2x 6U al Desktop verwende. So bedarf es etwas mehr Platz, dafür ist die Bedienoberfläche in einer Ebene. Bei weniger Platz kann man das zweite 6U (oder auch nur ein 3U) noch über dem ersten anordnen.
 
Das Rackbrute sehe ich mir noch an. Der Ständer passt hier nicht so, aber ohne Ständer könnte ich es mir vorstellen.
 
Welches Case nimmst du denn jetzte? Ich habe auch aktuell so ein Case-Problem. Wie ist denn jetze das Befaco 7U oder das Intellijel 7U besser? Bei Thomann hat das Intellijel 7U Case sehr gute Bewertungen bekommen!
 
Hi,

die Formatentscheidung 7U oder 9U steht noch aus.
Zum Befaco 7U habe ich bisher noch keine Rückmeldungen bekommen.
Nutzt das jemand und mag seine Erfahrungen teilen?
Wie ist es im Vergleich zum Intellijel Case zu bewerten?

Nachdem es offenbar kein geeignetes 9U Case gibt, prüfe ich jetzt noch die Möglichkeit, etwas im 9U Format mit mehreren Rackbrutes zu machen.
Aber handelt man sich mit mehreren Cases nicht leicht Brummschleifen ein?
 
@BurKeyBoarderLinerX
Ah ich sehe gerade, Du hast in Deinem Thread auch schon nach den beiden Cases im Vergleich gefragt. Interessiert mich natürlich auch sehr.
Das Intellijel Case hat einen Metalldeckel, Befaco eine transparente Kunststoff-Abdeckung, die man beim Transport mit Klettband fixiert. Vielleicht wird meine Frau die transparente Abdeckung beim Befaco mögen, sieht auf dem Tisch bestimmt besser aus, dafür ist der Metalldeckel beim Intellijel wahrscheinlich langlebiger und den würde ich auch bedenkenlos als Kabelkiste zweckentfremden.
Das Befaco kostet weniger. Aber es hat ein auffälliges Branding, das ich nicht so mag.
Das Befaco hat nominell ein stärkeres Netzteil.
Zum Intellijel gibt es bzgl. Qualität auch eine stark negative Meinung (und positive).
Im Moment finde ich das schwer zu entscheiden. Könnte (falls ich auf 7U gehe) letztlich davon abhängen, ob der Decksaver-Deckel oder der robuste Deckel "gewinnt". Und natürlich von den Rückmeldungen zur Qualität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich ist das Grössenverhältnis Frontplatte zu max. möglichen Platinengroße bei 1U um einiges schlechter als bei 3U. Das muss einen aber auch nicht stören.

Mein Tip wäre ein etwas größeres Rack was man aber ruhig längere Zeit nicht voll macht. Manchmal dauert es ein paar Monate oder Jahre bis man wirklich weiss was man braucht. Man kann nie genau wissen wohin die Reise geht.
 
Nachdem es offenbar kein geeignetes 9U Case gibt, prüfe ich jetzt noch die Möglichkeit, etwas im 9U Format mit mehreren Rackbrutes zu machen.
Aber handelt man sich mit mehreren Cases nicht leicht Brummschleifen ein?
Wie auf dem Foto in dem Link in meinem letzten Beitrag zu sehen ist, verwende ich zwei RackBrute 6U. Dabei gibt es bei mir immer mindestens zwei Patchkabel die von einem Case ins andere gehen. Das sind die beiden Steuerkanäle des Drumparts (linkes Case), zum Outputmixer (rechtes Case). Zusätzliche Patchkabe variieren dann je nach Patch. Das dabei irgendwelche Brummschleifen entstehen konnte ich nicht feststellen.
 
Für mich: https://www.bonedo.de/artikel/was-ist-eigentlich-mpe/

"Was versteht man eigentlich unter MPE ( MIDI Polyphonic Expression) ?
...
THX
OK dann erkläre ich mal etwas besser, wie das System per MPE genutzt werden soll.
Zum Anspielen per MPE habe ich im Moment zwei Joué-Controller zur Verfügung.
Diese sehen so aus (oben ein neuer Joué Play, unten ein älterer Joué Pro):

joue-scaler-jpg.192070


Der Xylophon-artige Tastaturbereich ist jeweils nur eine Silikon-Auflage und austauschbar.
Es gibt auch Auflagen, die einer Klaviertastatur ähneln, Gitarren-Griffbrett-Auflagen, und Auflagen in Form von Drum-Pads, XY-Pads, Drehknöpfen usw.
Spielt man nun eine Note auf einer der Tasten, so überträgt der Joué nicht nur die Tonhöhe und die Anschlagsstärke (Velocity) für jede Note.
Man kann jeder Note durch seitliches Hin- und Herbewegen des Fingers ein Vibrato verpassen. Durch seitliches Ziehen einer Note über andere Tasten hinweg kann man Bending oder Glissandi erzeugen.
Der Pitchbend und das Vibrato wird hier nicht auf alle gespielten Noten insgesamt angewendet wie bei einem Pitch Wheel, sondern kann einzeln für jede Note gesteuert werden.
Es ist sogar möglich, bei einem Downbend z.B. den Finger an anderen gespielten Noten "vorbeizuziehen" und der Controller ist intelligent genug, diese anderen Noten unverändert klingen zu lassen und die "gebendete" Note trotz der Überkreuzung weiter zu verfolgen.
Abgesehen vom Pitchbend reagiert der Controller auch bei jeder Taste auf die vertikale Position, an der man sie anschlägt oder zu der man den Finger nach dem Anschlag zieht.
Das wird per CC74 ("Slide" oder "Y Control") ebenfalls einzeln für jede Note gesteuert. Wenn CC74 bei MPE also z.B. auf den Cutoff des Filters geht, dann kann man über die Anschlagsposition der Note auf der Taste bestimmen, wie hell ein Ton von Anfang an klingt, oder man kann auch Filter Sweeps einzeln für jede gespielte Note durch Verschieben des Fingers realisieren.
Zusätzlich gibt es pro Note noch Aftertouch, d.h. durch den Druck des Fingers nach unten hat man einen weitere Möglichkeit zur Klanganpassung.
Bei MPE wird das so realisiert, dass man einen "globalen" Kanal hat (normalerweise MIDI Kanal 1), über den globale CCs wie Modwheel oder Sustain-Pedal laufen, die auf alle Stimmen gleichzeitig wirken sollen.
(Die Joué-Controller haben oben einen horizontalen Streifen, der sich auf diese Weise konfigurieren lässt und den ich als Modwheel benutze. Links oben gibt es noch eine "Bubble", die man wie einen Joystick in alle Richtungen bewegen kann und die auch noch auf Druck reagiert. Mit dieser kann man bis zu drei weitere global wirkende CCs senden.)
Die MIDI-Kanäle ab 2 dienen dann zur Steuerung der einzelnen Stimmen. Die dort ausgegebene Pitch beinhaltet den Pitchbend für die jeweils gesteuerte Stimme. Genauso gelten die Aftertouch- und CC74-Werte auf den Kanälen ab 2 dann immer nur einzeln für die jeweilige Stimme.
So viel zum Grundprinzip von MPE und zur Steuerung durch einen Joué-Controller.
In dem Modularsystem möchte ich nur einen der beiden Controller per MPE nutzen und den anderen "normal".
So kriege ich das mit dem Expert Sleepers FH-2 einfacher hin.

Man kann im FH-2 bis zu 16 MIDI/CV-Converter konfigurieren. Für den Anschluss des Joués im MPE-Modus benötige ich einen.
Die Konfiguration des Converters im FH-2 sieht so aus (ich überspringe irrelevante Einstellungen):
  • Channel: 1
    Start mit MIDI-Channel 1, dieser ist dann der globale Kanal für MPE
  • Type: 2 (MPE)
  • Polyphony: 3
    Normalerweise sollen 3 Stimmen genutzt werden.
    (Sofern der zweite Joué für eine gesonderte Bass-Stimme genutzt werden soll, würde ich hier auf 2 herunter gehen. Die Bass-Stimme würde dann aber parallel zu den anderen Stimmen mit derselben Abfolge der CV-Ausgänge konfiguriert.)
  • Base Output: 1
    Mit den beiden Expander-Boards habe ich 24 CV-Ausgänge. Für jede MPE-Note habe ich also bis zu 8 CV-Signale zur Verfügung.
    Für die erste Note sollen die zugeordneten CVs beim 1. CV-Signal am FH-2 selbst starten.
  • Stride: 8
    Für jede Stimme sollen 8 CV-Ausgänge da sein, d.h. die 2. Stimme beginnt mit einem Versatz von 8 bei CV-Ausgang 9 und die 3. Stimme mit einem weiteren Versatz von 8 bei CV-Ausgang 17.
    Damit nutzt die 1. Stimme die CVs 1-8 am FH-2 selbst, die 2. Stimme nutzt die CVs 9-16 am 1. Erweiterungsmodul, und die 3 Stimme nutzt die Stimmen 17-24 am 2. Erweiterungsmodul. Das sollte trotz der insgesamt 24 CV-Ausgänge eine gute Übersicht ergeben.
  • Last Channel: 15
    Es soll auf alle Kanäle bis auf den letzten gelauscht werden.
    So kann ich für den zweiten Joué-Controller, wenn dieser bei einer bitimbralen Nutzung nur die Bass-Stimme spielen soll, den freien MIDI-Kanal 16 nehmen.
  • Aftertouch: 0
    Wir wollen nicht globales Aftertouch nutzen, sondern das gesondert steuerbare Per-Note-Aftertouch aka "Pressure", siehe unten.
  • CV out: 1
    Der erste Ausgang jeder Stimme (also 1, 9, 17 unter Berücksichtigung von Stride) wird für Pitch CV der Stimmen verwendet.
  • Gate out: 1
    Der nächsthöhere CV-Ausgang pro Stimme (2, 10, 18) wird für das Gate der Stimme verwendet.
  • Velocity out: 1
    Der nächste freie Ausgang pro Stimme (3, 11, 19) wird für Velocity CV verwendet.
  • Pressure out: 1
    Der nächsthöhere Ausgang pro Stimme (4, 12, 20) wird für Per-Note-Aftertouch verwendet.
  • MPE Y CC: 74
    Für die Y-Kontrolle wird wie üblich CC 74 gewählt.
    Durch die Auswahl eines Werts ungleich 0 wird gleichzeitig die Nutzung durch entsprechende CVs aktiviert.
    Diese liegen dann an den Ausgängen 5, 13 und 21.
Ich denke, das Prinzip sollte damit klar geworden sein.
Jede Stimme hat 8 CV-Ausgänge, von denen hier 5 verbraucht wären und 3 noch zur freien Benutzung.
(Meistens nutze ich Per-Note-Aftertouch gar nicht, da hätte ich dann pro Stimme sogar noch 4 freie CV-Ausgänge).

Auf die freien Ausgänge lassen sich durch weitere Konfigurationen im FH-2 dann nach Belieben ADSR-Envelopes, LFOs, zufällig schwankende Signale, Clock-Signale, Euklidische Patterns usw. legen.
Wenn man einen globalen Modulator wie Modwheel nutzen möchte, dann muss der 8. CV-Kanal jeder Stimme im MIDI-CV-Converter frei bleiben (also 8, 16 und 24).
Durch weitere Konfiguration kann man dann das Modwheel z.B. auf den CV-Ausgang 8 legen und kann die CV-Ausgänge 16 und 24 mit weiteren globalen Signalen (z.B. freilaufenden LFOs, oder X/Y-Signal aus der Bubble des Joué-Controllers) beschicken.

Den 2. Joué-Controller würde ich entweder für eine monophone Bass-Stimme über den freien MIDI Kanal 16 nutzen, oder ich würde dort statt der Xylophon-artigen Tastatur drei Auflagen mit XY-Pads, Reglern usw. auflegen und globale Modulations-Signale senden (die dann auf den CVs 7, 8, 15, 16, 23 und 24 liegen könnten).

Das FH-2 kann am Computer über den Web-Browser bedient werden. Damit kann ich für die typischen Anwendungsfälle (3 Stimmen mit einem Controller, 2+1 Stimmen mit 2 Controllern) einmal die benötigten Konfigurationen erstellen und speichern.
Die Konfiguration, die gerade genutzt werden soll, kann dann über den Browser bequem auf das FH-2 gespielt werden.
Sofern noch Anpassungen nötig sind, wie bei den LFOs oder Envelopes, würde ich das auch über den Browser machen und meine Vorlage dann für den aktuellen Patch anpassen und auf dem PC im entsprechenden DAW-Projekt mit speichern.
 
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Wie auf dem Foto in dem Link in meinem letzten Beitrag zu sehen ist, verwende ich zwei RackBrute 6U. [...]
Ich prüfe jetzt die Option, das System mit einem Rackbrute 6U und einem Rackbrute 3U aufzubauen (insgesamt dann 9U x 88 TE, wobei aber 2 x 5 TE für die Power-Module abgehen).
Eine Frage dazu: Kann man beim Rackbrute das 5 TE-Power-Modul irgendwo ins Gehäuse setzen, oder ist man an die Position ganz links oben gebunden?
 
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Ich prüfe jetzt die Option, das System mit einem Rackbrute 6U und einem Rackbrute 3U aufzubauen (insgesamt dann 9U x 88 TE, wobei aber 2 x 5 TE für die Power-Module abgehen).
Eine Frage dazu: Kann man beim Rackbrute das 5 TE-Power-Modul irgendwo ins Gehäuse setzen, oder ist man an die Position ganz links oben gebunden?
Rackbrutes haben real eine Breite von 89TE. Die Produktangaben sind da irgendwie verwirrend.
Um die Stromversorgung umzusetzen, muss man schon etwas Bastelarbeit einplanen. Ich habs selber aber noch nicht gemacht (weil noch ein paar TE frei sind).
Bei Modwiggler gibts paar Bilder, wie das aussehen kann:
 
Danke für die Antwort. Ich wollte die Stromversorgung nicht im Holzseitenteil versenken und dadurch das volle Rack frei haben (wie in dem Beitrag bei modwiggler). Die Frage ist einfach nur, ob das Modul z.B. auch rechts oben, oder links unten oder rechts unten montiert werden könnte.
 
Schade! Aber danke für die Antwort.
Wenn ich Dich richtig verstehe, kann man aber zumindest mit 89 TE planen.
In einer Kundenbewertung habe ich gelesen, dass beim Rackbrute manchmal in der Gewindeleiste einzelne Löcher nicht "funktionieren", also dass man nicht in jedes Loch eine Befestigungsschraube kriegt und das manche der Gewinde defekt sein können.
Habt ihr auch solche Erfahrungen?
 
In einer Kundenbewertung habe ich gelesen, dass beim Rackbrute manchmal in der Gewindeleiste einzelne Löcher nicht "funktionieren", also dass man nicht in jedes Loch eine Befestigungsschraube kriegt und das manche der Gewinde defekt sein können.
Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Habe 2 Stück 6U, fast komplett aufgefüllt. Alles mit Knurlies befestigt und keine Probleme beim einschrauben gehabt.
 
Damit wäre aber alles schon voll, null Erweiterbarkeit, denn auf mehr als 9U oder 10U kann ich für die Desktop-Lösung nicht gehen.

Deshalb plane ich alternativ auch eine kombinierte Variante durch mit einem 7U x 104 oder 6U x 104 Basisgehäuse plus Erweiterung durch entweder ein 3U x 88/89 Rackbrute, ein 3U x 104 "Make Noise Skiff Powered"-Case oder ein 3U x 104 Erica Synths Skiff-Case.

Für das 6U x 104 Alu-Gehäuse käme ein Erica Synths Travel Case in Frage: https://www.ericasynths.lv/shop/enclosures/travel/travel-case/
Von dem Erica Synths Gehäuse berichten aber Benutzer, dass der Gewindestreifen etwas zu kurz ist und nicht über die ganzen 104 TE geht. Das wäre für mich ein No-Go.
 
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Rack Brutes haben 89TE. Man muss bei Festschrauben des NT nur darauf achten, das die Mutternschienen in der richtigen Position sind. Ich verwende Knurlies, manchmal hab ich auch das Gefühl, das einige Schrauben schwer gehen. aber rein gehen sie immer. Ich denke aber das liegt daran, das man das Gehäuse in Y-Richtung leicht formen kann. Nichts tragisches, es ist schon stabil. Aber wenn man in diese Postion mehrere Module verschraubt, dann klemmen manche Schraube. Hab neulich ne ganze Reihe neu bestückt/geändert, und erst alle Module lose angeschraubt, da hatte ich keine Probleme.

Das Netzteil ist auf eine Reihe beschränkt (die wo nicht die Befestigungslöcher für den Halter sind), da in dieser Reihe Befestigungspunkte für die Busbar sind. Man kann sich aber überlegen, ob man das NT links oder rechts haben möchte. Beim Wechsel muss man die Busbar abschrauben und um 180° drehen. Das Kabel für vom Netzteil auf die Busbar ist sehr kurz. Mit nem längeren Kabel könnte man das NT aber auch wo anderes hin setzen. Das Kabel hat glaube ich ein Molex-Stecker an beiden Seiten, der sollte im Elektronikhandel verfügbar sein. Man kann das Kabel aber auch in der Mitte durchschneiden und Verlängerungsstücke einsetzen. Dann kann man das NT auch in die andere Reihe setzen.

Ob du nun ein 9U oder 12U baust sollte auf dem Tisch kein Unterschied machen. Der erste 6U steht auf dem Tisch, der zweite 3U/6U kann ja mittels des Halters fest verschraubt, so das er im Winken nach oben steht. Der Winkel ist ein wenig variierbar und geht so von ~95° bis ~120°. Aber nagel mich bitte nicht auf die Winkel fest, ist einfach nur geschätzt. Allerdings muss man die Schrauben dann recht ordentlich anziehen. In der Position ins der untere dann leicht schräge, vielleicht 15-20°. So hatte meine Beiden 6U Jahrelang so im Einsatz.
 
Danke für den Hinweis, dass beim Rackbrute Power-Modul auch die Montage auf der rechten Seite möglich ist!
Und bzgl. Gewindequalität auch danke für die Rückmeldung.
12U sind aber aus Platzgründen nicht möglich, weil sich hinter dem Modularsystem einer der zwei PC-Bildschirme befinden wird.
Im Betrieb wäre es ok, diesen durch ein aufgestelltes zweites 6U Rackbrute zu verdecken, aber sonst nicht.
Und der Platz wird nicht reichen, die 12U flach hintereinander zu legen.
Die Kombination aus einem 104 TE-Basisgehäuse vorne und einem 3U x 89 TE Rackbrute dahinter würde aber platzmäßig und von der Erweiterbarkeit her reichen.
 
Es fehlt bisher eine Beschreibung, wie die Module zusammenwirken sollen. Sie sind nicht einfach zusammengewürfelt.
Einfach nur das Rack zu posten, war offenbar nicht hilfreich. Das hole ich nach.
Für die "Wall of text"-Freunde unter euch hier nun die versprochene Beschreibung des Konzepts.
(Dabei orientiere ich mich an der ursprünglichen Planung mit Intellijel 7U x 104 Performance Case und mit 3 x gedrehtem Disting, alles andere ist ja noch noch im Fluss).

Rahmenbedingungen / geplante Nutzung

Musizieren mit dem MPE-fähigen Keyboard (Joué-Controller) auf 3-stimmig polyphonem Desktop-Modularsystem.
Wiedergabe über Audio-Interface/PC auf Studio-Monitoren.
Bedienung von Teilen des Modularsystems vom PC aus ist OK (betrifft nur das FH-2).
Spectrum Analyzer und Tuner stehen in DAW zur Verfügung, sofern benötigt.

Motivation und Zielsetzung

Normalerweise bin ich nur In-the-Box unterwegs. In der DAW stehen mir Softsynths und Effekt-Plugins zur Verfügung, die die Möglichkeiten der digitalen Signalverarbeitung ausreizen. An diesem Ort, in der DAW, ist für mich die digitale Signalverarbeitung auch richtig aufgehoben.
Mit dem Modularsystem suche ich einen Ausgleich dazu. Ich möchte es zwar wie sonst die Softsynths auch mit dem MPE-Controller von Hand spielen können und benötige, damit das Spaß macht, mindestens 3 Stimmen.
Als Gegensatz zu den Plugins soll das Modularsystem bewusst auf Digitales verzichten. Das Ideal wäre ein vollanaloges System ausschließlich mit 1-Knob-per-Function-Modulen ohne Displays und Encoder. (Ich habe auch schon ein Gitarren-Pedalboard mit rein analogem Signalweg und weiß daher, dass ich an so etwas Spaß habe).
Wegen der angestrebten Dreistimmigkeit bin ich bei dem Modularsystem aber bereit, aus praktischen Gründen einige digital arbeitende Module wie das FH-2 MIDI-to-CV-Interface, einen Batumi Multi-LFO und (weniger gern) auch das ExpertSleepers Disting zu tolerieren, solange der Audio-Signalweg bei typischen Patches analog bleibt.
Es sollte aus dieser Beschreibung klar sein, dass mich moderne "fancy" Digitalmodule gerade nicht reizen.
Ziel ist der Aufbau eines nahezu klassischen analogen Synthesizers, aber mit dem einen oder anderen "Twist".
Diese "Twists" machen es unmöglich, zum günstigeren Preis einfach einen normalen Polysynth zu kaufen.
Außerdem wäre dann nicht alles auf meine Vorstellungen zugeschnitten.
An welche Twists ich dabei denke, das soll im folgenden bei der Besprechung der Module genauer dargestellt werden.

Aufbau des Racks und geplantes Zusammenspiel der Module

a) Module in der 1U-Reihe


2024-04-22-1U-Reihe.png

Die 1U-Zeile ganz oben soll Utility-Module und die Output-Einheit enthalten.
Ganz links sollen sich zunächst 3 ExpertSleepers Disting mk4-Module befinden, die mit einem 1U-Konverter um 90° gedreht verbaut werden.
(Leider kann ich diese mit Modulargrid so nicht anzeigen lassen, daher bleiben die ersten 66 TE im Bild leer).
Das Disting-Modul für eine Stimme soll u.a. für folgendes genutzt werden:
  • Quelle von weißem, rosa oder rotem Rauschen
  • Sample & Hold oder Track & Hold
  • Gleichrichter
  • Komparator
  • klassischer Delayed-LFO
und nach Bedarf für andere Extra-Funktionalitäten.

Daneben gibt es insgesamt 4 Ringmodulatoren (Intellijel Ring Mod 1U).
Diese können genutzt werden für:
  • 4-Quadranten-Multiplikation von Audio- oder CV-Signalen
  • insbesondere natürlich als Ringmodulator
  • als zusätzlicher linearer VCA
  • für eine Quadrierung von Audio-Signalen (z.B. um durch Dazumischen zum Original mit der 2. Harmonischen anzudicken)
  • als Gleichrichter, ausgehend von einer Wellenform und ihrem Vorzeichen als Input
    (Beispiel: Wellenform aus Sinus- oder Assign-Ausgang des Batumi + Rect-Output für das Vorzeichen)
Es gibt 4 Ringmodulatoren und nicht 3, um so bei Bedarf auch zwei Frequency-Shifter aufbauen zu können.
(Dazu braucht man Quadratur-Signale, wie der Harmonic-Shift-Oscillator und das Batumi II sie liefern können, sowie zwei Ringmodulatoren und einen Addierer oder Mischer pro Frequency Shifter).

Ganz rechts in der 1U-Reihe ist die Output-Einheit.
Diese besteht aus einem Stereo-Summierer für je 3 Inputs (Plum Audio Mix) und aus dem eigentlichen Output-Modul (LPZW.modules Out) für einen symmetrischen Stereo-Ausgang an den dafür vorgesehenen Buchsen im Intellijel-Case.

An der Verwendung eines Gehäuses mit 1U Reihe und an der Verwendung des gedrehten Disting gab es ja schon Kritik.
Ursprünglich hatte ich an dieser Stelle 3 Intellijel "Noise Tools 1U"-Module geplant. Mit diesen wären Noise-Oszillator, Sample & Hold und Track & Hold realisierbar, jedoch kein Red Noise und nicht die anderen Extras wie Gleichrichter, Komparator u.a. aus dem Disting. Beim Übergang zu einem größeren Rackformat als 7U könnte ich ersatzweise auf 2 Disting EX gehen oder aber Einzelmodule für die gewünschten Funktionen wie Noise, S&H, Komparator und Gleichrichter verbauen.
Außerdem hätte ich dann die Chance, den Stereo 3:1-Summierer und das Output-Modul durch hochwertige 3U-Module zu ersetzen.

Aber weiter zum Konzept:

b) Module in der oberen 3U-Reihe

2024-04-22-Obere-3U-Reihe.png


Die obere 3U-Reihe enthält zunächst das Expert Sleepers FH-2. Es dient ja zum Anschluss von Rechner und MPE-Controller, siehe voriger Beitrag mit Details zur FH-2 Nutzung mit MPE.
Um neben der MIDI-to-CV-Funktion auch die übrigen MPE-Dimensionen für 3 Stimmen behandeln zu können und Platz zusätzliche CV-Outputs zu haben, werden zwei FHX-2CV Expander benötigt, einer sitzt neben dem FH-2, der andere in der Reihe darunter. Dadurch gibt es 8 CV-Ausgänge pro Stimme, von denen ausreichend viele frei bleiben, um bei Bedarf auch noch ADSR-Envelopes, LFOs, Zufalls-Spannungen und/oder Clock-Signale für jede der Stimmen zu erzeugen.

Es folgen nun 3 Sektionen, die nach Stimmen gruppiert sind. Zu jeder Stimme gehören die im folgenden beschriebenen Module.

Ich mag inharmonisch gestauchte oder gespreizte Spektren, weil diese auf mich nicht so unnatürlich wirken wie die "perfekten" Spektren herkömmlicher Oszillatoren.
Der Harmonic Shift Oscillator (HSO) von New Systems Instruments ist ein vollanaloger harmonischer Oszillator, der derartige Spektren erzeugen kann und zudem flexible Regelmöglichkeiten mitbringt.
Im Normallfall (3-stimmiger Betrieb) soll jede Stimme einen HSO zur Verfügung haben, im 2-stimmigen Betrieb sollen es aber 2 pro Stimme sein können, so dass es insgesamt 4 HSOs verbaut werden.
Die HSOs haben einen Quadratur-Output, so dass man in diesem Fall auch einen Frequency-Shift auf den beiden Oszillatoren realisieren kann (um im Gegensatz zur Ringmodulation zwei HSOs so zu verknüpfen, dass nur das obere oder nur das untere Seitenband erzeugt wird).
Eine Besonderheit ist hier, dass nicht einfach der Output eines Oszillators um eine einzelne feste Frequenz verschoben wird, sondern dass zwei komplexe Spektren kombiniert werden, d.h. jeder Teilton aus dem Spektrum von Oszillator 1 wird paarweise mit jedem Teilton von Oszillator 2 verknüpft und auf einen Teilton mit der entsprechenden Summenfrequenz abgebildet.
Unabhängig vom Frequency Shift können bei Nutzung von 2 HSO pro Stimme auch die ungeraden und die geraden Harmonischen einzeln erzeugt und gesondert gestaucht/gestretcht, moduliert oder weiter prozessiert werden.
Weil es CV-Eingänge für FM, Tone (Gehalt an Harmonischen) und Stride (Abstand der Harmonischen) gibt, ergeben sich aber auch im 3-stimmigen Betrieb mit nur einem HSO pro Stimme viele Möglichkeiten, ein interessantes und lebendiges Ergebnis zu erzielen.
In diesem Fall kann der Quadratur-Output z.B. für Pseudo-Stereo-Effekte oder für eine Phasen-Modulation genutzt werden (in Verbindung mit dem ebenfalls verbauten, mit Audio-Rate modulierbaren 3-fach Cross-Panner).
Für tonale Ergebnisse wird man nahe an einem ganzzahligen Stride (wie 1 für alle Harmonischen oder 2 für die ungeradzahligen Harmonischen) bleiben. Jedoch kann der HSO durch die Wahl von krummen Zwischenwerten oder durch Stride-Modulation auch sehr gut für die Erzeugung von geräuschhaften Klängen genutzt werden.

Anmerkung: Man kann einen herkömmlichen Oszillator mit gestauchten oder gestreckten Harmonischen versehen, indem der Oszillator auf die Stride-Frequenz gestimmt wird und indem das vom Oszillator erzeugte Signal mit einem Frequency-Shifter zum gewünschten Grundton verschoben wird. Durch die vier HSOs sind also implizit 4 Frequency Shifter an Bord. Die Verknüpfung von zwei HSOs über zwei 4-Quadranten-Multiplikatoren und Addition entspricht je einem weiteren Frequency-Shift. Damit verfügt das Modularsystem im 2-stimmigen Betrieb über 3 Frequency-Shifter pro Stimme (plus je noch einen digitalen aus dem Disting-Modul), ein Luxus, den wohl kaum ein am Markt erhältlicher Mono- oder Polysynth bieten kann.

Zu dem HSO kommt noch ein herkömmlicher Oszillator als Ergänzung. Denn prinzipbedingt erzeugt der HSO immer Spektren mit einem exponentiellen Lautstärkeabfall der Teiltöne.
Damit ist das Spektrum der klassischen Sägezahn- und Rechteck-Wellenformen nicht exakt darstellbar (die tieferen Partialtöne sind zu laut, ab einem bestimmten Punkt sind die höheren Partialtöne vergleichsweise zu leise).
Außerdem erlaubt der Harmonic Shift Oscillator zwar eine FM, aber prinzipbedingt keine Hard Sync.

Daher gibt es pro Stimme auch noch einen Befaco Pony VCO.
Dieser liefert die klassischen Wellenformen, erlaubt Thru-Zero FM, PWM, Wavefolding, wie gewünscht Hard Sync, und enthält zusätzlich sogar noch einen VCA. Bei Bedarf kann er auch als LFO genutzt werden.
Der Pony VCO und der HSO können in Verbindung mit dem jeweils anderen Oszillator zur Realisierung von FM, Filter-FM, Ringmodulation, AM und für weitere Arten von Modulationen genutzt werden.
Durch den integrierten VCA werden reguläre VCAs aus dem Vostok Fuji gespart. Bei der Nutzung des Pony VCO als Modulator kann über den integrierten VCA z.B. die Modulationsstärke mit einer eigenen Envelope versehen werden.

Die Ergänzung zu einer vollständigen Stimme liefert dann das Befaco Pony VCF.
Da ich, wie schon erwähnt, ein großer Fan des SSM 2044 bin, musste es unbedingt ein Filter mit diesem IC bzw. mit dem Nachfolger SSI 2144 sein. Das Befaco Pony VCF erfüllt diese Anforderung.
Zusätzlich zur Lowpass-Funktion mit 24 dB/Oktave, Resonanz bis zur Selbstoszillation und den üblichen CV-Eingängen und Reglern bringt es noch einen 3-Kanal-Mischer mit (normalisiert auf 2-Kanal plus regelbares Feedback) und enthält darüber hinaus einen linearen VCA.
Somit kann ein Pony VCF das Signal von zwei oder drei Oszillatoren für eine Stimme mischen, tiefpassfiltern und mit der Hüllkurve versehen.

Das letzte Modul in der oberen 3U-Reihe ist der AJH Synth / Tone Science "Triple Cross - XFader Panner".
Dabei handelt es sich um einen 3-fach Cross-Fader und Panner, der aber auch als Attenuverter, Mischer, linearer VCA oder zur Amplitudenmodulation (bis in den Audiobereich) eingesetzt werden kann.
Ich habe den Triple Cross in die Nähe des Output-Moduls gesetzt, weil das Stereo-Panning der 3 Voices (von Hand oder moduliert) eine typische Anwendung darstellt.
Ein paar andere Nutzungsmöglichkeiten werden gleich noch beschrieben.

c) Module in der unteren 3U-Reihe

2024-04-22-Untere-3U-Reihe.png

Nun zu der unteren 3U-Reihe. Dort findet sich zunächst ein XAOC Devices Batumi II.
Neben der Nutzung als generischer Vierfach-LFO, Vierfach-VCO und als Step-Random oder Smooth-Random-Signalquelle soll es vor allem wie folgt verwendet werden:
  • im "Phase"-Modus als gekoppelter 3-fach LFO mit um 120 Grad verschobenen Outputs. Mit einem dieser LFOs pro Stimme können Effekte wie Panning, Amplituden-Modulation, Harmonic Tremolo, Flanger, Chorus oder Vibrato jeweils gleichmäßig verschoben auf den 3 Stimmen durchgeführt werden. Dies soll die 3 Stimmen zu einer klanglichen Einheit verbinden.
  • als 3-fach Rechteck-VCO, der als Hard Sync-Trigger für die Pony VCOs dient (je eine Sync-Quelle pro Pony).
  • umgekehrt als 3-fach VCO, der durch ein Rechteck-Signal aus dem Pony-VCO (oder aus dem Disting) als Clock angesteuert wird.
    Im "Sync"-Modus durchläuft das Batumi dann, z.B. wenn man es moduliert, nur ganzzahlige Vielfache der Sync-Frequenz.
    Somit gibt es hier eine Möglichkeit, Soft Sync zu realisieren. Vor allem wird das Batumi in dieser Betriebsart und mit Sinus-Output zu einer perfekten Modulationsquelle für FM (und auch Ringmodulation und anderen Modulationsarten), wenn dort die Obertöne mit ganzzahligem Index als Modulator genutzt werden sollen.
  • als Quadratur-LFO oder -VCO für einen Frequency Shift des Outputs der Harmonic-Shift-Oszillatoren.
    (Man erhält hier aber nur ein Quadratur-Signal, nicht eines pro Stimme. Bei der Verschiebung von drei Stimmen um dieselbe Frequenz im Audiobereich kann das Ergebnis etwas "experimentell" werden).
  • als Modulationsquelle, wenn mehrere der erzeugten Wellenformen pro Kanal gleichzeitig genutzt werden sollen (z.B. Rechteck-Signal für eine Modulation und in Frequenz und Phase passender Sinus oder Dreiecks-Signal für eine andere Modulation).
Rechts neben dem Batumi ist zunächst ein weiterer FHX-2CV-Expander gefolgt von einem Vostok Instruments Fuji Hex-Core Envelope-Modul.
Jedes der 6 dort enthaltenen Envelope-Gates kann eine AD- oder AHD-Envelope erzeugen oder bei Bedarf auch als LFO dienen.
Zudem ist bei den Gates Daisy-Chaining möglich, d.h. man kann mit einem Gate-Signal ohne Kabelgewirr mehrere Envelopes auslösen. So muss man nur 3 Patchkabel mit den Gate-Signalen der Stimmen vom FH-2 zum Fuji-Modul führen und kann damit je 2 Hüllkurven pro Stimme triggern.
Die Envelopes sind mit der AD/AHD-Form und einer Maximalzeit von je 1,5 Sekunden für Attack und für Decay recht eingeschränkt, das deckt bei mir aber viele Fälle ab (und man hat immerhin 2 derartige Envelopes pro Stimme).
Allgemeine ADSR-Envelopes mit Attack und Decay-Zeiten bis 50s kann bei Bedarf das FH-2 liefern.

Neben dem Fuji kommt ein Joranalogue Delay 1 und ein Tiptop Audio Forbidden Planet, die eine Ergänzung zu den Modulen für die erste Stimme aus der oberen Reihe darstellen. Dieselbe Modulkombination gibt es dann noch zweimal für die beiden anderen Stimmen.

Die Joranalogue Delay 1-Module können als ein weiterer VCO pro Stimme mit Karplus-Strong-Synthese genutzt werden.
Sie können aber auch als Kammfilter, Resonator und als Flanger oder Chorus dienen.
Im Zusammenspiel mit den drei um 120 Grad verschobenen LFO-Signalen aus dem Batumi sind so 3-fach-Flanging (je ein Flanger pro Stimme), 3-fach-Chorus usw. mit sinnvoll aufeinander abgestimmten Modulationssignalen realisierbar.
Vielleicht ist Euch bekannt, dass sich eine Pulswelle aus einer Sägezahn-Wellenform durch Anwendung eines Kammfilters erzeugen lässt, d.h. indem eine verzögerte Kopie von der Ausgangswellenform subtrahiert wird. Moduliert man die Verzögerung, so erhält man eine PWM.
Diese Anwendung ist hier interessant, weil so das vom HSO erzeugte inharmonische Signal mit einer PWM-ähnlichen Modulation versehen werden kann.
Bezüglich der Nutzung des Delay 1 zur Karplus-Strong-Synthese ist noch relevant, dass der Feedback-Pfad des Delays gepatcht werden kann.
Hier kann z.B. das benachbarte Forbidden-Planet-Filter zur Klangformung eingeschleift werden.

Damit sind wir dann auch schon beim Tiptop Audio Forbidden Planet, das für jede Stimme einmal vorhanden ist.
Dabei handelt es sich um ein Steiner-Parker-Filter, das als Tiefpass, Bandpass oder Hochpass mit 12 dB/Oktave dienen kann.
Die Tiefpass-, Bandpass- und Hochpass-Eingänge können gleichzeitig genutzt werden, somit eignet sich das Modul auch zum frequenzabhängigen Mischen von Signalen.
Interessante Charakteristiken erreicht man, indem dasselbe Signal über einen Cross-Fader an Lowpass- und Highpass-Input gegeben wird (und ggf. noch mit festem Level auf den Bandpass-Input).
Auf diese Weise ist eine Kombination aus Tilt- und Notch-Filter und auch ein Tilt-Filter mit Center-Resonanz darstellbar, wobei die Tilt-Balance durch den Cross-Fader moduliert werden kann.
(Das war letztlich die Motivation dafür, das dreifache Cross-Fader-Modul mit ins System aufzunehmen).

Zwischen den Delay-Filter-Gruppen befindet sich ein Vostok Instruments Asset (ein 6-fach Attenuverter und Offset-Quelle) und ein Vostok Instruments Ceres (ein 6-fach linearer VCA und Mischer).
Sowohl Asset also auch Ceres erlauben Daisy-Chaining und reduzieren so die Zahl der benötigten Patchkabel. Beim Asset kann man mit einem Eingang mehrere Attenuverter/Offset-Einheiten ansprechen. Und beim Ceres kann man mit demselben Eingangssignal in mehrere benachbarte VCAs gehen, oder auch mehrere benachbarte VCA-Outputs mischen und das summierte Signal beim letzten VCA der Kette abgreifen.

Generell habe ich mir überlegt, wie einige typische Patches aussehen würden, und die Platzierung der Module so gewählt, dass die Kabelwege möglichst übersichtlich und kurz sind.
Das hat letztlich dazu geführt, dass die Module für Einzel-Voices, die von unten gepatcht werden, jetzt möglichst in der oberen Reihe sind, während die Sechsfach-Module von Vostok Instruments, von denen aus viele Module aller Voices erreicht werden müssen, in der unteren Reihe sind und dort möglichst mittig sitzen.
Der Envelope-Generator ist in der Nähe der Gates aus dem FH-2 und den FHX-2CV-Expandern sicherlich gut untergebracht, die beiden anderen Vostok-Module sitzen dementsprechend weiter rechts.
Sie unterbrechen die Blöcke aus Delay 1/Forbidden-Planet-Modulen für die einzelnen Stimmen, so dass die Abgrenzung dieser Blöcke klar erkennbar ist.

So viel zum ursprünglichen Plan, wie alles zusammenspielen soll.
Im Moment denke ich ja über andere Gehäuse-Optionen als 7U x 104 nach. Ziemlich sicher werde ich dann auch die gedrehten Disting mk4 Module noch eliminieren.
 
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offengestanden ist das einer der wenigen Aspekte, die ich an der Idee interessant finde. Eben DASS jede Stimme letzlich ein bisschen anders eingestellt ist. Wer mal eine OB 4V oder 8V gespielt hat weiß, wie toll das ist.
Konkretes negatives Feedback wäre für mich sehr hilfreich.
Was findest Du denn alles besonders schlecht oder unbedingt vermeidenswert?
 
Konkretes negatives Feedback wäre für mich sehr hilfreich.
Was findest Du denn alles besonders schlecht oder unbedingt vermeidenswert?
Ich finde nichts negatives. Auch ein virtuell Analoger, bei dem alles perfekt gleich klingt, hat seinen Reiz und seinen Einsatzbereich. Aber ich empfinde es als relative reizlos für 1500 bis 2500 Euro sich ein dreistimmiges Modularsystem zu bauen, dass letztlich das gleichförmige Ergebnis liefert wie ein "normaler" 16-stimmiger Industrie-Polysynth von der Stange für 500 Euro.

Wenn ich schon so viel Geld ausgebe, dann will ich den Vorteil diese Ausgabe nutzen, und der große Vorteil ist die Unterschiedlichkeit der Stimmen, die eben der Industrie-Polysynth nicht liefern kann.
 
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@fanwander
Danke für die Klärung. Dann bezog sich Deine Aussage auf polyphone Modularsysteme im Allgemeinen. D.h. wenn schon polyphon, dann sollten zumindest alle Stimmen leicht unterschiedlich klingen (da individuell eingeregelt).
 
Ich denke, das war exemplarisch gemeint. Der Aufbau würde (einschließlich Case und Patchkabeln) ca. 7,5 T€ kosten, weil er ja gerade nicht "das gleichförmige Ergebnis liefert wie ein 'normaler' 16-stimmiger Industrie-Polysynth von der Stange".

BTW Kann man bei der Größenordnung mit einem Nachlass der typischen Anbieter rechnen, wenn man das System komplett aus einer Hand bestellt?
 
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