Hammond ? Lieber eine echte M100 oder so eine aktuelle Simulation ?

Tom der Wessi

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Die Frage beschäftigt mich. Die aktuelle XK-5 kostet ca. 5000. Das ist echt viel Geld. Wertverlust vorprogrammiert. Allerdings rumpelt und brummt da nix, was nicht dahin gehört.
Man bekommt für unter 2000 aber eben eine M100 mit echtem Leslie. Hat aber dann da 50 Jahre alten Scheiß in der Bude stehen .

Haben wir hier Hammond User... ?
 
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Hier...

2xM3, 1x A-100

Ich habe jahrelang Simulanten gespielt, bis ich mal im Studio eine echte M3 für Aufnahmen genutzt habe - das war ein Erweckungsmoment.
Seitdem kommen mir keine Simulanten mehr ins Haus.

Die echten Instrumente klingen anders (organischer, zufälliger, lebendiger) als jeder Simulant
und noch viel viel wichtiger: Durch den physischen Aufbau des Instruments fühlen sie sich anders an und beeinflussen deshalb extrem, was und wie man spielt.
Das gilt auch für Rhodes/Wurlitzer/Clavinet...

Die A-100 wurde von Michael Ansorge komplett restauriert und bleibt im Studio stehen.
Die erste M3 ist gechoppt und kommt mit auf die Bühne (wir haben 2 Roadies),
die zweite M3 bleibt im Übungsraum stationär.

Ich finde eine M-100 schon cool, sie ist mir aber zu verspielt und merkwürdig aufgebaut
(von der Bedienlogik) und ich brauche auch die Waterfalltastatur.
Und sie klingt auch anders als die großen und M3...
 
Ahh super danke für deine Antwort.
Ja es gibt gerade 2 A100 in EBAY KLeinanzeigen. Aber das ist echt teuer und auch nicht besonders vertrauenerweckend.

gebe Dir aber wirklich recht. Habe mir auch einen billigen Chinaflügel hingestellt, den ich um Klassen besser finde , als die perfekten Steinway Simulationen. Weil es eben "was Eigenes ist"... würde Loriot sagen
 
Ich hab mehr als einmal eine echte Hammond mit doppeltem Lesliecabinet gehört.. das kriegste einfach mit keinem Plugin oder VA hin. Also wenn du Geld und Platz hast und den evtl. Wartungsaufwand nicht scheust.. tu es!
 
Ich hab mehr als einmal eine echte Hammond mit doppeltem Lesliecabinet gehört.. das kriegste einfach mit keinem Plugin oder VA hin.
Das fiese daran ist: Der eigentliche Witz sind die Leslies, nicht die Hammond. Sicher ist die echte Hammond versus ein Imitat noch eine Verbesserung, aber was einen wirklich umhaut ist die Wirkung eines Leslies im Raum.
 
Was ist das eigentlich mit den Leslie Anschlüssen ? Nicht jede alte Hammond hat den. Ist das heutzutage eine Herausforderung diesen nachzurüsten ?
 
Die Frage beschäftigt mich. Die aktuelle XK-5 kostet ca. 5000. Das ist echt viel Geld. Wertverlust vorprogrammiert. Allerdings rumpelt und brummt da nix, was nicht dahin gehört.
Man bekommt für unter 2000 aber eben eine M100 mit echtem Leslie. Hat aber dann da 50 Jahre alten Scheiß in der Bude stehen .

Haben wir hier Hammond User... ?

Ich würde einem gut gewarteten Original immer den Vorzug gegenüber einem modernen Clone geben, und da der M3 gegenüber der M100.

Hammonds sind im Prinzip unverwüstlich, wenn gut gepflegt -- dafür gibt es Spezialisten, deren Arbeit man einkalkulieren sollte, gelegentlich mal.

Schleppen muß man beide.

Stephen
 
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Was Florian Anwander sagt.

Ich selbst habe auch mal auf einer echten Hammond nebst Leslie spielen dürfen.
Derjenige, bei dem das war ist einer der besten Hammond-Spieler Hollands und hat inzwischen auch (zusätzlich) eine XK-5

Das ist absolut magisch.

Da kommt keine Simulation ran. Das betrifft aber meiner Meinung nach aber nur das Live-Spiel.
Der Unterschied ist also nur im Raum hörbar. Sobald man über Aufnahmen redet, relativiert sich das alles.
Ein noch so gut aufgenommener Leslie ist auf einer Aufnahme von einer Simulation dann schon weniger gut zu unterscheiden.
Wie bei Klavier auch.

Die XK-5 und die UHL-Instruments halte ich für die einzig gültigen Clone, wenn man an Hammond-Sound ran will.
Ich benötige diesen aber zu selten, dass die Anschaffung lohnen würde.

Die XK-5 hat diese neue 5-Punkt Tastatur, das heißt, die Stimmen werden nacheinander – wie bei einer echten Hammond – getriggert.
Das merkt man, wenn man die Tasten ganz langsam drückt und bringt bei normalem Spiel ein Quäntchen mehr Authentizität.

Ich bin selbst "nur" im Besitz einer Korg CX-3. Die hat mit einer Hammond so wenig zu tun wie eine Hammond mit einer Kirchenorgel oder wie ein Rhodes mit einem Klavier.
Aber Deshalb mag ich sie sehr gerne. Ich mag es, wenn man den Key-Klick komplett abschalten kann. (der für original Hammond-Sound natürlich unabdingbar ist)

Nachtrag:
Ich habe mit Jazz nichts am Hut und nutze die Orgel vor allem für alles im Bereich Reggae / Ska / Rocksteady und da sind Clone-Wheels klassischerweise das Mittel der Wahl.
Eigenes Thema. Hammond finde ich trotzdem geil. Einfach so.



hier kurz noch der Link zu UHL:
 
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Dieses Thema passt ja wunderbar. Ich habe aus einem Nachlaß eine M100 mit Leslie erworben. Jg. 1963 mit allen Unterlagen inkl. Ölspritze, Kaufpreis war damals 7800 DM. 1. Besitz, Stand immer im Wohnzimmer. Hab sie angespielt, lief auch einigermaßen, bis auf die Pedale. Doch nach dem Transport funktioniert sie nicht mehr. Kennt Ihr einen Spezialisten, der nach Heidelberg kommen würde, um das Schmuckstück zu reparieren?
Grüsse und Danke
 
Ich würde auf jedenfall ersteinmal über den hauptsächlichen Einsatzort der Orgel nachdenken. Sollte er überwiegend live sein und die Orgel nicht im Mittelpunkt der Musik stehen, würde ich immer zum Klon (inklusive Hammonds eigene Klone) greifen. So eine Hammond soll einen ja ein Leben lang begleiten und das Gewicht der alten Schätze ist nicht ohne.
Sollte sie für das Studio, Übungsraum oder Zuhause sein sieht die Sache schon anders aus.
 
danke für dein ausführliches Statement.

Ja eine XK-5 PLUS einem echtem Leslie ist auch eine Überlegung. Allein wenn ich daran denke 100kg oder mehr ins Studio zu wuchten .
 
Ich würde auf jedenfall ersteinmal über den hauptsächlichen Einsatzort der Orgel nachdenken. Sollte er überwiegend live sein und die Orgel nicht im Mittelpunkt der Musik stehen, würde ich immer zum Klon (inklusive Hammonds eigene Klone) greifen. So eine Hammond soll einen ja ein Leben lang begleiten und das Gewicht ist nicht ohne.
Nur fürs heimische "Studio". Live finde ich a) zu schlecht bezahlt b) halten meine Nerven eh nicht mehr aus c) ich verspiele mich auf der Bühne andauernd. Vollpeinlich und c2.0 ) wem soll ich denn was vordudeln ?
 
Nur fürs heimische "Studio". Live finde ich a) zu schlecht bezahlt b) halten meine Nerven eh nicht mehr aus c) ich verspiele mich auf der Bühne andauernd. Vollpeinlich und c2.0 ) wem soll ich denn was vordudeln ?

Dann im nächsten Schritt: Willst du im heimischen Studio vor allem das tolle Raumgefühl eines echten Leslie zum Dudeln haben oder geht es dir vorrangig um Aufnahmen?
Einen Leslie zu mikrofonieren ist auch nicht ohne, meine ich. Ich persönlich habe den Neo Ventilator II für den Leslie-Effekt an der CX.
 
Ich erweitere ja gerade mein Keller Studio um zwei weitere Räume, um eine aus einem aufgelöstem Musikgeschäft mitgenommene M3 und Leslie 315 unter zubekommen. Der Sound und die Haptik sind schon einzigartig.
@gilbert
Wahrscheinlich für den Transport nicht den Tonradgenerator arretiert, vielleicht ist dadurch jetzt ein Kabel ab?!

@VEB_soundengine
Leslie Kit Nachrüstungen sind teils im Netz ganz gut beschrieben um so etwas mit etwas technischem Verständnis nachrüsten zu können.
 
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Aufnahmen. 2 Gesangsmikros davor. Feddisch.

Klar, das geht auch. Da ist aber die Frage, ob das Original lohnt. (Geil ist das natürlich immer)
Die Magie einer Echten Hammond an echtem Leslie im Raum bekommt man aber so oder so nicht aufgenommen behaupte ich.
Da ist dann Spielweise deutlich entscheidender.

Ein kleiner Punkt ist dann noch Midi. Wer es nicht braucht, gut. Aber ist ggf eine Überlegung. Gerade im Studio.

Ich persönlich würde mich wahrscheinlich für eine XK-5 + Leslie + Vent (Aufnahme) entscheiden.
Wobei ich gar nicht weiß, wie die Lesliesimulation in der XK-5 ist. Früher war das wohl nicht so prall und fast alle haben den Ventilator benutzt, was ich so gelesen habe.
 
Das fiese daran ist: Der eigentliche Witz sind die Leslies, nicht die Hammond. Sicher ist die echte Hammond versus ein Imitat noch eine Verbesserung, aber was einen wirklich umhaut ist die Wirkung eines Leslies im Raum.

Da gibt es von mir auch ein klares +1

Ich war Besitzer einer M100 (auseinandergesägt, damit man sie auf Bühnen schleppen konnte und ein Orginal-Leslie aus dem Jahre 1949.
Die Orgel habe ich gegen eine tragefreundliche CX-3 getauscht, weil ich auch die Fusspedale dann nicht mehr brauchte.
Spieltechnisch war die Tastatur anders, aber den Sound der Orginal-Hammond habe ich nicht vermisst. Auf die Unregelmässigkeiten (Kontakte!) habe ich gerne verzichtet.
Aber das Leslie war mein grösster Schatz - wenn man das nur angeschaltet hat, hat es schon leise gefaucht, wie eine Raubkatze kurz vor dem Sprung.
Immer wieder eingesetzt - der Sound ist durch keine Simulation zu ersetzen. Aber mein Studio habe ich vor 10 Jahren aufgegeben und auch das Leslie verkauft - hätte ich wo ich jetzt lebe gar nicht aufstellen oder mikrofonieren können. Aber einer der wenigen Teile, an die ich sentimentale Erinnerungen habe....
 
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Würdest du das auch bei Aufnahmen so sehen? Also mikrofinierter Leslie vs. gute Simulation?

Ja, auf jeden Fall. Was man durch eine gute Mikrofonierung da rausholen kann, habe ich noch in keiner Simulation gehört - lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Gerne so: zwei Mikrofone für das obere Drittel (Tweeter) an den Seiten positioniert. 1 Mikrofon in das untere Drittel (Speaker) von vorne. Das gibt schöne Phasenschmierereien und ein breites Stereobild. Wenn das als Playback eingespielt wurde, auch noch gerne ein Stereo-Pärchen für den Raum.

Die für mich überzeugenste Simulation ist der Ventilator (https://neo-instruments.com/ventilator-2/), damit kommt man schon ziemlich weit und ist im Playback dann kaum zu unterscheiden.
 
und ist im Playback dann kaum zu unterscheiden.

hm… damit wiedersprichst du dir ein wenig. Ich meine ja auch, dass man den Unterschied auf einer Aufnahme nur schwer wahrnehmen kann.
Am Anfang deines Posts sagst du das man mit Mikrofonierung einiges rausholen kann, was keine Simulation (also auch der Neo-Vent) kann.

Dass ein mikrofonierter Leslie anders als ein Neo Vent klingen kann, glaube ich gerne.
Aber das Moment eines echten Leslie im Raum kann meiner Meinung nach ein Mikrofonierter Leslie auf einer Aufnahme, die dann über die heimische Anlage abgespielt wird, nicht abbilden.
Genau so, wie ein echtes Klavier im Raum immer anders klingt als die Aufnahme davon.

Ist ja am Ende auch logisch, da die "echten" Schallwellen eben anders wüten, als der simulierte Sound über normale Lautsprecher. (unechte Schallwellen in diesem Sinn)


Mein Fazit wäre nach wie vor:
Will man den echten Leslie sound zum spielen haben, dann einen echten Leslie.
Will man ausschließlich Aufnahmen machen, dann könnte eine gute Simulation reichen.

Ach noch ein Nachtrag zu UHL: Da ist der Neo Ventilator direkt mit drin. ;-)
 
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[...] Will man ausschließlich Aufnahmen machen, dann könnte eine gute Simulation reichen. [...]

Nein, denn wenn ein Tontechniker weiß, wie man einen Leslie mikrofonieren muß, bekommt der Effekt durch die räumliche Abnahme (kombiniert mit Raumklang in Stereo) eine ganz andere Qualität.

Richtig ist: Eine gute Simulation ist besser als ein schlecht mikrofonierter Leslie, aber ein gut mikrofonierter Leslie ist besser als jede Simulation.

Stephen
 
Ich habe früher in einer Beatband eine zweimanualige Hammond (Die Typbezeichnung weiß ich nicht mehr, eine M-100 war es nicht, aber der Name war ähnlich. Egal.) mit Leslie gespielt. Das hat riesig Spaß gemacht, aber diesen Aufwand würde ich heute nicht mehr betreiben. Ich sehe es wie andere in diesem Thread, dass der entscheidende Unterschied der Leslievertärker ist. Eine Bewegung im Raum ist eine Bewegung im Raum ist eine Bewegung im Raum. Sobald das Lesliekabinett aber nicht die direkte und hauptsächliche Klangquelle für die Zuhörer ist, sprich: Sobald man mikrofoniert und das Signal über eine PA ausgibt, ist diese Besonderheit aber eh schon hinfällig, naja, zumindest abgeschwächt. Und die wenigsten Mischer können ein Leslie aufwändig abnehmen oder haben das Wissen und die Ressourcen dazu. Ich würde in dieser Hinsicht auch @pyrolator vorsichtig widersprechen: Ich habe zumindest nicht die Erfahrung gemacht, dass bei Aufnahmen ein Leslie so eine herausgehoben tolle Rolle spielt, dass gute Simulationen da nicht mithalten könnten. Aber das kann natürlich einfach nur an meinen Erfahungen liegen. Vielleicht haben wir es damals bei den Aufnahmen nicht richtig gemacht, das könnte durchaus sein.

Was natürlich ein riesiger Vorteil eines Leslie ist: Einen geileren Monitorsound wird man nie haben. Da ist es natürlich etwas anderes, ob man ein Stereosignal in die Stagebox gibt und ein Monitorsignal aufs In-Ear bekommt oder ob da direkt neben einem ein Motor einen Lautsprecher herumwirbelt und die Orgelsounds in den Raum rotzt.

Für mich selbst habe ich eine Regel erkannt, die für ungefähr alle Instrumente - Synths, Orgel, Rhodes, Klavier, auch Gitarren oder Bass - gilt: Wenn ich es mit einem halbwegs vernünftigen Clone nicht hinbekomme, liegt es eher an meinem Spiel als am Instrument. Live nutze ich heute einen fast aktuellen Nord Electro ohne Neo Vent oder sonstige Addons - und bekomme tolle Rückmeldungen wegen meines Orgelsounds, durchaus auch von puristisch angehauchten Mitmusikern, die mein blödes digitales Tastenbrett eigentlich gar nicht in der damals um Authentizität bemühten Band haben wollten. Was nützt der tollste, größte, bestmikrofonierte Leslie, wenn ich den Rotor immer im falschen Moment von schnell auf langsam umschalte?

Ich möchte immer alle ermutigen, sich in solchen Fragen nicht abhängig zu machen oder zu fühlen nach dem Motto: "Ich habe dieses und jenes Equipment nicht, ich kann ja gar nicht xyz." Doch, kannst du schon. Den geringfügigen Klangunterschied kann man mit schneidigem Spiel locker wettmachen.

Ich verstehe natürlich auch jeden, der das Original spielt, hat oder haben möchte, das möchte ich weder abwerten noch in Frage stellen. Musik machen ist ja eh kein Effizenzwettbewerb, und welche Inspiration von bestimmten Instrumenten ausgeht, sollte man nicht unterschätzen. Nur weil ich es toll, finde, mein Instrument einfach auf den Rücken schnallen zu können, einen Ständer ("Ha ha, er hat 'Ständer' gesagt!!") und ein Köfferchen in die Hände zu nehmen und mit der Straßenbahn zum Auftritt zu fahren, muss das ja nicht heißen, dass nicht andere lieber ihre Kombikofferräume vollladen und eine Rhodes, eine B3 zwei Leslies und Co. einpacken. Und das Auge isst ja auch noch mit. ;-)

Um also zusammenfassend auf die Ausgangsfrage zu antworten: Mach doch, was du willst, @VEB_soundengine ! ;-)
 
Wobei mir der Ventilator zu künstlich klingt; da stimmt was nicht mit der Phasenlage im Schnelllauf (auch beim MkII)...
Ich habe auch mal das Original Hammond Digital Leslie Pedal probiert;
ist auch nicht cool (da fehlt der Hochtönerwahnsinn, den der jensen normalerweise
abgiebt).

Ist wirklich schwierig mit Simulanten.

Einigermasse ok- für meine Ohren- ist der Rotosphere MkII (der MkI ist für die Tonne).
 
hm… damit wiedersprichst du dir ein wenig. Ich meine ja auch, dass man den Unterschied auf einer Aufnahme nur schwer wahrnehmen kann.
Am Anfang deines Posts sagst du das man mit Mikrofonierung einiges rausholen kann, was keine Simulation (also auch der Neo-Vent) kann.

Ja, tatsächlich, das widerspricht sich ein wenig. Was ich sagen wollte: Im Bandzusammenhang (die Aufnahme wird mit anderen Instrumenten möglicherweise in den Hintergrund gemischt) hörst man den Unterschied weniger. Spielt die Orgel aber eine grosse Rolle, hört man den Unterschied zu einer Simulation schon.

Aber Henk hat natürlich auch recht - einen besseren Monitor-Sound wie ein Leslie bekommt man als Keyboarder nie, aber ich möchte heute keine Orgel, Rhodes oder Leslie mehr auf die Bühne schleppen, das macht mein Rücken eh nicht mehr mit. (wenn es hoffentlich demnächst wieder eine Bühne gibt...)
 
Also das mit dem Leslie ist ja mal geklärt :cool:

Zur Typenwahl möchte ich noch folgendes beitragen: Eine M100 oder L100 klingt halt verdammt zahm. Hammondsound der weichen Sorte, es fehlen die Höhen. Andererseits ist ein Basspiel mit den Händen recht beschränkt, da auf dem unteren Manual die Zugriegel für die Bässe fehlen, auch wenn es optisch nach einer Oktave tiefer ausschaut, kommt nicht mehr Bass heraus als beim oberen Manual. Auch die Percussion hat einen längeren Decay als bei den Konsolen. Die M3 glänzt (sofern die Filterkondensatoren noch einigermassen in Ordnung sind) wesentlich mehr in den Höhen, aber mit denselben Nachteilen im Tonumfang.
Wenn Hammond, dann am besten eine A100, wobei man da den Kompromiss eingehen muss, dass die neueren durch bessere Filterkondensatoren zwar besser klingen, aber hinter den Manualen eine tickende Zeitbombe versteckt ist: Sich langsam zersetzender Schaumstoff, der die feinen Widerstandsdrähte der Verkabelung der Tastenkontakte auflöst - Das repariert niemand mehr. Ältere A100 klingen durch vertrocknete Wachskondensatoren lahm, die müssen mal gewechselt werden, was wiederum eine aufwendige Kalibration des Generators zur Folge hat. Das gilt übrigens auch für eine B3 oder C3! Da ist der Gebrauchtkauf ein bisschen Glückssache. Die letzten wurde immerhin vor 45 Jahren hergestellt. Ausserdem gilt ja, eine Hammond zu finden, die so klingt, wie du gerne möchtest, und die Klangunterschiede sind schon arg mittlerweile.

Wenn man sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen will, dann führt für den besten Klang wirklich nix an der XK5 oder noch besser, der Uhl vorbei. Und einem Leslie nebendran.

Ich habe übrigens eine C3 an einem Leslie 122 und eine M3 an zwei Lelie 760. Und hatte bereits zwei M100 und eine L100 und einige ältere Clones...
 
Danke euch allen sehr für die sehr ausführlichen Antworten. Ich habe nun viele Argumente ( dafür und dagegen ) abzuwägen. Obwohl ich sehr für's Originale bin , tendiere ich nun zur XK-5 mit einem 770/760 Leslie. Auch weil ich schon eine erhebliche Menge an Vintage Keyboards habe. Kaputt oder teildefekt ist davon eigentlich immer was. Das möchte ich natürlich nicht potenzieren.

Danke nochmals für eure Statements.
 
Hier würde mich deine Expertise interessieren. Also ganz wertfrei gefragt: Warum findest du die UHL besser als die XK-5?
Ganz einfach: Die Uhl, also eigentlich ds HOAX-Modul, auf dem die Uhl beruht, und das man auch ohne die Uhl-Orgel rundherum kaufen kann, kommt meinem persönlichen Idealklang einer Hammond näher als die XK, speziell der Glanz in den Höhen und der erdige Chorus. Dazu kommt, dass mich die Firma sympathischer dünkt als Hammond-Suzuki.
 
Ich hatte vor einiger Zeit mal Schriftverkehr mit Herrn Uhl. Sehr sympathisch. Das unterschreibe ich also.

Wie hoch würdest du das Argument der 5 Auslöserstufen bei der XK-5 einschätzen?
Dieses ist ja ein Merkmal, was die UHL nicht hat.

Ich hatte seinerzeit übrigens mal einen UHL-thread gestartet, da passierte aber nichts weiter worauf ich annahm, dass das hier kein Thema ist. Schön, dass ich mich geirrt habe.
 


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