Synths zum "über den Tellerrand" schauen

Mir ist heute wieder aufgefallen das die meisten Leute (gemessen an Youtube) den Volca Bass nur für Acid artige Sounds verwenden.
Ich finde das wird dem nicht ganz gerecht. Mit Midiklaviatur kann man damit sehr coole Filtersweeps machen und richtig "groovige" Basslines machen.

Für mich ist das ein Synth der irgendwie bei den meisten Leuten sein wahres Potential zeigen kann.

Das war jetzt nur ein kleines Beispiel.
Welche Synths erwecken bei euch auch so eine art denken: Hey, warum machen alle damit nur XX und nicht mal XY?

Ich frag das, da ich immer auf der Suche bin nach (teils) ungewöhnlichen Sounds, die man so vll mit Synth XY nicht verbindet.

Vorzugsweise sollte Hardware besprochen werden. Klangerzeugung is dabei wurscht :nihao:
 
Buchla, Serge oder auch EMS für "traditionelle" Sounds in West-Coast-Manier...
 
Yamaha TG77, SY99 DX7 z.b.
99% aller Leute nutzen die nur für Piano, Glöckchen und so schmalziges.
Die können aber auch richtig "böse" :)
Siehe Front 242 z.b.
 
"Die Welt ist so unendlich, und der Geist ist so beschränkt." (Wilhelm Busch)

Ich empfehle immer gerne den WSA-1 von Technics, wenn man mal was *Anderes* haben möchte.

Stephen
 
Vielleicht sollte ich mal, mit Reason 5, chilenische Folklore produzieren :lollo: das wäre dann sehr weit über den Tellerrand geschaut :mrgreen: aber im Prinzip hast Du völlig recht. Mit einer 303 kann man auch Rock covern (siehe Like-A-Tim & Gina V. D'Orio "Bass Girl' Album)...
 
Eigentlich eignet sich jeder Synth zum "über den Tellerrand" schauen,
wann man versucht, mit nur EINEM SYNTH eine ganzes Lied zu machen...
sprich: Drums, Chords, Bass, Keys, FX-Sounds, etc. ...

Gut, bei manchen ist es vielleicht schwieriger (ich wüßte z.B. nicht wie aus einem
Volca Bass eine Hihat oder Snare heraus zu holen ist...)

Aber im Großen und Ganzen hilf dieser Ansatz schon, einen Synth besser kennenzulernen
und auch Klänge zu bauen, für die man sonst zu einem anderen Gerät gegriffen hätte...

Gruß Rookie
 
Rookie2 schrieb:
ich wüßte z.B. nicht wie aus einem
Volca Bass eine Hihat oder Snare heraus zu holen ist...
Mit einer Hüllkurve und aggressiven Filterresonanzwerten ist ein Hihat- und Snare-Ersatz schnell gebastelt. Klingt dann eben mehr nach ZAP! als nach TSCHAK! ;-)
 
Ach so, wenn HW-Synths gewünscht sind, die ungemein flexibel sind, werfe ich mal Kurzweil PC3 ein.
In wie weit das dann auch mit K2500/2600 geht, kann ich nicht sagen.

Den PC 3 hält man z.B. zuerst wohl für einen "Brot und Butter"-Sampleplayer, aber mit VAST geht viel mehr:
- FM-Synthese
- VA-Synthese
- Wave-Sequencing (à la Wavestation)
- Physical Modelling
- Additive Synthese (bis 32 Osc mit eigener Amp-Hülkurve)

das alles ist natürlich ziehmlich "tricky" und auch aufwendiger als bei "Spezialisten",
aber es ist eben möglich...

Eine gute Youtube-Quelle sind hier die PC 3-Tutorials von PoserP.
Der Mann hat wirklich "über den Tellerrand geschaut"!
 
Rookie2 schrieb:
Gut, bei manchen ist es vielleicht schwieriger (ich wüßte z.B. nicht wie aus einem
Volca Bass eine Hihat oder Snare heraus zu holen ist...)

Hab aus dem Volca Bass schon geile (Reso)Kicks rausbekommen :phat: War aber auch eher Zufall... Aber der MS-20 Filter eignet sich hierfür halt einfach hervorragend...

Hab diese dann noch mit ner 808 Kick gelayert. Hatte ordentlich Bums!

Die kleinen Kistchen sind allgemein etwas unterschätzt. Mit dem Beats und dessen Scatter habe ich auch schon geile Knarze-Minimmal-Sounds aufgenommen die ich nun als Sample weiterverwende :selfhammer:
 
Ich merke jetzt erst, was das hier eigentlich für ein interessanter Thread ist :nihao:

Nähkästchen-Mode on

Diese angefragte flexibilität ist nämlich der Grund, warum PC3 und V-Synth noch bei mir sind,
im Gegensatz zu vielen anderen Kandidaten (ok, Ausnahme ist der Nord Modular G2, der war mir ZU FLEXIBEL :selfhammer: )

Ok, auch zu meinem zweiten "Liebling" Roland V-Synth 2.0 (erstes Modell) kann ich noch
eine kleine Geschichte erzählen...:

bei diesem Gerät ist es die Kombination aus Sampling, COSM-Technologie und "verstecktem" Multimode,
die mich immer wieder faszinieren und zu ungewöhnlichen Ergebnissen bringt.

Zugegeben, alles Geschilderte kann man auch am PC machen, aber es ging hier ja um Hardware-Synths 8)

Der Workflow basiert eingentlich auf Stacking mit anschließendem Resampling. Man Baut sich einen (Teil-Sound) und noch einige andere und legt diese dann im Multimode übereinander. Dann wird einfach der Output des V's (am Gerät selbst) resamplet und man hat den Klang "archieviert" und alle "Sources" wieder frei. Natürlich hintert einen niemand daran, auch
das gesamplete Ergebnis wieder durch die COSM-Klangverbiegung zu schicken...

Fazit: macht Spaß, führt zu interessanten, mal mehr mal weniger gut verwendbaren Ergebnissen, (kostet Zeit :floet: )
und ist einfach gut, wenn man mal nicht auf den PC-Monitor starren will...

So, Nähkästchen-Mode off ;-)
 
Der Volca Bass kann wirklich gute ZAP sounds. Wie Pepe sagte, das MS20 Filter ist da Gold wert !!
Hab seit heute den Monotribe. Das ersta was ich da bemerkt habe. Mit den Synth Part kann man bessere Kicks bauen als die Standart Kick in dem Teil. Erinnerte mich (nicht vom Umfang, aber vom "tweaken" an die Jomox M-Base. :supi:

Aber eines stimmt schon: jeder Synth ist zum über den Tellerrand schauen da. Ich hab oft versucht mit einem Synth ein Lied zu machen, jedoch greif ich bei den Drums meist zu anderen Geräten oder Software.
Für den Doepfer Dark Energy 2, Volca Bass, SubPhatty hab ich "Demo" Tracks erstellt. Muss jetzt noch den Microbrute und den Monotribe machen.

Das ist so nen "Tick" bei mir: Neues Gerät = Demo Track wo ich nur das Teil verwende (wie gesagt, ausser Drums. Nen ZAP vll mal wenn die Hüllkurven schön schnell sind)
 
Das ist so nen "Tick" bei mir: Neues Gerät = Demo Track wo ich nur das Teil verwende (wie gesagt, ausser Drums. Nen ZAP vll mal wenn die Hüllkurven schön schnell sind)[/quote]

Den "Tick" finde ich ganz großartig. Dadurch lernst du deine Geräte sehr gut kennen.
 
Rookie2 schrieb:
ich wüßte z.B. nicht wie aus einem
Volca Bass eine Hihat oder Snare heraus zu holen ist.
Wenn man 1 Effektgerät nutzen darf, weiß ich's.
Ich nutze den Volca im Grunde nur als Effektsoundlieferanten.
 
chain schrieb:
TRIO ... Volca ... weil weniger, mehr ist :shock:


Das Trio ist sicher nicht schlecht. Aber für über den Tellerrand wohl eher ein schlechtes Beispiel. Wenn 10 Leute diese 3 Geräte haben klingt das doch alles ziemlich gleich und dann was wirklich anderes zu machen ist kaum möglich.
Eher wie ein Künstler mit verschiedenen Liedern.
 
salz schrieb:
Rookie2 schrieb:
ich wüßte z.B. nicht wie aus einem
Volca Bass eine Hihat oder Snare heraus zu holen ist.
Wenn man 1 Effektgerät nutzen darf, weiß ich's.
Ich nutze den Volca im Grunde nur als Effektsoundlieferanten.


Für Fx nutze ich meist den MicroBrute. Der liefert 1A Fx Sounds. Jeder würde es vll andersherum machen aber bei mir:

Volca Bass = Filtersweeps
MicroBrute = Fx

Der Volca scheint mir für Fx zu limitiert....
 
swissdoc schrieb:
Buchla, Serge oder auch EMS für "traditionelle" Sounds in West-Coast-Manier...

ja und überhaupt auch die ganze eurorack Fraktur. Verstehe die Begeisterung für diese sehr spezielle Musik jetzt zwar ein bisschen mehr (aber der Richard Divine Hype hat sich mir noch so überhaupt nicht erschlossen)... dabei geht da soooo viel mehr.
 
fizz28Filip schrieb:
Moogulator schrieb:
Kann auch an den sehr kurz geratenen Sequenzlängen liegen, 16 Steps sind wirklich sehr knapp
die 303 kann 64 step sequenzen und realtimetranspose je patternbeginn
jo...dann könnte es schon für 'Bohemian Rhapsody' reichen :lollo:

Zum Thema, ich habe ne RM1x die ich nicht ganz bestimmungsgemäß verwende. Sie ist nur als Sequenzer/Arpeggiator angestellt, die Tonausgänge sind garnicht angeschlossen. Aber die kann polyphon sequenzieren das ist das Killerfeature für mich.
 
swissdoc schrieb:
Buchla, Serge oder auch EMS für "traditionelle" Sounds in West-Coast-Manier...
Oh man, wie peinlich... das muss natürlich heißen "...in East-Coast-Manier...", also ein Buchla z.B. für Schönklang, so wie von Suzanne vorgemacht. Blubbern kann ja jeder damit...
 
Waldorf Nave - für unsere softwareverächter,
da sieht ne Mikrowelle ganz schön alt gegen aus :kaffee:
So komplexes Zeug schüttelt man mit egal was anderem nicht aus dem Ärmel
Wavetable, resynthese, VA und sprachsynthese

Wenn ich so altes Zeugs wie k5000, microwave oder vast benutzen müsste würde ich mich lieber erschießen :floet:
 
Zitat aus Anfangspost:
Vorzugsweise sollte Hardware besprochen werden. Klangerzeugung is dabei wurscht...

Bei Software hätten wir sicher ganz andere Kandidaten aufgefahren... ;-)
 
Soweit ich der deutschen sprache mächtig bin heißt vorzugsweise nicht ausschließlich. :kaffee:
Außerdem finde ich ipad Software ist eh so ein hybrid aus Soft und Hardware ...
 
Neonlove1980 schrieb:
TG 77 ist der oberkiller !
:supi: für mich überhaupt der beste Synth der jemals gebaut wurde. Nur für ihn halte ich mir noch einen alten G4 Minimac mit Sounddiver. Über den Tellerrand: jenseits von Bimmel gelingen warme, wabernde, bösartige oder himmlische Flächen, staubtrockene Bässe, schneidende Leads usw.
Komme immer wieder ins Schärmen.
Und das sage ich im Besitz einer erlesenen Auswahl analoger Klassiker....
 


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