Ist Musik nicht mehr so wichtig?

Ich gucke immer mal wieder auf http://www.junorecords.com.uk was es in den letzten 8 Wochen so neues im Electrobereich
an neuen Veröffentlichungen gegeben hat.Das ist leider sehr wenig bis gar nichts was da an richtigen Electro Stoff rauskommt.
[...]
Ich will hier nicht schwarzmalen , mir wäre es anderstrum ehrlich gesagt lieber.Mir liegt schliesslich etwas dran in Zukunft weiter Musik zu releasen.

Das liest sich so, als wärst du in ein, zwei Jahren der Einzige, der noch »richtigen Electro« rausbringt. Das nennt man dann wohl ›unique selling proposition‹, betriebswirtschaftlich der absolute Sechser im Lotto, das wofür sich manch einer ein Leben lang den Allerwertesten aufreißt. Was willst du mehr?
8)
 
Rolo schrieb:
ne, mir kommt es einfach so vor daß kaum mehr Musik konsumiert wird. :D

Konsumiert schon, aber kaum noch bewusst gehört, keine Party ohne Musik zum mitgrölen. Saufen bis zum Hirnschwund ;-)
 
Für mich hat(te) Musik an allererster Stelle (wenn auch nicht ausschließlich) immer mit Etwas zu tun,
was ich nur sehr unzureichend mit "Mystik" benennen kann.

Egal ob es eine Afterhour im alten Ultraschall war oder die Sabri Brothers (ähnlich Nusrat Fateh Ali Khan) live
oder meinetwegen auch Throbbing Gristle oder die Musik von Pink FLoyd oder das "Geheimnis der Bulgarischen Stimmen" in einer Kirche
oder neulich DhakaBrakha in der Volksbühne oder Haxan Cloak oder gute Reggae Acts usw usw usw.

Dieses "mystische" Erleben von Musik geht (mir zumindest) immer mehr verloren.
Es wird einfach immer belangloser und wenn ein Künstler wirklich mal toll ist,
dann ist das Publikum oft so ignorant und macht mit seinem (Entschuldigung: ) beschissenen,
unempathischen Handy Geknipse und Gefilme oft jede Stimmung kaputt.

Und wenn die Musik nicht belanglos ist, dann ist sie oft dennoch einfach seelenlos oder pseudo empfindsam bis hysterisch.

Wenn ich

Mic hatte auch was sehr Interssantes gesagt (zumindest habe ich es so interpretiert) : Unsere Fähigkeit, Musik zu empfinden (und zu machen)
ist zu sehr von anderenn Dingen überlagert. Es gibt zuwenig Ruhe (und Pausen sind nunmal wichtig in der Musik,
Mönche machen nicht umsonst KEINEN Gabber, aber unsere Welt bringt umso mehr totale Behämmerungsmusik hervor) und Unbekümmertheit.
Und all die Hektik und Stress führt zum "Totalen Pop" = größtmögliches "Es ist doch alles gut".
Pop hat ja seine Funkion und ist ok. Aber muss alles Pop sein und bagatellisiert werden?

Oder um es mal mit Bob Marley zu fragen: Is there still a natural mystic in the air?

Oder mit John Paul Young: Love is in the air? Is it?


Vielleicht ist es auch diese Qualität "vergangener Tage", die die Leute in vintage Instrumenten suchen.

(das alles sind natürlich höchst subjektive Argumente )



PS Ich würde mich echt freuen, wenn ich Leute finden würde, die auf "mystische" (und wie weit gespannt ich das sehe siehe oben) Impro Musik
Lust hätten. Impro einfach deshalb, weil ich keine "Songs" oder "Programm" machen will.
 
Musik ist mittlerweile inflationär- viel mehr Masse als in den 70-90ern
Der Markt ist unübersichtlich geworden...richtige Perlen herauszufinden ist sehr schwer geworden...


Heutige kommerzielle Musik ist für mich nur noch Seelenloser- Wall of Sound - Noise- Gammel...

Komischerweise geht mir bei "alter" Musik immer mehr ab..die 80er berühren mich am meisten...Früher hätte ich das nicht eingestanden...heute stehe ich schon fast dazu...
 
Musik ansich ist schon wichtig.
Die Frage ist aber, ob und wie es in das Leben eingebunden ist - es ist auch denkbar, dass die Leute heute - anders als "früher" weniger an Musik herangeführt werden, besonders jüngere, es ist nicht mehr so "üblich".

Aber - das Interesse scheint mir prinzipell da und das ist gut.
Ich wäre also insgesamt nicht zu pessimistisch.
 


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