Analog Four / Analog Keys jenseits vom Sequencer

Moin, ich erlaube mir hier einen Thread im Analog-Bereich zu eröffnen, da mich der Sequencer im Analog Four nicht interessiert. Schön dass er da ist, aber mehr als ein Bonus würde er für mich und meine Anwendungen nicht darstellen.

Ich bin einfach auf der Suche nach einem spielbaren, analogen, polyphonen Synthesizer, gerne auch als Expander, und frage mich, ob der Analog Four / Analog Keys allein für diese Funktion auch den Preis wert ist. Die Effekte, an die man ja anscheinend auch externe Quellen senden kann, sind dabei für mich wichtiger als der Sequencer.
Die Alternativen sind ja verschwindend gering, Prophet klingt für mich etwas zu unbeseelt, und die SE Sachen sind mir doch zu teuer und lösen zudem kein GAS bei mir aus. Mopho X4 muss auch nicht sein, Tetra und Ambika sind mir zu beschränkt was die Bedienung angeht. Der Gebrauchtmarkt gibt eben auch nur alle paar Wochen mal was her, wo alles passt. Soviel zu den Alternativen - wenn's der A4/AK nicht wird, dann wird halt entweder was Gebrauchtes, oder weiter auf was Neues gewartet. Dominion 5, oder was auch immer noch kommt.

Bis dahin werde ich mir aber noch einige Zeit lang die Frage stellen, ob der Analog Four / Keys auch (oder gerade) abseits des Sequencers was für mich wäre.
Nicht dass ich ihn nie verwenden würde, und vielleicht werde ich daran auch meinen Gefallen finden, aber da sich die meisten A4/AK-Diskussionen im Netz eben um den Sequencer drehen, und ich einen spielbaren Poly-Analogen suche, frage ich mich, ob der A4/AK trotzdem ein heißer Kandidat dafür ist.

Vom Sound her scheinen alle Fragen geklärt, die Videos verraten da schon, dass es für mich ein Kandidat wäre. Aber wie ist das mit der Bedienung, wenn man den A4/AK eben "nur" als selbst gespieltes Soundmodul verwendet?
 
Als Keyboard-Synthesizer seh ich beim AK so einige Schwächen:

- Die Oszillatoren sind nix. Stimmstabil sind sie zwar, also man hört immerhin die Tonhöhe die man sich wünscht. Dafür kriegt man insbesondere in tiefen Tonlagen eigentlich nie die Welleformen raus, die man eingestellt hat. Auf deutsch, man kriegt die gewünschte Tonhöhe, allerdings nicht in der gewünschten Klangfarbe. Wenn man nur im Sequencerbetrieb arbeitet is das nicht sooo schlimm, weil man sich die Sounds dann für jeden Ton einzeln in Ruhe irgendwie zurechtfummeln kann, damit es wenigstens im Groben so klingt, wie man sich das vorstellt. Das Ding is ja, dass die Wellenformen bei jeder Tonhöhe anders sind und manche Wellenformen (zB Sägezahn) im Bassbereich nur mit viel Phantasie angenähert werden. Im "Live" Betrieb (was nach meinem Sprachverständnis bedeudet, dass man den Sequencer aus lässt und einfach Keyboard spielt) is das ein echtes Unding.

- DIe Knöppe (Encoder) sind beim Analog Keys auf der rechten Seite des Panels :selfhammer:. Beim A4 find ich das gut! Beim AK allerdings.... naja... wenn man Linkshänder ist und mit dem Synthesizer sowieso nur Basslinien spielt oder den Klang beim Spielen sowieso nicht verändern möchte, dann mag das ein Vorteil sein, in allen anderen Fällen ist das bescheuert.

- Ich persönlich würde den Encodern keinen Live-Betrieb (wie oben erwähnt bedeudet das nach meinem Sprachverständnis eben Keyboard spielen) zutrauen. Meine Angst wäre, dass ich bei einer emotionalen Bewegung mit der Hand einen Encoder streife und er dann abreisst.

Bitte nimms nicht persönlich, aber es is sehr naiv anhand von Youtube Videos Rückschlüsse auf die Klangcharakteristik eines Synthesizers aufzustellen. Das Einzige, was man da erkennen kann, ist wie der Synthesizer ungefäht aussieht, welche Sounds der jeweilige Musiker sich gerne zurechtfummelt und vielleicht noch die Qualität der Effekte. Die, mMn für einen Synthesizer wirklich entscheidenten Punkte, nämlich wie die Oszillatoren und die Filter klingen, wie sich die Envelopes anfühlen und ob einem das Bedienkonzept anspricht, kann man nur erkennen, wenn man selber am jeweiligen Gerät rummacht.

Und auch wenn der folgende "Disclaimer" nicht verhindert, dass mich die üblichen Verdächtigen gleich wieder niedermachen, will ich mich doch absichern: Der A4 ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich mag seine Optik, den Sequencer, die Bedienung, die flexible Klangstruktur und den geilen Reverb. Den Klang finde ich allerdings scheisse. In der Summe is es auf jeden Fall ein Synthesizer zum liebhaben, aber (mMn) nix für Live.

Eine Überlegung die es wert ist durchgedacht zu werden ist auch: Wieso willst du denn einen analogen Keyboardsynthesizer? Ich könnte mir vorstellen, dass die Antwort auf diese Frage dann recht schnell das richtige Instrument für dich auswählt.
 
Erstmal Danke für die Antwort, mit sehr interessanten Fazit was den Klang im Bezug auf Deine Gesamteinschätzung angeht.

Bitte nimms nicht persönlich, aber es is sehr naiv anhand von Youtube Videos Rückschlüsse auf die Klangcharakteristik eines Synthesizers aufzustellen. Das Einzige, was man da erkennen kann, ist wie der Synthesizer ungefäht aussieht, welche Sounds der jeweilige Musiker sich gerne zurechtfummelt und vielleicht noch die Qualität der Effekte. Die, mMn für einen Synthesizer wirklich entscheidenten Punkte, nämlich wie die Oszillatoren und die Filter klingen, wie sich die Envelopes anfühlen und ob einem das Bedienkonzept anspricht, kann man nur erkennen, wenn man selber am jeweiligen Gerät rummacht.

Klar, keine Frage. Aber als erste Referenz muss dann eben doch Youtube herhalten. Das bringt zwar den Sound nicht eins zu eins rüber, aber bei allen anderen Videos eben auch nicht. In sofern kann man zwar Gerät A auf Youtube vs. Gerät B in Echt nicht vergleichen, aber Gerät A auf Youtube vs. Gerät B auf Youtube eben schon eher. Denke ich mal. Aber selbstverständlich weiß man dann erst beim selbst spielen, ob geheiratet wird oder nicht. Bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit, den A4 mit Keys anzuspielen.

Eine Überlegung die es wert ist durchgedacht zu werden ist auch: Wieso willst du denn einen analogen Keyboardsynthesizer? Ich könnte mir vorstellen, dass die Antwort auf diese Frage dann recht schnell das richtige Instrument für dich auswählt.

Wieso ich einen analogen Keyboardsynthesizer will? Na dann mal peu a peu:

Zuallererst bin ich Tastenspieler mit jahrelangem klassischem Klavierunterricht als Grundlage. -> Keyboard
Ich liebe Synthesizer, deshalb bin ich hier und deshalb -> Synthesizer
Was Soft-Synths angeht bin ich schon sehr gut eingedeckt, Diva kommt in den nächsten Tagen auch noch dazu -> Hardware
Ich will ihn gut bedienen können, ihn als eigenständiges Instrument ansehen und bedienen -> Knöppe statt Matrix / Menü / Tatschscreen
Nun analog *muss* er nicht sein, aber philosophisch gesehen sehe ich nur analoge Synthesizer als echte Instrumente an. Ich sehne mich da auch nach dem Sound, da er eine Teile in mir berührt, die Digitale nicht berühren können (höchstens Diva). Aktuelle VA-Alternativen wären NordLead (mag ich vom Klang her nicht, da ist irgendwas im Filter was mich stört), Virus (zu menülastig), Sledge (nach wie vor auch ein Kandidat, habe dazu in einem anderen Thread was geschrieben) und das war's auch schon. Was vintage angeht, wäre Juno 60 für mich wohl am Nächsten an meinem Ideal - aber leider findet da sich nicht all zu oft was gebrauchtes in meiner Stadt.
 
Für das was Du an deinen Anforderungen beschreibst halte ich die Elektrons für völlig ungeeignet.
Ich bin selber ein Analog Four Besitzer und finde das die Elektrons nur im Gesamtkonzept Groovebox anzusiedeln sind.
Das interessante ist das der Sequenzer quasi mit in die Klangerzeugung integriert ist, und das interessiert Dich eher nicht.
Klänge zu erstellen dauert imho viel zu lange und ist nur durch die Spielerei mit dem Sequenzer zu ertragen.
Genau da liegt aber auch die Stärke des Gerätes, der A4 kann sehr gut die ganzen Fummelkisten von TB, Xox, Sh etc. angreifen.
Das ist genau sein Einsatzgebiet und hier kann er vieles ersetzen, besser gesagt man kann bestimmt mehrere Geräte auf ein Gerät "eindampfen". Dazu kommen noch die guten Effekte. All in one Box, aber eher für so Fummelköppe.
Modularnutzer können auch sehr stark vom A4 profitieren aufgrund der Anbindung mit mehreren CV/Gates.

Ich finde zu deinen Anforderungen passt eher etwas mit Tasten und direktem Zugriff auf alle Parameter.

Wenn Dir der Nordleadklang nicht zusagt könnte vielleicht der neue Nord A1 was für Dich sein.
Imho klingt der wärmer und nicht mehr so technisch wie die alten Nord Modelle.
Da Du "Spieler" bist könnte der auch mit den Parametern perfekt für Dich passen, es sei denn Du möchtest doch tiefere Klangforschung betreiben. Den Sledge finde ich auch sehr gut vom Konzept her. Mich nerven nur zwei Dinge:
Die Wavetables können nicht per Envelope gesteuert werden und Velocity nur auf Filter geht nicht.
Desweiteren weiß ich nicht wie er klingt.

Von den VA's finde ich klanglich Korg MS2000 und Yamaha AN1x am schönsten.
Ion, Micron und Miniak finde ich klanglich "stört nicht beim Bügeln... :buegeln: "

PS: Die Knopfanordnung links finde ich sehr sinnvoll, da ich nicht Klavierspielen kann und somit die Kiste mit der rechten Hand bediene.
Für mich ist also die Klangeditierung haptisch wichtiger als die Klaviatur zu drücken.
Mich macht der Nordlead mit den Knöppen links ganz fuchsig :D ...
 
also von mir für deine frage ein klares nein ...


.. leider ist das nicht so einfach, da dir ja der sound gefällt...

ich finde die bedienung für deine zwecke (klassischer subtraksynth) eher kryptisch und auch weniger inspirierend! die bedienugn und die anordnung der elemente in gruppen ist auf den sequencer ausgelegt. ohne sequencer wird das bedienkonzept noch konfuser als so schon ... abgesehen davon ist der A4 als synth auch eher eingeschränkt. synthesetechnisch hat der A4 nicht alzuviel zu bieten.


ich würde bei dem sound entweder warten bis was auf den markt kommt was du dir leisten kannst und "normal" zu bedienen ist.


mein ausschlusskriterieum ist aber eher die wenig gelungenen vco´s _ aber das ist geschmackssache. für mich aber eben noch wichtiger als die verwendeten filter ... wenn die für mich nicht klingen bringts da auch nichts wenns analog ist. ich würde auch behaupten, dass der A4 zu weiten teilen auch durch nen VA gut zu ersetzen ist. nebeneinandeer hat der virus hier keine schlechte figur gemacht zb!


-> mankauft elektrongeräte wegen des sequencers!!!
 
Alles klar, vielen Dank für die ersten Beiträge, das scheint ja schon ganz spontan auf "Keinen A4/AK" hinauszulaufen.
Den Nord Lead A1 habe ich irgendwie verdrängt, muss da noch mal genauer recherchieren, vielen Dank fürs Erinnern!
Was mich beim Sledge eben auch zurückhält, ist, dass er so unpopulär ist, dass man ihn wohl nicht so ohne weiteres wieder verkauft bekommt, falls es dann eben doch nicht passt. Wenn ich mir meine Wiederverkaufs-Historie so ansehe....... riskant :selfhammer:

Analog Rytm ist aber dann trotzdem noch etwas, was mich interessiert. Aber das ist natürlich ein ganz anderes Blatt.
 
Kuck dir doch mal die alten Viren an.
Der Klang geht in Ordnung.
Die Verarbeitung verdient das Prädikat "Made in Germany"
Die Bedienung is für Keyboardspieler sehr gut! Ab Virus C sind die Knöpfe für die Oszillatoren leider doppelt belegt, was mich persönlich zum Virus B gebracht hat.
In den Menüs rumzuwurschteln is nicht so prickelnd, aber solang du "nur" Keyboard spielen willst, gibts dafür eigentlich keine Notwendigkeit.

Wie Klak schrieb hilft der Fakt, dass ein Synth analog ist auch nicht viel, wenn die Oszillatoren schlecht sind.
Falls du wirklich DEN Analogsound in polyphon brauchst, gibts wahrscheinlich kaum Alternativen zu Juno oder den alten Schiffen in Kombination mit einem vertrauenswürdigen Techniker.
 
jep !


matrix1k+kiwi evt.

mks70+kiwi

jx10+kiwi


=> finde zb die codes auch nicht besonders umwerfend - obwohl analog ...
 
Hallo,
ich habe ähnliche Überlegungen, komme von Jazzklavier/Rhodes/Orgel und ein paar Vintage Geräten.
Hab den Prophet 08, sehr fein, aber für Live wären integrierte Effekte schon fein manchmal im Sound zu speichern. In einem anderen Kontext (vom Octatrack Midi-angesteuert) wäre auch Multitimbralität angenehm.
Daher scheinen folgende interessant zu sein, alles VA:

-Novation Nova/Supernova Rack oder Keys
-Novation KS4 / 5 / Rack / K-Station (monotimbral; hab ich, sehr fein, nur leider zu wenig Tasten)
-Virus B (der ist noch sehr direkt zu bedienen, besser als die Neuen, fast wie ein analoger. Die ganzen Extra- Features im Menü muss man ja nicht nützen. Vielleicht später mal ...)
-Roland 8000

Gruss
Andajazz
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Von den VA's finde ich klanglich Korg MS2000 und Yamaha AN1x am schönsten.

Wäre da der radias nicht besser als der ms2000?

Der ms ist ja noch aus den 90er

Ok ist jetzt offtopic


Ich finde der a4 hat schon einen schönen klang, wenn man sich mühe gibt..... da und dort ein paar modulationen um ihn etwas lebendiger zu machen und vor allem noise hinzufügen.... das macht schon viel her

Schade nur, das momentan keine wavetables kann.... ich hätte kein problem damit wenn das nur so 12bit waves wären... klingt sicher crunchig
 
Also der D-50 hat Digitalwellen und Spectrum Loops,außerdem Effekte und mehr als nur mickrige 16 Stimmen..immer noch eine Waffe.Vom Klang ganz zu schweigen.
 
dns370 schrieb:
Xpander-Kumpel schrieb:
Von den VA's finde ich klanglich Korg MS2000 und Yamaha AN1x am schönsten.

Wäre da der radias nicht besser als der ms2000?

Der ms ist ja noch aus den 90er

Der Radias hat sich mir mit seiner 4fach Layerstruktur nicht so richtig erschlossen, obwohl er nahezu die gleiche Oberfläche hat wie der MS2000. Der MS2000 klingt einfach immer gut und es ist sehr einfach Klänge jenseits des Standards zu generieren, nicht zuletzt aufgrund seiner 64 digitalen Wellenformen mit zig verschiedenen Spektren.
 
dns370 schrieb:
Xpander-Kumpel schrieb:
Von den VA's finde ich klanglich Korg MS2000 und Yamaha AN1x am schönsten.

Wäre da der radias nicht besser als der ms2000?
Zwischen AN1x und MS2000/Radias liegen klanglich aber Welten. Der MS2000 ist direkter in der Bedienung als der Radias und fuehlt sich "analoger" an. Der Radias ist ein Arbeitstier, der unglaublich viel kann besonders zur Bearbeitung externer Signale. Vom Klang her ist zum A4 aber sogar der Radias naeher, weil aehnlich knarzig aber trotzdem noch Hi-Fi. Hatte diese Korgs alle, vermisse sie nicht. Der AN1x ist noch im Einsatz.
 
snowcrash schrieb:
Der Radias ist ein Arbeitstier, der unglaublich viel kann besonders zur Bearbeitung externer Signale. Vom Klang her ist zum A4 aber sogar der Radias naeher, weil aehnlich knarzig aber trotzdem noch Hi-Fi.

Bist du der Meinung der Radias würde klanglich gut zum A4 passen?

Ich muss offen gestehen der Blofeld schiebt alles beiseite, nicht das er schlecht ist .....
 
dns370 schrieb:
Bist du der Meinung der Radias würde klanglich gut zum A4 passen?
Nicht unbedingt. Kommt auch darauf an, was sonst noch im Spiel ist. Fuer Bass-Duties ist am ehesten der A4 brauchbar, der Radias klingt da aufgeraeumter. Vielseitig in den Features, aber klanglich halt immer in diesem Korg-VA Spektrum, dass sich durch alle neueren Korgs zieht. Mir war das auf Dauer zu wenig, vor allem bei Flaechen sind die Korgs in den Hoehen unbefriedigend.
 


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