Ich verstehe Dich gut. Ich denke viel über die Welt nach und zwangsweise auch viel über wirtschaftliche Vorkommnisse und Abhängigkeiten. Lobbyismus und Interessenkonflikte sind auch ein Thema, aber auch soziale Ungleichheit und so. Ich sehe das mit Behringer auch kritisch. Einerseits stellt der Ulli sich als "Netter Kerl" hin, dessen Traum es schon ewig war die alten Geräte selbst zu vermarkten und das für einen Preis bei dem jeder zuschlagen kann. Das ist ja erstmal toll und man denkt "wow, der Geldbeutel und die Art des Jobs und Erfolgs richtet nicht mehr darüber, wie der Sound klingt" (knapp gesagt). Andererseits bekommt man mit, wie wahnsinnig viele Unternehmen in den letzten Jahren von Behringer aufgekauft wurden. Ohnehin leben wir in einer "Insolvenz-Zeit". Nie haben sich so viele Geschäfte gegründet und so schnell wieder dicht gemacht. Jeder der ein wenig Älter ist konnte das wahrscheinlich in der Gegend in der er aufwuchs anhand des Einzelhandels beobachten. Monoplolisierung ist ohnehin ein riskantes Thema, wo wir einerseits Gesetze haben, die das unterbinden sollen und andererseits findet der Jurist für jemanden der zahlen kann die Schlupflöcher. Wenn es alleine schon Sinn macht neben seinem funktionierenden Unternehmen eins zu führen was miese Zahlen schreibt und man damit sogar besser wegkommt....dann stimmt was nicht. Daher sehe ich solche Produkte wie den Behringer-Moog durchaus als kritisch. Und vielleicht sollte man sich auch nicht angewöhnen in so zu nennen, damit Moog wenigstens seinen Namen behält.
Von daher verstehe ich Dich und Du musst Dir keine Sorgen machen, dass ich da unkritisch bin
Mir ist auch klar, dass man für weniger Geld nicht den gleichen Shit bauen kann. Zuegegben: Die Gewinn-Verlustrechnung des originalen, neu aufgelegten Minimoogs würde ich mal gerne sehen und es kann durchaus sein, dass man dort auch den Namen zahlt (tragen wir als Gesellschaft ja auch was bei, dass Namen solch eine Größe haben). Aber wahrscheinlich werden auch größere Bauteile verwendet, wo man noch einzelne Bauteile austauschen und reparieren kann ohne immer gleich die gesamte Platine erwerben zu müssen. Dies ist ja dann auch 20 Jahre später vielleicht nicht möglich, weil es diese schlichtweg dann nicht mehr gibt. Demnach ist diese Miniatur-Technologie natürlich im Nachteil, aber auch billiger und die Geräte können schrumpfen (wenn man's mag). Ein weiterer Punkt warum Behringer anders kalkulieren kann sind oben genannte Größe und schlichtweg der Umfang seines Unternehmens (Netzwerk, Mitarbeiter, Masse an Produkten, Umsatz...).
Ich entschied mich trotzdem für so ein Teil. Eigentlich bin ich gut darin Dinge aus oben genannten Gründen zu boykottieren und nicht jeden Hype mit zu machen. Aber er klingt so gut und erfüllt ein wenig einen Traum für jemanden der zur Zeit extrem wenig Kohle hat. Hätte aber ruhig etwas teurer sein dürfen mit besserer Qualitätsüberprüfung etc.
Also am Ende hat der Besitzer eines originalen Moogs mehr davon wenn das Teil in 20 Jahren kaputt geht. Und wenn ich das Geld hätte und die Ausgabe am besten noch absetzen könnte würde ich einen DSI Oberheim alle male einem Behringer Oberheim vorziehen. Hat ja auch mehr Features wie Speicherbarkeit. Und da merkt man ja auch, dass Behringer (zum Teil zumindest) einen eigenen Weg geht.
Um es kurz zu sagen: Meine Erwartungshaltung ist es demnach auf keinen Fall, dieselbe Qualität für's gleiche Geld zu erhalten. Ich bin niemand der die Geiz-ist-geil-Zeit abfeiert. Aber ich wollte schlichtweg herausfinden, ob ich das Teil zurücksenden muss, oder nicht
Ich verstehe Dich gut und "Meckern" kann immer für tolle Diskussionen sorgen. Erst das Wechseln der Ansichten bringt eine Diskussion oder Philosophie nach vorne
War halt vielleicht zu emotional ausgedrückt, ohne das man versteht was sich dahinter verbirgt. Aber das wissen wir ja jetzt und ich finde toll, dass Du dich dazu so intensiv geäußert hast
Man merkte auch, dass Du mich nicht angreifen wolltest, da Du nach meiner bemüht diplomatischen Antwort keine weitere Angriffsflächen suchtest. Im Gegenteil- Du hast fleißig beraten, geholfen und mitgeredet. Daher sagte ich zum tom f ja auch, dass sich die Wogen längst geglättet hätten und die Kritik wahrscheinlich nicht mehr nötig ist. Trotzdem gut, dass wir nochmal drüber sprachen. Aufs Ende kommt es an und da hat es jeder von uns richtig gemacht