An mein Herz, Eutow! Dein Statement klingt, als hättest du den JD-800 nie wirklich wahrgenommen, richtig? Umso spannender, wie du den JD-08 einordnest.
Der Sound ist zeitlos, das kann man wohl so sagen. Und das ist gerade deshalb erstaunlicher, weil er damals ja gerade diese Spät-80er-Jahre-Rompler-Ästhetik mit auf den Weg bekommen hatte, die eigentlich ein Garant für Schnellebigkeit bzw. rasches Vergessen hätte sein müssen.
So kann man sich irren.
Das alles war mir damals allerdings entweder egal oder gar nicht bewusst gewesen (das ist 30 Jahre her!) - ich fand den Sound einfach nur berauschend geil. Und die Effekte (die immer mal wieder als bestenfalls brauchbar bezeichnet wurden) fügen sich halt in den Sound ein und prägen ihn, die gehören dazu.
Und ich sehe im Übrigen den JD-800 in meinem Arsenal immer noch als einen der "modernen" Synthesizer, keineswegs in der Vintage-Ecke. Allerdings stehe ich selbst auch realistisch gesehen in der Vintage-Ecke und nehme es nicht so wahr...
In der Rückschau ist es sowieso unglaublich, wie relativ wenig sich in Sachen Synthese und Soundästhetik in den letzten 30 Jahren getan hat, im Vergleich zu den 30 Jahren davor (oder auch nur 10 Jahren - da gab's den Korg Trident, 30 Jahre vor dem JD-800 gab es eigentlich überhaupt noch keine Synthesizer!). Klar gibt's heute Granular, Wavetables, Noise/Dronekisten, Software-Experimente und Physical Modeling, aber verkauft werden doch immer noch in erster Linie Rompler und Analog-/VA-Synthis.
Schöne Grüße
Bert
Yoo, tatsächlich bin ich erst nach intensiverer Arbeit mit Samplern auf die „richtige“ Idee gekommen was mit Romplern so geht. Ich war immer von dem Gedanken von der DNA eines Sounds interessiert. Hab mittlerweile hier den Ensoniq VFX-SD (unterschätzt), JV1080 mit orchestral 1&2, JD800 + JD990 und den klenen JD nun hier stehen. In Kombi mit nem schlichten edlen Prophet 6, Yamaha CP und DX11 gibts da draußen in der Welt nicht mehr wirklich was, das mich Sound technisch überrascht. Vor allem die vorher schon erwähnte Zusammenarbeit mit nem juten Sampler.
Klar is man bei dem JD08 auf das was da ist angewiesen, aber das ist schon reichlich Material. Vor allem der Band und Highpass ermöglicht einem nur bestimmte Details dem gesamt Bild hinzuzufügen. Das assoziiere ich irgendwie mit der Haptik eines Sounds in den Mitten bzw Höhen. Wirklich tolles Teil.
Klingt sehr interessant. Ich hab leider noch keine Beispiele gefunden die mir zusagen.
Ich finde so YT Videos abseits von technischen Erklärungen schwer Geräte wirklich einzuschätzen. Die vom JD bis jetzt sind auch wirklich nicht so gut. Erschwerend kommt da hinzu, dass die Factory Presets grösstenteils unangenehm sind. Bei dem JD08 kannst zur Erleichterung schnell auf die freien Banks und Patches wechseln und an den „Init Sounds“ arbeiten. Dabei sei gesagt, dass das was einem erstmal relativ kompliziert vorkommt, auch mit dem Look des interfaces, wirklich sehr schnell und intuitiv von der Hand geht. Soll heißen du musst eigentlich nichts dazu lernen und baust dir die Sachen wie bei normalen Analog oder VA Synths.
//Hier finde ich diese Chaos LFO Waveforms sehr geil um den Modulationen „““Leben“““ einzuhauchen. Warum gibts sowas nicht öfters? C‘mon Synthbauer, ein bisschen Einfallsreichtum…
Also, man fängt mit einem Tone an und addiert dann nach Bedarf die anderen dazu. Hilfreich hierbei und das muss ich auch noch machen, ist’s ne kleine Liste mit den Waveforms daneben zu haben. Auch die Modulation des AMPs von den versch. Tönen macht hier sehr viel Sinn. Also einer steht und der andere dreht, oder so
Das programmieren an sich macht wirklich Spaß und das ist ohne Editor, wage ich mal zu behaupten, bei so gut wie keinem Synth mit solch einer komplexen Engine so. (Falls doch bitte verraten!)
Vielleicht kannst du die Software vorher testen.
Edit: ich weiß nicht wer damit jetzt was anzufangen weiß, aber für mich klingt der Synth auch unmissverständlich nach PlayStation 1 und anfangs PlayStation 2 spielen. Sehr Japanisch und „cool“. Also so optimistisch Zukunftsmäßig ohne der Vorahnung das alles so ein bisschen… wird. Dabei ist interessant, dass die Sounds ja eine Japanisch/Amerikanische Kooperation sind und das beschreibt den Sound vielleicht auch ein wenig