Trends aus der Musik in Synths wiederfinden..

Im Album 2013 - Musikthread wurde auch davon gesprochen, dass Noise grade gut "im Kommen" sei..
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Der Noisetrend könnte stimmen, oder sagen wir der Verzerrtrend ;-) An jedem Synth findet man irgendeinen Bruto-Button.

Da hier bisher recht oft zuerst das Instrument als Trigger für Musik erwähnt wird - könnte es nicht auch sein, dass Hersteller bestimmte Musiktrends auch ihrerseits aufgreifen und umsetzen? Der Brate-Button wäre so ein Beispiel, DSI, Arturia und der MS20 / mini schon immer und eine Menge anderer auch, auch der SUb Phatty hat nun einen Aufbretzel-böse-Sattmach-Knopf. Ist das was was von denen kommt oder einfach Ergebnis der Trends, schließlich hörte man vorher eine Menge Musik, wo der Synth nicht mehr "pur" kommt.

Individuell machen - das ist natürlich eingebaut schwerer.
Man denke nur an den Noisia-Bass Trick mittels zerfetztem Speaker etc..

Gibt es noch was in der Art? Supersaw schien umgekehrt Happy Hardcore getriggert zu haben *G*
Vielleicht wollte man nur breiter werden, um den Analogen irgendwas entgegenzuhalten..

Welche Sachen in Synths sind Antworten welche sind Vorgaben oder "Fragen" an die Musiker, was draus zu machen?
 
Animoog hat nen Bitcrusher. Ohne Dubstep hätten die den sicher nicht eingebaut.
 
Jeder anständige Pop Song hat heutzutage nen SID Arp drin...nur so nebenbei, aber mir ist das auch aufgefallen. Momentan scheinen die Hardware Synths sich dem Musiktrend anzupassen. Frag mich, ob das was Neues ist, oder ob das früher schon stattgefunden hat? Vielleicht können aktuelle Hardwareteile bezüglich bratzigkeit dann besser mit den Softsynths mithalten?
 
Gab es die nicht vorher schon in einigen Synths? Ich mein schon..

SID: Könnte man nicht einfach div. Synths dafür nutzen? ZB LFO Rechteck auf Pitch .. und sowas.
Wurde das nicht ggf. sogar so gemacht?

Aber Elektron hats getan. Also so offensichtlich. Kommt das also bald?
 
Bitcrusher ist faktisch das Echtzeit-runterbrechen von 24Bit auf weniger bzw heruntersetzen der Sample-Rate auf weniger als 44.1kHz, meist beides einstellbar.

Gibt es noch mehr Trends die aus der Musik in die Synths kommen oder kamen?
 
Moogulator schrieb:
Bitcrusher ist faktisch das Echtzeit-runterbrechen von 24Bit auf weniger bzw heruntersetzen der Sample-Rate auf weniger als 44.1kHz, meist beides einstellbar.

Gibt es noch mehr Trends die aus der Musik in die Synths kommen oder kamen?

Genre Presets...z.B. im neuen Kaossilator Plus Pro Dingsbums hats jetzt auch "Dubstep"...und Chip Step...oder so ähnlich. Sowas gabs aber früher auch schon (so ab MC303?...)
 
am crassesten findet man doch die leicht verspäteten trends i d grooveboxen wieder....
 
Stepmodulator/Step LFO Wellenform etc. fuer das gated Zeuchs wie z.B. Trancegate. ;-)

 
Naja, immerhin wären so Klassiker vom ersten Human League Album möglich. Sollte Standard sein. Aber DSI und Korg haben sich leider wieder verabschiedet. Aber anderes Thema.

Gibt es noch mehr Sachen, die klar von Musik beeinflusst sind und nicht umgekehrt? Also außer Presets natürlich - klar das die passen, aber bei Sounds gab es ja auch Presets, die durchaus viele eingesetzt haben - D50, DX7 und so aber auch bei ganz aktuellen Synths kommt das vor.

Buchla ist wohl auch sozusagen beeinflusst durch Musiker, Herrn Subotnik jedenfalls.
Aber sonst?

Es gibt ja durchaus auch ggf. deshalb den "Trend" ein eigenes Teil zu bauen oder zu entwickeln oder halt zu individualisieren. Aber jetzt meine ich wirklich nur Musik, nicht Design des Synths oder sowas.
 
Ist dann wohl eher so, dass ein Synth gebaut wird mit dem kaum noch was anderes geht, weil die Architektur und die verbauten Funktionen auf den jeweiligen Zweck zugeschnitten oder reduziert wurden, weil jede zusaetzlich Funktion den Nutzer verwirren koennte. Viele VAs sind auf moeglichst einfach gestrickte Sounds zugeschnitten, um z.B. den Vintage affinen User anszusprechen und halbwegs durchgehend die eine-Funktion-pro-Knopf Philosophie durchalten zu koennen, wobei die ganze VA Kultur ja erst durch die Verwendung einfach gestrickter Sounds (meist aus damals laengst vergessenen Vitage Synths) im Dance/Techno Bereich so erfolgreich werden konnte. So Sachen wie Trancegate, Supersaw, Bassbooster etc. sind dann halt auch besonders werbewirksame und fuer ein bestimmtes Klientel zugeschnittene Funktionen, waehrend in den 80ern doch eher so Sachen wie FM, Anzahl der Oszillatoren, Huellkurven und Wellenformen gezogen haben. Afair gab es die ersten Tracks mit Dance Troeten Sounds ein paar Jahre vor der Markteinfuehrung des JP8000 und Trancegate Sounds lange vor den ersten Synths Trancegate Funktionen.
 
darsho schrieb:
Animoog hat nen Bitcrusher. Ohne Dubstep hätten die den sicher nicht eingebaut.

Der Virus B hat auch einen. Gabs damals schon Dubstep? Ich glaub man hat das früher noch Twostep genannt.

Was ich in den 90ern, anfang der 2000er an den Synths wirklich vermisst hab, war eine Scooter-Wellenform, die sich wie eine Mischung aus Rauschen, Klatschen und Jubeln anhört ;-)
 
Z. Zt. gibts viele günstige Einfingerquietscher (Minibrute, MS20, Phatty etc.).
Evtl. wirkt sich auch das aus: weniger/kaum akkordisches Arbeiten. Einsame
Bass- oder Leadlines mit ein paar Monosounds/-effekte.
So ne Art NDW für elektronische Musik? Kraftwerk waren ja auch sehr redundant
in ihrer Arbeitsweise - was natürlich nicht nur am Instrumentarium lag.
 
Das hat nie aufgehört. Es gibt ja bekanntlich diesen Trend, dass viele gar nichts mit "Tastaturen" anfangen können. Aber sowas kann ja dazu bringen, damit umgehen zu lernen.
Poly - the next big thing ;-) Wenn man es machen kann für bezahlable.
 
Der Minonova hat ja so ein Vocal-Autotune Ding eingebaut, das könnte auch zum Thema passen.
 
Ja, halte das sogar für einen ziemlichen Vorteil. Und man hört diesen Effekt heute in vielen Sachen. Besonders wenn man Hipster sein will und Späti zum Kiosk sagt.
 
Ein Beispiel aus der "alten zeit" ist der heissgeliebte "lately bass" , der dann in allen synths nachgebaut wurde oder der Fairlight sararr Sound, der dann überall nachgebaut wurde.

Sounds, die so präsent sind, gibt es heute kaum noch neu (Ausnahme sid Sound) ..... Dass jetzt alle einen Distortion einbauen, ist auch keine Innovation, das war z.b. am minimoog usus und auch der ms20 konnte das schon immer.....
 
Explizit war das beim MS20 nicht so, der war einfach ein Modular-Anmutungs-Synthesizer, das reichte doch schon, und 2 Filter mit Resonanz war auch selten.
Würde nicht sagen, dass man absichtlich verzerrt klang, sondern weil man es nicht besser machen konnte.

Minimoog? Da ist aber bestenfalls durch Feedback per Kabel sowas zu bemerken, eine Indie-Britzelstation ist der Mini nicht gerade. Moog ist bis heute sowas wie der Nichtpunk unter den Synths. Also irgendwie kann ich da mit der Intention hinter den Geräten nicht folgen. Damals war das auch gar nicht gefragt, da wollte man ja gar nicht "bratzelig" klingen. Das kam ja erst "heute", ..

Verzerrt hat man Synths auch nicht üblicherweise, das ging erst später los. Oder?
Also ich hab schon den Eindruck, dass eher aktuellere Teile sowas haben, um sich hervorzuheben.

Mir geht es hier nicht um den Widerspruch, es kommt mir aber nicht der Zeit gerecht vor. Quasi das was die Konstrukteure wollten. Das war doch eher Zukunftsmusik. Heute ist man eher in die Vergangenheit orientiert, bestenfalls der kürzlichen Gegenwart, oder?
 
Eine der ms20 standardverkabelungen war (in voller Absicht) :

Phones Out -> ext in, im bandpass zurechtgeschnitten und wieder zurück in ext Sig. In........

Ich halte das für "im Lieferumfang enthalten". (Mal sehen ob der neue das so hinbekommt)

Da brauchte es keinen expliziten verzerrer , besonders gut mit leicht übersteuerten highpass, da wird der minibrute zum minilamb .......
 
Kann man mit fast allen Synths machen. Brute ist auch nur Feedback rename, aber dennoch ist der Konzept offensichtlich saturiert zu sein und beim Sub wird ebenfalls dies betont, so auch der P12, der sicher kein Punksynth ist - da ist es was es ist - die Charakter Sektion ;-)
Es ist heute eben dazu gekommen.

Eine Bewerbung und Betonung liegt für mich bei den alten Synth wirklich woanders als heute.

Wir können aber mal suchen, ob es noch andere Dinge gibt, Sachen die wesentlich sind. Oder war es doch eher Ing schaut, dass er was hinstellt - Musiker nutzt das. Heute geht es aber mehr so, dass Ing zuhört und einbaut, was man möchte, dabei sind viele Musiker mehr auf "so wie die anderen" als "ich will meine Vision" gepolt. Zumindest wenn man sich einfach anschaut, was die meisten so wollen.

Noch mehr, wenn man so Sachen liest wie "ich muss schon hier und da Nutte sein, damit ich ein bisschen von mir zeigen darf und die Kohle stimmt". Das muss ja nicht so sein. Aber es ist interessant. Es ist freilich auch schwerer heute ein neues Konzept zu machen als in den 70ern.

Vielleicht möchte ein Musiker doch hier und da mal etwas hergestellt haben, was wirklich für eine musikalische Vision gebraucht wird. Ansonsten kann man auch das nehmen, was schon da ist. Das machen viele. Und das soll unbewertet sein, ..

Bin gespannt, ob es Anforderungen und Zusammenarbeit mit Fricklern bald so in der Form gibt, dass man sich etwas spezielles hinstellt, einige Musiker tun dies offenbar. Aber das würde von der Industrie niemals bereit gestellt, ist auch manchmal sehr speziell oder zu aufwendig?

Vielleicht sind es doch weniger Dinge, die Musik zurück gegeben hat außer Trends, die dann wieder in kleinem Maßstab eingebaut werden?
Jetzt halt Simulationsfilter , Analoge mit mehr Bratfaktor...

was kommt danach? Ich mein, kann es etwas total anderes geben wenn man auf den Markt hört wie zzt?
Ich weiss es nicht, es ist einfach mal ein Gedankenpaket..
 
Es gibt halt immer wieder einen Hitproduzenten, der einen ganz bestimmten Sound populär macht. Und der klingt dann so interessant, dass viele nachfragen, wie der eht, und schon taucht er in den presetlisten fast aller neuen Instrumente und damit wieder in neuen Musikstücken auf.

Neuere Beispiele sind der wobbel, der knarz , der sid , die alten Beispiele lately , dx 7 piano, süpersaw und sararr sowie den insomnia pling kennen wir ja alle schon zur Genüge .

Irgendwann landen diese Sounds dann in den Roland Orgeln und es wird wieder zeit, was neues zu suchen. Und dann kommen bitte einmal die von mic beschriebenen Mechanismen zum tragen.
 
Analog zur Eingangsfrage fällt mir nur "Däschnö" ein.

Ab Mitte der 1990er Jahre war für mein Empfinden so ziemlich jeder Synthesiser, der auf der Bildfläche erschien, auf "Technosounds" im weitesten Sinne ausgerichtet. Da war dann nicht mehr die Frage, ob das Klavier auch echt klingt, sondern ob die TB303 auch im Mix authentisch klingt oder möglichst viel "TB/TR/Moog/ARP/Oberheim/Prophet/EMS/Mellotron/Analog/Vintage" an Bord war. Da war es dann egal, ob der Hersteller Quasimodo hieß und schon unverfroren Übles im Namensschilde führte (Technox, Quasar, Raven, Sirius, Rave-O-Lution) oder Emu, Yamaha oder Korg. Immer mehr Geräte, die auf Nicht-Musiker abzielten und getreu dem Motto, daß tausend Affen mit einer Schreibmaschine in einem Raum höchstwahrscheinlich auch irgendwann etwas Gescheites zuwege bringen würden, nichts anderes als Ein-Finger-Begleitautomaten darstellten, die genauso grausig waren wie die, die zwanzig Jahre zuvor Opas Heimorgel unglaublich vorgestrig hatten klingen lassen. Erinnert sich jemand an den Yamaha DJX?

Oder zielte die Frage eher auf aktuelle Geräte ab? Dazu kann ich nichts sagen, da mich immer mehr aktuelle Musik immer weniger interessiert.

Stephen
 
Yamaha DJX, CS-01x, QS-300 (Ravers Babe, gerne auch als Ravers Bullshit beschimpft). Die Module von EMU. Schreckliche Ära der festeingebauten Presets, die einem überall entgegenschallten. Brrr.

Quasimodo, LOL, herrlich :)

Einen Vorteil hatte diese Ära: alles, was da nicht angesagt war, bekam man nachgeworfen. Zu genau dieser Zeit habe ich mir dann auch endlich einen DX7II gekauft gehabt, den ich schon lange wollte.

Roland fuhr da aber, bis auf die MC-Serie, seinen eigenen Stiefel, schließlich brauchte der Markt ja auch universelle ROMpler für Pop und Werbung, nachdem U-20/220 schon in die Jahre gekommen waren. Der JV-80 läutete die neue Modellreihe ein und ich kann mich nicht erinnern, daß in diesem und seinen Nachfolgern der Schwerpunkt auf Techno/Dancesounds gelegen hätte, ganz im Gegentum. Der JV-1080 versuchte, einem möglichst breiten Kundenkreis zu gefallen, was man an seinen sich rasch verbreitenden Presets deutlich merkte. Kann ich bis heute nimmer hören, sowohl Soundcharakteristik als auch die ganzen sich nachlaufenden Presets.
 
Ganz klarer Trend: demnächst wird wieder geRatcht bis sich die Clock vertriggert! ;-)
Es rattert und knattert wieder wie in den Achtzigern :selfhammer: d d d d drrrrrrrrrrrrrrrrrr d d d drrrr drr d d
 


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