Fakten Ringmodulator - Implementation in analogen Synthesizern

swissdoc

swissdoc

back on duty
Ging mir neulich am Rande einer Diskussion über den Ringmodulator an sich durch den Kopf. Wie ist ein Ringmodulator in den verschiedenen analogen Synthesizern im Detail implementiert?

Teisco 110F - CD4011 Quad 2-Input NAND Buffered B Series Gate (in Kreuzverschaltung)
Korg MS20 - CD4011 Quad 2-Input NAND Buffered B Series Gate (in Rautenschaltung)
Yamaha CS50 - uA796 Double-Balanced Modulator/Demodulator

Kreuzverschaltung/Rautenschaltung - das habe mal so genannt, weil die Schaltung bei beiden auf dem gleichen Chip beruht, aber sich im Detail unterscheidet. Wer Spass hat, darf das gerne weiter aufdröseln und z.B. eine Logiktabelle aufstellen

Der CS50 hat also einen "richtigen" Ringmodulator, während der MS20 wie auch der 110F eher Fake News verbreiten, wenn sie ein RING auf das Panel schreiben.
Bitte hier einfach bei Gelgenheit weiter auflisten, was ihr so in den Service Manuals findet.
 
Leute, bitte hier nicht zum wiederholten Male über den Ringmodulator und seine Implementation herumlamentieren. Das ist langweilig und sattsam bekannt.
Es geht ausschliesslich um die Auflistung der konkreten Implementationen, die freundliche Foristen aus den Serviceunterlagen herausgefunden haben.

Das steht genau so im ersten Post. Das Fakten Tag habe ich auch gestzt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
 
Im Arp Odyssey ist die Ringmodulation ja anscheinend auch wohl digital, was auch immer das genau bedeuten soll, würde ich gern wissen.
Arp Odyssey - A2803-002A (Arp Nummer) Quad 2 Input NAND Gate

Im Service Manual ist keine normale Bezeichnung angeben, ist aber sicher ein CD4011 oder was in der Art. Spannend, es kommen nur 2 NAND Gatter zum Einsatz und diese sind auch noch über zwei Chips Z1 und Z2 verteilt. Es geht dann allerdings noch mit zwei Dioden und einem Transistor weiter...
 
SemteXL. MC1496 ( https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AN531-D.PDF )
"Balanced Modulator", eigentlich für Funk (SSB) Anwendungen, aber durchaus auch für NF und Synths zu gebrauchen.
( ... wenn es um DIY, Messtechnik, DC-Performance, einfachen Aufbau mit 10V-Signalen und/oder weniger Abgleich geht, dann greift man zum (viel teureren) AD633 (früher auch AD534, der war noch teurer...) )

In dem Chip findet sich die Standard-Transistor-Multiplikator-Schaltung. Diese findet sich dann auch im ARP2600, dort mit einzelnen/diskreten Transistoren aufgebaut. Das ist trotz Paarung, thermischer Kopplung und Abgleich eher schlechter als ein IC, aber letztlich nicht wirklich problematisch schlecht.
 
Im Ringmodulator des Modul M-150 des Roland System 100M werkelt ein National Semiconductor Corporation LM1496N Balanced Modulator-Demodulator.
 
kleine Ergänzung für Reparaturen und DIY:
...werkelt ein National Semiconductor Corporation LM1496N ...
... das ist übrigens "der gleiche" Chip wie der MC1496, nur eben nicht von Motorola (heute ON) sondern von National Semiconductor (heute TI).

(Das nachgestellte "N" spezifiziert hier übrigens das Plastik-DIL-Gehäuse (... für 0..70°C), das wird bei generischen Bezeichnungen gerne mal weg gelassen. )
 
Vom CS30 Demo-Video motiviert mal im Schaltplan nachgesehen:
Yamaha CS30 - uA796 Double-Balanced Modulator/Demodulator
 
Sofern DIY-Synths auch von Interesse sind: Music From Outer Space (u.a. im Expander zum Sound Lab Ultimate) verwendet den AD633 als analog multiplier.
 
Der Ringmodulator aus RPB 302 Electronic-Pianos and Synthesizer von Helmuth Tünker verwendet einen Exar XR 2208 CP Operational Multiplier.
 


News

Zurück
Oben