Brainstorm Echocord Mini - Reparatur / Modding

MacroDX

MacroDX

Hat ein Bild mit Robotern wo aufm Mond rumlaufen
Moin Zusammen,
ich hab ein Echocord Mini welches ich einfach nicht in den Griff bekomme. Es produziert ein doch etwas zu deutlich wahrnehmbares Brummen.
Auch wenn es akustisch den Anschein eines Netzbrummens hat, sieht es per Oszi so aus als liegt die Frequenz etwas über 60Hz. Ebenso ist das Signal etwas rippelig (sag ich jetzt mal). Und das Ganze wird noch unterlagert von einer Schwingung, die eher im Infraschallbereich liegen dürfte (schwer zu messen mit meinem alten Oszi). Diese Schwingung könnte vielleicht irgendwie in Relation zur Umlaufgeschwindigkeit des Bandes stehen.
Schaltplan fidet man z.B. hier (klick).
Ich habe jetzt schon die Platinen 81001 und 81002 dahingehend überarbeitet, dass ich die Elkos geprüft und ggf. ersetzt sowie pauschal mal alle Transistoren erneuert habe. Hat schonmal nix gebracht.
Ebenso hab ich die Versorgungsspannungen geprüft. Die sind alle glatt wie nem Baby seiner.
Der Brumm verschwindet, wenn ich die Verbindung (4) zwischen 81001 und 81002 auflöse oder die Verbindung (6) zwischen 81001 und 82001. Das kann aber sehr Vieles bedeuten.
Im Moment fällt mir selbst nicht viel ein. Ich schaue mir jetzt mal die 82001 an und prüfe die Köpfe.

Eure Ideen sind herzlich willkommen ??
 
Also laut Oszi brummts auf 57Hz.
Überarbeitung von 82001 halt auch nix gebracht diesbezüglich.
 
Ich hätte erstmal die fetten Elkos auf 85001 im Verdacht.
Evtl. gibt es eine Massebrücke, die nicht vorgesehen ist. Mal alle Stellen prüfen, wo mechanisch etwas via Schraubung verbunden ist und evtl. mit Glimmerscheiben isoliert wurde.

Im Service Manual (wenn es denn vom Typ her passt), sind einige Abgleiche beschrieben. Mal durchlesen und inspirieren lassen.
 
Wie sieht's aus mit den Ausgängen? Irgendwelche Adapterkabel, die vielleicht nicht richtig gepolt sind?

Stephen
 
@swissdoc Die Dicken auf dem Netzteil sind alle okay! Spannungen sind sauber und ESR sieht auch gut aus.
Das mit den Massebrücken prüfe ich mal.
Dummerweise geht im Moment gar kein Echo mehr. Keine Ahnung was ich da jetzt zerschossen hab.

@ppg360 danke, aber daran liegt’s nicht. Hab da auch Klinke dran. Aber ich habe die Zuführung zum Aufnahme-und Wiedergabekopf erneuert, wahrscheinlich kommt deshalb im Moment nix mehr :selfhammer:

dank euch
 
Okay, offenbar waren auf einmal sowohl Aufnahmekopf als auch Löschkopf hinüber. Mit denen, die ich noch aus nem Ausschlachtgerät holen konnte klingt das Ding jetzt aber extrem beschissen und Feedbackdauer ist auch bei Vollanschlag viel zu gering.
aber anstelle des Brumms gibt es jetzt ein rhythmisches Klopfen...
 
Oops, nicht gut und gar nicht schön. Ich habe mir vor einiger Zeit ein Echocord Mini im Holzcase gegönnt. Das hat zum Glück keine dieser Macken. Daumendrück für Dich. Du schaffst das...
 
Danke für die aufmunternden Worte ✌️?
 
Aktuell geht´s wieder :cheer:
Das Brummen scheint auch weg, ein bischen Low Floor Noise ist noch da, aber das verbuche ich jetzt erstmal unter "normal".
Meine vermutung ist jetzt, dass der Wiedergabe- oder Aufnahmekopf die ganze Zeit schon einen Schlag hatte und das Brummen verursacht hat. Das kann ich aber nur spekulieren. Womit ich die Köpfe jetzt schlussendlich abgeschossen hab kann ich nicht erklären.
Der Fehler zwischendurch war ein unachtsam getauschter Transistor. Nachdem ich alle auf 81002 nochmal raus und einzeln geprüft hatte, stellte sich einer als tot heraus. Zumindest offenbar noch lebendig genug um einen Schwingkreis zu bilden, der dann das rhythmische Klopfen verursacht hat, so meine Vermutung.

@swissdoc Zudem hab ich noch festgestellt, dass für den Koppelkondensator C207 auf 82001 ein 1uF laut Schaltplan vorgesehen ist, aber ein 10uF verbaut war. Kann man irgendwie sagen in wie weit das in der Schaltung einen Unterschied machen könnte?

Ich habe jetzt noch das Problem, dass das Feedback nicht mehr für Selbstoszillation ausreicht. Das würde ich gerne noch in den Griff bekommen. Ich prüfe jetzt nochmal die Transistoren auf 81001. Vielleicht hab ich durch den Tausch die Verstärkungsgrade ja auch negativ beeinflusst.

Was den Floor Noise angeht, ich bin auf eine Transistorschaltung für einen Rumble Filter gestoßen. Den würde ich da glaube ich noch einbauen, wenn Alles wieder geht. Subbass im Echo brauch ich eh nicht...
 
Mit dem Feedback hab ich´s mir jetzt einfach gemacht und einen 22k Widerstand parallel zu R13 (47k) auf 81001 gelegt.

Also bau ich mir jetzt mal nen Prototyp von dem Rumble Filter auf und hör mir das mal an.
 
Kann man irgendwie sagen in wie weit das in der Schaltung einen Unterschied machen könnte?
C207 bildet mit R216 einen Hochpass. 1 uF statt 10 uF würde die Eckfrequenz auf 1/10tel senken, in dem Fall von ca. 5.5 Hz auf ca. 0.55 Hz. Wenn ich da korrekt 29 kOhm für R216 abgelesen habe. Ausgerechnet mit
 
C207 bildet mit R216 einen Hochpass
Hab ich gerade versucht nachzuvollziehen, aber kann es sein dass du C209 meinst? Der liegt mit R216 auf der Basis von T9. Ich meinte aber C207, der vom Collector auf die Basis von T8 geht.
 
Oops, da bin ich beim Herumschalten der Screens durcheinandergekommen. Das gesagte stimmt für C209. Sorry. Aber bei C207 sollte es ähnlich sein, DC wird geblockt und die Frequenz des Hochpasses verschiebt sich mit Wahl der Kapazität. Das RC-Netzwerk ist dort komplexer und man müsste mehr von der Sache verstehen, als ich, wenn man das im Detail aufdröseln wollte.

@fanwander
Magst Du etwas zur Funktion von C207 an dieser Stelle sagen?
 
[…]Das Brummen scheint auch weg, ein bischen Low Floor Noise ist noch da, aber das verbuche ich jetzt erstmal unter "normal". […]

Das Echocord Mini ist nicht wirklich nebengeräuschfrei -- irgendwas murmelt und rumpelt im Hintergrund immer leise mit (ich hatte immer das Gefühl, daß das vom Band kommt, das bei meinem immer sehr schnell durch war).

Diese Umlenkrollen rechts mit der Spiralfeder, die das Band unter Spannung halten und den engen Kontakt mit dem Tonkopf gewährleisten soll, leiern gerne mal aus, was mit mangelndem Feedback und schlechtem Nutzsignal belohnt wird.

Fand ich irgendwann doch eher störend, daher trennten sich unsere Wege.

Stephen
 
Das RC-Netzwerk ist dort komplexer und man müsste mehr von der Sache verstehen, als ich, wenn man das im Detail aufdröseln wollte.
Das war wohl immer eine Problemstellung bei diesen Transistorverstärkerschaltungen. Der Bias DC Anteil muss am Ende wieder weg und das geht nur per Hochpass. Der muss dann eben der Anwendung entsprechend ausgelegt werden.
Der Prof der mir damals das Thema näher bringen wollte hat mich da eigentlich eher vergrault. Das ist bei mir dann so hängengeblieben, dass das ja so weit entfernt ist vom Idealen Transistor dass man´s eigentlich auch gleich ganz lassen kann :dancehammer:
 
Das Echocord Mini ist nicht wirklich nebengeräuschfrei
Definitiv nicht!
Diese Umlenkrollen rechts mit der Spiralfeder, die das Band unter Spannung halten und den engen Kontakt mit dem Tonkopf gewährleisten soll, leiern gerne mal aus, was mit mangelndem Feedback und schlechtem Nutzsignal belohnt wird.
Ja, mechanisch sind die Dinger schon eher roh aufgebaut. Dass die Bänder sich da schnell abnutzen wundert mich keineswegs.
Fand ich irgendwann doch eher störend, daher trennten sich unsere Wege
Kann dir nur in Allem zustimmen! Allerdings bist du vielleicht auch nicht so der Bastler wie ich :mrgreen:. Mich reizen die Dinger irgendwie. Ist am Ende "einfachste" Transistortechnik. Ich setzte das deshalb in Anführungszeichen, weil ich nichtmal die richtig verstehe. Aber gerade diese Reparatur hier hat mir wieder einiges an Erkenntnis gebracht. Ich habe mittlerweile drei von den Mini und keins klingt annähernd wie das Andere. Spannend finde ich z.B. auch die Toleranzen bei den originalen Elkos. Fast alle, die 10uF haben sollen kommen eher zwischen 18-20 raus beim Messen. Im Schaltplan sind alle NPN als BC109c angegeben, aber in den Geräten finde ich alles von BC109C über 107A, 149B, 549A oder 550. Klar, sind alle kompatibel aber am Ende merkt man dann schon, wenn man alle mal austauscht dass sich das Klangbild und Verhalten signifikant verändert.
 
[…] Allerdings bist du vielleicht auch nicht so der Bastler wie ich :mrgreen:. […]

Mein Echocord (10 Euro auf dem Flohmarkt) war ziemlich runter, als ich es kaufte -- das erste Gerät, das ich komplett auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt habe.

Den Vorverstärker habe ich geliebt -- den als Tretmine, das wäre fein.

Stephen
 
Mein Echocord (10 Euro auf dem Flohmarkt) war ziemlich runter, als ich es kaufte
Guter Schnapp! Ich glaub heute eins zu finden, dass nicht runter ist dürfte schwierig sein :).
Mein Letztes hab ich in dem Komplettset mit Case und Eminent II Verstärker für 60 abgegriffen.
Den Vorverstärker habe ich geliebt
Deshalb werd ich mir den Eminent bei Gelegenheit als Vierkanalmischer ummodeln, indem ich die (scheiss schwere) Leistungsstufe ausbaue ?
 
Sodele, ich betrachte die Kiste jetzt als fertig. Habe den Rumble Filter eingebaut. Den habe ich allerdings über Experimente auf dem Steckbrett noch ein wenig umdimensioniert.
Einen passiven Hochpass hatte ich da früher schonmal in den Feedback-Pfad eingebaut. Beide Filter sind schaltbar
Hier mal Fotos dazu:
MacroDX_EC_Mini_Interior.jpg

MacroDX_EC_Mini_Rear.jpg

Der Direct Eingang geht auf die Kopplungsbuchse. Damit kann man das Teil dann auch ohne Adapter als Send Effekt am Mischpult einsetzen.
 
Bei meinem Echocord Super 75, waren zwei Kondensatoren defekt, obwohl die Messwerte ok waren.


Sie haben willkürlich durchgeschlagen. Also auch kein Wärmeproblem.


Vielleicht ist es bei dir ähnlich, das sie zwar die richtige Kapazität haben, aber trotzdem an schadhaftem Dielektrikum Brummstöme entstehen.


Ist die Gleichrichtung in Ordnung?


Das sich die Bänder schnell abnutzen kann an den Sinterlagern liegen. Ich denke das sie nach so vielen Jahren, trocken sind.
 
@binary tubes danke für deinen Input. Die Gleichrichtung ist okay, die Versorgungsspannungen komplett glatt.
Wie finde ich denn raus ob ein Kondensator entsprechend schadhaft ist?

Das mit der Abnutzun war relativ zu anderen Bandechotypen gemeint, die einen Bandtransport wie etwa das Spaceecho haben.
Meine Sinterlager sind gereinigt und frisch geschmiert.
 
Ok, verstehe.


Für mich war das Wochenlang Arbeit, den Fehler zu finden, da es in der Mitte der Schaltung war und der Kondensator ja den Richtigen Wert hatte.
Leitungen Trennen, Andere Bauteile verwenden, um den Fehler einzugrenzen, Logisches denken.


Bei mir waren es C104 auf den Platinen, 81008a und 81008b. Möglicherweise haben mehrere diese Kondensatoren diesen Fehler, aber solange es nicht stört lass ich es so.


Ja, richtig, die Bänder sind durch das System sicher stärker belastet. Aber anzumerken ist, das sich Sinterlager nicht so schnell nachölen lassen, wenn sie trocken, bzw. verharzt sind. Das Frisch geschmierte Lager nimmt langsam das Öl auf und läuft dann trotzdem noch "trocken". Die Motoren sich sehr kräftig und dadurch fällt es so nicht auf.
 
Hallo,

von wann (Baujahr) sind die Netzteilelkos? Sind das immer noch die originalen Elektrolytkondensatoren?

Wie ist das Gerät mit der überigen Peripherie verbunden? Soweit ich das sehe, besteht eine Schutzleiterverbindung zur Schaltungsmasse. Das bedeutet, wenn das Gerät unsymmetrisch mit einem anderen geerdeten Gerät verbunden ist, ensteht eine Brummschleife.

VG

jokeramik
 
von wann (Baujahr) sind die Netzteilelkos? Sind das immer noch die originalen Elektrolytkondensatoren?
Sind in diesem Falle noch die Originalen, habe ich aber als gut getestet mit nem ESR von Peak. Die Versorgungspannung sind, wie oben schonmal geschrieben, glatt wie ne Fliese. Eine Ersatzplatine mit frischen Elkos hat daran nichts geändert. Ich habe insgesamt fünf Echocords und bisher nur einen fehlerhaften Netzteilelko.

Soweit ich das sehe, besteht eine Schutzleiterverbindung zur Schaltungsmasse. Das bedeutet, wenn das Gerät unsymmetrisch mit einem anderen geerdeten Gerät verbunden ist, ensteht eine Brummschleife.
Habe die alte 2-Pol Buchse ersetzt und in dem Zuge auch den Schutzleiter angeschlossen. Habe das dann auch als Fehlerquelle vermutet. Ein Ablöten hat aber auch keine Veränderung gebracht und ist auch bei meinen anderen Geräten kein Problem. Keines der anderen Geräte hat diesen Brumm, der übrigens auch besteht ohne ein angeschlossenes Gerät.
 
Was die Elkos betrifft, so würde ich die grundsätzlich bei dem Alter wechseln, da das Elektrolyt mit Sicherheit hinüber ist und der Elko seiner Funktion nicht mehr gerecht wird. Statisches und dynamsiches Verhalten von Elkos sind sehr unterschiedlich. Elkos haben grundsätzlich eine sehr begrenzte Lebensdauer. Ich habe dazu die Nfo von Bicker mal drangehangen. Auch gute Serviceeinrichtungen tauschen grundsätzlich die alten Elkos, da in den vercshiedenen Schaltungsabschnitten bestimmte frequenzabhängige Funktionen bei ausgestrocknetem Elektrolyt nicht mehr gegeben sind. Wie alt ist das Gerät?
 

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Wie alt ist das Gerät?
Das Zeug ist alles aus den Siebzigern.

Bei Elkos in der Schaltung geb ich dir ja Recht, aber wenn ich dicke Siebelkos habe, die eine Spannung von 24 Volt glätten sollen und auf dem Oszi hab ich da einen geraden Strich sowohl im AC als auch DC Modus dann sag ich halt, geht.
 
Die Frage ist wie Du Dein Oszi eingestellt hast. D.h. wie die Volteinstellung je cm Anzeige ist:))) Bei 50Volt/cm o.ä. hast Du immer einen Strich....:)))
Schalte mal auf weniger runter, da wirst Du deutlich mehr sehen.....:))). Auch die Ablenkgeschwindigkeit ist wichtig.
 


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