Synth Identifikation - Spliff

Wenn Du die Möglichkeit hast den Yamaha "Ensemble" Effekt drauf zu legen, dann kannst Du dem Original schon nahe kommen. Mit einigem Aufwand habe ich im OASYS den Sound nachprogrammiert. Aber diesen holzig/bambusartigen Charakter bekam ich nicht hin. Zudem lebt der Sound in erster Linie vom Musiker der ihn perfekt einsetzt (Dynamik), sowie dem Reverb und nicht zuletzt vom "überschaubaren" Arrangement.
 
Was ist das für ein Reverb, das Reinhold für seinen Sync-Sound vom JP8 auf "Damals" benutzt? (Album "85555")
 
Ohne einen Beleg dafür zu haben, behaupte ich "Quantec QRS".

Ich meine, mich erinnern zu können, daß Reinhold Heil einen im Rack hatte, unterhalb des EEH CM-4 Sequenzers.

Stephen
 
Ja, die hatten einen, aber erst später. Der QRS wurde im März 1982 erstmalig vorgestellt, 85555 kam aber schon im Januar 1982 heraus. Ich tippe auf/vermute Lexicon 224.
 
Murano schrieb:
Geht mir gleich...
Und nachdem ich lange meinte, dass dieser Sound am ehesten mit dem DX7 nachgebaut werden könnte (bzw. ich Tausende Internet-DX7-Patches durchtestete in der Hoffnung, DEN "Tänzerin"-Sound zu finden) vermute ich neuerdings, dass das mit dem K2000 noch besser klappen könnte.

Ich bin etwas verwundert ,dass hier noch niemand mit einem Yamaha Reface CP-Modell versucht hat,diesen eigenartigen "Tänzerin" Sound zu basteln.Die Klangerzeugung Yamaha SCM + AWM2 + sehr guter Effekte sollte doch meiner Meinung nach gute Voraussetzung für diesen Sound sein.
Aber eigentlich kann ich mir die Antwort ja auch selbst geben.... :)
So ein Tänzerin Preset wäre dann in dem Reface bestimmt auch zu finden....
Schade eigentlich,
 
Da wäre es mit einem Yamaha Reface DX schon vielversprechender: Der bietet mit 4 Operatoren immerhin die Hälfte des GS1.
 
Ja – und dann die Effekte des GS1 (u.a. Ensemble) nicht vergessen. Aber selbst dann wird es nicht so klingen: Zwischen beiden Instrumenten liegen 35 Jahre, und die damals verwendeten Digital-Analog-Wandler erzeugten hörbare Seiteneffekte, die manch einer heute als akustische Patina schätzt.

Aber welchen Aufwand möchte man betreiben, um einem Klang nahezukommen, der seit Dekaden untrennbar mit einem ganz bestimmten bekannten Stück verbunden ist? Wäre es stattdessen nicht vorstellbar, sich mit einem Reface DX auf die Suche nach dem einem Klang zu machen, der einem genau die Ausdrucksmöglichkeiten verschafft, die man im Grunde seines Herzens sucht?
 
moogist schrieb:
Ja, die hatten einen, aber erst später. Der QRS wurde im März 1982 erstmalig vorgestellt, 85555 kam aber schon im Januar 1982 heraus. Ich tippe auf/vermute Lexicon 224.

Ah, okay. Über die Daten war ich nicht auf dem Laufenden -- ich hatte die 85555 auf Anfang 1983 verortet (was wahrscheinlich daran liegt, daß ich sie da zum ersten Mal bewußt gehört habe).

Stephen
 
Hier eine kleine Timeline des künstlichen Nachhalls:

1976 EMT 250
1978 Lexicon 224 Digital Reverberator
1981 Sony DRE 2000
1981 AMS RMX 16 Digital Reverberation System
1981 Ursa Major Space Station SST-282
1982 Quantec Room Simulator
1982 Eventide SP 2016 Signal Processor Reverb
1983 Yamaha Rev1 Digital Reverberator

Das erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit...
 
Sehr cool, danke!

Ich habe mich heute morgen noch einmal durch den Thread "Hallende Hallen" gearbeitet, weil mich das Thema "Hall am Synthesizer" allgemein, der Nachbau des "Damals"-Sounds speziell (= Sync-Sound vom JP8 ) brennend interessiert.

Lieber Swissdoc, da Du ja hardwareseitig entsprechend ausgerüstet bist: Könntest Du etwas sagen zum "Damals"-Sound (Einsatz von welcher Art von Effekten etc.)?
 
moogist schrieb:
Lieber Swissdoc, da Du ja hardwareseitig entsprechend ausgerüstet bist: Könntest Du etwas sagen zum "Damals"-Sound (Einsatz von welcher Art von Effekten etc.)?
Wenn ich etwas wüsste oder konkret zu sagen hätte, so hätte ich das schon getan. Die 85555 ist eine meiner Lieblingsscheiben, aber den "Damals"-Sound habe ich gerade nicht präsent und eben dieses Stück habe ich auf Youtube nicht gefunden. Das muss also alles erarbeitet werden, leider fehlt dazu momentan die Musse.

Hast Du einen JP8 und kannst den Sound trocken nachbauen?
 
Ja. Hör dir meine Soundbeispiele auf Soundcloud an. In allen Beispielen hörst Du zunächst einen (von mir gesampelten) JP8, danach denselben Sound vom (ebenfalls gesampelten) JX-3P. (Leider clippen die Beispiele leicht :selfhammer: )
 
OK, dann kann ich also bei Gelegenheit das 02 - AB polyphon durch ein paar Settings der Lexicon 224 jagen. Hast Du den Sound evtl. auch noch als .wav? Ich lade das sonst von Soundcloud mit Video DownloadHelper herunter. Das original kannst Du mir evtl. auch rippen? Ich finde die CD sicher nicht so schnell ;-)

Aus Interesse: Was motiviert Dich, genau diesen Sound 1:1 nachbauen zu wollen? Würdest Du extra dafür ein Lexicon 224 kaufen gehen?
 
OK, hier kommt erst einmal ein Ausschnitt des Stücks mit dem fraglichen Sound :phat:
Das Sample als wav.Datei - darum kümmere ich morgen.

Zu Deiner Frage: Mich fasziniert der Sound schon seit Jahrzehnten. Ich will einfach verstehen, wie er gemacht ist. Dann verstehe ich vielleicht auch genauer, was genau mich daran so fasziniert. Grundsätzlich ist es dieses "transzendierende" Moment des Sounds: Er startet eher etwas rotzig/ kalt und geht dann stufenlos ist diesen abschließenden Schwebezustand über, der genau definiert/programmiert auf der fünften Notenstufe (Quinte) liegt. Parallel zu diesem "Übergang" wird immer mehr Reverb zugegeben. Auf meine Anfrage äußerte Reinhold einmal, dass er mit diesem Sound eine feedbackende Gitarre emulieren wollte. Dies polyphon wie ein Keyboarder auf einem Synth gespielt - einfach Klasse! Auf solche Klangideen würde zumindest ICH nicht so einfach kommen...

Tatsächlich habe ich mal einen JP8 besessen (AUCH um den Sound nachzubauen). Weil das Teil aber ständig kaputt war und ich darüber hinaus im Ganzen davon eher enttäuscht war, habe ich es für viel Geld verkauft und später dann für wenig Geld durch einen JX-3P ersetzt. Dies als Antwort: Nein, das Wagnis "Lexicon 224" würde - nach den Erfahrungen mit dem Jupiter - nicht mehr eingehen. Sicher würde ich aber durchaus noch einmal Geld für einen gutes Reverb ausgeben.
 

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  • 01 - Track 1.mp3
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Da ist ja jede Menge los in dem Stück, der Sound steht nicht wirklich frei. Das tun die coolen Sachen aber eigentlich nie. Einer meiner "Reverb-Momente" ist Saga Ice Nice. Bei jedem Ice Nice im Song geht so eine Wolke Sternenstaub los. Das ist mit ziemlicher Sicherheit ein Lexicon 224, 1978 kommt nicht viel anderes in Frage, das EMT klingt anders. Weiters auch sehr fein Le Grand Bleu (1988, Virgin)von Eric Serra. Röchel Rompler und Lexicon...

Wenn Du diesen Sound willst, dann wird es schon eng. In neu und Hardware kommen da nur ein PCM 92 oder ein Bricasti in Frage. Aber das PCM 92 kommt meines Wissens da nicht so recht ran. Das ist aber nur basierend auf Drittmeinung eines zugegebenermassen begabten Reverb-Connoisseurs. Es muss bei ihm schon ein Quantec QRS sein, das mit dem Lexicon 200 hat er gerade so als gut befunden. Ich spreche von sägezahn smoo hier im Forum.

Beim Valhalla VintageVerb könnte noch was gehen.

Also schauen wir dann mal weiter...
 
Sequialter schrieb:
Ok,dann also 2 Yamaha Reface DX über Midi koppeln einen GS-1...? :? :?

Oder einfach einen DX7-Sound Namens "MIEZE 3" verwenden, der kommt dem sehr nahe.

Das Preset, was für die Tänzerin genutzt wurde, hört man auch bei Grönemeyers "Männer". Das lebt vor allem durch diesen Ensemble-Effekt, der so bissl wie laufende Räder klingt.
 
microbug schrieb:
Sequialter schrieb:
Ok,dann also 2 Yamaha Reface DX über Midi koppeln einen GS-1...? :? :?

Oder einfach einen DX7-Sound Namens "MIEZE 3" verwenden, der kommt dem sehr nahe.

Das Preset, was für die Tänzerin genutzt wurde, hört man auch bei Grönemeyers "Männer". Das lebt vor allem durch diesen Ensemble-Effekt, der so bissl wie laufende Räder klingt.

Grönemeyer hatte einen GS-2, da dürfte der Klang wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent umzusetzen gewesen sein.



Ab ca. 18:20.

Stephen
 
swissdoc schrieb:
Einer meiner "Reverb-Momente" ist Saga Ice Nice.

So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Ice Nice ist mir wohlbekannt. Als ich 1980 meinen ersten Synth kaufen wollte, musste ich mich zwischen Moog Prodigy und Korg MS20 entscheiden. Der Synth-Bass und das Synth-Solo von Ice Nice gaben den Ausschlag...(bis heute ;-). Wegen des Reverbs ist mir das Stück indes nicht aufgefallen. Werds mir gleich mal anhören.

Sternenstaub hat ist für mich Vangelis' "Blade Runner" (z.B. Intro) oder "Opera Sauvage" (z.B. Reve). Oder - um auf Spliff zurückzukommen - : "S.O.S." und "Glaspalast".
 
moogist schrieb:
Oder - um auf Spliff zurückzukommen - : "S.O.S." und "Glaspalast".
Oder "Sirius", "Shuttle" oder "Rosalie" auf der Schwarz Auf Weiss ... die ganze Produktion hat tolle Räume ... von übergroß bis ganz klein.
Den "Damals" Leadsound fand ich auch immer ganz großes Kino. :)
 
Fr@nk schrieb:
Oder "Sirius", "Shuttle" oder "Rosalie" auf der Schwarz Auf Weiss ... die ganze Produktion hat tolle Räume ... von übergroß bis ganz klein. Den "Damals" Leadsound fand ich auch immer ganz großes Kino. :)

100% Zustimmung! (Wobei es auf der "Schwarz auf Weiss" für meinen Geschmack etwas übertrieben wurde mit den "Hallenden Hallen" ;-))
 
Die wilden 80er eben. Dauerwellen, Lederschlips, Schulterpolster und Wölkchenhall überall...
 
Hallo, lieber Swissdoc, hier kommt der Damals-Sound vom JP8 in Form von zwei mp3.files....(wav.files werden hier leider nicht akzeptiert).
 

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  • Damals 1.MP3
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    233,7 KB · Aufrufe: 30
swissdoc schrieb:
Hier eine kleine Timeline des künstlichen Nachhalls:

1976 EMT 250
1978 Lexicon 224 Digital Reverberator
1981 Sony DRE 2000
1981 AMS RMX 16 Digital Reverberation System
1981 Ursa Major Space Station SST-282
1982 Quantec Room Simulator
1982 Eventide SP 2016 Signal Processor Reverb
1983 Yamaha Rev1 Digital Reverberator

Das erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit...
1977 Quad/Eight CPR-16

417607d1409789144-reverb-subculture-screen-shot-2014-09-03-20.04.21.jpg
 
moogist schrieb:
Hallo, lieber Swissdoc, hier kommt der Damals-Sound vom JP8 in Form von zwei mp3.files....(wav.files werden hier leider nicht akzeptiert).

Wie hast Du die jetzt enthallt?
Selber nachgebaut?
Wie macht man so nen Sound?

Diese gitarrenrückkoppelartige Reso(oder Sync oder was es ist), die hab ich als einzigem Synth bisher nur mit dem Nord Lead A1 hingekriegt.

Und da frag ich mich gleich noch wie der Anfangssound von Deja Vu gemacht wird?
Gitarre pur kann des net sein.
 
? Ich hatte da nie Hall drauf - nur der Reinhold :) Ja, ich hab die Sounds selbst mit JP8 und später mit JX-3P nachgebaut: Sync aktivieren, Frequenzmodulation aktivieren und mit einer Hüllkurve mit langer Attackphase modulieren, ein wenig mit Tuning spielen, "Endpunkt" der Feedback-Schleife mit dem Sustain der Hüllkurve definieren. Wenn noch eine zweite Hüllkurve zur Verfügung steht, kann man damit einen leichten gitarrenartigen Saiten-Anschlagsklick definieren.

Du hast es mit einem A1 auch hinbekommen? Lass mal hören, würde mich sehr interessieren.

Der Deja Vu Sound stammt von einem JP8 mit viel Arpeggiator, hat mir Reinhold mal verraten.
 
serge schrieb:
Ja – und dann die Effekte des GS1 (u.a. Ensemble) nicht vergessen. Aber selbst dann wird es nicht so klingen: Zwischen beiden Instrumenten liegen 35 Jahre, und die damals verwendeten Digital-Analog-Wandler erzeugten hörbare Seiteneffekte, die manch einer heute als akustische Patina schätzt.

Aber welchen Aufwand möchte man betreiben, um einem Klang nahezukommen, der seit Dekaden untrennbar mit einem ganz bestimmten bekannten Stück verbunden ist? Wäre es stattdessen nicht vorstellbar, sich mit einem Reface DX auf die Suche nach dem einem Klang zu machen, der einem genau die Ausdrucksmöglichkeiten verschafft, die man im Grunde seines Herzens sucht?

Hat einer von Euch einen FM7 oder FM8 Softsynth?
Hab mal im Jahre 2011 den Sound "Taenzerin" als Import eines DX7 Presets, im FM7 eingeladen und versucht an den Soundcharakter heranzukommen.
Ich glaub es trifft den "Bambus-Charakter-Sound" eines GS1 nicht so schlecht, kann auch noch verbessert werden.

Hier sind sechs Versionen zum Ausprobieren....
 

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  • FM7_Taenzerin_Vers1-6.rar
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Hallo zusammen, ich versuche gerade, den Refrain von Deja Vu zu spielen und programmieren und bekomm es einfach nicht hin.
  • Was genau spielt Reinhold da? Einfach nur oktaviert G Bb E D oder sind da noch sexten oder quinten mit dabei?
  • Welche Sounds sind da gelayert? Irgendwie ein String Sound und irgendwas DX7 mäßiges? In diesem Video (bei 3:36) spielt er nur 2 Keyboards:

Über Eure Hilfe wäre ich dankbar!
 
also wenn Du die Pad Akkorde meinst ich habs ausprobiert und meine das sind
- G-moll (irgendeine Umkehrung): D4 G4 A#4
- F-Dur (irgendeine Umkehrung):A3 C4 F4 (+A4 !!)
- G-moll (irgendeine Umkehrung): D4 G4 A#4
- C-Dur: C4 E4 F4 (+C5 !!)
 
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