Einen Soundcheck sollte man nur noch machen, um ggf. die Saalakustik entsprechend zu berücksichtigen. EQ-Einstellungen sollten -- wenn überhaupt -- am Saalpult geändert werden, nicht bei einem selbst.
Ich mache es immer so, daß ich im Mixer komplett alles ausbalanciert habe, also Reverbs, Delays, Eingangspegel der Geräte, Mischungsverhältnisse zueinander etc., sodaß ich beim Gig auch gleich einen einwandfrei gemixten Mitschnitt machen kann. Sollte der Raum irgendwo resonieren oder ein Sound zuviel Bass machen, dann sollte das am Saalmixer bzw. dem Saal-EQ entsprechend geändert werden.
Setlist ist vielleicht ein bißchen zu starr, wenn man improvisierte Musik macht, aber ein wenig Struktur kann nicht schaden, auch für einen selbst. Es hilft einem enorm, zu wissen, was man als nächstes tun muß, bevor man irgendwie völlig chaotisch im Dunkeln rumstochert und hofft, einen Faden zu finden, den man aufgreifen kann. Ich habe immer ganz gerne ein paar Ankerpunkte im Set, wo ich drauf zurückgreifen kann, falls ich an den freieren, improvisierten Stellen den Faden verliere oder sonstwas schiefläuft. Schließlich ist man als Mucker auf der Bühne auch dem Publikum verpflichtet, das Geld dafür bezahlt hat, eine Show geboten zu bekommen, und im Idealfall wird man selbst ja auch für seine Arbeit entlohnt.
Stephen