Extrem beschissenen Raum brauchbar machen?

Ist ja logisch, das die Songs im Club anders klingen als zuhause :lol:

Du kannst ja zumindest einen A/B Vergleich machen, und dich zuhause drauf einarbeiten, wie es im Club zu klingen hat. Das ist dann halt so, als würde man nur mit einem Analyzer mischen, und nicht mit Boxen/Kopfhörer.
 
Snitch schrieb:
jetz also grundsatzdiskussion ja? also gut, macht mal.

Ausschlaggebend für mein hilfegesuch war schlicht und einfach dass ich, seit ich in den kleinen raum gezogen bin, bei live-auftritten teilweise meine eigenen tracks (bzw. jene die in dem neuen studioraum entstanden sind) nicht wiedererkannt habe... zugespitzt ausgedrückt. Ich hab das natürlich schon vorher bemerkt beim gegenhören im Wohnzimmer auf HiFi boxen... dachte mir dann aber "naja wird schon drücken im Club" Es hat auch gedrückt aber nicht da wo ich es haben wollte und klang teilweise einfach völlig anders als erwartet. Hinzu kommt dass die etwas größeren Technoclubs in Deutschland wieder mehr Kohle in ordentliche pa´s investieren und auf einer kristallklaren FunctionOne hört man einfach wenn etwas nicht stimmt. Das ist selbst für einen Hobbymusiker wie mich schlicht inakzeptabel.

Ein weiterer Faktor: bei ernsthaft veranstalteter Technomusik habe ich sehr wohl den Anspruch, auch an mich selbst, dass die Mucke tiptop gemischt und produziert ist. Je dreckiger, düsterer, industrieller etc desto aufgeräumter muss der Sound sein damit es im Club funktioniert. Vor allem untenrum. Und als live-act hab ich ohnehin noch die herausforderung mit meinem Sound mindestens gleichwertig wie die Platten der DJ´s die vor oder nach mir spielen zu klingen.
kann ich nachvollziehen, wenn man live im tanzclub spielt ist der mix extrem wichtig, da hier nichts mit einem profi-mastering korrigiert und drückend gemacht wird.

aber eine frage zu deiner beurteilung des clubsounds, hast du das bei vollem club bemerkt, als das monitoring ausgeschaltet war? auch dann wird es sich anders als im publikum anhören.
 
Snitch schrieb:
Ein weiterer Faktor: bei ernsthaft veranstalteter Technomusik habe ich sehr wohl den Anspruch, auch an mich selbst, dass die Mucke tiptop gemischt und produziert ist. Je dreckiger, düsterer, industrieller etc desto aufgeräumter muss der Sound sein damit es im Club funktioniert. Vor allem untenrum. Und als live-act hab ich ohnehin noch die herausforderung mit meinem Sound mindestens gleichwertig wie die Platten der DJ´s die vor oder nach mir spielen zu klingen.

Dann, wirst du es recht schwer haben mit diesem Raum, Deinem Anspruch gerecht zu werden :roll:
 
Snitch schrieb:
ja, ich mach immer Soundcheck im leeren Club ohne Monitoring und laufe die Tanzfläche ab.

:supi:

Du bist ja löblich!

Ich nehme immer einen Kopfhörer mit, für die Summe, um zu wissen, das es nach dem "Mastermischpult" genaus klingt.

Hab schon gehabt, das der Soundmeister direkt etwas verdreht hat, weil er seine Anlage schüzen wollte :selfhammer:
 
Snitch schrieb:
ja, ich mach immer Soundcheck im leeren Club ohne Monitoring und laufe die Tanzfläche ab.
und das ist meiner meinung in den meisten clubs eher nichtssagend, denn da wirst du viele fehler vom raum hören, die bei vollen club weg sind.


geh mal währenddem liveset ins publikum, nur dann weisst du wirklich bescheid. ;-)
 
hertzdonut schrieb:
Snitch schrieb:
ja, ich mach immer Soundcheck im leeren Club ohne Monitoring und laufe die Tanzfläche ab.
und das ist meiner meinung in den meisten clubs eher nichtssagend, denn da wirst du viele fehler vom raum hören, die bei vollen club weg sind.


geh mal währenddem liveset ins publikum, nur dann weisst du wirklich bescheid. ;-)


Ja, die "Absorber" Menschen, sind nicht zu verachten. :school:
 
Ich war heute in einem Museum, und hab mir eine Fotografie-Ausstellung angesehn. Dabei stand ich mal in einem Raum, und hab dort mal in die Hände geklatscht. Die Leute haben mich zwar etwas fragend angesehn, aber für mich war das akustische Ergebnis erstaunlich zwischen großer leerer unbehandelter Halle und hier im Studio. Das ist ein Unterschied zwischen Einzeller und Mensch :D
 
Ich würde einfach immer einen Referenztrack im Studio haben und die Bässe vergleichen und sonst halt die Anwander Methode mit EQ- Absenken. Aber ich mach ja keine Musik, die oft im Club gespielt wird, war aber immer erstaunt wie gut sich meine eher unproffessionellen Mischungen auf einer bisschen größeren Loungeanlage in schwieriger Raumakustik angehört haben... Vielleicht auch einfach den Lautstürke Pegel anschauen. Meine Bässe sind immer auf ungefähr 3/4 des Levels. :invader2:
 
nordcore schrieb:
Abgehängte Decke! 2.3m kann man ja frei überspannen:

Die Decke abzuhängen ist eine gute Idee. Hohe Räume finde ich toll aber das ist wie ein Aufzugschacht.
Auf die Idee, 2.30m frei zu überspannen ist allerdings Pfusch. Ich würde mich erst einmal nach Akustikplatten umsehen. Da gibt es sehr gute mit kleinen Löchern oder auch welche mit verschieden großen Löchern. Letztere sehen nicht so langweilig aus und man kann weil diese Löcher nicht gleichmässig angeordnet sind auch gut z.B. LEDs oder Halogenlämpchen als Beleuchtung einsetzen. Die Edelvariante wäre es wenn man einen Metallrahmen baut und in den kleiner zugeschnittene Platten einlegt. Das hat den Vorteil das man den Raum über der Decke noch nutzen kann, z.B. für Kabel, Trafo für Beleuchtung, Einbaulautsprecher oder was auch immer. Dazu muss man dann nur die Platten anheben wenn man mal da ran muss. Soll die Decke fest installiert werden, gehört mindestens 1 Latte dazwischen, besser sogar 2. Sie werden mit entprechenden "Abhängern" auf die richtige Höhe eingestellt. In die Decke kommen nur einige, wenige Schraubösen oder Schraubhaken, ebenso an die Latten. Das ist kein großer Mehraufwand aber die Decke hängt nicht nach und nach immer mehr durch und knistert und knarrt bei Temperatur- oder Feuchtigkeitswechsel. Die Dinger gibts auch als Gipsplatte und lässt sich leicht schneiden, spachteln wenn es sein muss und beliebig färben.
02.jpg
 
mixmaster m schrieb:
Ich würde einfach immer einen Referenztrack im Studio haben und die Bässe vergleichen und sonst halt die Anwander Methode mit EQ- Absenken

Wenn man kein optimiertes Studio hat, dann bleibt einem nur diese Auswahl als Alternative übrig-klar.

Ansonsten braucht man nur sein Gehör und das was zwischen den Ohren ist :)
 
Leider kann man ein Problem in der time domain nicht mit einer Massnahme in der frequency domain lösen d.h. ein Eq bringt nur sehr wenig. Wenn man Probleme in den Bässen hat, muss man deren Nachhallzeit durch dicke Bassabsorber runter bringen. Ein Eq schafft da nur ein paar db im Frequenzgang, auf die Nachhallzeit hat das aber keinen Einfluss. Das Problem bei kleinen Räumen ist auch nicht deren Grösse, sondern dass man die nicht mit genügend dicken Absorbern ausstatten kann, weil dafür kein Platz ist.
 
Wenn man einen Eq einsetzt, reduziert sich automatisch auch die Nachhallzeit, allerdings nur im selben Verhältnis. Deshalb empfiehlt es sich, das man auf Raumakustikmodule einsetzen sollte. Bassabsorber sollen auch in allen Ecken behandelt werden, und das sind ja bekanntlich mehr als 4. Denn es gelten auch die Ecken von Boden-Wand und Decke-Wand, und nicht nur Wand-Wand.
Allerdings erzielt man erstaunliche Ergebnisse wenn man seine gesamte Decke behandelt. Bei seiner Raumhöhe wäre da schon einiges machbar.
 
EQs kann man schon einsetzten, um den Frequenzgang zu begradigen, das macht man aber nach der Akustikbehandlung. Ich möchte einfach darauf hinweisen, dass es in einem unbehandelten Raum locker zu Frequenzgang "Löchern und Bergen" von +/- 15 db und mehr kommt. Das mit einem EQ "rein oder rauszudrehen" ist nicht zu empfehlen.

Die Decke abhängen bringt sicher einiges. Nur sind Bassfallen vor allem auf der Seite, wo die Lautsprecher stehen, meist am effektivsten d.h. in den beiden Ecken an der Frontseite. Dort ist auch das Schalldruck Maximum am höchsten. Zudem sind da ja noch zwei Türen in den Ecken, das macht die Sache auch nicht einfacher.

Wenn man keine andere Wahl hat, dann ist Decke abhängen das einzig sinnvolle in dem Raum. Aber es wird schwierig.
 
@Snitch -- da auch bei mir bald ein Umzug ansteht in einen nicht ganz so kleinen, aber etwas "komplizierten" Raum (Doku folgt), frage ich einfach mal: wie ist es dir denn im Langzeittest ergangen? Welche Maßnahmen hast du letztendlich getroffen? Hat sich das einigermaßen bewährt, oder hast du zwischenzeitlich wieder die Flucht ergriffen?
 
Ich hatte Langezeit selbst einen kleinen Raum mit nicht mal 8qm.

Es geht schon.

Eckabsorber bis unter die Decke mit Kantenlängen von min 50cm,
Absorber gegen seitliche Reflektion, sowie vorn und hinten, dazu noch an der Decke.
kleine Abhöre (nicht mehr als 5")
lassen sich ja testweise mit 7" oder 8" Sub erweitern.

Das ganze mit einem Raumkorrektursystem a la Sonarworks Reference abrunden.

Musik gut zu mischen geht, wenn man ein Gefühl für den Bass entwickelt in Kombination mit Kopfhörern und den Subwoofer.

Der Sub ist dann nur mal zum groben Check, nix zum mischen.
 


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