Welcher Hall taugt was im Synth-Homestudio

7f_ff schrieb:
Fandest du das SRV, verglichen zum Hall vom DEP, klanglich so anders?
Das interessiert mich auch, sollte doch das DEP 5 dem SRV 2000 in etwa entsprechen. Die Struktur ist nahezu identisch, die Wertebereiche sind etwas anders. Beim DEP 5 hat man aber Knöpfe zum Schrauben, beim SRV 2000 ist man auf den Step-Taster-Tanz angewiesen.
 
erstmal:
florian: das ist ne aufnahme mit nem mikrofon, sagt über die hall-quali also erstmal null aus. das midiverb hat neben dem glimmer auch noch andere tolle presets und klingt in meinen ohren sehr dicht und warm. ich hatte zwar noch keine quantecs oder so was von dem kaliber, aber im budget-bereich kann ich jedem nur empfehlen, mal ein alesis auszuprobieren. leute, die dinger kriegt man für nen fuffie nachgeschmissen!!!

wärme...was ich vom srv2000 leider ü-ber-haupt-nicht sagen kann. das klingt ja sowas von kalt und digital, also nee. kann ich leider nicht nachvollziehen, was daran toll sein soll.

ja, ne gewisse verwandschaft hat das dep-5 zum srv, ist aber um etliches flexibler (natürlich, ist ja auch ein multi-fx). durch den parametrischen eq kann man dem dep schon ne menge der kälte weg-eq-en. das dep wird aber bei mir ab sofort und für immer im ping-pong-delay-modus festgetackert bleiben, das klingt einfach nur sooooo geil.....
 
Danke für die Details in Sachen DEP vs. SRV. Dann geht bei mir die Jagt nach einem DEP eben weiter ;-)

Fragt zu dem Glimmer Preset: Könntest Du da evtl. die Parameter raus schreiben, wäre interessant zu sehen, wie das gebaut ist. Danke!
 
Lexicon PCM91 ist ein feines Teil und schon recht günstig zu haben. Die angeblich so schwierige Bedienung konnte ich in der Praxis nicht feststellen. Klanglich sehr vielseitig, von edlem, räumlichen, tiefen und warmen Hall bis hin zur (gewollten) Blechbüchse und auch abgefahrenen Effekten ist alles drin. Kann ich nur empfehlen.
Am besten macht sich das PCM 91 bei Klängen, mit Dynamik und perkussiven Anteil. Weite, schwebende Flächen gehen auch damit, aber ich könnte mir vorstellen, das zu denen ein Strymon Big Sky besser passt.
 
Nuja günstig is wohl Ansichtssache . 500 Euro wären mir zuviel . Hab für ein drp10 von dynacord 80 Euro bezahlt. Und dessen Hall soll in die Richtung lexicon pcm gehen, das würd ich dann eher als günstig bezeichnen.
Hab allerdings noch kein pcm 91 in echt gehört
 
Die Dynacord Reverbs (DRP 5/10/15 und auch DRP 20) gehen schon in Richtung der Wölkchenhallgeber von Lexicon mit modulierten Taps im Hall. Die PCM 80/81 und PCM 90/91 gehören da nicht dazu. PCM 70 schon.

Amazona hat Beispiele vom PCM 91 online:
http://www.amazona.de/test-lexicon-pcm91/
 
swissdoc schrieb:
Fragt zu dem Glimmer Preset: Könntest Du da evtl. die Parameter raus schreiben, wäre interessant zu sehen, wie das gebaut ist. Danke!

Decay: 96,0sec
LPF: 7,97khz
PDly: 117msec
Pmix:95%
Dens: 100%
Diff: 10%
LDamp: 59hz
HDamp: 10,1khz
Gate: off
Swirl: 58
Mix: 20%

"swirl" ist wohl so ne art chorus, würd ich mal sagen...
 
die alesis reverbs sind alle interessante character boxes. mein midiverb 1 ist lowfi 12 bit und geht nur bis 10000 hz usw. aber für schmutzige ambient sounds oder phil collins drums gibts fast nichts besseres:



hier mit synth:



das midiverb 2 klingt auch klasse und ich werde mir auf jeden fall noch ein quadraverb gt zulegen weil da auch noch ein paar schlecht klingende analoge effekte dabei sind.

ich hab auch noch ein dynacord drp16, wo ordnet sich das ein? geben die zahlen irgendeinen sinn?
 
Mr.Lobo schrieb:
"swirl" ist wohl so ne art chorus, würd ich mal sagen...
Alesis beschreibt das so:

Reverberation Swirl
This parameter is very useful for adding randomness to the decay of a reverb when set to a low value. When set to a high value, it creates a more dramatic chorusing effect as the reverb decays.

Danke für die Parameterliste. Welcher der Reverb Algorithmen wird denn genutzt? Im Video wird Hall Reverb angezeigt. Im Handbuch sind diese Parameter gelistet:
Decay, Boost, BassF, LPF, Dens, Diff, PDly, PMix, LDamp, HDamp, Swirl, Depth, Spread, Shape, Level, Gate, Hold, Rel, Mix

Das sind mehr als Du angibst, auch ist Swirl als [0..50] gelistet. Im Preset steht er auf 58. Passt das zusammen?

Ist es ein Preset in "Single Configuration", also nicht noch ein Pitch Shifter oder ein Chorus davor/danach? Das Wedge kann ja in einer "Multi Chain" bis zu drei FX nutzen. Wohl nicht, diese gibt es laut Handbuch nur in festen Kombinationen, da passen die Paramter dann gar nicht.

Muss mich dann mal näher mit meinem Quadraverb 2 befassen. Der Hall 2 Algorithmus ist dem Hall Reverb strukturell ähnlich, ob ein Glimmer Preset enthalten ist, kann ich online nicht herausfinden. Es gibt keine Preset-Liste wie beim Wedge.
 
lilak schrieb:
ich hab auch noch ein dynacord drp16, wo ordnet sich das ein? geben die zahlen irgendeinen sinn?
Das landet auf meiner Reverbskala ganz unten. Klanglich fast wie ein Federhall aber ohne das Scheppern. Hat leider mit den anderen DRPs nicht viel gemeinsam (Ausser Hersteller und Kürzel). Aber vielleicht liefert es mal den einen Soundtupfer, den andere Kisten nicht können.
 
Mr.Lobo schrieb:
florian: das ist ne aufnahme mit nem mikrofon, sagt über die hall-quali also erstmal null aus.
Ich hatte ja von vornherein auf die Aufnahmequalität als mögliche Ursache in Betracht gezogen.

wärme...was ich vom srv2000 leider ü-ber-haupt-nicht sagen kann. das klingt ja sowas von kalt und digital, also nee.
Klar. Wenn man "Wärme" will dann muss man verchoruste Hallalgoritmen nehmen, also Lexicon oder Dynacord. Ich hab auch meist das Dimension D hinter dem SRV2000 hängen. Und soweit ich mich richtig an das DEP5 erinnere, ist da ja eben eine Hall mit Chorus. Die große Stärke des SRV ist, wie er die hohen Frequenzen verhallt. Da wo man vor andere Hallgeräte einen DeEsser hängen muss, weil sie wegen der Höhen des Eingangssignals zischeln, da legt der SRV2000 (und der DEP5) Goldstaub über den Nachhall. Das klingt natürlich ggf kalt, wenn das Ausgangsignal unmoduliert ist. Dann muss da halt Chorus drauf - oder Vibrato auf Deinen Synthsound.
 
@swissdoc: ja danke, mein kollege produziert house und findet den sound des drp16 ziemlich gut. mal eine frage zu den alesis quadraverbs, das GT ist ja ein plus mit preamp, gibts da probleme mit dem gain bei line level? ich hab gelesen dass man den preamp umgehen kann und dann ist es ein normales quadraverb plus. korrekt?
 
Beim GT ist der Preamp in allen Configs dabei. Man kann ihn auch nicht abschalten. Da aber nach dem Preamp ein Send/Return kommt, kann man einfach mit Line-Pegel beim Return reingehen. Diese Loop ist aber programmierbar, Du musst evtl. die Presets anpassen, vermutlich ist die immer auf "OUT" (sonst würde Joe Dummuser ja auch nie etwas hören).

Ob es sinnvoll ist, ein FX aus der Katzendarmfraktion zu besorgen? Vermutlich sind die Presets genau dafür gemacht, im Kontext Synthesizer oder Studio ist das dann eher nicht zu gebrauchen. Da klingt dann jeder Sound nach Jimmy Hendrix :)
 
ja danke für die info, soweit ich gelesen habe ist das wenn man den preamp umgeht ein ganz normales quadraverb +. wenns probleme mit synths gibt dann nur mit dem gain aber dazu müsste jemand der das hat was dazu sagen. auf die gefahr dass die ebay preise für quadraverb gts explodieren ;-) alpha juno durch ein quadraverb gt:

 
Schau in das Handbuch, gibt es wohlfeil bei Alesis. Dort wird das Feature sogar beworben, im Sinne von "ich bin sogar zwei Effektgeräte". Wenn Du wie oben beschrieben mit Line-Pegel beim Return reingehst, dann kommt der Preamp gar nicht zum Zuge, technisch ist das also kein Problem. Nur klingen Synths durch Gitarren-Presets einfach bescheiden. Und Du willst ja nicht alle Presets neu entwickeln oder abtippen. Das Sysex-Format ist sicher nicht identisch.
 
Ich habe das Quadraverb GT viele Jahre mit Synths benutzt. Keine Pegel-Probleme.
 
Über den Main-In oder über den Return? Sind die Presets normal beim GT oder Gitarre-lastig? Ich habe hier ein Zoom 9030, das hat auch einen Analog-Teil für Zerre und Kompression und dann Digitale-FX dahinter, dort sind die Presets zu 80% auf Gitarre getrimmt.
 
Über den ganz normalen Eingang. Alles kein Thema.
Zu den Effekten kurz meine persönliche Meinung:
- Den Hall fand ich immer ziemlich gut.
- Echos sind halt Echos. Unspektakulär.
- Chorus/Flanger: ok
- Phaser: bäh
- Ring Modulation: haha
- Pitch Shifer: würg
- Resonator: ganz cool für aufdringliche Effekte
- Pre-Amp (Zerre, Noise Gate, Kompressor, Speaker-Simulation usw.): definitiv nicht mehr zeitgemäß

Die Presets sind ganz klar gitarrenlastig. Was an sich kein Problem ist, weil die Umprogrammierung recht schnell von der Hand geht.

Ich mochte das Quadraverb immer, und hätte ich es nicht auf den Boden fallen lassen, würde ich es auch noch benutzen. Das "GT" ist aber für Synth total überflüssig.
 
swissdoc schrieb:
Mr.Lobo schrieb:
"swirl" ist wohl so ne art chorus, würd ich mal sagen...
Alesis beschreibt das so:

Reverberation Swirl
This parameter is very useful for adding randomness to the decay of a reverb when set to a low value. When set to a high value, it creates a more dramatic chorusing effect as the reverb decays.

Danke für die Parameterliste. Welcher der Reverb Algorithmen wird denn genutzt? Im Video wird Hall Reverb angezeigt. Im Handbuch sind diese Parameter gelistet:
Decay, Boost, BassF, LPF, Dens, Diff, PDly, PMix, LDamp, HDamp, Swirl, Depth, Spread, Shape, Level, Gate, Hold, Rel, Mix

Das sind mehr als Du angibst, auch ist Swirl als [0..50] gelistet. Im Preset steht er auf 58. Passt das zusammen?

Ist es ein Preset in "Single Configuration", also nicht noch ein Pitch Shifter oder ein Chorus davor/danach? Das Wedge kann ja in einer "Multi Chain" bis zu drei FX nutzen. Wohl nicht, diese gibt es laut Handbuch nur in festen Kombinationen, da passen die Paramter dann gar nicht.

Muss mich dann mal näher mit meinem Quadraverb 2 befassen. Der Hall 2 Algorithmus ist dem Hall Reverb strukturell ähnlich, ob ein Glimmer Preset enthalten ist, kann ich online nicht herausfinden. Es gibt keine Preset-Liste wie beim Wedge.

röchel... evtl. gibt es ja doch einige unterschiede zwischen wedge und midiverb4. das kann ich so nicht beurteilen, denn ich habe nur das midiverb. das "glimmer"-preset gibts im midiverb als nr. 93 mit dem "concert hall" algorithm.

vielleicht ist, @lilak, das wedge deswegen auch etwas teurer, keine ahnung. probierts einfach aus, vor zwei tagen ist bei ebay ein funktionierendes mv4 für 24e verkauft worden. viel falsch kann man da sicherlich nicht machen.
 
nur mal als beweis dass man nicht immer alles kaufen muss hab ich letzte nacht einen alten alesis reverb algorithmus in pure data nachprogrammiert. im prinzip sind das 6 delays in einem loop mit feedback, laut sean costello müsste das ungefähr midiverb 4 sein. je nachdem wie man die zeiten von den delays setzt bekommt man auch sounds zwischen delay und reverb. in dem beispiel hab ich 6 primzahlen zwischen 19 und 97 ms ohne modulationen genommen.

mein vangelis soundtrack zur bladerunner eröffnungsszene: yamaha qy10 durch analogen filter + ringmodulator oszi: http://tindeck.com/listen/fezoa

REV_algo.jpg
 
das ist eine demonstration dazu dass man wenn man einen bestimmten hall gut findet, den auch selbst nachbauen kann, die infos dazu findet google und sowas programmieren ist auch nicht besonders anspruchsvoll.

vor allem kann man das reverb dann so tunen dass es genau so klingt wie man sich das vorstellt. ich finde zb reverbs gut die chaotisch-rhytmisch sind, das heisst "flutter" haben. das ist normalerweise etwas das die hersteller vermeiden weil es nicht natürlich ist. für ambient soundscapes klingt das aber sehr gut und dass ist der grund warum zb aphex twin auf "selected ambient works" das quadraverb einsetzt, denke ich.

der flutter entsteht vor allem aus resonanz in der kombination der verschiedenen delay zeiten, wenn sie sich aufschaukeln wie in einem pool mit wellen. hier im bild sieht man sechs allpass delays im loop und daneben ein einzelnes. in jedem allpass ist eine vorwärts-feedback und ein rückwärts-feedback mit dem gleichen faktor, einmal positiv vorwärts und einmal negativ rückwärt. deshalb ist das reverb frequenzneutral, weil es alles was es vorne dazuzählt hinten wieder abzieht. theoretisch aber praktisch ist das wie jedes feedback system ziemlich unberechenbar und muss mit den ohren getunt werden.

ist also alles keine schwarze magie sondern ziemlich verständlich. als nächtes baue ich mal ein lexikon 224 nach, dazu ist ein genaues diagramm auf dem internet unterwegs, siehe unten ... das ist dann schon ein ganz anderes kaliber.


uc


Progenitor.jpg
 
lilak schrieb:
das ist eine demonstration dazu dass man wenn man einen bestimmten hall gut findet, den auch selbst nachbauen kann, die infos dazu findet google und sowas programmieren ist auch nicht besonders anspruchsvoll.
Ich finde es echt super, das du sowas programmieren kannst.
Für mich wäre das nix, denn irgendwie sehe ich das als totale Zeitverschwendung an.
So ein olles Alesis FX-Döschen bekommt man ja für schlappe 30-40 Euro nachgeschmissen und da lohnt sich doch der ganze Aufwand nicht.
Aber du machst das wahrscheinlich auch nur, weil du Spaß dran hast.
 
lilak schrieb:
als nächtes baue ich mal ein lexikon 224 nach, dazu ist ein genaues diagramm auf dem internet unterwegs, siehe unten ... das ist dann schon ein ganz anderes kaliber.
Beeindruckend. Die beiden Eingänge im Diagram habe ich noch gefunden, aber wo wird der Hall abgegriffen (bin eben grad erst aufgestanden, vielleicht liegt's daran). Stehen die Rechtecke mit den Zahlen darin ganz schlicht für Delays mit Verzögerungszeiten in ms? Die Kreise mit dem "x" drin sind Multiplizierer (deren Wert zwischen 0 und 1 liegen kann)? Wofür stehen die Zahlen in den Ellipsen?
 
Cool...das heißt wenn man den algo hat kann man den nachbauen ? Auch evtl in Reaktor?
Wobei die Algos von z.bsp eventide wohl eher nicht allgemein bekannt sind...
 
das diagramm stammt aus einem artikel von jon datarro: https://ccrma.stanford.edu/~dattorro/Ef ... nPart1.pdf

das ist der herr der ua. das ensoniq dp4 entwickelt hat und dafür die lexicon alogithmen reverse engineered hat. das interessante dabei ist dass die meisten dsp effekte auf delays basieren, filter, chorus, phaser, flanger etc. ... dh. die frühen geräte, die ja alle mit wenig horsepower auskommen mussten unterscheiden sich eigentlich nur durch die algoithmen und eben das tunen der zahlen und natürlich durch die qualität des audiowegs, das kann ich natürlich nicht nachbauen.

so wie ich das 224 diagramm verstehe ist das eine 8er schlaufe, der output wird meistens an mehreren stellen abgegriffen, unterschiedlich für links und rechts, daraus entsteht dann der stereo effekt. in dem fall ist glaube ich die eine hälfte der schlaufe links und die andere rechts. die kästchen sind die delays, die zahlen vermutlich sample frames. ich glaube die zahlen in den ellipsen sind modulationstiefen in sample frames, wenn du die delay zeiten modulierst entstehen chorus effekte und delay diffusion.
 
Subsoniq schrieb:
Cool...das heißt wenn man den algo hat kann man den nachbauen ? Auch evtl in Reaktor?
Wobei die Algos von z.bsp eventide wohl eher nicht allgemein bekannt sind...

im prinzip schon, vor allem in MAX. ich mach das alles in pure data weil ich da auch alles sequencing mache, dh. ich entwickle ein baukastensytem mit dem ich ohne daw meinen eigenen sound habe. die eventide algos sind sicher auch kein geheimnis mehr, die kochen ja auch nur mit wasser. space, time factor etc. sind alles die gleiche hardware mit unterschiedlichen algos, die könnten auch für 500 euro nur ein gerät verkaufen mit allen eventide algos drin aber machen sie natürlich nicht. rechenleistung kostet ja fast nichts mehr inzwischen.
 
Hm das klingt als sollte man Ahnung vom Coden haben bzw. ne solide Ausbildung in höherer Mathematik . Bin da in Reaktor schon an meine Grenzen gekommen :opa:
BTW der h9 is mit allen Algos bis vor kurzem noch für 650 zu haben gewesen...
 


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