Modulare Gustostückerl.

G

Giftnudel

..
Im Modularen ist man doch eher bemüht, sich immer wieder selbst neu zu erfinden. Man strebt nach neuen Klängen, Techniken, musikalischen Zusammenhängen und trotzdem ist es oft arbeitsintensiv etwas Neues zu erschaffen und sich selbst wieder mal zu übertrumpfen... Als Essenz bleiben dann doch oft gewisse Schaltungen übrig, die sich bewähren; Sounds die man gerne verschaltet und dessen Qualitäten man einfach gerne hat und vielleicht auch so gut sind um sie mitzuteilen.

Hier in dem Thema soll es um genau derartige Verschaltungen gehen....
...das können ganz banale Tricks aber ebenso ausgefuchste Genialitäten sein.

Genug des abstrakten... hier mal die ein paar Techniken, die mir ans Herz gewachsen sind:

-Delayed Filter Feedback: Das Ausgangssignal des Synths durch ein Delay wieder ins Filter zurückschicken

-Gittax Sync: Den um 2-4 Oktaven höher gestimmten Slave Oszillator mit dem Sägezahn des Master Osz. modulieren und mit dem Noten CV versorgen

-Hallosz: Den bzw. die Oszillatoren vor dem Filter durch einen Hall schicken und vor diesen Hall eine gelinde Amplitudenmodulation mit 2-8Hz durchführen. Dann noch das AM-LFO ganz seicht auf den VCO modulieren erfreut ungemein.

-Teufelsynx: Vom Oszillator die Suboktave nutzen um damit ein rasches LFO zu synchronisieren und dieses LFO auf das Filter bei Resonanz modulieren.

-Metaoszillator: Mit einem LFO (Pulswelle; f>5Hz) eine schnelle Hüllkurve triggern und diese z.B. auf den VCO modulieren

-Bürste: Noise auf die die Pulsweitenmodulation eines Oszillators legen und mal herumbürsten.

-Insektenschwebungen: Eine schwebende Amplitudenmodulation erzeugen und dann die Schwebungswellen durch milde Frequenzänderung eines Oszillators verändern

-LoFi Bersterei: Einen Oszillator im Audiobereich ins S&H schicken und dieses mit einem zweiten Osz im Audiobereich triggern

-Ennui Inharmonizität: Sägezahn bzw. Pulswelle durch ein resonantes Filter und den Filterausgang(LPF) mit der Suboktav des Osz durch den Ringmodulator schicken
 
Giftnudel schrieb:
I
-Delayed Filter Feedback: Das Ausgangssignal des Synths durch ein Delay wieder ins Filter zurückschicken
Sich mit dem Finger ins Auge pieksen um damit im Ohr zu pulen? Das ist doch nur die komplizierte Beschreibung eines Filter in der Feedbackschleife des Delays (was ja die meisten Outboarddelays eh eingebunden haben). Dass das gleiche Filter fürs VCO benutzt wird, fällt nicht weiter auf.


-Gittax Sync: Den um 2-4 Oktaven höher gestimmten Slave Oszillator mit dem Sägezahn des Master Osz. modulieren und mit dem Noten CV versorgen
Noch besser: lineare FM (oder Filter FM oder AM), Modulationsquelle ist ein Oszillator auf dem Grunton, der aber nicht in den Audiopfad kommt. Als Audiosignal wird ein VCO verwendet, diesen 1 Oktave plus Quint drüber stimmen, dann die Modulation vom Masteroszillator mit dem ModWheel dazugeben und wegnehmen. Und dann mach den Jimi Hendrix....

Es ist allgemein total reizvoll, wenn die eigentliche Grundfrequenz nur in der Modulation auftaucht, und das als Audio verarbeitete Signal was anderes ist.



-Hallosz: Den bzw. die Oszillatoren vor dem Filter durch einen Hall schicken und vor diesen Hall eine gelinde Amplitudenmodulation mit 2-8Hz durchführen. Dann noch das AM-LFO ganz seicht auf den VCO modulieren erfreut ungemein.
Überhaupt: Hall in den Signalweg einbinden. Ich persönlich steh mehr auf Hall hinter dem VCF (weil man dann die Hüllkurvenmodulation des VCFs verhallt) und das ganze in ein VCA mit Envelope ohne Release (aber gerne mit längerem Attack)


Noch ein Trick, den ich liebe:
Auto-FM (nicht Auto im Sinne von automatisch, sondern von "selbst"). PulswellenVCO in Filter, Sägezahn oder Sinus vom gleichen VCO als Quelle für Filtermodulation nehmen. Cutoff ziemlich weit unten, Resonanz ca 50%-75%, kleine Envelopemodulation. Statt die Cutofffrequenz aufzudrehen, zieht man den Modulationsamount durch das VCO auf. Macht die dünnsten Filter fett.
 
Der Vollständigheit halber noch ein paar Einserschmähs:

Synthese vor 200 Jahren: Rauschen auf VCO zumodulieren, wenn es Richtung alten Leierkasten gehen soll, mit S+H bei jeden Neuanschlag der Note ganz mild das VCO zufällig verstimmen

Dubpulswelle: Subpulswelle in den Audioeingang des LFP und mit oberer modulierter Pulswelle das Filter modulieren. Die Grundfrequenz vom Filter niedrig einstellen und mit dem Notenwert tracken. Mit der Resonanz das Fett reinkurbeln. Ist auch nur eine Aufzerrtechnik....

Was kann man noch mit dem Ringmodulator so aufführen außer Glocken und unharmonisches Pfeifen? Sollte da nicht in Kombination mit AM und LIN FM auch noch irgendetwas spezielles funktionieren?
 
Mit dem Ringmodulator geht einiges. Probier mal folgendes: den ausgang des VCOs doppeln und originalsignal mit einer bitgecrushten version ringmodulieren. hab es bisher nur mit dem doepfer A189-1 und dem cwejman vco2rm ( osc und ringmod ausprobiert, aber es funktioniert sicher auch mit anderen modulen. wenn man bitreduction samplingate und eingangsamplitude beim bitcrusher moduliert, bekommt man je nach algorithmus und ursprungswellenform extrem unterschiedliche, teils sehr abgedrehte effekte, die manchmal nach pwm, manchmal nach wavetable klingen. bei einigen frequenzen entstehen seitenbänder, die so laut sind, dass der eine osc wie ein akkord klingt. der doepfer bc hat auch ein paar rudimentäre delay algorithmen, mit denen mal auf die oben beschriebene weise auch schöne lofi chorus sounds hinbekommt, die trotzdem irgendwie warm klingen... undendliche soundmöglichkeinen und das ganze trackt so gut wie eben der verwendete vco.

generell macht sich ein ringmodulator in einem feedbackweg häufig gut.
 
Also die LIN FM ist mir schnell ans Herz gewachsen. Bei Bässen sehr reizvoll um Farbe zu erzeugen. Habe ich bisher immer total unterschätzt.

Hier noch ein Gustostückerl, dass ich gestern zum ersten Mal entdeckt hab:

-Herumnadeln: Weißes Rauschen in ein VCA, ganz kurze Decay-Hüllkurve drauf und diese Audiosignal durch ein Tape Delay. Das Delayausgangssignal(kurzes Delay, viel Feedback) kommt einerseits im Audioeingang vom VCF(LF oder BP) und andererseits in eine Envelope Follow Funktion. Vom Envelope Follow wird die Amplitudenhüllspannung weiter verdrahtet um das Filter öffnen. Statt Rauschen kann man natürlich andere Klangkörper, z.B. Ringmodulatorgeschabe, nutzen.

-Böse A-108 Resonanz: Eine Schaltung für diejenigen, die ein Doepfer A-108 im Modular haben: Den Bandpassausgang auf den Resonanzeingang legen. Das macht dieses Filter böse und brachial, dass es ein Genuss ist. Diese Schaltung tendiert zum frequenz- und amplitudenabhängigen Resonanzabriss.

Die Bitcrusher/Ringmodulator Schaltungen klingen auch spannend, doch steht mir ein derartiges Modul nicht zur Verfügung um diese Schaltungen zu probieren. Sind diese Klänge eher bröselig undefiniert oder gestochen scharf?
 
Giftnudel schrieb:
Was kann man noch mit dem Ringmodulator so aufführen außer Glocken und unharmonisches Pfeifen?
Konrad Seiferts Tipp hat es ja schon angedeutet: Ringmodulator kann erstaunliche Dinge, wenn die beiden Eingangssignale phasenstarr sind (das ist eben der Fall, wenn man zwei unterschiedliche bearbeitungsstufen von eigentlich ein und dem selben Signal nimmt).
Der SH7 zB hat eine Softsynchronisation zwischen den beiden VCOs, die für sich relativ mau klingt. Aber wenn die beiden VCOs ge-softsync't sind, dann machen sie im Ringmodulator großartige Sounds, die eher an stehende PPG Waves als an Analoges erinnern. Mit Hardsync ist das ähnlich, nur hört man die Hardsync mehr raus.
 
Schonmal Danke für die feinen Ideen!

Betr. Ringmodulator: Nix Besonderes aber doch ganz nett: Drums + Melodie (VCO) einstöpseln. Wenn man das 2mal (also Stereo) mit 2 unterschiedlichen Melodien macht und die Drums nochmal mono in die Mitte packt, klingt es (zumindest für mich) sehr geil ;-)
 
Ein wenig abseits vom Thema, aber irgendwie verstehe ich da ein paar Details bezüglich Soft- und Hardsync noch nicht.

Die Oszillatoren vom Tinysizer z.B. haben jetzt nur einen Sync Eingangstyp. Wenn der Tune vom Slave höher als vom Master Osz ist, werden je nach Verstimmung die Wellenberge nach dem ersten Wellendurchgang abgeschnitten (mittels Oszilloskop überprüft). Ist die Slavefrequenz < Masterfrequenz oszillieren beide identisch oder habe ich da irgendwas am Skope übersehen?

Wie ist die Synchronisationsschwingung bei typischen VCOs beschaffen? Ist das eine Rechteckwelle mit bipolaren Hub(+5V bis -5V oder) oder halben Hub (0V bis +5V) oder gar eine Nadelpulswelle? Was sollte passieren wenn ich mittels Pulswelle synchronisiere? Gibt's pegelabhängiges Verhalten bei Synchronisationsabläufen?
 
Hab' mich letztens ein wenig mit Oszillator Sync Schaltungen beschäftigt. Die Synchronisation mit einer nadeligen und modulierten Pulswelle hat im Grundprinzip funktioniert und kontrolliert schwebende Effekte erzeugt, wenngleich bei gewissen Tune- und Pulsbreitenverhältnissen der Slave sehr ausgedünnt ist.
Als nächstes werde ich mal testen, inwieweit man freilaufende Schwebungen durch gezieltes kurzes "Anstupsen" (kurze Decaygatemodulationen) mit Syncwellen übers VCA in ihrer Phasenlage fixieren kann. Meine Hummelschaltung könnte damit endlich zur Publikumsreife gelangen.... :)


Das Gustostückerl "Herumnadeln" kann man elegant weiteredeln, wenn man zusätzlich zur Env.Follow Filter Modulation weitere Klangkörper (z.B. Suboktav, Hochtöne) über ein VCA vor dem Filter zu den Oszillator(en) zumischt (mit der Env.Follow Hüllung das VCA steuern). Dann noch an der Delayzeit herumschrauben (0,1sek + ; wenig Feedback). Das ganze kann in eine klassische OFA Schaltung eingebettet werden.
 
Ich experimentiere gerne mit dem Ditortion von Doepfer - nicht im Audiosignalstrang, sondern im Bereich LFO, Hüllkurven und anderem Regelzeugs in Komination mit S&H in der Steuerung des Moduls. Da sind einige recht abgefahrene Dinge möglich. Doppel-Attacks, unvorhersehbare Filter-Sweeps..
 
Giftnudel schrieb:
Wenn der Tune vom Slave höher als vom Master Osz ist, werden je nach Verstimmung die Wellenberge nach dem ersten Wellendurchgang abgeschnitten (mittels Oszilloskop überprüft). Ist die Slavefrequenz < Masterfrequenz oszillieren beide identisch oder habe ich da irgendwas am Skope übersehen?

so jetzt mal volle packung halbwissen - ich glaube, dass die dreieckbasierten vco´s nur softsyncen wenn der slave>master oscilliert und darunter einfach nicht resetten ... ansonsten werden die wellenformen im softsync einfach beim start der masterpulse resettet. bei hardsync folgt der oscie glaube ich jeder halbwelle

hoffe ist nicht alles blödsinn :oops:
#

super thread _ vielleicht fällt mir auch noch n schicker patch ein :mrgreen:
 
Nun wird es Zeit das mit der Synchronisation am Oszilloskop anzuschauen. Werde mich bemühen diese Woche mir das noch zur Gemüte zu führen und hier die Beobachtungen zu schildern.

Bez. Sync Techniken ist mir noch ein weiterer Fall aufgefallen.
Masterfrequenz >>> Slavefrequenz; beide Oszillatoren getrackt: Die "Melodie" ist untertonarm und leise im Slave abgebildet. Das ist halt erst bei Verstimmungen von 4-5Okt. eingetreten. War aber klanglich nicht erquickend und ganz dünn.

Die Doepfer Distortion ist echt leistungswillig. Kann mich noch erinnern, wie ich das erste mal die Distortion benutzt habe und mit einem DE, einer CP-251 und einem A-121 verbunden habe, und den besten modularen Donner rausgeholt habe. Selbstverständlich wurde die Schaltung weder dokumentiert noch aufgenommen... :selfhammer: :selfhammer: :selfhammer: Bisher habe ich auch keinen vergleichbaren modularen Donner fabriziert. Meistens war es dann doch nur Furzerei.

Da bin ich übrigens ein bisserl traurig, dass ich bisher noch keinen amtlichen Donnerpatch mit OFAEL reproduzierbar gemacht habe, obwohl ich einen Modulardonner dringenst für ein Projekt benötige. Hat jemand Ideen wie man es mal so richtig gewittern lassen kann? Das wäre auch eine gute Idee für einen Klangforschungsbewerb: "Wer lässt es am besten modular Donnern."

Der Vollständigkeit halber noch eine typische Schaltung auch wenn sie kein typisches Gustostückerl ist:

Sinus-Distortion-Synthese: Sinus durch die Distortion jagen und an den Clippingschwellen modulieren/sequenzieren und nochmal ab durchs LPF damit es nicht zu bissig wird. Vor der Distortion noch ein VCA ist durchaus sinnvoll.


Es wird Zeit diesen trockenen Thread um Klangbeispiele zu erweitern. :D
 
Als Soon-to-be-Modular-Anfänger kann ich allen Beteiligten nur herzlichst und in aller Form danken.
Das könnte eventuell sogar meine Modul-Erstauswahl beeinflussen.

Und die Bitte um Klangbeispiele möchte ich schüchtern unterstützen...

Schöne Grüße,
Bert
 
jatzt nicht so der überpatch aber trotzdem schön

mit der rechteck von nem vco einen analogen sequencer auf 16 steps im audiobereich triggern - sich imt der cv-reihe die wellenform in treppchen formen und mit slew rise/fall die ansteigenden bzw abfallenden flanken unterschiedlich abrunden .....


geht von sinus bis .... naja kann sich jeder denken _ der seqencer folgt dann der tonhöhe vom masteroscie ....


ähnliches geht auch mit der gatereihe - muss man aber noch mit dc ins negative verschieben
 
-Herumnadeln: Weißes Rauschen in ein VCA, ganz kurze Decay-Hüllkurve drauf und diese Audiosignal durch ein Tape Delay. Das Delayausgangssignal(kurzes Delay, viel Feedback) kommt einerseits im Audioeingang vom VCF(LF oder BP) und andererseits in eine Envelope Follow Funktion. Vom Envelope Follow wird die Amplitudenhüllspannung weiter verdrahtet um das Filter öffnen. Statt Rauschen kann man natürlich andere Klangkörper, z.B. Ringmodulatorgeschabe, nutzen.

Hier ein stark abgewandeltes Klangbeispiel bei dem das Delay/EnvFollow/Filter Schwappen mittels längerer Delayzeiten zur Geltung kommt. Die Behelfsebene (Weißes Decay Rauschen Signal -> Delay -> Envelope Follow) ist nicht im Audiopfad sondern nur die Followspannung am Cutoff des Leadsounds. Es wurde ein unabhängiges Gate für die Behelfsebene genutzt.

src: http://soundcloud.com/giftnudel/hurst-vers-e
[Hurst ist ein Kunstwort aus Hunger und Durst]


Aufgrund der Vorschläge von florian_anwander ist dieser Gittaroid entstanden:

src: http://soundcloud.com/giftnudel/ringmodsubgittaxea
Wie das Rezept genau lautet .... keine Ahnung mehr ... der Notizzettel ist nicht mehr auffindbar.... :selfhammer:
(Vermutung: Sync Osz Master LIN FM mit Ringmod des Slave und Subpulswelle des Masters im Ringmodulator gemischt mit dem Masterkippschwinger ab durchs flache LPF)


Übrigens habe ich die Zusage mit ein paar Klangbeispielen nicht vergessen, doch bei der letzten Aufnahmesitzung für die Klangbeispiele ist aufgrund von Einstreuungen und ungewöhnlich starker Systematmung nichts solides rausgekommen. Die letzten Wochen dann war ich auf diesem Gebiet nachlässig und hab mich durch Mehroperator FM Gebilde gewühlt und mal musikalischen Ausdruck anstatt der Patchkontrolle geübt. Diesen Thread werde ich natürlich weiterpflegen und freue mich über konstuktive Einmischung der Kollegen.

Hier noch ein rätselhafter Jellybean mittels einer Delay-, Hall- und Filteraufzerrtechnik, der am Ende einer langen Modularsitzung in kompletter überreizter Selbstauflösung entstanden ist.
src: http://soundcloud.com/giftnudel/finstererschrecken

Edit: R,G
 
:D In der blanken Theorie hat sich das jetzt alles viel besser, bzw. vielversprechender angehört,
als schlußendlich die praktische Umsetzung dann zu Ohren fördert. :sad:
 
Das sind noch unveredelte Übungen (keine Kompression, kein Exciting, wenig EQ und wenig Automatisation, dafür aber bühnentauglich).

Manchmal bereue ich den arbeitsintensiven modularen Pfad eh schon. Da wäre mir so ein kleiner Laptop, der ein ganzes Orchester und mehrere riesige virtuelle presettaugliche virtuellen Modularsynths als auch noch die Effekt/Veredelung/EQ und Mischung auf einmal rechnet, schon lieber.
 
Nach langer Suche ist mir endlich mal amtliches Donnern gelungen.

Einfacher Donner:

- Pulswellenoszillator auf niedrigen Grundton einstellen (40-120Hz)
- Sample + Hold mit weißen Rauschen füttern und dieses mit 100-200Hz triggern (z.B. mit einem VCLFO)
- das S+H Signal wird mit großem Hub auf die Pulsweite moduliert sodass diese Schwingung zusammenbrechen kann
- dieser Klangkörper wird dann durch ein LPF od. BPF weiterverwurstelt
- nach dem Filter lohnt es sich dieses Signal noch mal durch Distortion/Sättigungsstufe/Waveshaper brachial zu machen
- als letzter Schritt wie gewohnt VCA-Hüllung je nach Abstand zum Blitz durchführen

Sinnvolle Modifikationsansätze:

- Eckfrequenz des Filters ebenso mit dem S+H Signal gelinde modulieren

- kombinierte Hüllung mit 2 Envelopes mit folgendem Schema:
kurzes und langatmiges ENV summieren für das VCA, aber mit dem kurzen ENV auch noch das Filter kurz aufreißen (Erzeugung des obertonreichen Anteils zu Beginn des Donnern); langatmiges VCA macht sich auch gut mit etwas Attackzeit

- wenn der Pulsweitenmodulation nicht zum Ausreißen befähigbar ist und das Donnern tonal bleibt, könnte man noch einen kleinen Kunstgriff durchführen:
Pulswellenoszillator mit einem Oszillator der einige Oktaven über dem Donnerosz schwingt synchronisieren

Delay und Hall sind obligatorisch um da noch die Naturgewalt rauszukitzeln.
 
Grad beim stöbern im Muff gefunden:Fake Delay

Hab ich selber noch nicht probiert,werd ich erst morgen oder so zu kommen.Klingt aber interessant.

"for this you need an envelope (ASR is preferable), a square-wave lfo, and 2 vcas.

patch lfo sq out into vca1 signal-in. patch env out into vca1 control-in. patch vca1-out into vca2 control-in.

now patch your audio signal into vca2 signal-in. and patch the gate output from the keyboard (or external-follower/comparator, sequencer or whatever you are using to make notes/beats for the audio signal).

that should give you the basic idea: play a note; the note sounds; a short time later (determined by the lfo rate) repeats of the note begin to sound; upon releasing the key (or at the end of each sequencer gate pulse) the repeats continue but decay in volume (duration determined by the envelope's release time).

this patch can be further enhanced using an lfo with reset/sync and vc-rate.

also, a voltage-controlled switch, such as doepfer a-150, can be patched to switch between a constant offset voltage when the gate signal is high/on, and the lfo squarewave output when gate signal is low. this will make it so the repeats don't begin until the key is released.
"
 
Waveshaper-Reformer:

Grundlage ist die Waveshaping Clipping Schwelle mal mit einem Oszillator zu steuern und eben diesen Oszillator (invertiert) gefiltert(Bandpass) und ein wenig angezerrt durch den Waveshaper jagen. Habe das mal am Tinysizer durchgeführt und bin vom klanglichen Ergebnis angetan. Es ist irgendwie wie im Fett herummodifizieren. Weiters ist je nach Offseteinstellung des Waveshapers der Modulator lauter oder leiser im Ausgangssignal, selbst wenn der Audioeingang nicht anliegt - Stört aber nur bedingt, da eh eine VCA-ENV Kombo hinterher geschalten sein sollte.

Vom Erlebnisstandpunkt bekommt bei dieser Methode Filterung noch ein Eckerl Tiefgründigkeit dazu.

Der nächste Schritt wird mal sein andere Wellenformen als die Säge oder den Puls einzusetzen und dann die Schaltungsweise für andere Modularsynths zur Rezeptreife verallgemeinern.

Wenn man sich eine derartige Schaltung antut, gibts noch ein paar faszinierende Eingriffsmethoden:
-Vertauschen von Modulator/Audioeingang am Shaper und Hochdrehen der Filterresonanz bei Fulltracking - Damit kann man schmutzig und vorzeitlich klingen dass man glaubt gleich geht alles kaputt
-Filterung des Modulators
-Einen oberen Synchronoszillator als Modulator nutzen
-Audioeingangssignal verzerren, sättigen, anschmutzen
 
Giftnudel schrieb:
Waveshaper-Reformer:

hi _ lese gerne deine beschreibungen - und habe auch n paar nachgepatcht ... -> könntest du solche patches etwas konkreter beschreiben

so inder art: vcoSINout -> washapeAMOUNTin 50% _ oder was weiß ich :dunno: würde soetwas wie oben gerne direkt nachpatchen ;-)

vielleicht n photo und welche module du verwendet hast ist da natürlcih auch interessant. wenn die eingänge sehr spezielle sind vielleicht noch n kleiner hinweiß, was damit gemeint ist ....


grüße und danke jaash
 
Hier der erste Rezeptversuch.
Waveshaper-Reformer:

Zutaten:
1x VCO
1x Inverter (optional)
1x VCF (Bandpass eignet sich da schon gut)
1x VC-Waveshaper (Typ: Tinysizer)
1x Saturator/Anzerrmodul (optional)
1x Note.CV + Gate
VCAs+ENV+VELO.CV um das noch spiel- und sequenzierbar zu machen

Klangkörper:

VCO1.SAW.INV.OUT -> VCF.AUDIO.IN (invertierte Säge)
VCF.BPF.AUDIO.OUT -> SATURATOR/DRIVE ->WAVESHAPER.AUDIO.IN (BPF=Bandpassfilter)
NOTE.CV->VCF.CV.IN (Fulltracking)

VCO1.SAW.OUT -> WAVESHAPER.CV.IN (bisher keine Abschwächung probiert sonder einfach nur am Offset nach Wohlklang eingestellt.)

(Und genau hier happerts mit der modularen Erfahrung. Einstweilen habe ich das eben nur am eindimensionalen Schlumpfshaper gemacht und noch nicht auf das A-136 mit oberere und unterer Clippingschwelle übertragen. )

WAVESHAPER.AUDIO.OUT->VCA-ENV-Kombo

Die Grundüberlegung ist einen Waveshaper/Folder/Distortion mit phasenstarrer Modulation bezogen auf den Klang zu betreiben und damit neue Wellenformen zu erzeugen.
 
Vom Photo machen und hier reinstellen halte ich wenig. Das wird dann eher unübersichtliches "Malen nach Zahlen" anstatt elegantes "Kapieren und Modifizieren".
 
Giftnudel schrieb:
Die Grundüberlegung ist einen Waveshaper/Folder/Distortion mit phasenstarrer Modulation bezogen auf den Klang zu betreiben und damit neue Wellenformen zu erzeugen.

erinnert mich an deisen sehr einfachen aber wirklich gut kontrollierbaren und wohlklingenden patch



und

 


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