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Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Klasse Artikel zu Orbital, speziell zu "Chime", aus Sound on Sound von 1994:

http://www.soundonsound.com/sos/1994_ar ... bital.html

Auszug:

EQUIPMENT LIST

SYNTHS
• ARP 2600
• Korg Poly 800
• Korg Wavestation keyboard
• Korg Wavestation A/D
• Oberheim Xpander
• Oscar synthesizer
• Roland System 100 (Model 101 keyboard, Model 102 (x2), Model 104 Sequencer)
• Roland SH09
• Roland SH101
• Roland TB303 bassline
• Roland Jupiter 6
• Yamaha DX100 keyboard

DRUM MACHINES
• Alesis SR16
• Roland R8
• Roland R70
• Roland TR808
• Roland TR909
• Sequential Circuits Drumtrax

RECORDING & SEQUENCING
• Alesis ADAT digital 8-track
• Atari 1040 computer running C-Lab Creator/Unitor
• Casio DA2 portable DAT machine
• Mackie 24:8 desk
• Yamaha NS10M monitors

SAMPLING & STORAGE
• 128Mb magneto optical drive
• Akai S700
• Emax II keyboard
• Emulator III XS (105 Meg) rackmount

OUTBOARD
• Alesis Quadraverb
• Boss RSD10 digital delay
• Drawmer DS201 dual gate
• Ensoniq DP4
• Lexicon LXP1

MISCELLANEOUS
• Alesis Datadisk
• Beckman Oscilloscope
• Groove Electronics 4CV MIDI to CV interface
• Korg KMS30 MIDI synchroniser
• Philip Rees V10 MIDI thru box
• Roland SPD8 drum pad
• Technics SL1210 Mk2 record decks (x2)
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Die breakbeat Jungs hatten alle akais am Start meist mit Atari St und dann auf dat aufgenommen
Workflow? Horror :lol:
Bei fsol gabs auch als mal Zeug aus der Emu Lib zu hören, ansonsten haben die so ziemlich alles gesamplet was ihnen vor die Ohren kam.

Heute nimmt man dafür einfach den Computer ;-)
Das ist viel weniger Action da n paar samples an den Start zu bringen und die zu verwursten.
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Die Musik war nie mein Ding, aber alleine die Tatsache, daß viele Alben zum größten Teil mit AKAI S-900/950/1000/1100 produziert wurden, nötigt mir heute noch Respekt ab.

In "Electro Shock" von Greg Rule findest Du eine Zusammenstellung von Interviews aus der amerikanischen KEYBOARD, u. a. mit Chemical Brothers, Orbital und William Orbit -- das Buch taucht gelegentlich mal bei eBay oder Amazon auf. Ist ganz interessant zu lesen.

Stephen
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Ich denke auch die haben wirklich noch steine den Berg hochgeschoben,
Mit dem Mini RAM, und den doofen zahlendisplays, und dann erst alles im sampler zerpflücken dann aufnehmen und wieder in den anderen sampler stecken, damit der RAM wieder frei wird und man noch ein paar Sekunden audio zusammenstückeln konnte dazu sounds auf Disketten verwalten und schön mitschreiben was wo und wie am Pult anliegt :lol:
Die beatzerflückungen an denen die damals noch ne Woche gesessen hatten macht man heute in 2 Minuten ohne mit der Wimper zu zucken
Dafür brauch ich nicht mal mehr einen dicken Rechner das kann man schon auf nem ipad händeln :kaffee:
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Tja, so war das in der Zeit. Hab 92 auch die Spuren des Samplers auf Adat ausgelagert um den Speicher wieder frei zu bekommen.
Und auch um ein Effektgerät mehrfach mit verschiedenen Einstellungen nutzen zu können.
Und auch wegen des Mischpults und der ganzen Umstände aber auch den Song fertig gemacht. Den von einem Song zum nächsten dauerte es schon gut eine halbe Stunde bis das wieder steht. Na ja, früher war ich Single ohne Familie. Also viel Zeit, aber wenig Geld.
Heute wenig Zeit aber leider immer noch wenig Geld. :D
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Ich glaube, die Jungs, die damals diese Musik gemacht haben, haben strenggenommen nie einen "workflow" gehabt. Für mich liest sich das aus vielen Interviews so, daß das ein paar verstrahlte, leicht verpeilte Potheads waren, die soviel Zeit hatten, daß sie den ganzen Tag an ihrer Hardware rumprobieren und rumspielen konnten und dabei, wie die Kinder im Sandkasten, ohne große Baupläne die allerschönsten Sandburgen gezaubert haben.

Das funktionierte zu dem Zeitpunkt ja auch prima, weil gerade in England eine sehr große Subkultur an ähnlich gelagerten Leuten in irgendwelchen halb (il)legalen Clubs abhingen und durch die Einwirkung des sozialen Umfeldes und diverser psychotroper Substanzen für diese Art von Musik empfänglich waren.

Stephen
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

*hust* daß ist aber viel zu guter Output für n paar verpillte Raver die nicht wissen was sie tun :kaffee:
Man merkt das daß nicht dein Style ist ...
We have explosives ...
Experimentieren und gucken was man unterwegs findet soll ja nicht die schlechteste Arbeitsmethode sein ...


Atari St > bomben midi timing für Beats die brrrrt machen
Amiga > tracker
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

FSOL sind doch aber auch Analog-Leute die bewusst zB in Lifeforms Klänge auf Analogen nachgebaut haben. Das ist eigentlich, was diese Sounds genial macht.

Orbital klingen da schon anders. Dafür gern mal deren Dr.Who Remix anhören. Ergänzend zu dem was hier schon steht.
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Also habe noch gelesen, es gab wohl Den Sampler von AKAI, der mit nur einem Sample gefüttert über einen weiten Bereich (88 keys!?) sehr gut klingt.

ich glaube dass war damals bei mehreren Hardware-Samplern so. Die hatten teilweise andere Interpolationsalgos für die Transponierung. Heutige Software interpoliert wohl einfach nur noch linear, weil Speicherbedarf eben kein Thema mehr ist.
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Das mit Orbital postete ich, weil ich nicht genau weiss, was FSOL mit ihnen verbindet, daher sozusagen nach und nach, und weil sie Doctor? mit BigBeats versorgt haben - fand ich das eine nette erste Stelle wo man anfangen kann.

Da würde ich ebenfalls sehr viel "Synth" vermuten plus Drumloops. Also richtig klassisch British.
Ja, eben - mit FSOL verbinde ich diesen Sound nicht, das wäre ein eigenes Ding.

Dr Who ist mit dem EMS gemacht, spätere Versionen mit dann üblichem Zeug, man hat es je nach Folge also immer mal erneuert - aber klanglich gar nicht so extrem variiert. (Also Dr Who Original Thema). Daleks sind übrigens der Ringmodulator des EMS. Daleksmiramoarsch ;-)

Hmm, ich finde sie haben beide etwas, was sie damals "modern" machte und heute - da ist es einfach ein Stilmittel, und ich finde das ist bei FSOL eben diese niedlichen Analogsounds mit Unschuld mit teilweise "Simulationscharakter" plus Samples und bei Orbital waren es eher Beats und Einsatz der Sounds,..

FSOL: Klassische Analogsynthliste, viel Roland und so..
Da weiter oben Listen gepostet wurden ist da wohl nicht mehr so viel zu zu sagen.

Tribe: die ist ein Sampler der auch Slices erzeugen kann aus einem Loop, also die einzelnen "SChläge" können da jeweils im Lauflichtsequencer gespielt oder nicht gepspielt werden. Denke aber nicht dass das was ist was FSOL unbedingt tun.
Aber man kann wowas für Breakbeat sehr gut nehmen und diese einzelnen Slices auch auf Pads legen und neu spielen, aber .. auch hier glaube ich - sie ist eine Möglichkeit wie man das "fast heute" machen kann..

Über die Tribes kann ich die aber wirklich alles sagen.
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Die Beats (Orbital) scheinen mir schlicht Drumloops, die man aus Sample Libraries oder selbst aus Platten oder CDs gesampled hat zu sein.
Es gibt genug Methoden, diese anzupassen, früher eher über Timestretch und neu starten als Loop eben - später mit Acid (der Software) und Ableton oder mit Slicern bzw Recycle - also das ist abhängig von der Zeit wo sie es gemacht haben. Anders gesagt - es ist so wie bei Jungle/Break und BigBeat bis hin und DnB sehr ähnlich in der Machart. Vergleiche zu so Stücken wie Rez von Underworld passen dann da schon. Die Soundästhetik bei Orbital ist allerdings eine andere und das was sie wirklich aus macht - zumindest aus meiner Sicht.

FSOL Gear: Das verweisen nach "oben" war so gemeint, dass die Listen im Netz zumeist existieren, bei FSOL gibt es die auch, sind sehr viele Klassiker und Roland SH's und so..
Und was hier zB bei den "Wesen" die sie gebaut haben passiert sind nette LFO Sounds, die einfach existierende Wesen simulieren - also anhören und nachbauen aber analog - das ist ja schon ansich eine Herausforderung und sogar das, was Synthese eigentlich tun sollte - alles damit bauen.

Und bei den typischen Sounds von Orbital ist das viel Samples und ggf. auch Rompler plus ein paar markante Synthsounds dazu, die nicht per se analog zu sein haben. Viele Flächen und so, hauchiges, choriges, also durchaus auch Rompler-Content und Samples aus eigenem oder "geklauten" Quellen - aber das besondere hier ist sicher das konventionelle Sounds etwas anders genutzt werden, es GIBT ja so Glöckchen oder sowas schon mal - aber es liegt schon auf dem Sample oft ein LFO auf Filter oder Amp oder beidem und "schwabbelt" ein wenig dazu - Pitchmod ist auch nicht schlecht, um den Sound EIGEN zu machen.
(Shadows wäre so ein Stück - Chorsounds, LFO Sounds und - typischer Breakbeatloop).
Und das klingt nicht so abgedroschen wie andere zu der Zeit - das war ja Anfang 2000. In dem Song wirkt das Vibraphondings hier und da fast wie eine Ambient-Jazz-dreingabe, also - nicht alles Techno, sondern auch in Stil und Sound überall geguckt.

Ja, korrekt - das geht heute alles einfacher - rein technisch. Aber man muss halt auch drauf kommen.
Einige Sounds sind eben Klassiker, fast sogar Presets aus irgendwelchen JVs und Workstations - aber - sie werden gespielt wie im Techno mit "noch was", also bisschen wild und fröhlich mal was modulieren, anders machen .. denn das macht für mich das aus, was sie tun. Damals wars ja zudem auch noch einfach neu.

EMS: doch, da gibts Dokus zu - und Ringmodulator ist kein Hexenwerk. Klingt dann so (hier ists ein Vermona ringmod):

play:

Das sind sonst alles analoge Sounds, und so - heute also ganz gut nachzubasteln.

Akai Slices: MPCs haben das erst seit der MPC1000 drin, Chop heißt es da - ist aber eigentlich dasselbe wie Einzelsamples suchen und trennen - ich hatte die Tribes und Recyle exemplarisch genommen, geht auch mit anderen Dingern - aber hier denke ich nicht an sowas sondern als reines abspielen eines Loops - also halber Takt oder so, bis dahin rennt da nix auseinander. Das ist nicht "programmiert" - meist.

Tribe Vergleich: müssen halt da sein, dann wird das gemacht:
Hoffe ich hab alles Wesentliche erwähnt.
 
Re: Wie arbeiteten z.B. Orbital, FSOL & Hybrid Anfang der 90

Hier noch ein älteres holländisches Video zum Thema Sampling, wenn auch neuer als die Zeit von FSOL (Achtung : startet erst ab 7 Minute 30) :



Interessant dürfte in diesem Zusammenhang der Part mit Speedy J sein (ab Minute 20). Leider nur auf holländisch :sad:

Gab es nicht auch schon damals Software um Samples klanglich zu verändern, wenn auch mit entsprechender Berechnungszeit und natürlich nur Standalone ? Weiss noch jemand wie die hiessen ? Im obrigen Video setzt Speedy J ebenfalls ein solche Software ein. Welche ist das ?

Ich denke, dass FSOL davon auch gebrauch gemacht hat.

Heute gibts sowas wie das iZotope Iris (https://www.izotope.com/en/products/eff ... ents/iris/) welche sowas sogar als Plug-In tut.
Aber irgendwie habe ich den Eindruck je einfacher sowas wird umso unspannender wird sowas.
Für mich sind solche Tools irgendwie interessant, kann aber nicht vorstellen wie man das Zielorientiert im Griff haben kann. Oder spürt man mit der Zeit wirklich heraus welche Geräusche zu welchen Sphären/Klängen führen können ? Falls nicht ist das dann doch eher das Prinzip Trial&Error ?
 


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