PA Erfahrungen mit Beschallungsanlagen & Technikrider (aka Lottoschein)

Ahoi liebe Gemeinde,

ich hätte ja gerne hier einen Faden zum Austausch über die gesammelten Erfahrungen mit Beschallungsanlagen.
Ich selbst habe da schon einiges gesehen und gehört. Für kleine Veranstaltungen hab ich inzwischen selbst was angeschafft.
Zwei mal RCF Art 910A und ein Sub 705 AS MK3 von RCF. Dazu eine HK Move 8 (Accu) als Monitor oder für eine minisession im Park.
Warum das alles? Naja, da weiß ich wie mein Scheiß klingt und bis ca. 80 Personen macht das auch Druck.

Außerdem habe ich bei Veranstaltungen, die ich mit organisiere gerne einen Einfluss auf die Lautstärke habe...DJ`s kennen ja oft nur aufdrehen bis es rot ist.

Ohne Monitor mag ich inzwischen nicht mehr spielen. Und zu wissen wie die BD im Raum klingt hilft auch sehr.
Ich hatte schon diverse Erfahrungen mit sogenannten PA`s (McCrypt) die von Anfang bis Ende der VA am clippen waren.

-> so jetzt Feuer frei!
 
Hab für die ganz armseligen Sachen so eine KleinPA dB Opera Lyric, die aber auseinanderfallen und der eine XLR lässt den Stecker nicht mehr los (klappte bisher nicht) - und der Rest ist auch nicht mehr gut.
Inzwischen bin ich leider auch überzeugt, dass einen gewissen Impact man der Musik zugestehen muss.
Sub muss also sein - und zum Glück haben die Clubs meist was - muss das also nicht selbst machen.
Bei etwas was "wir" mal gemacht haben, gabs Zeug von Freunden, was ausreichte - aber ..
Ich könnte mir was anderes vorstellen - aber die Kosten sind ja durchaus vorhanden - ggf. was was man hier als HiFi Ding hinstellen kann und für kleinere Sachen geht.
Ok - ist also eher Blabla, was ich zu sagen habe.
Der Besitz lohnt sich nur, wenn da wo man auftritt keine PA ist oder die so schlimm ist, dass man das machen sollte.

Für den Jazzkeller war das dann ok.

META: PS - stimmt für PA gibt es keine passende Abteilung - aber HW wäre "Studio" nur - ist PA natürlich "Performance". Also lassen wir es doch einfach hier
 
die ganz armseligen Sachen
Na na, Onkel Moogulator, klein ist nicht gleich armselig. Kleine Clubs machen vielen Musikern und auch dem Publikum am meisten Spaß weil sie einfach gemütlicher sind. Ich habe auf Festivals Bands interviewt, die es gewöhnt sind, vor zehntausend Leuten zu spielen und mir erzählten, dass sie am liebsten in kleinen Clubs spielen oder die Zeit, in der sie das taten vermissen.

Zum Thema. Ich habe keine PA. Früher hatte ich mal darüber Nachgedacht, da ich aber eigentlich keine Gigs mehr spielen will - auch keine kleinen, gemütlichen - brauche ich das nicht. Ich habe super PA auf Festivals oder in großen Venues erlebt, einmal auch in einem kleinen Club. Brauchbare bis gute PA in kleinen Venues. Und den absoluten Schrott in einem kleinen Club. Es kam immer wieder vor, dass ein Toni sein Equipment oder die Physik zu wenig verstand. Bei einem Gig wurde unser Technical Rider ignoriert weil nicht verstanden - vollkommen planloser Veranstalter. Wir mussten dann über eine einzelne Disco-Box und ein zu kleines DJ-Mischpult spielen. Zum Glück hatten wir einen Stagemixer dabei, mit dem wir uns alle verkabeln und dann in deren Mixer gehen konnten. In dem Fall wäre eine eigene PA sinnvoll gewesen, aber sowas kann man ja nicht ahnen.
 
Wenn Platz keine Rolle spielt und der Nachbar nicht allzu sehr gestört ist:
Unbedingt!
Ich habe ein passives System für das ich einen Anhänger brauchen würde um es zu transportieren (getrennte Höhen/Mitten/Basseinheiten). Die Bassboxen (je 2x15 Zoll Lautsprecher) sind so groß und schwer dass ich Rollen drangeschraubt habe zum bequemen Umräumen.
Der Klang: hart unbarmherzig und laut mit einem unglaublichen Bassfundament.
Mein eigenes Soundsystem. Verstärke ich mit einer Endstufe vom großen T.
Daneben hab ich noch eine Akkubox von Alto. Die hat auch einen 15 Zoll Lautsprecher. Für den Garten im Sommer voll ok. Oder wenn ich draußen was rumwerkle. Macht Laune. Der Klang ist weit weg von HiFi. Aber das wusste ich und ist mir in dem Zusammenhang auch egal. Für die Sylvesterfeier in 60qm/Raumhöhe 3,8 mtr. Raum mit ca. 20 Gästen haben 2 Yamaha HS 80 und die Alto Box ausgereicht. Es wurde „Rockmusik“ von mir aufgelegt. Für House/Techno hätte ich statt der Altoakkubox meinen Subwoofer (Nubert) genommen.
Fazit: Auswahl und Leistungsreserven zu haben ist schon toll.
 
Wir haben eine kleine schon etwas ältere aktive PA von Wharfedale - jeweils Basshorn und Midrange/Treble-Aufsatz. Weiss gar nicht was die hergibt, irgendwas um 1 Kilowatt. Wir sind sehr zufrieden damit, wir proben auch darüber. Monitore - falls nötig, bei Auftritten - sind irgendwelche 08/15 Monitore an irgendeiner alten, fetten Endstufe. 16er Yamaha-Pult, fertich.

Allerdings leihen wir uns immer öfter von Kollegen zwei "Nadeln" aus, afair sind es die hier:

Die Nadeln (Line Arrays) sind absolut genial. Super Schallverteilung, und wir können die Teile HINTER uns stellen ohne merkliche Probleme mit Rückkopplung zu bekommen. Dadurch sparen wir uns die Monitore:
golden-deutsch-22.jpg

Auf dem Bild ist recht gut zu erkennen wo die Nadel platziert ist. Der Raum selbst fasst ca 100 Personen, mit einer Empore für ca 40 Personen, ist also recht hoch (alte Kirche).

Zu unserer Überraschung hat 1 (EINE!) Nadel ausgereicht den Saal zu beschallen, in super Qualität. Bei uns kommt es sehr auf Sprachverständlichkeit an (wir singen nicht, wir rezitieren Gedichte) und da sind die Nadeln 1A. UND wir brauchten keine Monitore.

Ich habe kürzlich 2 Nadeln für eine "Space Night" auf der hiesigen Sternwarte verwendet, im Freien. Was soll ich sagen? Auch im Freien überraschend laut und relativ weit tragend.

Aufbau ist pipifax: Nadel zusammenstecken, Kabel vom Mischpult ran - fertich.

Und das allerbeste: Die komplette Anlage passt in ein normales KFZ.

CAVEAT:

1) Alles im Rahmen einer "kleinen" PA - für große Lautstärken bei extremen Tiefbässen ist das natürlich nix. Für Berliner Schule und ein bisschen Pink Floyd reichts ;-)

2) Wir verwenden keine Backline - alle gehen direkt ins Pult. Daher ist unsere "Monitorsituation" auch sehr entspannt. Wie das ist mit nem fetten Gitarrenverstärker und Bassverstärker etc. etc. auf der Bühne - keine Ahnung, haben wir vor 20 Jahren schon aufgegeben ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Oha, dann gibt es hier doch einiges an Interesse. Vielleicht postet ihr ja mal Eure Technikrider mit einem Kommentar dazu, wie das jeweils so angenommen wird.

Erfahrungsgemäß gibt es für mich drei Kategorien:

1. PA und Monitoring werden ernsthaft und richtig eingeschätzt und sind entsprechend vorhanden.
2. Die Peakwerte der jeweiligen PA/Monitore werden als Dauerleitung gedacht und dann hoffnungslos übersteuert...bis hin zum durchrauchen einzelner Pappen
3. Wahnsinns PA und wahnsinnig prätentiöser Toni....da durfte ich nicht mal aus meinem Submixer selbst das Kabel in die Stagebox stopfen...
 
Oha, dann gibt es hier doch einiges an Interesse. Vielleicht postet ihr ja mal Eure Technikrider mit einem Kommentar dazu, wie das jeweils so angenommen wird.

Erfahrungsgemäß gibt es für mich drei Kategorien:

1. PA und Monitoring werden ernsthaft und richtig eingeschätzt und sind entsprechend vorhanden.
2. Die Peakwerte der jeweiligen PA/Monitore werden als Dauerleitung gedacht und dann hoffnungslos übersteuert...bis hin zum durchrauchen einzelner Pappen
3. Wahnsinns PA und wahnsinnig prätentiöser Toni....da durfte ich nicht mal aus meinem Submixer selbst das Kabel in die Stagebox stopfen...
Das gibt es natürlich alles, ist aber nicht der Standard.
Was allerdings viel hilft (zumindest wenn man selbst einen lokalen Mix liefert) ist, selbst für Kompression/Limiting zu sorgen und das auch selbst zu monitoren.

Wogegen man leider aus der Hörposition auf einer Bühne nichts machen kann: PA-Mensch ist so taub, dass er Bassresonanzen im Raum nicht checkt (oder zu faul, auch mal während dem Konzert im Raum herumzulaufen).
 
Ich hatte schon diverse Erfahrungen mit sogenannten PA`s (McCrypt) die von Anfang bis Ende der VA am clippen waren.
Das ist doch das Billig-Zeugs was es mal bei Conrad gab, oder? McCrypt würde ich nicht als "PA" bezeichnen. Das ist doch der letzte Mist. "Partyboxen" trifft es wohl eher. Fürn Partykeller wo es nach 5 Bier eh nich mehr drauf ankommt, ok. Aber für was "Ernstes" ist das nix.
 
Meine Band nutzt dieselbe PA im Proberaum wie auch bei den (seltenen) Auftritten. Wir haben heute eine Säulen-PA, es ist wohl eine kleinere Version der o.g. LD Maui, und das war ein gewaltiger Fortschritt. Vorher hatten wir zwei EV-Subs und passende Topfteile. Die waren auch von EV und hatten bei 670 HZ eine echt fiese Spitze im Frequenzgang. Du glaubst fast nicht dass das bei so einer prominenten Firma möglich ist- auf Klavier, Orgel und Synth ist eine Note regelrecht rausgeknallt! Aber jetzt mit den Mauis: Alles bestens, so soll es sein :)
 
Das ist doch das Billig-Zeugs was es mal bei Conrad gab, oder? McCrypt würde ich nicht als "PA" bezeichnen. Das ist doch der letzte Mist. "Partyboxen" trifft es wohl eher. Fürn Partykeller wo es nach 5 Bier eh nich mehr drauf ankommt, ok. Aber für was "Ernstes" ist das nix.
Ja, McCrypt ist billiger Schrott von Conrad...und es hatte sich noch nicht überall rumgesprochen, dass es keine PA im herkömmlichen Sinn ist. Ist aber nur einmal vorgekommen. Viel häufiger hatte ich kein Monitoring...lässt sich aber gut lösen, wenn man sich selbst vor die PA platziert. Ich würde einen Monitor aber nahezu immer mitnehmen, besonders wenn ich nicht mit dem Zug fahren muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei unseren/meinen zwei Bands haben wir gar nichts eigenes. Entweder der Club/Veranstalter hat was, oder wir buchen einen Kleinunternehmer dazu, der das macht. Mit der Zeit ergeben sich bewährte Kontakte, man kennt und schätzt sich - oder auch nicht. Zusätzlich zum eigenen Kram und der Performance auch noch um die Technik ringen zu müssen, das geht nicht. Gigs ohne Anlage, wo der Tarif einen weiteren Techniker nicht zulässt, spielen wir nicht mehr.
Für mich selbst habe ich einen guten Kompaktmonitor. In meinem Fall einen QSC CP12. Erstaunlich das Teil. Da kann außenrum passieren was will, ich höre mich. Immer.
Wäre ich jetzt alleine, würde ich mir noch einen zweiten vom selben Monitor kaufen und das als MiniPA aufbauen.
Es ist immer gut so zu kaufen, dass die Sachen flexibel einsetzbar sind. Das muss kein QSC sein, aber ist schon gut wenn die so gebaut sind dass sie mehrere Eingänge haben, und wahlweise auf Ständer oder gekippt als Monitore gestellt werden können.
Kleinmixer habe ich immer dabei, auch sonst.
Dabei würde ich auf Markenware achten, keine China-Discountspeaker. Im hochbelasteten Bereich einer PA Anwendung - sowohl mechanisch als auch elektrisch/akustisch - kann man nur Sachen brauchen die alles mitmachen und auch bei hohem Schalldruck gut klingen ohne zu "schreien". Das kostet etwas mehr, aber man merkt bei einer Veranstaltung sehr schnell was man da hat.
Subwoofersysteme mag ich nicht so sehr. Ich finde zu oft presst das untenrum so Übergewichtig. Bisher fand ich das nur bei richtigen GroßPA´s gut, aber den kleineren passte das immer irgendwie mit dem Rest (Mitte+Höhen) nicht so recht zusammen. Unangenehm. Als ob zwischen Mitten und Tiefbass ein Stück fehlt.
 
Ich finde zu oft presst das untenrum so Übergewichtig. Bisher fand ich das nur bei richtigen GroßPA´s gut, aber den kleineren passte das immer irgendwie mit dem Rest (Mitte+Höhen) nicht so recht zusammen. Unangenehm. Als ob zwischen Mitten und Tiefbass ein Stück fehlt.
Kannst du mal verlinken, was für Musik ihr macht? Würde mich wirklich interessieren im Bezug auf die Aussage, dass du lieber ohne Sub spielst. Alle anderen Aussagen teile ich. Lieber etwas teurerer und dafür gut und flexibel als Rumpel. Ich selbst habe die Anlage eigentlich auch eher, weil es mich interessiert und ich gerne selbst Partys in unüblichen Locations veranstalte.
 
Sehr interessant, der Technikrider ist wirklich hilfreich. Danke für die Anregung. Für die Musik die ihr da mach, im übrigen sehr cool, ist natürlich nicht unbedingt ein System mit Sub nötig. Das klingt im kleineren Rahmen auch gut mit 12/1er oder besser noch 15/2ern.
Ich bin halt ausschließlich elektronisch unterwegs, da geht ohne Sub nichtsmehr. Ich kann mich aber auch an kleinere Partys erinnern, wo Techno auf zwei JBL 15/2er, (glaube eon?) gespielt wurde.
 


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