Loveparade Massenpanik - Medienumgang

tomflair schrieb:
Ich verstehe nicht, warum zumindest die paar Leute, die auf die Treppe kamen, nicht ETWAS schneller nach oben sind ...dann steht ja auch noch dieser polizist praktisch nur im weg ..unten ist der druck extrem und nach oben kommen da ja irgendwie nur ein paar leute pro minute (...)
Tomflair, vielleicht bringt Dir dieses gute Interview in der NZZ mit dem Fachmann Dirk Helbing ein paar Antworten auf Deine Fragen.

Feststellungen zum Verhalten von Menschenmassen in Überfüllung-/Druck-/Paniksituationen:

Der Faster-is-slower-effect (Schneller-Ist-Langsamer-Effekt) besagt, dass es mehr Zeit benötigen kann, einen Raum zu evakuieren, wenn die Leute es eilig haben, da sie sich dann gegenseitig behindern oder sogar an Engstellen verkeilen. Ähnliche Effekte gibt es in Verkehrssystemen, in der Produktion und Logistik.

Der Freezing-by-heating effect beschreibt, dass sich kristall-artige Strukturen bilden können, wenn die Variabilität der Bewegung (die «Temperatur») sich erhöht. Konkret meint es, dass Unruhe in der Menge zum Zusammenbruch der Bahnen einheitlicher Gehrichtung führen können, die sich normalerweise durch Selbstorganisation in bidirektionalen Fussgängerströmen bilden und gegenseitige Behinderungen minimieren. Nach Zusammenbruch der Bahnen bildet sich eine konfrontative Situation, in der sich die Gruppen mit entgegengesetzter Bewegungsrichtung gegenüberstehen und gegenseitig blockieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute, die sich in dieser Situation mit letzter Kraft auf die Treppe gerettet haben, völlig fertig waren oder völlig panisch (verständlicherweise) und teils auch bereits ernsthaft verletzt. Wenn von 10 Leuten auf der Treppe ein Verletzer ist, dann stockt es. Der Polizist hat versucht, diese Stockungen zu unterbinden, den Menschen zu helfen.

Ach, was für ein Elend.
 
Ausschnitt aus dem o.g. Schriftstück zur Pressekonferenz

loveparade_1.jpg

loveparade_2.jpg
 
bizarr ist ja daß allerdings in anderen "szenen" diese art von (potentiell) tödlichem massenchaos sogar als besonders erstrebenswert zelebriert wird...ist schon klar daß das nicht vergleichbar ist mit dem spirit von technoparties die ja eher auf love& peace setzten - aber wenn man sich solche bilder ansieht kann man auch nur den kopf schütteln...
schliesslich ist ja davon auszugehen daß auch in einer grossen grundsätzlich friedlichen menschenmenge unabhängig von der situation immer ein paar schwarze schafe vorhanden sind die sowas "zünden"
also beim beobachten diese und ähnlicher videos könnte man wirklich in farge stellen WIE ÜBERHAUPT ein risiko ab einer kritischen menschenmasse beherrschbar sein kann...
ich denke es reicht bereits wenn NUR EINER austickt und dann explodiert in richtung unkontrollierbare kettenreaktion

ab 0:33 ...

 
Es steht und fällt mit den Leuten...und da die Loveparade seit 1995 die größte Schwarzmarktparty Deutschlands ist, kann man sich viel vorstellen.
 
tomflair schrieb:
also beim beobachten diese und ähnlicher videos ...

Also ich war schon auf vielen Metal Konzerten da wahr immer viel Pogo,Stage Diving,Slam und Body Surfing angesagt. Wenn man jung ist sieht man das Risiko nicht, man denkt eben nur ans amüsieren und gute zeit verbringen.Da wahr aber immer eine super Stimmung, gute Ambienz auf dem Konzert, alles gut organisiert man hatte reichlich spass und konnte viel gute souvenirs sammeln.
Aber hier bei der Love Parade so viele Opfer die nur tanzen und Musik hören wollten. :shock: ...eine schande sowas sollte es nicht geben.
 
Im Moment scheinen sich ja die Experten darüber einig zu sein, dass es nicht die Art der Veranstaltung an sich war, sondern eine Kombination aus einem problematischen Veranstaltungort und fehlerhafter Organisation bzw. Durchführung der Veranstaltung.
 
Elektrokamerad schrieb:
Im Moment scheinen sich ja die Experten darüber einig zu sein, dass es nicht die Art der Veranstaltung an sich war, sondern eine Kombination aus einem problematischen Veranstaltungort und fehlerhafter Organisation bzw. Durchführung der Veranstaltung.

ähm,ja klar.Wo wurde denn schonmal was anderes gesagt?Die Art der Veranstaltung?Versteh ich nicht,was sollte das auch damit zu tun haben ob da jetzt Deppentechno oder Bierseligkeitsrock läuft?


edit:der Ärmste,man stelle sich das nur mal vor:

http://www.welt.de/vermischtes/article8 ... reten.html
 
tomflair schrieb:
bizarr ist ja daß allerdings in anderen "szenen" diese art von (potentiell) tödlichem massenchaos sogar als besonders erstrebenswert zelebriert wird...

Blabla, großer Quatsch, die zwei ineinander laufenden Mengen nennt man Wall of Death. Link lesen!
Ist ein großer Unterschied, ob kurz und bewusst Druck aufgebaut wird, der ziemlich direkt wieder nachlässt und an dem nur Leute teilnehmen, die sich für robust genug halten (und es meines Wissens auch sind, hab noch nie von nem Toten oder Schwer-Verletzten dabei gehört, leichte Verletzungen können bei nem Konzert mit harten Gitarren immer passieren, ist halt nix für Pussies) oder zig minutenlang unfreiwillig rumgequetscht wird, inklusive nicht so robusten und kleinen Menschen, die dann keine Luft mehr kriegen und dann auch Leute ineinander verkeilt werden.

In dem Video sieht man zuerst normale Mosh Pits, ab 0:33 kommt o.g. Wall of Death, bei 1:13 könnte Violent Dancing sein, Schlägereien kommen aber auch mal vor (kann aber auch in schlechten Techno-Clubs passieren). Dann kommt nix Neues mehr.

Für ne Wall of Death bin ich aber auch zu sehr Pussy. :gay:
 
changeling schrieb:
In dem Video sieht man zuerst normale Mosh Pits, ab 0:33 kommt o.g. Wall of Death, bei 1:13 könnte Violent Dancing sein,

Ganz ehrlich,für mich haben die Leute nicht mehr alle Zacken in der Krone.Mich würden keine 10 Pferde auf so ein"Konzert"kriegen.Naja,bevor die Musik als Ventil da war sind wir als Kids Laternen austreten gegangen.Genauso sinnlos aggro.
 
changeling schrieb:
tomflair schrieb:
bizarr ist ja daß allerdings in anderen "szenen" diese art von (potentiell) tödlichem massenchaos sogar als besonders erstrebenswert zelebriert wird...

Blabla, großer Quatsch, die zwei ineinander laufenden Mengen nennt man Wall of Death. Link lesen!
Ist ein großer Unterschied, ob kurz und bewusst Druck aufgebaut wird, der ziemlich direkt wieder nachlässt und an dem nur Leute teilnehmen, die sich für robust genug halten (und es meines Wissens auch sind, hab noch nie von nem Toten oder Schwer-Verletzten dabei gehört, leichte Verletzungen können bei nem Konzert mit harten Gitarren immer passieren, ist halt nix für Pussies) oder zig minutenlang unfreiwillig rumgequetscht wird, inklusive nicht so robusten und kleinen Menschen, die dann keine Luft mehr kriegen und dann auch Leute ineinander verkeilt werden.

In dem Video sieht man zuerst normale Mosh Pits, ab 0:33 kommt o.g. Wall of Death, bei 1:13 könnte Violent Dancing sein, Schlägereien kommen aber auch mal vor (kann aber auch in schlechten Techno-Clubs passieren). Dann kommt nix Neues mehr.

Für ne Wall of Death bin ich aber auch zu sehr Pussy. :gay:

mit verlaub: ich war und bin death metal fan der ersten ersten stunde und ich war auch auf "wilden" konzerten - so nen rabiaten style wie in den ettlichen videos hab ich aber nie erlebt...klar mal hat ein stagediver nen köpfler auf den boden gemacht - mal hat sich wer die fresse eingehauen...beim nirvana konzert in rom (da sletzte) wollte mich mal ein wildgewordener punk vernischten weil ich im beim rumaffen etwas in die seite geraten bin :) und beim maiden konzert bin ich in der erten reihe gehangen - meine füße hatten minutenlang keinen bodenkontakt weil ich wie ein pflock in der menge steckte...bei den deathmetal sachen war es hauptsächlich riskant daß man evtl. nen rotationsheadbutt abfimg - aber daß sich 100 leute "in die fresse laufen" nö das "gabs früher nicht" hahahah

das kommt sicher von dem doofen amerikanischen hardcore aggro style - ja straightedge bin ich auch aber - mit hardcore hatte ich nie was am hut - die musik ist zu flach und doof und die leute zu radikal ...
 
tomflair schrieb:
nö das "gabs früher nicht" hahahah

Nojo, Hardcore is n paar Jährchen älter als Death Metal.

tomflair schrieb:
die musik ist zu flach und doof

Flach lass ich ja noch gelten, aber ich bin der Meinung, dass Musik nicht doof sein kann, da es sich nicht um ein Lebewesen handelt. :P
Hardcore ist halt wie Techno keine Musik zum Sesselfurzen und Philosophieren, wer zu verkopft dran geht, hat damit natürlich ein Problem.
Death Metal kann außerdem auch ziemlich stumpf sein. Ich bevorzuge den weniger wertenden Begriff Simpel, man muss ja nicht immer alles mögliche abwerten, nur weil man selber nix damit anfangen kann, auch wenn es hier im Forum immer verbreiteter wird. :roll:
 
changeling schrieb:
tomflair schrieb:
nö das "gabs früher nicht" hahahah

Nojo, Hardcore is n paar Jährchen älter als Death Metal.

tomflair schrieb:
die musik ist zu flach und doof

Flach lass ich ja noch gelten, aber ich bin der Meinung, dass Musik nicht doof sein kann, da es sich nicht um ein Lebewesen handelt. :P
Hardcore ist halt wie Techno keine Musik zum Sesselfurzen und Philosophieren, wer zu verkopft dran geht, hat damit natürlich ein Problem.
Death Metal kann außerdem auch ziemlich stumpf sein. Ich bevorzuge den weniger wertenden Begriff Simpel, man muss ja nicht immer alles mögliche abwerten, nur weil man selber nix damit anfangen kann, auch wenn es hier im Forum immer verbreiteter wird. :roll:


ach mann - nimms nicht so ernst ;-) bei den death sachen mag ich halt chuck ins seiner post-gore phase und so intellekt-spaß-idiotie sachen wie carcass - ja aber wenn ich mich recht entsinne: napalm deaths kritische lyric schätze ich auch - also da geht auch schon was für die bildung - muahahah :)
wohl auch morbid angel mit den schön epischen lästerlichen texten und dem sumerischen passagen...

also ich geniesse immer in meinem ohrensessel einen gediegenen lafit-dö-fotz 76er jahrgang, habe seiden schlapfen an und gustiere "from enslavement to obliteration" während ich einen in den polster lasse ...hahah :fawk:

ps: ups - eigentlich de falsche thred für so zeugs - sorry !!!
 
Sauerland lässt sich wohl zurücktreten:

http://www.sueddeutsche.de/politik/nach ... g-1.981991


Bin noch zwiegespalten,einerseits denk ich das geht in Ordnung da er so ja nicht seinen kompletten Pensionsanspruch etc.verliert (`n bischen gearbeitet hat er ja schon in seinem Leben) andererseits regt sich in mir aber auch Widerstand alà:"Millionen andere,die (eigenverschuldet oder nicht) ihren Job verlieren können danach auch nur noch hartzen gehen also warum nicht auch der Stöpsel?"


Gern kann jetzt auch wieder die forumsinterne Moralpolizei die Blaulichter anschmeissen aber ich hab halt (m)eine(!) Meinung zu dem Thema,die auf den bereits bekannten Fakten (was ja nicht so wenige sind) und logischen Schlussfolgerungen beruht.Und folgende Personen (in nonparticular order) gehört IMO bisher einer reingedrückt:

OB
Schaller
Wolfgang Rabe (Der Druckmacher des OB + die ihm unterstellten Ämter erteilten eine Reihe von Ausnahmegenehmigungen,Stichwort->engere Fluchtwege etc.)

Die Rolle der Ordner sowie der Polizei bedarf noch genauerer Beleuchtung.Von beiden hört man bisher gemischtes.Nicht alles ist gut.Dennoch denke ich das Ordner und Cops ab einem gewissen Zeitpunkt vor dem Unglück nur noch reagieren konnten aufgrund der Massen.Verliert man sicher auch mal die Nerven und Übersicht.Und sie (cops&Ordner) waren`s nicht,die das Teil genehmigt haben.
 
würd gern mal wissen welche leute für den ordnungsdienst rekrutiert wurden. mal schnell ein paar hartz4 leute angeheuert wo jeder noch seinen onkel und cousine mitbrigen kann.t shirt übergestreift und stolzer brust dann den dicken machen. und wenns anstrengend wird abhauen.

natürlich reines bauchgefühl. :fawk:
 
trigger schrieb:
würd gern mal wissen welche leute für den ordnungsdienst rekrutiert wurden. mal schnell ein paar hartz4 leute angeheuert wo jeder noch seinen onkel und cousine mitbrigen kann.t shirt übergestreift und stolzer brust dann den dicken machen. und wenns anstrengend wird abhauen.
HartzIV garantiert nicht. Die Ordner wurden überwiegend aus fünf privaten Sicherheitsdiensten (Objektbewachung u.a.), sowie mindestens einem Dutzend Subunternehmern rekrutiert, und zwar aus der Niedrigverdiener/Jobber-Szene, i.d.R. mit Hilfe von Subunternehmern. Branchentypisch kommen hierbei fast ausschließlich ungeschulte Kräfte zum Einsatz, oft auch Frührentner, Versehrte und stark Übergewichtige. Nach übereinstimmenden Berichten beschränkte sich deren Schulung überwiegend auf eine 2-minütige Ansprache (Inhalt in etwa: die Wagen müssen rollen, Rest egal). Schaut man sich die T-Shirt-Träger an, dann wird deutlich, dass es sich überwiegend nicht um das Stammpersonal der Sicherheitsdienste handelte (das benötigen die nämlich woanders), sondern um kurzfristig angeheuerte Kräfte. Die Stundenlöhne dürften branchentypisch zwischen 5 bis 7 Euro gelegen haben. Manche Anzeichen bzw. Augenzeugenaussagen deuten darauf hin, dass die Sicherheitsdienste nur einen Teil des angeforderten Personals geliefert haben (es war zu hören: 600 statt 1000 Personen). Es wäre m.E. interessant zu recherchieren, wie viele dieser Ordner auf arbeitsrechtlich und sozialversicherungsrechtlich einwandfreier Grundlage beschäftigt waren.

Sorry folks: That's capitalism.
:mad:

P.S.
Das Protokoll des Polizeiinspekteurs Dieter Wehe dürfte interessant sein:

12.04 Uhr: Es haben sich schon Rückstaus an den Eingangsschleusen gebildet. Die vom Veranstalter zugesagte Einlassmenge von 30 000 Menschen pro Stunde und Einlassschleuse wird nicht erreicht, da die Schleusen personell unterbesetzt sind.

15.30 Uhr: Der Veranstalter bittet die Polizei um Unterstützung. Sie soll bei der Errichtung einer Ordnerkette auf halber Höhe der Rampe zum Gelände helfen. Polizei und Veranstalter vereinbaren, dass zeitgleich die Einlassschleusen geschlossen werden.

15.45 Uhr: Die Polizei will zur Entlastung des Tunnelbereichs die zweite Zugangsrampe öffnen. Es ist nicht klar, ob die zugesagten 150 Ordner vor Ort sind. Sicher ist, dass die anwesenden Ordner nicht ausreichen.

15.46 Uhr: Der Veranstalter weist die Ordner an, die Einlassschleusen zu schließen. Sie setzen das jedoch nicht um, die Besucher strömen weiterhin Richtung Tunnel und Rampe.

16.31 Uhr: Ordner öffnen im Westen eine Absperrung, um einen Krankenwagen durchzulassen. Sie versäumen es danach, sie sofort wieder zu schließen.

16.36 Uhr: Ordner öffnen eine weitere Absperrung im Westen. Die beiden Öffnungen verursachen erheblich mehr Zulauf an Menschen Richtung Tunnel.

16.40 Uhr: Nach einem Hinweis der Polizei werden die Zaunelemente wieder eingesetzt. Polizeibeamte bilden Ketten an Tunnel und Rampe, um den Zulauf zu regulieren. Wegen des hohen Drucks müssen sie jedoch wieder aufgegeben werden.

17.02 Uhr: Meldungen von Opfern gehen ein. Im unteren Drittel der Rampe stehen die Menschen extrem dicht, was durch Zulauf weiter verschlimmert wird. Menschen versuchen, über Lichtmasten und Container in den oberen Veranstaltungsbereich zu gelangen. An der westlichen Seite wird ein Zaun weggerissen. Menschen versuchen, über die Treppe zu fliehen, der Druck am Fuß der Treppe wird immer größer. Die Zaunelemente am Boden werden zur Stolperfalle. Alle 14 unmittelbar getöteten Opfer werden am Fuß der Treppe aufgefunden, im Tunnel gibt es keine Opfer

P.P.S.
Zu den Sicherheitsdiensten gehörten:

CCS Security (Solingen)
R.A.D (Köln)
SMS Security (Köln)
Challenge Security (Essen)
Wach- und Schutzdienst Kötter (Essen)
 
Crabman schrieb:
changeling schrieb:
In dem Video sieht man zuerst normale Mosh Pits, ab 0:33 kommt o.g. Wall of Death, bei 1:13 könnte Violent Dancing sein,

Ganz ehrlich,für mich haben die Leute nicht mehr alle Zacken in der Krone.Mich würden keine 10 Pferde auf so ein"Konzert"kriegen.Naja,bevor die Musik als Ventil da war sind wir als Kids Laternen austreten gegangen.Genauso sinnlos aggro.

Ich find's endcool! Ich mag aber auch die Musik sehr - seit Ewigkeiten.
Fuck! Ich wär gern div. Dekaden jünger. Was waren wir lahme Flachwixer gegen die Kids heute!
 
Monokit schrieb:
12.04 Uhr: Es haben sich schon Rückstaus an den Eingangsschleusen gebildet
Das sieht man auch in der Spiegel.tv Reportage.
Der Veranstalter hat scheinbar von Beginn an jegliche Kontrolle verloren. Zunächst startet er nicht wie abgesprochen 10:00 Uhr den Einlass, sondern erst 90 Minuten später, und zwar mit lediglich 8 von 16 Gängen (wo jeweils nur eine Person durchpasst). Knapp eine halbe Stunde nach Beginn des Einlasses kommt es bereits zu erheblichen Problemen und Abweichungen vom Sicherheitskonzept, sowie einem starken Rückstau, der doch eigentlich verhindert werden sollte. Ab da an werden weitere Gänge geöffnet, aber eine Koordinierung der verschiedenen Ordner, sowie von Feuerwehr, Polizeikräften, Sanitätern findet schlicht nicht statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so geplant war. Die Koordinierungsstelle bleibt einfach unbesetzt. Es vergehen weitere 3 1/ Stunden (!), bevor der Veranstalter einen Hilferuf an die Polizei sendet, währendessen albern Herr Schaller und Herr Sauerland mit Oliver Pocher herum und geben Presseerklärungen heraus, welche die Veranstaltung bejubeln und von 1,4 Mio Besuchern faseln - während der Großteil der Besucher im Rückstau bzw. in der Stadt Duisburg festklemmt.

Spätestens jetzt (15:30) sollten mindestens 150 private Ordner an den Einlässen tätig sein, stattdessen flüchtet dort ein Teil der Ordner/Sicherheitskräfte, was zu einer weiteren Verlangsamung des Einlasses führt, zumal die "Pusher" keine wirkliche Ahnung habe, wie sie zu Werke gehen sollen.

In der Folge wird es hektisch, widersprüchliche Anweisungen werden gegeben (Öffnung von Schleusen, Schließung des Einlasses, erneute Öffnung des Einlasses), die jedoch nur zu einem Teil der Sicherheitskräfte/Ordner durchdringen. Bis 17:10 spitzt sich die Lage immer weiter zu, es werden viele Menschen zu Tode gedrückt bzw. verletzt, teils sehr schwer.

Die Pressekonferenz am Sonntag dann, welche die Ereignisse nahezu komplett falsch darstellt, und wo sich die Verantwortlichen "stellen", entwickelt sich zu einem riesigen Skandal - die Arroganz der Verantwortlichen und deren Beharren darauf, alles richtig gemacht zu haben, sind kaum zu toppen.

Ich wette: Spätestens am Dienstag wird der Rückzug von OB Sauerland feststehen, allerdings auf feigeste Weise: Um sein Einkommen zu maximieren, tritt er nicht zurück, sondern lässt sich von der eigenen Fraktion abwählen. Er hätte problemlos noch 10 oder sogar 12 Jahre als Berufsschullehrer (Rückkehr laut Beamtenrecht) arbeiten können bzw. müssen, bevor er sich Pensionsansprüche erarbeitet hätte.

Aber für solche Menschen gelten ja Sonderregeln.
:mad:
 
@ Preeskonferens...hat der eine sich ja nicht entblödet zu sagen, es wurden Pusher eingesetzt. Bislang wusste ich noch gar nicht, dass es staatlich legitimierte H-Dealer gibt und dass man sie gezielt auf Festivals ansetzt.
 
escii schrieb:
@ Preeskonferens...hat der eine sich ja nicht entblödet zu sagen, es wurden Pusher eingesetzt. Bislang wusste ich noch gar nicht, dass es staatlich legitimierte H-Dealer gibt und dass man sie gezielt auf Festivals ansetzt.
Die Idee ist doch garnicht schlecht: Um den Stau im Eingangsbereich aufzulösen, sprechen Pusher die Neuankömmlinge an:

"Ey, hey, braucht ihr was? Ich habe super Zeugs, echt, alles, was ihr wollt, extrem billig, weil zuviel Lagerbestand und so. Das muss heute noch alles weg! Dann müsst ihr aber kurz mitkommen, hier vorne ist es zu eng, wenn ihr versteht, was ich meine?!"
;-)
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Ich wette: Spätestens am Dienstag wird der Rückzug von OB Sauerland feststehen, allerdings auf feigeste Weise: Um sein Einkommen zu maximieren, tritt er nicht zurück, sondern lässt sich von der eigenen Fraktion abwählen. Er hätte problemlos noch 10 oder sogar 12 Jahre als Berufsschullehrer (Rückkehr laut Beamtenrecht) arbeiten können bzw. müssen, bevor er sich Pensionsansprüche erarbeitet hätte.

Aber für solche Menschen gelten ja Sonderregeln.
:mad:

Jepp, da hast Du Recht. Leider kann man Dir nicht einmal einen besonderen Spürsinn bescheinigen, es ist inzwischen "völlig normal" dass das so abläuft. Diese Polito-Soziopathen vermehren sich durch Teilung. (und wir wählen sie mehrheitlich) :mad:
 
Duisburgs Bürgermeister Adolf Sauerland weigert sich zurückzutreten. Er fürchtet, sonst die Schuld am Tod von 21 Menschen auf sich zu nehmen. Hat er recht?

Als er anfing, sich zu weigern, waren es noch 19 Tote. Dieser Ringelreihen der Entseelten, die nun seit einer Woche gegenseitig den Rücktritt fordern: Drollig. Ich stelle mir vor, wer alles aufs Foto gewollt und jovial Huldigungen entgegengenommen hätte - wenn die LoveParade ein großes friedliches Fest, ein medial zu reklamierender Erfolg geworden wäre. Alle. Alle, die jetzt den jeweils anderen zum Rücktritt auffordern. Wären dann sehr gerne verantwortlich gewesen. Können sie nun sein. Weg mit denen.

http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/a ... 7564489ea/
 
entrüstung, entsetzen... alles verständlich!

nur warum hacken alle auf einen wie sauerland herum, der von techno, events & co keine ahnung hat?

seid doch alle froh, dass er sich so gut es geht da "rausgehalten" hat. wäre nichts passiert, so war der typ an sich auf der loveparade doch schon selber ziemlich peinlich, oder?

hätte er sich gegen die loveparade gestellt, wäre er der buhmann. er hätte also auch nicht sinnig dagegen argumentieren können, ohne dass es irgendwie "politisch" rübergekommen wäre.

wenn schon wissenschaftstheoretiker mit analysen schwierigkeiten haben, wie hätte dann herr sauerland im vorhinein die katastropher wissen/verhindern sollen?

bitte verwechselt nicht eure politischen vorlieben/vorbehalte mit der katastrophe an sich.

wenn sich hier in wien am donauinselfest sowas ereignen würde, dann müsste ja auch nicht die spö riege zurücktreten. scheint so als würden leute auf katastrophen warten und sich dann in schadenfreude drüber mokieren, warum diese "hampelmänner" nicht zurücktreten!

man muss die verantwortlichkeiten schon kausal ableiten, nicht moralisch. sonst wird sowas als keule "zweckentfremdet", was eigentlich noch viel schlimmer ist.

just my 2 cents.
 
eisblau schrieb:
entrüstung, entsetzen... alles verständlich!

nur warum hacken alle auf einen wie sauerland herum, der von techno, events & co keine ahnung hat?

seid doch alle froh, dass er sich so gut es geht da "rausgehalten" hat. wäre nichts passiert, so war der typ an sich auf der loveparade doch schon selber ziemlich peinlich, oder?

hätte er sich gegen die loveparade gestellt, wäre er der buhmann. er hätte also auch nicht sinnig dagegen argumentieren können, ohne dass es irgendwie "politisch" rübergekommen wäre.

wenn schon wissenschaftstheoretiker mit analysen schwierigkeiten haben, wie hätte dann herr sauerland im vorhinein die katastropher wissen/verhindern sollen?

bitte verwechselt nicht eure politischen vorlieben/vorbehalte mit der katastrophe an sich.

wenn sich hier in wien am donauinselfest sowas ereignen würde, dann müsste ja auch nicht die spö riege zurücktreten. scheint so als würden leute auf katastrophen warten und sich dann in schadenfreude drüber mokieren, warum diese "hampelmänner" nicht zurücktreten!

man muss die verantwortlichkeiten schon kausal ableiten, nicht moralisch. sonst wird sowas als keule "zweckentfremdet", was eigentlich noch viel schlimmer ist.

just my 2 cents.

Du verstehst schon, was die Aufgaben eines Bürgermeister sind, oder?

Zitat Spiegel:

"Doch nach Bochum kam niemand. Die Love Parade wurde kurzfristig abgesagt, die Sicherheitsbedenken waren zu groß. Bürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) musste sich daraufhin heftige Kritik gefallen lassen: Bochum sei provinziell, warf man ihr vor, die Absage "peinlich", in Bochum seien "nur Deppen am Werk", höhnte die CDU-Opposition, die Absage eine einzige "Blamage fürs Ruhrgebiet", polterte Soziologe und Techno-Forscher Ronald Hitzler."

Ottilie Scholz ist damals ihrer Verantwortung als Bürgermeisterin nachgekommen.

Medial wird der OB ganz gut geschützt:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=6316

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6364
 


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