Jupiter 4/Assigner Board/Probs

sähkö schrieb:
Die 78xx Serie lässt sich in den meisten Fällen prima durch pinkompatible Schaltregler ersetzen
Da wäre ich vorsichtig. Die Spannungen der Tracos sind da durchaus empfindlich was Lastwechsel angeht (zB blinkende LEDs die nicht Lastneutral geschaltet sind). Für reine TTL oder CMOS Sachen ist das ok. Aber wenn da was tonhöhenrelevantes dranhängt kannste das leider knicken.
 
In dem Bereich habe ich die bisher eingesetzt. In meinem TTSH sind aber auch welche drin, wobei die aus einem anderen Grund nicht aktiv genutzt werden. Ich nehme alles zurück und behaupte besser das Gegenteil :floet: Danke für die Aufklärung!
 
Schaltregler regeln prinzipiell schlechter als Längsregler, im TTSH war das ja ein Problem bei den +/- 15V.

Genaugenommen ist das Problem natürlich der kaputte Entwurf, bei dem die Versorgung als hochempfindliche Referenzspannung herhalten muss. Damit hat man fraglos recht, aber das hilft einem bei einer Vintage Kiste nicht wirklich weiter. Also hoffen, dass die Regler-Chips von heute die Last/Wärme besser aushalten. Oder eben so umbauen wie im TTSH *mit* meinen Regler-Boards: erst Schaltregler, dann Low-Drop Längsregler. (Hier Schaltregler auf 5.5V, dann Längsregler auf 5V. Das reduziert die Verlustleistung in der Kiste deutlich. )

Der Jupiter 4 gehört übrigens zu den Synths wo die Versorgung direkt in die Tonhöhe eingeht. Die -15V gehen in den Pitch-Abgleich aller Voice-Boards ein, das ist richtig eklig. Da muss man echt drüber nachdenken, was man gerade getauscht hat, und an welchem Trimmer man jetzt dreht, um nicht einen kompletten Abgleich "von vorne" machen zu müssen.
Mit Multimeter auf "genau -15V stellen" geht halt nur, wenn man selber ein 5+ stelliges hat *und* derjenige, der den letzten Abgleich gemacht hatte, ebenfalls eine solche Kiste am Start hatte...
 
fanwander schrieb:
Audiohead schrieb:
Yep, der Trafo britzelt mechanisch..hörbar ca. 3 Sekunden wenn man ganz nah dran geht,
dann wird innerlich auch noch was abgehen für die nächsten 20 Sek.

Damit habe ich jetzt zuletzt gerechnet..
Du kannst man schauen, ob die Windungsdräht sauber an den Lötlaschen dran sind.
Ansonsten muss man den durch zwei Trafos ersetzen: einen 2x15V und einen 1x6V. (Weiß jetzt nicht, ob es sowas auch sinnvoll in einem Trafo gibt)

Danke, das mache ich gleich als erstes heute nachdem ich den Trafo ausgebaut habe,
eine Schraube sträubt sich da gerade gewaltig

auch nett
 
so, eine Schraube der Trafohalterung durfte ich nu ausbohren, da ging nüscht mehr

Done

Und leider gibt es keine Lötlaschen bei dem Trafo wo man einfach dran kommt so wie ich es
auch kenne, die Anschlusskabel gehen direkt in die Wicklungen rein :?

Grad mal geschaut ob ich einen Kombi(Ringkerntrafo) mit den erforderlichen Werten bekommen kann

Gemessen habe ich 36 Volt und 11,5 vor der Gleichrichter/Stabiplatine
 
Solche Trafos gehen eigentlich nicht kaputt ohne *ziemlich* zu stinken.
Was man da hört dürfte der Strom sein, der fließt: der Trafo arbeitet als Lautsprecher.

Ringkerntrafos kann man sich wickeln lassen, das dürften so um 50€ werden.

(z.B. hier: http://www.multi-circuit-boards.eu/ ... nur für gewerbliche, und ich kenne den Laden nicht, nur so als Beispiel! )
 
Hallo Audiohead

Ich habe den vorliegenden Thread jetzt nur kurz überflogen.

Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe:

1.) Kurze Zeit nach dem Einschaltvorgang des Jupiter 4 ist ein hörbares "Britzeln" aus dem Transformator und
synchron aus dem Audio-Ausgang zu hören.
2.) Dieses Britzeln ist gleichzeitig auch aus einem danebenstehenden Gitarrenverstärker vernehmbar.

Nun:
In den letzten 35 Jahren ist mir noch nie ein "britzelnder" Transformator untergekommen.
Was mir aber sehr wohl untergekommen ist, waren:
"Britzelnde" Netzschalter.
In diesem Zusammenhang erscheint mir besonders Punkt 2, also die Hörbarkeit im benachbarten
Gitarrenverstärker äußerst verdächtig.

Im Detail:
Kontaktfehler (bzw. "britzeln") im Netzschalterbereich äußern sich wie folgt:
Durch die Funkenbildung an den Kontakten im Inneren des Netzschalters wird AUF DEM FUNKWEG (also
"drahtlos") ein Störsignal "abgestrahlt", das hörbar in (dafür empfindliche) Audiogeräte einstreuen kann.

Anmerkung:
Viele Audio-Geräte (und damit meine ich "sehr gut konstruierte") sind gegen solche (Fremd-)"Britzel"-
Einstreuungen völlig unempfindlich.

Primitiver "Britzel-Einstreuungs-Empfindlichkeits-Test":
Man nehme beispielsweise eine Halogen-Schreibtischlampe (die einen konventionellen 12V/50Hz-
Transformator eingebaut hat) und schalte sie ein. Dann zieht man deren Netzstecker ganz langsam GERADE
SOWEIT aus der Steckdose, bis sie nur noch "sehr schwindlig" einen "britzelnden" elektrischen Kontakt über
die Steckdose bekommt, was sich gleichzeitig durch ein sichtbares Flimmern der Glühlampe äußert (Das
Flimmern der Glühlampe dient gleichzeitig dazu, daß man sicher erkennt, WANN man sich exakt
im"Britzelbereich" befindet.
Natürlich müssen gleichzeitig die zu testenden Audiogeräte eingeschaltet sein.

Aber wieder zurück zum hier vorliegenden Problem.
Daß Du das Britzelgeräusch aus dem Transformator ortest hat eigentlich NICHT generell zu bedeuten, daß der
Kontaktfehler IM Transformator liegt, weil sich (bei "britzelnden" Kontaktfehlern im Bereich der Netzzuleitung)
durchaus eine winzige (aber dennoch hörbare) tonfrequente Bewegung der primären Wicklung ergeben kann.
Zudem sind JENE Britzelgeräusche, die DIREKT von den Kontakten im Inneren eines Netzschalters
abgesondert werden, immens leise, bzw. nahezu unhörbar.

Testdurchführung zur Fehlereingrenzung:
1.) Jupiter 4 vom Netz trennen.
2.) Messe mittels eines Multimeters (im Ohmbereich, Bereich "2 kOhm") direkt am Netzstecker den
Gleichstromwiderstand der primären Transformatorwicklung und notiere Dir den Widerstandswert.
3.) Betätige mehrmalig den Netzschalter und achte dabei auf Abweichungen vom im Punkt 2 gemessenen
Wert.
4.) Auch wenn der oben gemessene Widerstandswert (trotz mehrmaliger Betätigung des Netzschalters)
konstant bleibt:
Löte zwei kurze Käbelchen über die Kontakte des Netzschalters (Der Netzschalter hat vier Anschlüsse.
ACHTUNG: Die beiden Überbrückungen müssen in LÄNGSRICHTUNG des Netzschalters erfolgen und zur
Sicherheit solltest Du UNBEDINGT VOR DEM EINSTECKEN nochmals mittels des Multimeters am Netzstecker
messen, ob Du dort (nach wie vor) den Wicklungswiderstand angezeigt bekommst!!!
5.) Testphase. Jetzt schaltest Du den Jupiter 4 vorübergehend einfach durch Ziehen des Netzsteckers Aus und

Ein. Beobachtungszeitraum: Ein paar Tage müßten genügen.

Gruß
Christian
 
Servus Christian,

im Prinzip ist das natürlich der Hinweis auf den Wald, den man vor lauter Bäumen nicht gesehen hat. Klar Netzschalter ist für "Britzeln" das naheliegendste.
Allerdings wüsste ich nicht wie man erklären sollte, dass das (reproduzierbar) Britzeln nach kurzer Zeit nach dem Einschalten verschwindet.

Gruß
Florian
 
Hallo Florian

Nun.
Daß ein "Britzeln" nach einigen Minuten verschwinden kann, ist eigentlich nichts Außergewöhnliches.

Denn:
Kontaktfehler sind (ebenso wie kalte Lötstellen) "höchst schwindlige Konstrukte": Manchmal funktioniert das Gerät, und manchmal eben nicht.
Oder:
Manchmal funktioniert es eben nach einigen Minuten, wenn gerade zufällig eine Oxidschicht an einer Stelle duch einen elektrischen Funken aufgebrochen worden ist, oder sich durch eine (thermisch bedingte) Verformung an der betreffenden Stelle beteiligter Metalle wieder (vorübergehend) ein leitender Kontakt einstellt.

Anderes Beispiel:
Oft bei Lautsprecherrelais (oder bei Mischpult-Schaltbuchsen):
Bei geringem Pegel ist zuerst ein Kanal völlig tot. Dann reißt man kurz den Lautstärkepegel hoch, und zack, ist der Ton (bis zum nächsten Einschalten im Kaltzustand) da.
Oder bei Lautsprecherrelais:
Ein Kanal ist verzerrt(!!), weil ein beteiligter Relaiskontakt "britzelt" und es klingt, als ob eine Endstufe defekt wäre.

Kurzum:
Hier herrscht die totale Willkür und es gibt keine wirkliche (eindeutig berechenbare) Konstante.

Gruß
Christian
 
Interessant, und Danke Christian für den ausführlichen Bericht :supi:

Am Dienstag bin ich wieder am Start, und gehe so vor wie beschrieben

Und ja, nachdem ich alle Kondensatoren tauschte ist jetzt nach ca. 20 Sekunden Britzeln, Ruhe
 
Hallo audiohead

Der Vollständigkeit halber (und da man auf dem Reparatursektor (leider) mit allem rechnen muß), möchte ich noch
ergänzend folgenden Punkt anführen:

Es ist zusätzlich DER GESAMTE primäre (bzw. 230-Volt-seitige) Leitungsweg genauestens zu überprüfen.

Das heißt:

1.) Netzsicherung entnehmen und überprüfen, ob der Anpreßdruck BEIDER Sicherungshalter-Kontakte ausreichend
ist (falls erforderlich, die Halterkontakte mit Gefühl nachbiegen).

2.) Ist der Netzstecker wirklich in Ordnung? Falls es sich um einen schraubbaren Schukostecker handelt:
Netzstecker öffnen und genauestens kontrollieren, ob die Leitungen in dessen Innerem korrekt und fest verschraubt
sind.

3.) Untersuchung hinsichtlich eventueller kalter Lötstellen im Bereich der Sicherung F4 einschließlich der
Lötleistenpunkte 6 und 7.

Gruß
Christian
 
jawollo, nochmal herzlichen Dank euch..

Es war Tatsache der Netzschalter der da ne Funkstrecke aufbaute, meine Fresse :supi: :supi:

jetzt ist Ruhe

Wir werden jetzt dann das CHD Midi bestellen, das ich dann noch installiere, und dann kommt sicher die ganz große Freude

Jedesmal wenn ich ihn hier spiele bekomme ich n Grinsen ins Gesicht, n wahrer Klassiker

Ich werde mir einen kaufen, definitiv..weiss nur noch nicht ob diesen hier
 
Wirklich interessant bei der Sache finde ich, ist die Tasache das der Funkstreckennetzschalter scheinbar ja dann den Trafo
auch zur hörbaren mechanischen Vibration anregte

hab da ne Menge gelernt
 


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