Alter Rechner als Einstiegs-DAW ausreichend?

moogli

Technobubi
Hey Leute,


vor knapp 10 Jahren machte ich mit einem 300 Mhz PC Musik, allerdings hatte ich da auch noch externe Effektgeräte und ein Mischpult und mehrere Synths. Beim Umzug in die Studentenbude habe ich den Großteil des Equipments verkauft, mit dem Ziel mehr im Rechner zu machen, wozu es dann jedoch aus Zeit- und Muße- und später dann auch Geldmangel nicht kam. Obwohl ich dann ja zwischenzeitlich bekanntermaßen die RozzBox entwickelt habe, hatte ich seit dieser Zeit nie wieder ein funktionierendes Gesamtsetup am Start, in welchem ich die noch vorhandenen Geräte hätte einbinden können.

Ich würde diese Geräte (ein DIY 303-Klon, RozzBox, e64, MC909) gerne wieder in einen funktionierenden Verbund bringen, sprich an eine DAW anschliessen, und mit dem "Konzept DAW", mit dem ich bislang nicht in Berührung gekommen bin, erste Schritte machen. Nun: Ich hab einen Rechner gestiftet bekommen, einen P4 mit 3,0 Ghz und 1 GB RAM (OS: XP) und wollte die Alteingesessenen fragen, ob man darauf ein altes Cubase SX1 mit einem PCI->Multiface Audiointerface vernünftig zum Laufen bekommt. Der Rechner mit seinem SX1 sollte dabei folgendes machen:

* MIDI Sequencen abspielen
* die externe Geräte abmischen (also 8 Mono-Kanäle, die analog über das Multiface reinkommen)
* vielleicht max. 4 Audiospuren parallel abspielen können
* ein paar Effekte
* vielleicht noch ein bischen N.I. Reaktor (3)
* das alles auf eine Stereospur downmixen können

Kann der Rechner das, oder ist das ohne aktuelle Maschine eher abwegig? Ich hatte so ein Setup noch nie - wie gesagt - deswegen dachte ich, frag ich euch mal, vielleicht erinnert sich ja noch jemand :)


Viele Grüße!
Moogli
 
moogli schrieb:
Nun: Ich hab einen Rechner gestiftet bekommen, einen P4 mit 3,0 Ghz und 1 GB RAM (OS: XP) und wollte die Alteingesessenen fragen, ob man darauf ein altes Cubase SX1 mit einem PCI->Multiface Audiointerface vernünftig zum Laufen bekommt.

Ja, das reicht prinzipiell, allerdings ist das RAM etwas knapp. 2 GB sollten es schon sein, 4 wären maximal sinnvoll. Laufen dürfte das aber auch mit 1 GB.
 
Ach das reicht dicke!! Der Trick bei der Sache ist, daß man einfach nur die Software aus dieser Zeit nehmen muss und das machst du ja. Mit Reaktor könnte es eventuell irgendwann eng werden und desweiteren weil man wahrscheinlich nicht dabei bleibt. Mit der Zeit mogeln sich doch immer mehr Plugins unter. Alleine zum Abmischen. Aber bis dahin: gib alles ! :phat:

Ach und 1 Gb ist auch nicht schlimm. Ich halte den Ram Hype für überzogen und gerade wenn man mit älterer Software arbeitet ist das wurscht. Ich hab auch nicht viel Ram und mach viel komplett-in-the-box.

Allerdings solltest auch ein älteres Betriebsystem von dieser Zeit nehmen ;-)
 
moogli schrieb:
Hey Leute, (...)
Ich würde diese Geräte (ein DIY 303-Klon, RozzBox, e64, MC909) gerne wieder in einen funktionierenden Verbund bringen, sprich an eine DAW anschliessen, und mit dem "Konzept DAW", mit dem ich bislang nicht in Berührung gekommen bin, erste Schritte machen. Nun: Ich hab einen Rechner gestiftet bekommen, einen P4 mit 3,0 Ghz und 1 GB RAM (OS: XP) und wollte die Alteingesessenen fragen, ob man darauf ein altes Cubase SX1 mit einem PCI->Multiface Audiointerface vernünftig zum Laufen bekommt. Der Rechner mit seinem SX1 sollte dabei folgendes machen: (...) Kann der Rechner das?
Der kann das.

Aber ein P4 3 Ghz ist oft genug ein ziemlicher Stromschlucker - und so richtig fix ist er auch nicht. Wenn du den für für 40 Euro verkaufst und dann für 70 bis 90 Euro ein IBM A57 holst (mit 2 GB RAM - 2,2er Intel Dualcore - 160 GB SATA-Platte - DVD-Brenner), dann hast du ein besseres, deutlich leistungsfähigeres und stromsparendes System. Die maximal 50 Euro Mehraufwand für den Tauschvorgang holst du weitgehend (!) schon im ersten Jahr über die Stromersparung rein.

So würde ich es machen, an deiner Stelle, wenn ich knapp bei Kasse bin. :)
 
marv42dp schrieb:
Lothar Lammfromm schrieb:
Die maximal 50 Euro Mehraufwand für den Tauschvorgang holst du weitgehend (!) schon im ersten Jahr über die Stromersparung rein.
Aber nur bei 24/7 Betrieb.
Man unterschätzt schnell, wie viel Strom ein flotter oder heißer (PIV) PC im Laufe eines Jahres schluckt.

Bei 20 Cent Ersparnis pro Tag ergeben sich bei einem freien Tag pro Woche stolze 60 Euro Ersparnis pro Jahr. Ist das nichts?

Bei einem prächtigen Musikrechner gehe ich mal davon aus, dass er locker 10 Stunden am Tag läuft (davon einige Zeit im Internet). Mit 100 Watt Einsparung pro Stunde ergeben sich dann diese 60 Euro Jahresersparnis, bei 50 Watt Einsparung pro Stunde (und das ist locker zu erreichen, wenn man einen stromsparenden IBM A57 verwendet, der obendrein superrobust und klasse ist) sind das immer noch 30 Euro im Jahr.

30 Euro. Jedes Jahr.

(das Stromsparen ist neben Sicherheitsaspekten einer der Gründe, warum ich bevorzugt mit einem alten Notebook surfe - und nicht mit meinem Musikrechner. 30 Watt Verbrauch pro Stunde beim Notebook ist mir unter Stromkostengesichtspunkten angenehmer als die 270 Watt, die ich an meinem "großen" System inkl. Monitor gemessen habe. Und der Unterschied läppert sich ganz schön.)
 
Hi!

Ich würde sogar anstatt Cubase oder so, nen Tracker nehmen. Gerade wenn man mehr Midi als Audio macht.
So bleiben mehr reserven für den anderen Kram.
Und war Cubase in den älteren Versionen nicht so schrecklich bei Midi?
Weiss das nicht mehr, hab ich immer n Bogen drum gemacht.
 
Grauwolf schrieb:
Ich würde sogar anstatt Cubase oder so, nen Tracker nehmen. Gerade wenn man mehr Midi als Audio macht.
So bleiben mehr Reserven für den anderen Kram.
Ich behaupte mal, bei einem 3 GHz PIV oder einem Dualcore 2,2 GHz macht das null Unterschied. Außerdem, wenn man die Anforderungen liest, spielt Audio eine große Rolle. Mit einem Tracker bekommt man das nicht hin, sorry. Im Prinzip könnte man die oben genannten Anforderungen bereits mit einem 450 Mhz-Celeron erfüllen...

(doch, das weiß ich genau - so habe ich nämlich eine ganze Zeit lang gearbeitet - verblüffend stabil und sorgenlos)
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Man unterschätzt schnell, wie viel Strom ein flotter oder heißer (PIV) PC im Laufe eines Jahres schluckt.

Ich nicht.

Bei 20 Cent Ersparnis pro Tag ergeben sich bei einem freien Tag pro Woche stolze 60 Euro Ersparnis pro Jahr. Ist das nichts?

Ja, fast nichts. Unter 10% meiner jährlichen Stromkosten.

Bei einem prächtigen Musikrechner gehe ich mal davon aus, dass er locker 10 Stunden am Tag läuft

Aber doch nur bei nem Profi. Der hat aber auch besseres zu tun, als sich nen Kopf drum zu machen, ob er ne halben oder nen ganzen Stundenohn pro Jahr mehr oder weniger für Strom ausgibt. ;-)

30 Euro. Jedes Jahr.

Also wirklich fast nix. ;-)

(das Stromsparen ist neben Sicherheitsaspekten einer der Gründe, warum ich bevorzugt mit einem alten Notebook surfe - und nicht mit meinem Musikrechner. 30 Watt Verbrauch pro Stunde beim Notebook ist mir unter Stromkostengesichtspunkten angenehmer als die 270 Watt, die ich an meinem "großen" System inkl. Monitor gemessen habe. Und der Unterschied läppert sich ganz schön.)

Das sind schon Dimensionen, die interessant werden. "Erste Schritte" machen hört sich für mich aber nicht nach 10 Stunden Dauerlauf pro Tag an, und da würde ich mir den Aufwand für einen Austausch nur geben, wenn die Leistung nicht ausreicht.
 
Grauwolf schrieb:
Ich würde sogar anstatt Cubase oder so, nen Tracker nehmen. Gerade wenn man mehr Midi als Audio macht.
...oder Reaper (uneingeschränkte DemoVersion, sehr genügsam was CPU-Leistung und Festplattenbelegung angeht, günstiger Preis)
 
marv42dp schrieb:
Lothar Lammfromm schrieb:
Man unterschätzt schnell, wie viel Strom ein flotter oder heißer (PIV) PC im Laufe eines Jahres schluckt.

Ich nicht.

Bei 20 Cent Ersparnis pro Tag ergeben sich bei einem freien Tag pro Woche stolze 60 Euro Ersparnis pro Jahr. Ist das nichts?

Ja, fast nichts. Unter 10% meiner jährlichen Stromkosten.
Oh weia - Rechthaber Allarm !!

Also Tracker ist ja eher speziell und nicht für jeden was. Cubase hatte keine Probleme mit Midi damals. Warum eine überhaupt andere DAW nehmen ? Vielleicht kennt er sich schon mit Cubase ein bischen aus, dann ist alles andere nur unnötig anstrengend.
 
Wenn ich daran denke, dass ich die ersten in-the-box-mixes auf nem PII 400 gemacht habe, dann ist ein P4 3 Ghz schon
fast überdimensioniert.

Auch mit Cubase geht das ganz gut, ich denke da gibt's kein Problem.
 
Zolo schrieb:
Ach das reicht dicke!! Der Trick bei der Sache ist, daß man einfach nur die Software aus dieser Zeit nehmen muss und das machst du ja.

Das sollte wirklich ausreichen. Mein vorheriger Rechner war ein AMD XP mit 1800 MHz und 768 MB RAM. Wenn er dann eben auch, wie du schon hast anklingen lassen, ältere Plug-Ins nimmt, bzw. welche die wenig Rechenleistung erfordern, dann wird das auch gehen. Synth1, Für Soundfonts - als Player - hatte ich http://www.kvraudio.com/db/sfz_by_cakewalk , MDA-Plug-Ins, Die Classic Series von Kjaerhus, Aries Verb (eine der älteren kostenlosen Versionen). Damit kann man durchaus Musik machen.

Reaktor ist in sofern eher heftig, als das einzelne Plug-IN-Instanzen, bei Nichtnutzung, trotzdem gut Rechenleistung verbraten. Da muss man dann eben schauen, also wenn man den Echtzeitbereich nicht verlassen will und einzelne Spuren nicht in Audiodateien umwandeln will, dass man möglichst viel abschaltbar macht (einzelne Funktionsblöcke, die man für einen bestimmten Sound eventuell gerade nicht braucht - zweiter Filter etc.) und natürlich die Anzahl der Stimmen soweit reduziert wie eben nur notwendig sind. Die Samplerate herabsetzen geht bei manchen Klängen auch noch, aber dann ist auch langsam Schluss mit Einsparungen. Naja und eben nicht jedem einzelnen VSTi, oder auch extern herein geholtem Signal, einen eigenen Hall spendieren, sondern die Aux Sends nutzen wo es geht. Ich bin so Jahrelang gut gefahren.

Zu SX kann ich allerdings nichts sagen, bzw. weiß ich nicht wie da die Rechenlast der internen Plug-Ins ist - benutze ja schon ewig eine alte Version von Tracktion unter WinXP. Sonderlich Geld würde ich in den Rechner allerdings nicht mehr Pumpen, also dann lieber so nehmen wie er jetzt ist und Stück für Stück Komponenten für einen neuen zusammenkaufen.
 
Ich danke euch allen ganz herlich für die Diskussion meiner Thematik und die vielen Hinweise!

Das mit dem Stromsparen ist nicht kritisch bei mir, er wird vielleicht eine halbe Stunde täglich laufen, als Hauptcomputer nutze ich seit drei Jahren mein EEE-Netbook an einem LED-Bildschirm, mein tagtäglicher Stromverbrauch am Computer ist also kaum zu unterbieten. Der "große" Rechner soll jedenfalls nicht für Netzangelegenheiten verwendet werden.

...habe mir gestern ein altes SX1 geschossen :) Den Reaktor hab ich noch von damals. Das Multiface mit PCI Karte kommt dann als nächste Anschaffung dran, und dann wird alles frisch aufgesetzt. Ich hoff, der Wieder-Einstieg wird nicht so wild :selfhammer: Wenn/Falls es gut läuft, kann ich dann ja immernoch über ein Rechnerupgrade nachdenken. Ich werde ja dann sehen wie weit ich mit diesem System erstmal komme :phat:

Falls es zufällig jemand hier weiß: Gibt es zwischen Multiface V1/V2 eigentlich große Unterschiede oder ist das - mit ein bischen Pragmatismus - eigentlich egal?
 


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