Alesis Andromeda vs. GForce Minimonsta

merci @ Tim
finde sowas wirklich immer sehr interessant.
die frage digital vs. analog stellt sich mir aber nicht.
Müsste ich produzieren, dann würde ich mit softys arbeiten, und dann allenfalls einzelne sachen mit analog austauschen.
die klingen teils wirklich hervorragend





tim schrieb:
. Es ging mir einfach um eine persönliche Antwort auf die "Kann D nach A klingen".
wenn von analog vs. digital die rede ist,
dann verstehe ich das immer automatisch im sinne von "analogtechnik" vs. "digitaltechnik"
und weniger als "analogkompaktsynth vs. digitalkompaktsynth".
Letzteres ist's ja eigentlich was für den musiker zählt, ist klar.
Ersteres ists aber wie mir die Formulierungen jeweils reinkommen.............


repräsentativ für die analogetechnik ( nicht Instrument ) ist eigentlich IMHO nur ein gut ausgestattetes modularsystem.
da könnte man mal nen techniikvergleich machen. alles andere sind Instrumentvergleiche IMHO ( ist natürlich nichts falsches....... )
 
mira schrieb:
Danke für den Vergleich. Ich höre schon Unterschiede.
Ich auch, nur kann ich diese in diesem Fall nicht mit "besser" oder "schlechter", resp. weniger oder mehr "Analogklang-mässig" ettikettieren. Zwischen Analogsynthies gibt's ja schliesslich auch Streuungen, und zwar z.T. erhebliche (z.B. MS-20).

Nicht dass es keine Fälle von "Original vs. Plugiat" gibt, wo ich nicht einen substantiellen und relevanten Unterschied wahrnehme. Als leidenschaftlicher Prophet5-Liebhaber kann ich z.B. beileibe einfach keinen klanglichen Zusammenhang zwischen diesem und dem NI Pro53 wahrnehmen (das soll jetzt kein Pro53-Bashing sein, ich nehme dieses Plug ab und an ganz gerne einfach so). Und auch der ASB-Prophet haut mich überhaupt nicht von den Socken.

Gegen den Minimoog hat der Minimonsta keine Chance, und das kann ich nur schon von Aufnahmen her sagen, obwohl ich leider nie einen Mini besessen habe. Gegenüber den Andromeda hingegen muss sich der 'Monsta rein klanglich (d.h. Stimmenarchitektur ausser Acht gelassen) -für meine Ohren- überhaupt nicht verstecken. Dafür sind die Unterschiede zu minim.

Manche Leute sind aber bereit, für die I-Tüpflchen, einen vielfachen Betrag des günstigeren Produkts auszugeben, das "Gewicht" spielt dann keine Rolle. Beides hat seine Berechtigung, gerade auch dein Fazit, weil ja deine Vorgabe, es gehe nicht's über das Praktische, letztendlich entscheidet. In dem Fall würdest du bei jedem Synthvergleich immer wieder Software bevorzugen, ist ja auch nachvollziehbar.
Nicht unbedingt. Auf den Preis kommt es mir überhaupt nicht an. Im Gegensatz zum Flügel, den ich mir letzten Sommer gekauft habe, sind auch analoge Hardwaresynthies recht erschwinglich (ausser vielleicht ein restaurierter CS80 von Kent Spong :lol:). Musik ist mein Beruf, da kann ich grössere Investitionen durchaus legitimieren. Das I-Tüpfelchen mag ich auch ganz gerne. :) Und ich stehe auf Hardware zum anfassen (wer tut das nicht, Hand auf's Herz).

Ich versuche schon seit vielen Jahren, in meiner Arbeit die Trennung zwischen "Studio" und "Live" aufzuheben, d.h. so wie es im Studio klingt und spielbar ist, soll es auch auf der Bühne sein. Das ist von allergrösster Wichtigkeit für mich. Wenn ich mir also eine Sammlung feiner "I-Tüpfelchen"-Hardware- und Analogsynths ins Studio stelle, dann ist das ja für sich gesehen eine wirklich feine Sache. Aber dann muss ich gezwungenermassen einen grossteil des Zeugs auch an jede Probe und jeden Gig schleppen. All die Schlepperei, die langen Aufbauzeiten :roll: -been there, done that. Und im Flugzeug, da kannst das eh gleich vergessen. Das wird sauteuer, und angesichts der heutigen Mickergagen legst Du da am Ende vielleicht sogar noch drauf. Als Keyboarder spielt man daher fast immer auf gestellten Backline -und was steht da meistens? Ein Motif oder sonst so' ne Rompler-Gurke. :roll:

mira schrieb:
Möchte aber noch einen anderen Punkt betonen. Entscheidend für mich wäre nicht nur der reine Klangvergleich (Ton a/b), sondern, wie sich das Instrument spielt. Da spielen die Hüllkurven eine entscheidende Rolle, genauso wie die Anschlagssdynamik und die Bedienung. Als Analogfan weiss ich auch die Vorteile des G2 zu schätzen, mit dem ich so wunderbar weich einsetzte und bewegte Pads erzeugen kann. Deswegen betrachte ich, die Diskussionen Analog vs. Digital etwas differenzierter.
In punkto Performance-Expressivität, d.h. Ansprache auf Velocity, Aftertouch etc., lässt der Minimonsta ja keine Wünsche offen. Man kann jedem Regler einen Performance-Controller mit justierbarem Range zuweisen. In diesem Punkt lässt er auch sein eigentliches Vorbild, den Minimoog, ziemlich alt aussehen. Das ist ohnehin mein grösster Kritikpunkt bei vielen Analogen -mangelnde Expressivität. Bisher hat mich in dieser Hinsicht nur der Andromeda und der Matrix12 überzeugt. Aber beim ersteren kriege ich schnell Artefakte von der ungeglätteten Mod-Engine (Breath-Controller=Fehlanzeige), und bei zweiterem muss man die "gewöhnungsbedürftigen" :lol: Hüllkurven immer rekursiv zurechtbiegen, und bei jeder Veränderung der Hüllkurvenzeiten neu anpassen.

Du wirst lachen, aber ich habe mir schon oft ernsthaft überlegt, für zumindest monophone Sounds mit dem von mir benötigten Expressivitätsgrad ein kleines Modularsystem mit genügend CV-Processing-Modulen zuzulegen. Aber eben -live wieder ein Problem.

Mal schauen...
 
tim schrieb:
Gegen den Minimoog hat der Minimonsta keine Chance, und das kann ich nur schon von Aufnahmen her sagen, obwohl ich leider nie einen Mini besessen habe. Gegenüber den Andromeda hingegen muss sich der 'Monsta rein klanglich (d.h. Stimmenarchitektur ausser Acht gelassen) -für meine Ohren- überhaupt nicht verstecken. Dafür sind die Unterschiede zu minim.


Es kommt auf die Sounds an, die du als Vergleichsbasis einsetzt. Das gilt übrigens für MM genauso wie für A6. Wenn du möchtest, dann erhältst du von mir MM und A6 Sounds, an denen wird sich der Minimonsta seine (Säge)zähne ausbeißen.

Was dann immer noch unter den Tisch fällt ist das Verhalten. Sehr früh hat diese Vergleicherei angefangen, und ich war in 2003 mit Minimax vs. Minimoog ja einigermaßen zeitig dran. Du wirst überrascht sein, aber ausgerechnet Leute, die zu solchen Instrumenten eine gesunde Distanz haben, hören Unterschiede schon aus einigen Metern Entfernung.

Auch unberücksichtigt bleibt die subjektive Willkür des Leiters der Untersuchung. Wer weiß schon, welche unbewussten Ablehnungen oder Bevorzugungen mit einfließen und wie dadurch das Resultat in Schieflage gerät?

Zuletzt ist der bereits hier eingereichte Einwand korrekt: Ist ja gar nicht gesagt, was besser und was schlechter ist per se. Und erst recht nicht im musikalischen Kontext. Und selbst diese beiden Positionen sind nochmal subjektiv.

Herauszufinden, welche Eigenschaften denn als klanglich attraktiv gelten, DAS ist interessant.

Und dann ist da immer noch die Sache mit der Zugänglichkeit der ganzen feinen Parameterschar. Ich möchte das abkoppeln, denn hier spielen ganz andere Aspekte eine Rolle.
 
Doch, die Klänge sind statischer oder beweglicher/lebendiger. Die Frage ist dabei aber mi Recht, ob man das braucht oder nicht.
 
Dann hör rein - Wenn du es nicht hörst, umso besser. Dann ist es egal. Fände es auch gut, wenn ich keinen Schwurbel oder diese Dinge hören würde, spart Geld. OK, da sind wir dann aber bei Hardware, hier geht es ja um Software, aber mal generell gesagt - Die Frage ist natürlich, ob diese Feinheiten in einem Track DIESE Rolle spielen wird oder nicht. Dann wird das Ganze vermutlich leichter zu lösen sein. Ob es Minimonsta oder ein Virus war hört man eben auch. Und da ist nix analog.

Sicher auch bei so einfachen Dingen wie: Ein MS20, ein 800DV oder einen CS30 nachzubauen. Das geht mit etwas Anstrengung funktionell sicher auch. Die Diskussion ist oftmals nicht so praktisch, sondern meist (zu Recht) sehr technisch bis Einzelfall-Check-mäßig. Das die Sounds alle irgendwo eingesetzt werden und funktional sogar durch weiter entfernte "Soundalikes" getauscht werden können und immer noch funktionieren ist eine andere Frage, die rel. weng Beachtung bekommt.

Es geht mir weniger um Polarisierung ana vs. digi - Sondern um das, was man selbst will und was das Ziel der Sache ist. Das ist der Hauptgrund, weshalb Leute hier ein bisschen Beweis und Gegenbeweis spielen und die Fraktionen sich nicht näher kommen (wollen?). ;-)

Was bei Soft noch fehlt ist das, was Korg mit dem Legacy Controller und NI mit der Maschine vorgemacht haben: Eine Oberfläche. Ich habe vor einiger Zeit mal eine Umfrage gemacht, ob man bei gleichem Klang, dennoch an Analog festhalten würde - Es gab da eben noch die Haptiker und das kann man ja umgehen. Das Legacy nicht so sehr exakt wie ein MS20 klingt und ein ARP2600V nicht wie ein ARP2600 ist aber auch klar, jedoch kann man die Qualität hoch drehen und in der Musik ist ARP2600 oder nicht in Sachen Authentizität ja für viele nicht mehr so wichtig. Da geht es um den Song.

Das ist also ein Maßstab, der sich unabhängig bildet. So wie div. HiFi Freaks sich eine eigene Ästhetik bauen. Können.
 
mic, hast du für die verschiedenen dinge, die du so hörst und als unumstößliche tatsachen beschreibst einmal einen kontrollierten blindtest gemacht? pegelgleich, jemand anders umschalten lassen, verschiedenste signale etc.? oder ist das mehr so empfinden? letzteres ist auch völlig ok, aber es wär fair, das dann auch dazuzuschreiben. soviel bist du deinen lesern als autor von verschiedenen fach- und lernmaterialien schuldig, finde ich.

[ergänzt]
So wie div. HiFi Freaks sich eine eigene Ästhetik bauen. Können.

von solchen leuten lasse ich mich nicht instruieren. so etwas lese ich nicht. habe besseres zu tun ;-)
 
Natürlich. immer mal wieder. welchen Sinn hätte es, sonst sowas zu schreiben? Deshalb finde ich zB die ASB Synths gut und einige Soften, die meisten sind nicht mal Emulationen. Aber ich suche nach Musik aus, nicht nach Emulationsgenauigkeit. Kann aber dennoch sagen: Das Ding ist näher dran als das und all diese Dinge. Hier ist das eben auch so, ich höre das und habe immer wieder solche Tests gemacht oder selbst für mich was gebaut, aaaaber: Ich interessiere mich als MUSIKER meist nicht wirklich für diese Dinge, ich nehme das was zum Track passt. Aber das ist meine private Ansicht. Als Fachmensch darf ich aber diese Unterschiede noch hören, auch wenn es unbeliebt macht. Es gibt auch Sachen, wo auch ich nix höre. zB bei statischen Sounds und bei Sachen, wo eben nicht mehr so viel Modulation oder Tonumfang vorhanden ist. Sprich: Es wird immer besser. Es ist vermutlich nie ganz gleich aber es wird immer unwichtiger für einen Großteil der Leute, weil es eben auch immer besser wird mit jedem neuen Produkt. Aber wie dem auch sei: Ich hielt die VA Sache und so eh ein bisschen für eine Sackgasse, da sie ja auf Simulation aus ist und nicht so sehr auf das finden neuer Klänge. Ich sehe daher einen Minimoog als historisches Instrument, das ist also auch nicht anders als eine Geige simulieren zu wollen. Das ist für mich nur Prio 2 oder 3. Aber das zwinge ich keinem auf. Nur geht es in diesen Analog vs. Digital fast nur um diesen Unterschied.

Es ist aber so, dass die Teile zunehmend besser werden. Es gibt immer bessere Software und es kann erwartet werden, dass das eine Frage der Zeit ist. Ansonsten kann es auch eine sein, die Leute bewusst bei bestimmten Instrumenten hält - Es sind halt bestimmte Eigenschaften, die nicht alle immer eine Clonersoftware gefunden hat. Das muss und darf man respektieren, man muss es aber natürlich nicht mitmachen. Gerade, weil heute reine Softproduktionen sicher alles andere als scheiße klingen ;-)

Es geht mir keineswegs um festhalten an alten Idealen oder sowas, aber man muss es auch benennen können, an WAS man es raushört. Das kannst du hinnehmen oder nicht hinnehmen. Das ist sicher auch Graswachsfaktor, aber man hört es schon. Es kann einem aber zunehmend egal sein. Die Zeit arbeitet natürlich dafür. Und die Welt sollte bitte nicht nur aus Emulationssoft bestehen. Fasziniert bin ich meist doch eher von eigenständigen Konzepten. Das Sättigugnskurven, Aliasing und so weiter eine Rolle spielen ist klar. Man kann viel machen. Man kann sogar die Artefakte musikalisch nutzen. Und die werden eben auch weniger.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass es bewusst konfrontativ gehen soll, von mir aus. Ich könnte jedenfalls sowohl die Soften als auch die Analognutzer verstehen, weshalb sie so arbeiten. Ich tu auch beides und das hat Gründe.

Klang
Livezugriff
Feedback vom Instrument
Solche Dinge sind es idR..

Da gilt immer die Gesamtheit der Dinge.
Das Gute ist, dass wir uns alle selbst ein Bild machen können. Auch wenn irgendein Papst sagt: Datt is so, Jung! Musse so machen.

Ich bin sicher, dass viele Produzenten da weniger drüber nachdenken. Die machen es einfach. Es gibt eben gute und schlechte Produktionen mit analog und mit soft. Da wird sicher kaum der Hauptgrund liegen. Bin ich mir sicher.

Die HiFi Sache und andere scheinen bei dir irgendwie die falsche Assotiation geweckt zu haben. Sie soll nur untermauern, dass die Leute dies oder das haben wollen, egal ob es "sinnvoll" ist. Es sammeln auch Leute Ü-Eier. Das finde ich vollkommen nutzlos, andere finden es gut - auch wenn es abstrakt ist. Es ist eben auch abstrakt den Klang von der Musik zu trennen, siehe den Quietsche-Thread. Das kann man tun und vergleichen, aber ob das allein die Lösung sein kann?
 
kpr schrieb:
Es kommt auf die Sounds an, die du als Vergleichsbasis einsetzt. Das gilt übrigens für MM genauso wie für A6. Wenn du möchtest, dann erhältst du von mir MM und A6 Sounds, an denen wird sich der Minimonsta seine (Säge)zähne ausbeißen.
Logisch dass Unterschiede vorallem bei extremeren Einstellungen immer auffälliger werden. Das gilt ja nicht nur für den Vergleich 'Monsta vs. A6, sondern beim A6 ja schon von Stimme zu Stimme :). Ich finde aber dass der 'Monsta sich sogar bei Filter-FM sehr gut schlägt.

Klar, irgendwo ist sicherlich Schluss, das wäre aber auch so wenn man zwei Modelle desselben Analogsynths einander gegenüberstellen würde. Man liest ja z.B. oft dass ein Mini mit sehr niedriger Seriennummer anhand der Selektion der Filter-Transistoren anders (besser) klingt als einer späteren Datums.

Die Sounds die ich gewählt habe, sind zweifellos in der 08/15-Region anzusiedeln. Lustigerweise begegnet man oft der Meinung, dass vorallem bei dieser Art von Sounds Software weit hintenansteht. Dem kann ich in diesem Fall persönlich nicht beipflichten.
kpr schrieb:
Was dann immer noch unter den Tisch fällt ist das Verhalten. Sehr früh hat diese Vergleicherei angefangen, und ich war in 2003 mit Minimax vs. Minimoog ja einigermaßen zeitig dran. Du wirst überrascht sein, aber ausgerechnet Leute, die zu solchen Instrumenten eine gesunde Distanz haben, hören Unterschiede schon aus einigen Metern Entfernung.
Tja, dann fehlt mir in diesem Fall diese gesunde Distanz. Vielleicht muss ich die Studiomonitore weiter weg stellen :mrgreen:.

kpr schrieb:
Auch unberücksichtigt bleibt die subjektive Willkür des Leiters der Untersuchung. Wer weiß schon, welche unbewussten Ablehnungen oder Bevorzugungen mit einfließen und wie dadurch das Resultat in Schieflage gerät?
Ich bin grundsätzlich ein Software-Emulationen-Skeptiker und war bei diesem Test "pro A6" und "kontra Softsynth" eingestellt.

kpr schrieb:
Zuletzt ist der bereits hier eingereichte Einwand korrekt: Ist ja gar nicht gesagt, was besser und was schlechter ist per se. Und erst recht nicht im musikalischen Kontext. Und selbst diese beiden Positionen sind nochmal subjektiv.
kpr schrieb:
Herauszufinden, welche Eigenschaften denn als klanglich attraktiv gelten, DAS ist interessant.
Klingt für mich wie ein Widerspruch, aber vielleicht kapier' ich nicht richtig was Du meinst.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich jeden einzelnen Satz den ich hier von mir gebe mit "meiner Meinung nach", "imho", "für meine Ohren", "für meinen Geschmack", "ich persönlich" etc. würzen muss, um nicht zu Beweis-Gegenbeweis-Spielen herausgefordert werden -um die es mir, wenn man das Eingangsposting etwas sorgfältiger liest, garnicht ging. Es war ein persönlicher (da hätten wir's wieder) Test und ein persönliches Fazit. Muss man ja nicht gut finden und darin lesen. Vielleicht bin ich einfach nur doof und habe Tomaten auf den Ohren. :mrgreen:

Wie man so schön sagt: YMMV.

peace,
t
 
Moogulator schrieb:
Ich habe aber auch den Eindruck, dass es bewusst konfrontativ gehen soll, von mir aus.

nein. ich gehe das durchaus offen an. ich hatte neulich einen samstag lang einen little phatty zur verfügung. einiges hat mir daran sehr gut gefallen, aus gründen die ich klar benennen kann (das ist bei allen instrumenten so, die ich bisher gespielt habe. von der marigaux vs. yamaha oboe bis zum steinway flügel vs. blüthner).
anderes weniger. nichts davon hatte mit "fett", "zackige hüllkurven", "megabass", "lebendig" zu tun.

nur bei "analogen vs. anderen synthesizern" gibt es eine handvoll mythischer eigenschaften, die diesen instrumenten immer wieder zugeschrieben werden, sich aber in dieser pauschalität nie konkret manifestieren und verifizieren lassen. dafür schreiben deren verfechter so als sei das glasklar. "wer das nicht hört ist blind..." "das hört sogar meine freundin...."

und immer das instrument/klangbeispiel, um das es konkret, geht zeigt es zufällig gerade nicht richtig weil xyz (nämlich zb nicht dransteht, welches beispiel das analoge war...).

beispiel lebendigkeit:

- ein statischer analoger klang (ohne modulation oder controller) hört sich für mich statisch an. tot und langweilig. vgl. beispiele bei florian anwander kapitel 1 (?). ein lebendig gespielter/programmierter klang klingt lebendig. beim little phatty wie beim zebra.

beispiel für einen bennbaren unterschied zebra/phatty (abgesehen von haptik/steuerung): der filter reagiert beim LP sehr angenehm, obertöne bei hoher resonanz werden nicht übertrieben laut. anders das XMF vom zebra, das bei hoher resonanz ziemlich wild wird. zebra bietet so mehr möglichkeiten für extreme klänge, LP spielt sich leichter. solche unterschiede kann ich gut akzeptieren.

natürlich. immer mal wieder. welchen Sinn hätte es, sonst sowas zu schreiben?

du hast ja mal sinngemäß geschrieben, wer täglich mit analogen insturmenten musik macht, braucht das nicht mehr zu testen. der weiß das.
 
Ein analoger Sound ist niemals statisch. Wenn Du das so empfindest, hast Du nie richtig hingehört ;-)
Schon die pure einzelne analoge Wellenform hat eine Menge an "Phasing", daher Lebendigkeit, obwohl noch keinerlei klangbildende Komponenten nachgeschaltet wurden. Summiert man zwei frei schwingende Oszillatoren, z.B. die aus einem Minimoog, so erhält man Schwebungen, die ein digitales System so in dieser Form noch nicht nachbilden können.
 
1) Klar, man wird wohl auch bei Badewannen auch nicht nach Hüllkurven suchen. Jedes Instrument hat so seine Eigenschaften, die man dann bewerten könnte.

Mit "lebendig" oder so vermutlich aber schon hier und da..

2)Doch, das ist es ja. Solang man es hört, kann man das schon verifizieren. Notfalls mit den Ohren und mit dem Rücken zum A/B Test. Und solang ich es wahrnehme, sage ich das auch. Falls die Floskeln a la "das hört MAN" stören - Ich würde schon sagen, dass die meisten Menschen solche Dinge hören, es ist ihnen nur unterschiedlich wichtig. Ich höre sie auch, ignoriere sie aber auch hier und da, weil es mir eben nicht wichtig genug ist oder sogar einen Nachteil darin sehen kann. Es kommt eben auf ein Ziel im Stück an. Wenn eine Holzpanele mit Metallschnarrsaiten dran diese Eigenschaften hat, dann nutze ich diese. Es ist nur sinnvoll, wenn man diese einordnen kann. Wenn man einem roten Auto die Farbe rot aus Modegründen nicht zuweisen darf, fänd ich das politisch motiviert. Solange ich das höre, werde ich es auch weiter behaupten. Ob und wie wichtig das ist, differenziere ich ja ausreichend.

Ich finde diese Vergleiche für mich pers. nicht so wichtig, DENNOCH kann man doch diese Dinge hören oder unterscheiden können/dürfen?

Es gibt auch Demos, wo eben das nicht mehr gut oder garnicht zu unterscheiden ist. Ich bin mir sicher, dass das geht und möglich ist.

Die Demos hier sind doch schon sehr gut, ich finde sie zeigen, dass man diese Sounds absolut prima einsetzen kann und in einer Produktion wohl kaum einer damit Probleme bekommen wird. Trotz dem geht es ja um eine abgetrennte Diskussion, in der Dinge, die da sind benannt werden können.

Das hat dann auch mehr mit dem zu tun, was ich bisher getestet habe und da habe ich es bisher gemerkt. Es ist sicher auch denkbar, dass man sich bei Soft mehr Mühe gibt und ich habe auch schon selbst Tests gebastelt, wo man der Software sogar einen Vorzug geben würde. Das ist aber nicht der Punkt. Es geht darum, dass es Unterschiede gibt, die tendenziell immer weniger werden, die man aber bemerken darf. Die Rauscherei und div. Artefakte Analoger Synthesizer sind komischerweise nicht oder seltenst auf dem Prüfstand. Die haben mich oft genervt, da ich viel damit gearbeitet hab.

Auch ein Detail, auch nicht immer wichtig, aber für mich dann im Einzelfall schon.

Es geht dir offenbar um Software ist gut. Darum geht es mir nicht, ich gehe nämlich davon aus, dass Software geil ist und analog auch. Es geht nicht darum, ob Zebra oder Phatty besser sind, sondern zu hören, dass es diese Unterschiede gibt und das für sich einzuordnen und ggf. die Wahl beeinflussen wird es auch. Ich bleib da auch bei, dass das 2 Paar Schuhe sind und vermutlich geht es dir mehr darum, dass du das für Esoterik hältst, wenn man da was hört.

Wenn ich auf einem Xpander einen Andromedasound nachbaue, kann das mindestens auch so abweichen wie hier in Tims beispiel. Analoge klingen also auch anders als Analoge. Vielleicht krieg ich es so mal rüber, dass es einfach nicht darum geht, eine Technologie zu verteufeln, sondern darum die für sich selbst passenden Werkzeuge/Instrumente zu finden. Das manche das abtrennen ist hier eben der Fall und das ist auch legitim. Es ist nur so, dass es eben auch Unterschiede gibt.

Es gibt ja verschiedenste Kalibrierungen und in Software gibt es andere Unterschiede, die auf den Algorithmus zurückzuführen sind. Sie sollte man aber nicht immer als Potential sehen und heraussuchen, wie viel dein neuer Track davon hätte. Natürlich kauft man sich nicht pro Track ein neues Instrument, sondern wird das allgemein abwägen.

Den letzten Satz noch:
Ich habe hier kein schnelles Urteil gemacht und sehe mich keinesfalls als die Art von "Analogiker" die du beschreibst, denn die sind offenbar in deinen Augen solche, die einfach nur das Analoge gut finden und überall nach Fett und Co suchen und es auch finden. Und wenn es nicht geht, dann sagen sie eben "das geht nicht".. Jo, so kann man das auch sehen und so Leute gibt es. Ich zähle mich lediglich zu denen, die bestimmte Eigenschaften heraushören und es gibt davon ein paar, die offensichtlich der technischen Funktionsweise zuzuschreiben sind, da es charakterlich ähnliche Dinge sind. Das reklamiere ich für mich, dass ich hinhöre und nicht rumblöke, weil ich eine Technik bevorzugen würde.

Da du das ja auf meine Zeilen hin schreibst, muss ich das natürlich abweisen. Ich bitte hier um Differenzierung der Aussagen.

Kann man das neutral feststellen oder nicht? Ja, kann man.
Ist es schlechter oder bessser? Das darfst du bitte selbst beurteilen.

Mir ist das jetzt als Recht-haber oder Nicht-Rechthaber nicht so wichtig. Von mir aus ist das eine cooler oder sowas und wenn du die richtige Drohung ausbringst, sage ich auch, dass ich keinen Unterschied mehr wahrnehme. Ich bin nicht überzeugt, dass die identisch sind, was aber auch zwischen zwei anderen Synthesizern gleichen Typs schon schwer ist.

Versuch's mal!! Das ist dann natürlich oft auch das, wo die Leute sagen "Ja, ist nicht gleich laut, ist nicht exakt gleich eingestellt oder auch: Da wurde getrickst oder die einen oder anderen Werte sind einen Tick anders eingestellt. Ja! Das ist so. Das wird auch so bleiben. Deshalb wird es immer so eine Grauzone geben.

Hör einfach mal rein, probiere es selbst aus und entscheide für DICH. Das fänd ich sehr viel wichtiger als das von anderen zu übernehmen. Ich höre auch einen Unterschied zwischen einem TG77 und FM8 oder einem G2 und den vorgenannten Teilen und dann der FS1R wieder anders. Das ist da, man kann es natürlich ignorieren, es ist dann nur nicht digital vs. analog. Aber ich erlaube mir das heraushören zu können und entscheide mich deshalb auch hier und da für etwas.

Du hoffentlich auch. Aber ich will eigentlich nicht unterstellt bekommen, dass ich das nicht hören können sollte. Kann aber damit leben, dann ist es eben unhörbar und den Schwurbel gibt es vermutlich auch nicht. Nur weil es schwer zu beschreiben ist, aber von vielen wahrgenommen werden. Wie gut oder schlecht das ist, kann ja immernoch selbst jeder bestimmen.

Du sagst ja, dass du die Unterschiede akzeptieren kannst. Ich kann das auch. Ich finde nur, dass man sie auch raushören können darf und nicht gleich mit Totschlagargumenten zu tun kriegt.

Und ich kenne auch Leute, die ihren XY verteidigen, da hört man dann auch keinen Schwurbel, weil man das Ding besitzt. Man sollte halt über Geräte, die man liebt auch Schwurbel bescheinigen können und dürfen, wenn sie den haben. Ich nutze sie trotzdem. Nehme das eben in Kauf. Aber ich verleugne es nicht aus ideologischen Gründe in diese oder andere Richtungen.

digital gegen analog - Wandlerdebatten - Hard gegen Soft - Öl gegen Gas, da sollte man einfach nur neutral hinhören und das wars. Ob man sich dann für das oder das begeistern wird, ist dann Sache des Betrachters.

Es gibt auch schonmal so Tests oder so, wo man dann diesen oder jenen Schluß draus ziehen kann, weil man es hört. Aber vielleicht findet man die "schlechtere" Lösung sogar gut? Beispiel dazu gibts im nächsten SynMag. Da bin ich auch gespannt, wie die Reaktion ist. Es wird jede Menge verschiedener solcher Argumente wie oben geben.

So, alles sehr lang.
 
intercorni schrieb:
Ein analoger Sound ist niemals statisch. Wenn Du das so empfindest, hast Du nie richtig hingehört ;-)
Schon die pure einzelne analoge Wellenform hat eine Menge an "Phasing", daher Lebendigkeit, obwohl noch keinerlei klangbildende Komponenten nachgeschaltet wurden. Summiert man zwei frei schwingende Oszillatoren, z.B. die aus einem Minimoog, so erhält man Schwebungen, die ein digitales System so in dieser Form noch nicht nachbilden können.

Ich hab es immer umgekehrt erlebt: Das man das nie genau reproduzieren kann, die Phasen nicht im Griff hat und so weiter. Das muss man eben bei analog in Kauf nehmen, stimmt aber. Oft ist das gut, aber in den 80ern und 90ern hat mich das gern genervt und war froh, dass dann digitale Technik kam ;-) Für diese Probleme, die das ungenaue bringt.
 
intercorni schrieb:
Ein analoger Sound ist niemals statisch. Wenn Du das so empfindest, hast Du nie richtig hingehört ;-)
Schon die pure einzelne analoge Wellenform hat eine Menge an "Phasing", daher Lebendigkeit

selbst das ist bei urs oszillatorbeispielen, die ich hier mal gelinkt habe, so nicht zu hören. auch nicht, wenn du mehrere übereinanderlegst. verstimmung geht natürlich immer, freischwingenden phasenstart der oszillatoren kann man mit vielen digitalen synthesizern programmieren.

das allein klingt für mich jedoch verglichen mit allen sonstigen einzeltönen, aus denen gemeinhin musik gemacht wird (vom klavier über gitarre bis - eh klar - zur violinen oder bläsern) immer noch äußerst statisch. deswegen wird ja auch moduliert. wenn dann erst mal moduliert wird, liegt die schönheit des tones für mich im guten patch und der spielweise. weitere verallgemeinerungsfähige unterschiede höre ich da tatsächlich nicht. bleibe da offen, aber ich möchte gern wissen, worum es jeweils konkret geht und ob das reproduzierbare wahrnehmungen oder subjektive eindrücke und meinungen sind.
 
Moogulator schrieb:
intercorni schrieb:
Ich hab es immer umgekehrt erlebt: Das man das nie genau reproduzieren kann, die Phasen nicht im Griff hat und so weiter.
Hat mich früher auch immer gestört. Z.B. getunte Bässe mit dem Mini waren eher ein Alptraum. Aber da hatte ich auch noch keine Kompressoren.
Heute bin ich froh, dass ich solche Mittel zur Verfügung habe.
 
Moogulator schrieb:
Es geht dir offenbar um Software ist gut.

nein, habe ich auch nicht geschrieben. du hast sinngemäß geschrieben: "die Klänge sind statischer oder beweglicher/lebendiger. Die Frage ist, ob man das braucht oder nicht."

mich stört die implikation. was ist denn jetzt wo lebendiger ? und natürlich braucht jeder "lebendig". klar klingt "lebendig" besser. das weißt du auch.

dann kommst du mit politischer meinungsfreiheit etc. - schweres geschütz, wo es eigentlich erstmal um tatsachen geht. jeder darf jede these aufstellen. ob sie gut ist, zeigt sich in der nachvolziehbaren begründung.

software ist evtl. mobiler, manchmal schlechter zu bedienen, oft kompliziert und das schlimmste: mit bildschirmen verbunden. alles in allem: wenn man sie benutzen kann, ohne deswegen per se "statisch" "unlebendig" und sonstwie lahm zu klingen, dann werde ich das tun, weil die vorteile FÜR MICH im moment die nachteile überwiegen (gründe: s. tim - einsetzbarkeit live, mobilität).

ich würde meinen, derjenige, der pauschal sagt diese oder jene technik klingt generell besser (von mir aus"lebendiger", "mit besserer sättigung", "ohne aliasing"), könnte ja netterweise sagen wann das wo der fall ist. "ist so, wenn du hören könntest würdest du das hören" ist keine begründung.

( zu den freischwingenden oscs: bei zebra, sylenth, ableton analog einstellbar, bei symptohm mit sehr langesamen random LFO und S&H zu machen, den LFO kann polyphon mit gate jeweil neu triggern, um die abweichungen pro stimme zu bekommen)
 
Huch, also wenn wir die akustischen Instrumente (analog übrigens) dann als statisch betrachten, DANN würde in der Tat vieles der Feinheiten wegfallen. DANN könnte man auch hier und da schon quasi-identisch sagen.

Ist aber eine Frage der Ansicht und Beleuchtung eines solchen Themas.

Timing wäre auch eins, heute ist das ja alles grade, ob das GUT ist - Das ist eine andere Frage. Es werden Temposchwankungen jedenfalls heute oft negativ bewertet, dabei hat das eigentlich nur 20-30 Jahre gedauert, diese Mode zu errichten. Aber man HÖRT die Schwankungen, wie man sie bewertet ist eine andere Sache und ob sie bewusst oder aus Unfähigkeit gemacht werden und und und..
 
Moogulator schrieb:
Huch, also wenn wir die akustischen Instrumente (analog übrigens) dann als statisch betrachten, DANN würde in der Tat vieles der Feinheiten wegfallen.

nein das tun wir nicht. das waren beispiele für NICHT statische einzeltöne. dagegen ist eine analoge osc/filter kombi ohne modulation SEHR statisch.
 
Ich stimme da fab zu, denn der Ton akustischer Instrumente ist nicht statisch, das kann man sich bereits anhand eines einzigen Klaviertones anhören. Das sind eher Wavesequences, die in den mehr als 30 Sekunden ablaufen, wenn man einen Basston anschlägt.

Die Idee eine handfeste Vergleichsbasis zu listen, finde ich ganz gut. Und zwar eine, die besser und schlechter als Wertung offen lässt.

Zudem haben wir im Laufe der ganzen Vergleicherei in den letzten Jahren dazugelernt, dass es gerade die Kumulation der Schallereignisse ist, die ausschlaggebend ist. NICHT ein einzeln gespielter, stehender Ton. Und das ist auch gut so, denn das ist ganz simpel praxisfern. Eigentlich geht das klar in die Richtung, die sich bei sogenannten Shoot-outs bewährt hat. Man entwickelt dafür eine MIDI File, die dann für sämtliche Kandidaten herangezogen wird. Sowas ist ein Fall für ein Magazin, denn so einen Aufwand gibt man sich so mal eben wohl kaum.
 
Dann habe ich das falsch verstanden, ich finde nämlich akustische Instrumente verhalten sich ähnlich wie Analoge, immer etwas anders und feinst stets so. und würde, wenn man es nicht so sähe obiges dazu sagen, ansonsten - Passt es ja gut zum Thema.

Magazin: Naja, ich bin immer noch etwas skeptisch, ob sowas wie "der große Moog Ähnlichkeitswettbewerb" wirklich ausreichend viele Leute interessieren würde, zumal man dafür in der Tat einiges an Aufwand, und ich wäre mir sicher, dass auch mehr oder weniger jedes Mag danach dann etwa sowas zu hören bekommt wie hier tim ;-)
 
Moogulator schrieb:
Dann habe ich das falsch verstanden, ich finde nämlich akustische Instrumente verhalten sich ähnlich wie Analoge, immer etwas anders und feinst stets so.


Das kommt auf die Intention an, wie der Ton klingen soll. Du kannst einen Klavierton immer wieder neu anschlagen, und er klingt jedesmal gleich. Das ist nebenbei gesagt gewünscht, wenn das Resultat gesampelt werden soll. Oder du schlägst ihn jedesmal anders an, wodurch er auch immer wieder etwas anders klingt. Damit das im Sampler rüberkommt, nimmt man Round Robin.

Beim Aspekt statisch/bewegt hatte ich den eigentlichen Tonverlauf gemeint, der bewegt sich bei eigentlich allen akustischen Instrumenten mehr oder weniger zwangsläufig. Und das dann auch stets anders, insofern ähnelt das durchaus analogen Synths. Vielleicht mögen unsere Ohren sowas, also diese leichten Drifts. Nur so kann man sich Begrifflichkeiten wie steril, kalt und so erklären.
 
genau.

was ich meinte ist, dass mir die "natürliche" bewegtheit bei einem analogen synth ton ohne jede modulation nicht reicht. da muss man programmieren und/oder bewusst live etwas verändern, damit es ein musikalisch erträglicher klang und überhaupt expressiv wird.

wenn ich das ohnehin mache, dann kann ich das auf bei geeigneten digitalen synths genauso machen. und dann stimmt die gleichung analog=lebendig und digital=statisch (steril/kalt) nicht mehr.

wenn es um ganz leichte, rein technische also zufällige veränderungen geht (eben nicht expressiv gewollte!), dann kann ich die auch auf die im post oben beschriebene weise einprogrammieren. sowas wird auch schon jetzt vielfältig in digitale synths "versteckt" eingebaut, leichte verstimmungen pro stimme beim zebra zum beispiel. arbeitsersparnis :)
 
kpr schrieb:
Moogulator schrieb:
Dann habe ich das falsch verstanden, ich finde nämlich akustische Instrumente verhalten sich ähnlich wie Analoge, immer etwas anders und feinst stets so.


Das kommt auf die Intention an, wie der Ton klingen soll. Du kannst einen Klavierton immer wieder neu anschlagen, und er klingt jedesmal gleich. Das ist nebenbei gesagt gewünscht, wenn das Resultat gesampelt werden soll. Oder du schlägst ihn jedesmal anders an, wodurch er auch immer wieder etwas anders klingt. Damit das im Sampler rüberkommt, nimmt man Round Robin.

Die Taste wird immer geringfuegig anders klingen, zum einen weil der Musiker sie unmoeglich mit 100% der selben Kraft anschlagen kann und zum anderen wird sich das Instrument nie wieder im selben Zustand befinden, Temperatur, Alterungsprozess, Erdmagnetismus ;-) etc. etc.
Das merkt man wenn man mal ein Physiklabor mitgemacht hat, du machst 20 Versuche mit dem selben Versuchsaufbau und letztendlich bekommst du nur 20 aehnliche Ergebnisse und auch den einen oder anderen extremen Ausrutscher.
Ob der Unterschied so gross genug ist um ihn bewusst wahrzunehmen, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier...
Was sich beim Klavier z.B nicht sampeln laesst sind die Resonanzen/mitschwingen der Saiten der anderen Tasten, die sich je nach Kombination der angeschlagenen Tasten veraendern.
 
Einer, der's kapiert hat. Aber ab jetzt wirds auch eher Meta-Ebene, aber ich denke das sollte es auch.

Der "Hall", die Saiten und so weiter sind immer etwas anders und das sind Nuancen, aber sie sind da. Natürlich schaltet im Klavier keiner ne Wellenform um, es klingt schon nach Klavier, aber irgendwie krieg ich nicht rüber, dass es bei Analog systembedingt so ist und das ist einfach systemimmanent.

Auch wenn es heute exaktere Analoge gibt. Und der Vergleich mit den Akustikinstrumenten ist daher PERFEKT. Die Digitalen sind idR mit einem gewissen Rahmen dieser Varianz ausgestattet, irgendwann sind sie halt statisch und das muss kein Nachteil sein. Diesen Unterschied sollte man einfach akzeptieren und nicht als Ideologieding verschreien. Dann wäre ich schon zufrieden. Um besser oder schlechter geht es ja nicht.

Die Beispiele von Tim zeigen das auch ganz gut, und zwar notfalls für beide "Fronten".
Frage ist nur, ob man Krieg will oder einfach nur ein Instrument wählen für den nächsten Song oder Album sogar..

Vermute, die Leser der Zeilen wissen es für sich schon. Das würde mir reichen.
 
Na ja, Mic, bei diesem Thema geht es schon so ins Detail, dass es um's Flöhe husten hören geht :D

Eine Taste klingt natürlich nicht, sondern die ist nur der Hebel, mit der die Saiten beim Klavier angeschlagen werden. Ein richtig guter Pianist schafft es tatsächlich, mit immer der gleichen Kraft die Taste anzuschlagen. Das ist aber gar nicht mal das, worum es geht, sondern es geht ja um das daraus resultierende Schallereignis. Und richtig, das kann trotz gleichem Anschlag unterschiedlich klingen und die Gründe dafür sind ja schon genannt.

Das Erwähnen der Saitenresonanzen, siehe vorher von mir das mit der Kumulation, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Wir sollten im Zusammenhang mit analogen Synths nicht vergessen, dass diese leichten Drifts auch bei Akkorden zu bestimmten Phänomenen führen, durchaus vergleichbar mit diesen Saitenresonanzen. Was ja auch der Grund ist, wieso gesampelte Analogsynth-Sounds anders klingen, als wenn sie mit dem Synth selber wiedergegeben werden, selbst wenn man jede Taste sampelt. Nachdem all diese Nuancen offensichtlich mehr Auswirkungen haben, als man das auf den ersten raschen Blick vermutet, könnte das eine Erklärung sein, wieso eben gerade Leute mit Distanz zum Thema ganz besonders schnell "was Analoges" raushören.

Und genau an dieser Stelle wird die These überprüfbar, ob es wirklich stimmt, dass Konsumenten der Musik nicht merken würden, ob es digitale oder analoge Tonerzeuger sind, was sie da hören. Nicht dass die das benennen könnten, aber bemerken. Natürlich bleibt noch immer offen, ob was besser oder schlechter ist.

Ich habe nochmal überlegt, und komme zur Frage, ob diese Vergleicherei nicht doch mehr Sinn macht, als nur mal eben zwei Synths Digi > Ana gegenüber zu stellen. Vor einer Weile hat ein Toning eine Vorproduktion angehört, so zum Einarbeiten in den finalen Job, und gemeint: Die klingt digital. Und das, obwohl eine Menge analoger Synths drauf waren. Nun haben wir uns ja schleichend an alles mögliche gewöhnt, d.h. wir haben nicht umgeschaltet "eben ist alles analog, und zack, jetzt digital", sondern es hat sich über Jahre hinweg eine Veränderung des Equipments vollzogen. Kürzlich hat Doug Rogers ein PlugIn "The Fab Four" oder so ähnlich produziert, mit all den Amps und Instrumenten aus den 60er, wie sie eben die Beatles verwendet haben. DAS meine ich, wäre eine genauere Betrachtung wert, d.h. welchen Einfluss hat all dieses digitale Zeug auf die Musikproduktionen generell. Klingt also meine Musik anders, wenn ich auf digital und Sample verzichte und nur original akustisch und analog verwende?
 
1.Satz: Exakt, schon die ganze Zeit. Denke aber, dies bewerten die Leute anders. Manche mit "die mögen keine Software", andere mit "die wollen ja nur ihre Analogkacke geil finden" bis "ist in der Produktion egal" und "Vergleichen bis auch Esoteriker schon Hilfsgeister brauchen" ist eben alles dabei.

Glaub, dies ist eindeutig und ausreichend drin.

Das mit der gleichen Kraft stimmt aber auch nur halb: Es klingt VERGLEICHBAR, aber nicht identisch. Und ja, es geht jetzt um eine Subhustkategorie, so wie ganz oben mit Tims Vorschlag auch, obwooohl. Da gibts noch verschiedene Flohhustkategorien ;-)

Interessant ist das schon, der normale Musiker wird sich jedoch hier und daran nicht aufhalten. Wir sind nunmal Nerds™. Das ist ne Auszeichnung.

Bei Analogen kann man die verschiedenen Saiten und innerem Raumklang schon mit dem Drift, dem Rauschen und all dem Analogzeugs vergleichen, geb ich dir Recht. Man müsste ansich jede Taste mehrmals samplen und sie per Zufall rotieren lassen. Dann kommt aber immer noch nur mehr Klavierfeeling auf, es ist immer noch ein Sample. Natürlich.. Flohwarnung und so ;-)

Ich versuche zumindest es die ganze Zeit zu erklären, dass man sowas hören kann und gleichzeitig damit zu sagen, dass dies den einen interessiert und der andere längst damit prima arbeiten kann und das als Seitendiskussion nur halb interessant findet. Das ist der Punkt und das ist sowas von okay..

Was besser ist: Für mich ist NIX besser, es kommt auf das ZIEL an, es gibt kein pauschales "besser sein".

Es ist vielleicht wegen der Tauschbarkeit der Instrumente ganz nett, schonmal hier und da Vergleiche zu machen, auch zwischen ähnlichen Gattungen, denn hier sind die "Unterschiede" ja auch vorhanden. Nur: Wer hat denn ein Problem mit "Unterschieden"? MS20 oder Moog oder Virus oder Minimonstaa oder Andromeda oder Bordmittel in Ableton? Das kann man vergleichen und weiss dann was womit geht. Ansich kann man auch alle Sounds mit Geräuschemachertricks nachbauen, APhex Twin mit akustischen Instrumenten spielen (kennen hier sicher einige, tolle Aktion) - Es zeigt dann doch schnell, das musiklisch vieles tauschbar ist und ähnliche Wirkung haben kann, man aber dennoch das eine oder andere bevorzugen kann.

60er: Jo, andere Baustelle aber ähnliches Thema. Wenn ich ehrlich bin, sind mir diese Aufnahmen nicht etwas, wie ich selbst klingen wollte, das scheppert mir dann doch zu sehr und mir dann oft auch zu Lofi, das hätte ich lieber mit einkomponiert und hier und da eingesetzt. Daher liebe ich die Segnungen moderner Computertechnologie. Aber ich finds auch ok, wenn man sich den alten Kram wirklich ranholt und Fan davon ist, weil das super zum eigenen Sound passt. Da kommt man vielleicht irgendwann mal vorbei und findet es super passend für den eigenen Sound. Zzt wäre das bei mir unpassend, aber vielleicht grad' bei dir?

Denke aber, dass kam bisher nicht rüber, vielleicht jetzt..
Aber anerkennen, dass es Unterschiede gibt, sollte man auch, auch wenn es eher eine Hörschulenaufgabe ist und eher theoretisch. Praktisch sehe ich auf der Bühne nur noch Leuchtäpfel und das hat vielleicht Gründe.
So ein Ding ist kompakt, klingt heute doch sehr annehmbar und wozu muss man da einen alten 30 Kilo Holzkasten mitnehmen, wenn der nur 0.01% mehr "Authenz" bringt? Das ist nicht jedem so wichtig.

Jetzt warten wir nur noch auf den Simulator, der alles simuliert und in ausreichender Qualität. Es fehlen noch authentische MS20, 800DV, Oberheim, blabla..

Bis da hin, machen wir/die anderen mit anderem Zeug Musik oder mit den alten Teilen oder so.

Sie werden sich alle richtig entscheiden.


Teddy Technik und die Effekthascher™.
 
lieber mic, gegen dein gelaber ist kein kraut gewachsen :)

jetzt haben wir das ja ganz schön relatitiviert. wir sind gestartet mit lebendig vs. tot und kommen - wenns konkreter wird - bei saitenresonanzen an. (ob der vergleich passt, sei dahingestellt. das sind ja keine zufälligen verstimmungen, sondern musikalisch durchaus steuerbare obertöne.)

der saitenresonanzen-effekt klingt bei meinem kawai mp9000 noch ganz schön künstlich (klar, wenige mb samples plus tricks mit eq und hall). jeder sagt: digitalpiano. ich höre bei richtig guten libraries aber längst nicht mehr zuverlässig in einer aufnahme, ob das eine library ist (mit guten pedal down samples) oder ein aufgenommenes echtes klavier. schon gar nicht mit einem trio. es sind eben mittlerweile so viele samples, dass man selbst einen "schönen anschlag" schon sehr differenziert umsetzen kann (beanspruche ich jetzt nicht für mich).

ausnahme: wenn jetzt jemand ein helmut-lachenmann-stücke solo spielt - da werden dann tasten stumm gehalten und andere staccato gespielt, um gezielt resonanzen anzuregen. sowas geht mit kontakt skripten, was ich ausprobiert habe klang aber noch nicht sehr natürlich.

wenn es um solche unterschiede geht: gerne, geschenkt. das ist auch eine ganz andere größenordnung. solange allgemein diskutiert wurde (oben) hörte sich das noch nach gaaanz anderen verhältnissen an.

kpr, du sagst ja sonst, 4 mb gut gesampletes rhodes sind genug zum musikmachen. da gönn ich mir ja schon die übertriebenen scarbee libraries ;-)

wenn ich dann meine jeweils letzte trioprobe abhöre denke ich immer:
"sch... DER akkord ging daneben" oder: "schon wieder geschleppt etc." nie: hätte ich bloß mehr saitenresonanzen :oops:

das zur einordnung, die natürlich nur mich persönlich betrifft.
 
Den "Tod" hast du eingefügt, ich bin kein Dualist. Ich habe das Wort lebendig verwendet (positiv, sorry), um den Klang zu beschreiben, weil er in sich beweglich ist.

Differenziert statt relativiert reinschreiben und die Sache geht schon besser.

Und die Frag: Du hörst einen Unterschied oder du hörst keinen bveantworten für dich, muss nicht öffentlich sein und die Schlüsse daraus sind nicht so wichtig für uns, aber jeder trifft sie für sich.
Und mehr will das bisher gar nicht sein, so wie eben hier beim Klavier auch.

Zumindest beim Klavier wird ja schonmal differenziert, jetzt noch bei Synthesizern ebenso differenzieren und den Flohfaktor entsprechend verrechnen, dann könnte ein Schlußschuh draus werden.

_
Ich würde sagen, wir einigen uns auf:
Laber nich, kauf dir ne 909.
 
fab,

meine Äußerungen können schon manchmal widersprüchlich sein, ich glaube das macht den Musiker aus. Weil alles dynamisch ist, auch die Ansicht. Stimmt, ein Rhodes ist mit 4 MB ok, das Scarbee legt glaube ich 1.5 GB hin. Eigentlich kanns uns ja egal sein, wieviel MB es sind, hauptsache das Resultat stimmt und wenn einer 1,5 GB dafür braucht, na gut. Sind natürlich extreme Beispiele und kann sein, dass ich montags die 4 MB Version gut finde und abgehe damit, und dienstags finde ichs kacke und lande beim Scarbee. Ist jetzt übertrieben, aber nur zur Verdeutlichung, ich glaube auch, du bist im Grunde ähnlich drauf.

Ich glaube auch, dass wir deshalb für die Hersteller ein Grundübel darstellen, weil man sich quasi nicht auf unsere Angaben verlassen kann. Zwar schon, aber das wird ständig irgendwie relativiert und das macht die bestimmt voll dröge.

Ein Geiger ist einfach. Man weiß, ne Stradivari klingt aufgrund des bestimmten und alten Holzes gut, und das wars dann schon. Bereits bei Klavieren wird das schwieriger, der Schnelltrockenprozess, wie ihn etwa Yamaha einsetzt, lässt die Tonhölzer nicht so gut schwingen, wie natürlich getrocknetes. Bei Synths isses noch blöder. Weil eine Bell eben mit FM gut zu machen ist, klingt die ganz nett, aber OSC FM klingt halt anders und plötzlich bezeichnet diese Art FM jemand als "teurer, edler" (ich). Das tut aber der FM Bell keinen Abbruch, weil es manchmal clean eben auch gut ist. Insofern hat Mic recht, dass wir auch nerven können mit so ner Flöhehusterei. Tim hat aber angefangen :D
 


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