Modal Electronics Ltd. - Insolvenzverfahren

Soweit ich das verstehe ist das eine öffentlich einsehbare Analyse zum Zustand der Firma Modal, ähnlich einer öffentlichen, gerichtlichen Bekanntmachung in Deutschland. Habe ich aus der Synth Pro Gruppe.

Auf der Seite findet man den Bericht des Insolvenzverwalters vom 17.04.2024. Dort sollte alles zum aktuellen Stand drin stehen. Hab das jetzt nur kurz überflogen, aber zusammengefasst ... Die Arbeitnehmer wurden nach Insolvenzeröffnung entlassen ... die Firma arbeitet im Moment nicht mehr ..., aktuell gibt es Verhandlungen mit einem Investor zum Kauf der Website bzw. des IT Bereichs (potenziell auch mit Markenrechten bzw. Firmenwert) zu 30K Pfund. Zum Erhalt des Markenwerts usw. wird die Website ggf. werden auch bereits gebuchte Messetermine noch wahrgenommen.
 

Soweit ich das verstehe ist das eine öffentlich einsehbare Analyse zum Zustand der Firma Modal, ähnlich einer öffentlichen, gerichtlichen Bekanntmachung in Deutschland. Habe ich aus der Synth Pro Gruppe.

Das finde ich schon aus beruflichem Hintegrund sehr spannend. Danke Dafür!

Kernpunkte des 6-Monatsberichts des Insolvenzverwalters:

  1. Die Schieflage des Unternehmens wird mit Corona und dessen Folgen auf Logistik, Teileverfügbarkeit und Kosten begründet. Modal lässt in China fertigen.

  2. Alle Mitarbeiter wurden bereits 2023 entlassen, die Firma ist nicht mehr operativ tätig. Die Website und IT Services werden von einem externen Contractor aufrecht erhalten, dafür sind 30.000 Pfund bereitgestellt worden. Wahrscheinlich um den Markenwert in der Aussenwirkung nicht zu zerstören.

  3. Der Insolvenzverwalter selbst sieht keine Chance auf eine geordnete Fortführung des Unternehmens, da es eben keinen operativen Betrieb und damit auch keinen Verkauf und Vertrieb mehr gibt.

  4. Ein Verkauf der Assets / Marke steht weiterhim im Raum und wird geprüft. Das dürften vor allem der Firmenwert (Goodwill) als solches (also die Marke) sowie das Geistige Eigentum sein, dass an der Software hängt. Wird insgesamt auf 250.000 Pfund Sterling Buchwert taxiert. Wie viel das tatsächlich in der Realität Wert ist, wird sich zeigen. Eher ein Bruchteil.

  5. Modal hat Schulden i.H.v. Rund 3 Mio Pfund Sterling, davon 2,5 Mio bei Kreditgebern, 140K bei Angestellten, 350k bei den Gesellschaftern.

  6. Der Stundensatz des Insolvenzverwalters beträgt 495 Pfund Sterling.
Kurzum: MODAL als solches ist erledigt, ggf. findet sich eine Firma, die das IP rauskauf und weiterführt. Das dürfte aber mit signifikanten Veränderungen einhergehen.


Screenshot 2024-04-24 at 10.29.37.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade. Ich hatte mir erst vor ca. 2 Woche über Thomann einen Modal Argon8M bestellt, welchen ich aktuell wirklich zu schätzen lerne. Eingängige Bedienung, sehr ansprechender Sound. Ggf. sollte ich diesen dann noch um einen Modal Cobalt8M ergänzen, solange es diesen noch zu kaufen gibt.
 
Vielleicht sollten wir im Forum zusammenlegen und die Assets erwerben. ;-)
Aber hier zeigt sich mal wieder, dass das Hardware-Geschäft gnadenlos ist. Im Gegensatz zu Software braucht man einfach wahnsinnig viel Kapital und ist dann immer noch von einem Haufen externer Faktoren abhängig.
 
Modal hat Schulden i.H.v. Rund 3 Mio Pfund Sterling, davon 2,5 Mio bei Kreditgebern, 140K bei Angestellten, 350k bei den Gesellschaftern.
Sie schulden ca. 2 Mio Pfund Sterling einer Firma Alltronics in Hong Kong und das ist eher der Produktionsbetrieb als ein Investor. Auch Salesforce oder die MIDI Association oder die NAMM habe eher offene Rechnungen über Dienstleistungen oder Lizenzen. Wie auch immer, es ist schon eine Menge Geld, die einfach fehlt. Ich werde meinen Modulus 002 mit Seriennummer 007 in Ehren halten.
 
Sie schulden ca. 2 Mio Pfund Sterling einer Firma Alltronics in Hong Kong und das ist eher der Produktionsbetrieb
Das dürfte dann das größte Problem sein. Nicht so sehr auf Grund der Summe, sondern dass die einfach selbst wenn man mit "neuem" Geld kommt einfach nichts bauen werden bevor die alten Schulden bezahlt sind. Kann auch ein Problem für jemanden sein, der einfach nur die Rechte kauft und wieder produzieren will. Nur weil er rein rechtlich mit den Schulden der Altfirma nichts zu tun hat heißt das nicht, dass der Produzent das einfach so hinnimmt. Da die Faceplates aber Metall sind ist wenigstens keine custom Spritzgussform im Spiel.
 
Das entspricht etwa 575,- Euro, der Typ ist bestimmt jeden Penny wert...
Davon kannst Du ausgehen. Das setzt i.d.R. breites juristisches und steuerrechtliches Wissen voraus. Das willst Du keinem überlassen, der im Examen 4 Punkte geschrieben hat. Wenn in Deutschland jeder Zivilrechtler 300+MwSt. nimmt, ein guter Gesellschaftsrechtler ab 450 +MwSt anfängt, dann ist der Preis für London/UK sowieso völlig im Rahmen, ich hätte ehrlich gesagt mit mehr gerechnet.
 
Das dürfte dann das größte Problem sein. Nicht so sehr auf Grund der Summe, sondern dass die einfach selbst wenn man mit "neuem" Geld kommt einfach nichts bauen werden bevor die alten Schulden bezahlt sind. Kann auch ein Problem für jemanden sein, der einfach nur die Rechte kauft und wieder produzieren will. Nur weil er rein rechtlich mit den Schulden der Altfirma nichts zu tun hat heißt das nicht, dass der Produzent das einfach so hinnimmt. Da die Faceplates aber Metall sind ist wenigstens keine custom Spritzgussform im Spiel.
Das läuft dann eher so, dass sich der neue Eigner mit dem Hersteller "einigt" und der dieser vor einem Totalausfall der Forderungen lieber einen deutlichen Abschlag akzeptiert und on Top für die nächsten Jahre den Umsatz mitnimmt. So blöd das klingt, am Ende ist das Win/win.
 
Das läuft dann eher so, dass sich der neue Eigner mit dem Hersteller "einigt" und der dieser vor einem Totalausfall der Forderungen lieber einen deutlichen Abschlag akzeptiert und on Top für die nächsten Jahre den Umsatz mitnimmt. So blöd das klingt, am Ende ist das Win/win.
Genau das meine ich mit "Nicht einfach so hinnehmen". Der wird da etwas mehr sehen wollen und dann vermutlich auch eher Vorkasse, außer es kommt jemand mit dem er eh schon gute Geschäftsbeziehungen hat.
Was bin ich froh, dass wir keine Hardwaregeschäft (mehr) am Hals haben, auch wenn es nie besonders groß war.
 
Warum sollte das Jemand übernehmen wollen? So groß und wertvoll ist der Name Modal nicht und die Produkte sind es auch nicht. Das hängt sich keiner an die Backe.
 
Vielleicht sollten wir im Forum zusammenlegen und die Assets erwerben. ;-)
Aber hier zeigt sich mal wieder, dass das Hardware-Geschäft gnadenlos ist. Im Gegensatz zu Software braucht man einfach wahnsinnig viel Kapital und ist dann immer noch von einem Haufen externer Faktoren abhängig.
Wenn sich das Zeugs nicht verkauft, hat man schnell einen Schuldenberg. Wer will denn nach dem Brexit noch Zeugs von der Insel?
 
Leute, ladet runter was Ihr kriegen könnt, aktualisiert Eure Geräte so lange es noch geht. Sucht einen Hacker der den Editor offline Updates aufspielen lässt.
 
Warum sollte das Jemand übernehmen wollen? So groß und wertvoll ist der Name Modal nicht und die Produkte sind es auch nicht. Das hängt sich keiner an die Backe.
Das ist genau der Punkt. Wenn die Geräte gut gelaufen wären, hätte dieser Berg an Schulden beim Zulieferer doch gar nicht entstehen können? Das war die erste Frage, die mir durch den Kopf geschossen ist, wo das überhaupt herkommt. Klar, die Geräte müssen produziert werden, und das passiert in Mengen. Aber das wird ja irgendwer auch vorher mal kalkuliert haben, wie viele sich davon vermutlich absetzen lassen.
 
Die Website war unterschiedlich funktional. Als ob sie sie immer wieder mal "geflickt" haben. Kommt vielleicht nochmal.
 
Wer einen Modal 002 oder 008 hat, kann ja mal das Update starten. Das geht direkt auf deren Server.
 
Richtig interessant vor dem Hintergrund des veröffentlichten Insolvenzberichtes ist die "NewsMeldung" der Amazona Redaktion, die den Interims- GF Christian Stahl mit den Worten zitieren, dass die Insolvenz abgewendet sei. Das am 21.09.2023. Laut Insolvenzverwalter waren zu dem Zeitpunt bereits alle Angestellten "entlassen". Die übrigen Docs sind ja auch dazu frei zugänglich und wurden immer wieder geupdatet. Amazona berichtet ja aber im Januar 24 noch über die Namm und den Modal Electronics Stand dort. Christian Stahl redet davon, dass es weiter geht. Heiße Kiste. Wahrscheinlich der Versuch den Brand Value für einen möglichen Assettverkauf so hoch wie möglich zu halten.
 
Richtig interessant vor dem Hintergrund des veröffentlichten Insolvenzberichtes ist die "NewsMeldung" der Amazona Redaktion, die den Interims- GF Christian Stahl mit den Worten zitieren, dass die Insolvenz abgewendet sei. Das am 21.09.2023. Laut Insolvenzverwalter waren zu dem Zeitpunt bereits alle Angestellten "entlassen". Die übrigen Docs sind ja auch dazu frei zugänglich und wurden immer wieder geupdatet. Amazona berichtet ja aber im Januar 24 noch über die Namm und den Modal Electronics Stand dort. Christian Stahl redet davon, dass es weiter geht. Heiße Kiste. Wahrscheinlich der Versuch den Brand Value für einen möglichen Assettverkauf so hoch wie möglich zu halten.

Ja, davon ist auszugehen. Um den Firmenwert vor dem Hintergrund der Investorenverhandlungen zu erhalten, muss man natürlich in der Öffentlichkeit positive Nachrichten verbreiten und Präsenz zeigen. Die Messestände waren wahrscheinlich eh schon gebucht und bezahlt, das kostet ja erstmal nur den Zeiteinsatz der dortigen Ansprechpartner und vielleicht hat man dort auf mögliches Investoreninteresse gehofft. Wir hatten auf den ersten Seiten dieses Threads ja im wesentlichen schon die Bilanzen des Unternehmens besprochen. Mit der Zeit und Dauer des Insolvenzverfahrens verliert die Marke ja auch stetig an Wert. Wenn 30K Pfund für IT/Name im Gespräch sind, ist das ja schon nicht ganz so viel. Ist fraglich, ob dort mögliche Patente schon im Preis inkludiert sind oder ob das für besagten Investor überhaupt interessant ist, die veröffentlichten Geräte sind ja überschaubar und als Neuentwicklung stand oder steht der Carbon auf der Liste.
 
Die 30k waren doch nicht der Restwert sondern die Summe, die bereitgestellt wurde, um den Laden am Laufen zu halten (Website, Messen etc.), wenn ich das korrekt verstanden habe. Wert war mit 250k angegeben.
 
Die 30k waren doch nicht der Restwert sondern die Summe, die bereitgestellt wurde, um den Laden am Laufen zu halten (Website, Messen etc.), wenn ich das korrekt verstanden habe. Wert war mit 250k angegeben.

Ja, Entschuldigung, du liegst richtig, habe nochmal gelesen, das war nicht ein Angebot für die IT usw. sondern der Preis des Dienstleisters zum Aufrechterhalt.
 
Ja, Entschuldigung, du liegst richtig, habe nochmal gelesen, das war nicht ein Angebot für die IT usw. sondern der Preis des Dienstleisters zum Aufrechterhalt.

Ja, wenn die Website dicht ist, geht´s mit den Spekulationen schnell los und der Firmenwert gleich mit in den Keller. Da sind offensichtlich sogar noch mal 30K locker gemacht worden um das im Verkaufsprozess abzuwenden.
 
Richtig interessant vor dem Hintergrund des veröffentlichten Insolvenzberichtes ist die "NewsMeldung" der Amazona Redaktion, die den Interims- GF Christian Stahl mit den Worten zitieren, dass die Insolvenz abgewendet sei. Das am 21.09.2023. Laut Insolvenzverwalter waren zu dem Zeitpunt bereits alle Angestellten "entlassen". Die übrigen Docs sind ja auch dazu frei zugänglich und wurden immer wieder geupdatet. Amazona berichtet ja aber im Januar 24 noch über die Namm und den Modal Electronics Stand dort. Christian Stahl redet davon, dass es weiter geht. Heiße Kiste. Wahrscheinlich der Versuch den Brand Value für einen möglichen Assettverkauf so hoch wie möglich zu halten.
Ich weiß nicht, in welcher Position Chris Stahl bei Modal genau ist. Da aber alle "Mitarbeiter" entlassen wurden, kann man davon ausgehen, dass er in einer hohen Führungsposition ist. Zumindest in Deutschland ist es so, dass man sich als Vorstand/Geschäftsführer/Gesellschafter o.ä. strafbar macht, wenn man fälschlicherweise behauptet, das Unternehmen sei nicht insolvent. Deswegen ist der Namenszusatz "in Ins." (früher "i.K.") hinter dem Firmennamen zu führen.
 
Ich weiß nicht, in welcher Position Chris Stahl bei Modal genau ist. Da aber alle "Mitarbeiter" entlassen wurden, kann man davon ausgehen, dass er in einer hohen Führungsposition ist. Zumindest in Deutschland ist es so, dass man sich als Vorstand/Geschäftsführer/Gesellschafter o.ä. strafbar macht, wenn man fälschlicherweise behauptet, das Unternehmen sei nicht insolvent. Deswegen ist der Namenszusatz "in Ins." (früher "i.K.") hinter dem Firmennamen zu führen.
Christian Stahl, Interimsgeschäftsführer von Modal Electronics
 
Zumindest in Deutschland ist es so, dass man sich als Vorstand/Geschäftsführer/Gesellschafter o.ä. strafbar macht, wenn man fälschlicherweise behauptet, das Unternehmen sei nicht insolvent. Deswegen ist der Namenszusatz "in Ins." (früher "i.K.") hinter dem Firmennamen zu führen.

Geschäftsführer machen sich in Deutschland haftbar, wenn sie den Insolvenzantrag nicht rechtzeitig stellen, d. h. spätestens x Wochen nach dem Eintritt der Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung. Sie haften für danach eingetretene Schäden der Insolvenzmasse mit ihrem persönlichen Vermögen. Diese Geschäftsführerhaftungsansprüche macht dann der Insolvenzverwalter geltend. Strafrechtlich dazu gibt es parallel den Tatbestand der Insolvenzverschleppung, den dann die Staatsanwaltschaft verfolgt. Gesellschafter haften nur für die Erbringung ihrer Einlage. Ihre Anteile werden ja mit dem Insolvenzereignis idR wertlos.

Das mit dem Namenszusatz kenne ich so nicht. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine gesetzliche Grundlage. Die Gläubiger und Vertragspartner werden ja ohnehin vom Verwalter informiert und die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird auch veröffentlicht.
 
Christian Stahl, Interimsgeschäftsführer von Modal Electronics
Interessant, dass gerade er die Insolvenz abgestritten haben soll. Ich forsche nach Quellen.
Das mit dem Namenszusatz kenne ich so nicht. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine gesetzliche Grundlage.
Das in Insolvenz befindliche Unternehmen ist dazu verpflichtet, jeden potenziellen Geschäftspartner über das laufende Insolvenzverfahren zu informieren. I. d. R. geschieht dies auch über den Namenszusatz.
 


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