Moin!
Darum ist ja Musiktheorie auch nur eine Theorie. Es ist nur ein Versuch, die Regelhaftigkeit der Musik irgendwie abzubilden, aber sie ist nicht die Wahrheit der Musik.
Das ist genau der Unterschied zwischen präskriptiv (vorschreibend) und deskriptiv (beschreibend). Musiktheorie hilft, wiederkehrende Muster zu erkennen, zu beschreiben und darüber zu kommunizieren.
Ich habe schon die komplette Bandbreite erlebt:
- Leute, bei denen nix ohne Noten läuft, selbst einfache Soli muste man für sie vorab komponieren und ausschreiben, dafür speilen die kompliziertes Zeug prima vista
- Leute, die mit Noten gar nix anfangen können; sehr anstrengend, wenn man einen neuen Song einstuderien will und man das Ganze erst einemal vorpsielen muss (sehr praktisch, wenn die Bandliederin der Kirchenband als Organistin auch E-Gitarre kann)
- Leute, die nur nach Gehör spielen, mir dem Begriff "dorisch" nix anfangen können (OK), aber leider nicht hören, dass sich deren kleine Sext dauernd mit dem Rest beisst (nicht OK)
- Leute, die von Musiktheorie formal keine Ahnung haben, aber ein sehr gutes Ohr besitzen und schöne Songs komponieren (Her McCarteny kam aus einem musikalsichen Haushalt)
- Leute, die von Musiktheorie formal keine Ahnung haben und das auch sehr gut hörbar machen, leider
- Pianisten, die immer frei auf dem Klavier spielten ihne formale Ausbilung irgendwelcher Art und n icht merkten, dass sie eigntlich immer nur das gleiche Lied spielen
ergäzt um
- Tontechniker, die das Fach "Intrumentenkunde" erfolgreich umschifft haben und ein Sopransaxophon weder vom Klang noch vom Aussehen von einer Klarinette unterscheiden können
... und noch mehr
Und ich habe gerade zwei tolle Probenwochenenden hinter mir. Die ganze Truppe (zwischen 14 und 54) hat einen großen Schritt nach vorne getan. Mit Musiktheorie haben wir 0 gearbeitet, aber die Lauscher aufsperren, hören, was man selbst und was die anderen spielen.
Grüße
Omega Minus