Re: Wohin soll ich gehen - welche Groovebox - OT?
muelb schrieb:
Dann wäre vielleicht eine RS7000 etwas für mich, wenns nichts aktuelles gibt...
Kommt drauf an.
Ich hab gerade eine RS7000 hier, neben MPC2000XL und MPC4000.
Kurz gesagt, hab ich gedacht, daß mir die 2000XL nix ist und ich lieber wieder sowas wie den QY700 in groß und mit direkterem Zugriff hätte, was die RS7000 ja ist, da deren Sequenzer mit dem des QY700 und RM1x in weiten Teilen identisch ist.
Habe dann nebeneinander mit beiden gearbeitet (und wurde gebeten, dazu ausführlich was zu schreiben, was ich bereits angefangen habe), und letztlich war die MPC2000XL vom gesamten Handling her im Vorteil, alleine schon wegen der oft kürzeren Wege. Da war mir aber einfach auch der Bildschirm zu klein, daher habe ich mich dann, nachdem ich ja schon länger um sie kreise, jetzt doch eine MPC4000 zugelegt, und die wird bleiben, die anderen beiden fliegen wieder raus.
Hier kamen ja schon mehrere Stimmen pro MPC, aber ich sags genauer: Für MIDI würde ich vor allem die alten Modelle, also alles bis zur 4000, nehmen, oder von den neuen die 5000, denn die ist im Gegensatz zu den japanischen Modellen 500/1000/2500 die einzige mit mehreren Prozessoren für unterschiedliche Aufgaben, so wie bei den Geräten bis zur 4000.
Ich mache einfach mal copy/paste meiner gesammelten Texte zum kommenden Sequenzer-Vergleichstest-Artikel:
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Einrichten: MPC2000XL
Bei der 2000XL kann man jedem der 32 MIDI-Kanäle der beiden Ausgänge Namen geben, diese sind dann an den jeweiligen Kanal gebunden. Das ist sinnvoll, denn so muß man sich nicht ständig merken, welches Gerät man auf welchem Kanal liegen hat (man sollte da aber trotzdem eine Übersicht anlegen).
Beim Einschalten sind die Geräte einfach durchnummeriert, heißen dann Device_01 bis Device_32. Zum Benennen gehe ich einfach auf den Kanal und drücke die Open Window-Taste.
Hier existiert sogar eine Kopierfunktion, erleichtert gerade bei multitimbralen Instrumenten das Einrichten sehr.
Ich nutze zB von meinem Kurzweil PC361 die ersten 6 Kanäle und den Kanal 10 für die Drums.
Die Gerätenamen sind demnach auch PC361_1-6 und die 10, wobei ich mir den Namen nach der ersten Eingabe kopiere, beim folgenden Kanal Einfüge und nur die Nummer anpasse.
Die Eingabe der Buchstaben erfolgt hier etwas umständlich über das Jogdial und das Cursorkreuz.
Ist man mit der Benamsung fertig, sollte man JETZT einen Song (all-Datei) abspeichern, am Besten ins oberste Verzeichnis des angeschlossenen Laufwerks, dann wird er beim Start automatisch geladen.
Metronom: kann man entweder als Piep oder als Druminstrument einstellen, allerdings gehen da nur geladene Samples, hat man als Drum-Instrument ein externes MIDI-Gerät angelegt, hört man nichts.
MIDI Clock geht an beiden Ein- und Ausgängen zu senden und zu empfangen, wobei man auch MMC senden und empfangen kann.
Einrichten: Yamaha RS7000
Eine Benennung der Kanäle als Geräte gibt's bei der RS7000 nicht, genausowenig wie bei den Modellen QY700 und RM1x. Da muß man wissen, welcher Kanal welches Instrument ansteuert - aber dafür haben wir ja unsere vorher erstellte Übersicht
Die RS7000 hat als einzige der 3 Kandidaten eine eingebaute Klangerzeugung auf XG-Basis, bietet aber auch Sampling.
Jeder der 32 MIDI-Kanäle kann sowohl auf einen der beiden MIDI-Ausgänge oder den Tongenerator geschaltet werden, geht auch beides parallel.
Bei der Ansteuerung über MIDI hat die RS7000 allerdings mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie auch QY700 und RM1x: die eingebaute Klangerzeugung läuft immer mit.
Man kann das natürlich umgehen, indem man den Audioausgang erst garnicht anschließt. Allerdings kann die RS kein Metronom über MIDI ausgeben, sodaß man doch den Audioausgang braucht, zumindest für den Klick!
Die eingebaute Samplesache kann man sich aber an dieser Stelle zu Nutze machen.
Wenn wir jedem Track als Voreinstellung ein Sample verpassen, welches dann eh nicht geladen wird - und schon bleibt die RS stumm. Leider speichert die RS diese Voreinstellung nicht immer ab.
MPC4000:
Wer von der MPC2000XL oder einer anderen aus der alten MPC-Gerneration auf die 4000 umsteigt, wird an einer Stelle umdenken müssen: der Sequenzer hat ein permanentes Soft-Thru aktiviert, welches alles, was am Eingang des Sequenzers anliegt, an deren MIDI Out weiterzuleiten - eine wunderbare Grundlage für MIDI Schleifen!
Da sich das Ganze leider auch nicht abschalten läßt, hilft nur ein kleiner Trick: den MIDI-Kanal der jeweiligen Spur auf ANY stellen, dann nimmt er alles, was am MIDI-Eingang anliegt auch auf und gibt's auf dem gleichen Kanal auch wieder. Hier muß man die Programmierung der hoffentlich vorhandenen MIDI-Patchbay anpassen.
Es sollte auch immer eine Sequenz auf Master geschaltet sein. Warum? Erstens übernimmt dann jede weitere Sequenz deren Tempo und zweitens bleibt dieses dann auch beim Wechsel zwischen den Sequenzen konstant. Ich hatte eine Drummachine als Slave dranhängen und konnte zwischen den Sequenzen unterschiedliches Tempo hören und dies auch an der Tempoanzeige der Drummachine sehen. Habe zuerst die MIDI-Clock über einen getrennten Port laufen lassen, aber das machte kaum einen Unterschied, das Umschalten eines Tracks auf Master sehr wohl.
Nachdem die 4000 offenbar doch nicht die .all-Dateien der 2000XL mitsamt der Device List einliest, habe ich einfach mal eine Neue erstellt. Dabei ist die angeschlossene ASCII-Tastatur sehr hilfreich, allerdings nimmt sie von der Tastatur keine Sonderzeichen an, liegt vielleicht an dem Mini-Teil, und ne ganz Große mag ich nicht dranhängen.
Im Gegensatz zur 2000XL muß man sich nicht mühsam durch die Kanäle steppen, sondern es gibt eine Device List. Diese öffnet sich beim Druck auf die orange Windowtaste, ein Konzept, das ich immer mehr schätzen lerne, gerade nach der Erfahrung mit der RS7000.
Dort einfach die Kanäle auswählen, Gerät benennen und wieder in die Liste zurück. Unten rechts ist ein Save-Knopf, und der speichert das Ganze im internen Flashspeicher ab! Also keinen leeren Song mehr automatisch laden, wie bei der 2000XL, um seine Gerätenamen zu haben, sondern die sind jetzt im Gerät gespeichert - wie geil ist das denn.
Dateiverwaltung:
MPC2000XL: ein bestehender Dateiname wird übernommen und kann überschrieben werden, Autoload aller im Wurzelverzeichnis liegenden SEQ-und ALL-Dateien
RS7k: Dateiname immer neu eingeben, Autoload nur bei Dateien mit Autoload 1-10 im Namen, wenn bei Start die passende Tracktaste gedrückt wird.
Beim QY700 konnte man einen bestehenden Dateinahmen übernehmen und überschreiben, das geht hier nicht mehr.
Die MPC4000 bietet die gleiche Dateiverwaltung wie die 2000XL, nur noch ausgefeilter, weil auf einem größeren Bildschirm, mit mehr Schnittstellen und Tasten für den direkten Zugriff.
USB Host nimmt einen aktiven Hub, damit geht dann eine USB-ASCII-Taststur parallel zu EINEM USB-Massenspeicher. Der Versuch, mehrere USB-Sticks an den Hub zu stecken wurde mit der Erkennung des zuerst angesteckten quittiert, die anderen wurden Ignoriert. Selbst ein USB3-Stick wurde problemlos genommen. Bei den Speichermedien geht allerdings auch nicht alles. Am angesteckten Multicardreader eingesteckte SD-Karten gehen, auch wenn sie adpatiert sind, Smartmedia, xD Picture Card und Memory Stick dagegen nicht, CF interessanterweise auch nicht. Dafür nimmt er sogar eine USB-Floppy, aber da dann auch nur mit HD-Disketten, DD-Disketten werden ignoriert, das kann aber auch am USB-Floppy gelegen haben, denn dieses will weder an meinem alten Thinkpad noch am Mac DD-Disketten annehmen.
Wenn man mal mit beiden parallel gearbeitet hat, werden einem erst so manche Umstände bei der Bedienung offenbar.
Die wenigsten Japaner haben es bisher geschafft, ein geradliniges Bedienkonzept hinzubringen, und Kollege Mink aus dem Forum hat wirklich recht, daß deren Programmierer noch auf Mainframe-Systemen gelernt haben müssen, da wurde auch alles mit sogenannten Jobs erledigt.
Wenn ich bei der MPC eine Sequenz einspiele, ich mich vertan habe und es neu machen möchte, kostet mich das einen Tastendruck auf "UNDO SEQ", welches nach der ersten eingespielten Note bereits anfängt, zu blinken.
Bei der RS7000 dagegen muß ich das Job-Menü aufrufen, mit dem einen Encoder "Phrase" auswählen und mit dem anderen Encoder "Clear Phrase", dann auf F4 für "DO" drücken und "are you sure?" mit F3 bestätigen und dann mit 2x Exit wieder zurück. Zum Glück merkt sich das Job-Menü die zuletzt gemachte Aktion. Bei QY700 und RM1x geht das im Prinzip genauso, nur daß man da noch Jobnummern hat, die man direkt eingeben kann, was bei der RS wohl auch geht, aber nicht so direkt wie bei den anderen Beiden.
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Soweit mal die gesammelten Texte, vielleicht kann ja einer was damit anfangen.
Ich habe hier die Kombi aus MPC4000 und Beatstep Pro, das ergänzt sich prima, zumal ich die auf dem BSP gebauten Sequenzen bei Bedarf in die MPC überspielen kann.
Aufpassen muß man dabei auf die Clock des BSP, der gibt nämlich eine externe Clock an allen Ausgängen, also USB, MIDI und Clock, wieder raus. Mit einer Patchbay von MIDITemp, die pro Ein/Ausgang auch eine Clock wegfiltern kann, ist das aber schnell gelöst.
Sicher kann man mit der RS7000 sowas auch machen, zumal diese ja bei Druck auf eine Spurtaste die dort liegeneden Phrasen wiedergibt, der Rest der Bedienung ist aber schon gewöhnungsbedürftig.
Der Sequenzer der 3 Yamahas ist faktisch identisch, hat aber beim QY700 weniger Jobs und auch keine dezidierten Mute-Tasten, kann auch keine Mutes aufzeichnen. Alle 3 Yamahas haben das Problem, daß die interne Tonerzeugung bei der Ansteuerung über MIDI immer mitläuft und man da nichts selektiv ausschalten kann, und einen Einzelabgriff für den Click gibt's leider nicht. Gerade bei den Drums sind in allen Dreien sehr schöne Presetphrasen vorhanden, beim QY700 die meisten davon, die beiden Anderen weniger - durch die muß man sich nämlich leider zu den Userphrasen durchscrollen, das kann schon nerven.
Die Yamahas sind zudem etwas anders aufgebaut, weil da die kleinste Einheit kein Pattern ist, sondern eine Phrase, und schon diese kann aus bis zu 32 Spuren bestehen und eine Sektion bilden (die Anzahl derer unterscheidet sich bei den 3 Geräten), die wiederum in Pattern zusammengefaßt werden.
Mit den Sektionen kann man sich halt sehr schön die Teile eines Songs erstellen, also Intro, Verse, Bridge, Refrain etc. Der QY700 hat zudem noch Arrangierhilfen in Form von Chord Transpose, also eher fürs direkte Komponieren und Arrangieren ganzer Songs am Gerät geeignet, die anderen Beiden legen die Schwerpunkte mehr auf Live-Einsatz, allein durch die direkten Mute-Tasten und deren Speicherbarkeit, wobei die RS-7000 da klar vor der RM-1x punktet, wenn man deren Bedienung einmal drinhat.