Summierer - was ist der Sinn?

Manche Leute sind der Überzeugung, dass Addition eine Aufgabe ist, die zumindest im Audiobereich mit Analogtechnik besser zu meistern ist als numerisch.

Die Argumente für Analog-Summierer sind immerhin so gut nachvollziehbar, dass ich an einem direkten Vergleich sehr interessiert wäre. Zu deutsch: Mein Hirn lässt sich von den Arumgenten überzeugen, mein Ohr konnte sich allerdings noch keine Meinung bilden.
 
psicolor schrieb:
Manche Leute sind der Überzeugung, dass Addition eine Aufgabe ist, die zumindest im Audiobereich mit Analogtechnik besser zu meistern ist als numerisch.

Das ist technisch bzw. mathematisch *kompletter* Unsinn.
Analoge Summierung hat *keinen* prinzipiellen Vorteil, alle Argumente dazu basieren auf einem fundamentalen Unverständnis der Grundlagen der Signalverarbeitung.
 
Ich oute mich da technischer Nichtfachmann. Trotzdem scheint mir ausschließlich die Logik der Dinge betrachtend ein unterschiedliches Ergebnis nachvollziehbar, ob ich nun 2 Audiosignale analog mische oder in einer virtuellen Umgebung berechnet mir die DAW eine Mischung aus Nullen und Einsen. Es gab mal einen umfangreichen Test in der Keys (?) bei dem mein Ohr zwar unterschiedliche Ergebnisse festgestellt hat, für mich aber nix dabei war um meine Omma zu verkaufen damit ich mir einen Analog-Summierer für 3K Euro ins Rack wuchte. Dann würde ich eher mit meinem Mischpult herum experimentieren um zu schauen, ob's und was es mir am Ende bringt.

Unterschiede hörbar: ja- "Must have" bzgl. Summierer für mich aber eher: nein.
 
nox70 schrieb:
Ich oute mich da technischer Nichtfachmann. Trotzdem scheint mir ausschließlich die Logik der Dinge betrachtend ein unterschiedliches Ergebnis nachvollziehbar, ob ich nun 2 Audiosignale analog mische oder in einer virtuellen Umgebung berechnet mir die DAW eine Mischung aus Nullen und Einsen.

Nicht "Trotzdem" sondern "Deshalb".
Sind beide Systeme ideal, dann gibt es gar keinen Unterschied, die realen Fehler sind nur im Bereich der Digitaltechnik vernachlässigbar. Bei der analogen Variante schätzte ich sie allerdings als massiv überbewertet ein, wirklich gravierend ist das nicht. Wer (beispielsweise) nicht wenigstens 5k€ Mittelklassemonitore im Heimstudio stehen hat, verschlechtert m.E. seinen Sound durch solche - ineffektiven - Investitionen.
 
wenns im Mixer geht, warum dann noch einen Summierer... es sei denn er bringt klangliche Eigenschaften zum Vorschein, die mit einem Mixer nicht bewerkstelligt werden können

genauer betrachtet wäre dann ja mein Audiointerface ohne zugeschaltete DSP-Effekte (EQ, Kompressoren) auch ein Summierer, wenn ich nicht etwas aufnehme
 
nordcore schrieb:
Das ist technisch bzw. mathematisch *kompletter* Unsinn.
Analoge Summierung hat *keinen* prinzipiellen Vorteil, alle Argumente dazu basieren auf einem fundamentalen Unverständnis der Grundlagen der Signalverarbeitung.

Naja, die höhere Auflösung beim analogen Summieren ist zumindest mathematisch KEIN Unsinn: Wenn ich 32 Kanäle, die jeweils ein mit 32bit gesampletes Signal abgeben zusammenmische, bräuchte ich für die Summe eine Tiefe von 1024 Bit um den Dynamikumfang zu erhalten. Dann muss das ganze wieder "gerundet" werden auf 32 bit womit zumindest theoretische Qualitätseinbusen bestehen.

Mit Analogtechnik kenn ich mich zu wenig aus, aber mit Sicherheit gibt es auch hier wieder unvermeidbare Qualitätseinbusen: kein Opamp hat die perfekte Kennlinie, außerdem gibts ja noch thermische Bewegung und nicht zuletzt die gute alte heisenbergsche Unschärferelation. Von Bauteiltoleranzen, Einstreuungen und Wackelkontakten ganz abgesehen....
 
Ein Summierer ist ein Mixer, bei dem man die Inserts und eq weggelassen hat, und dafür eine grosse Flasche Schlangenöl drübergekippt.
 
Summierer - was ist der Sinn?
teure hardware zu verkaufen, an den mann der schon alles hat :twisted:

"Naja, die höhere Auflösung beim analogen Summieren ist zumindest mathematisch KEIN Unsinn: Wenn ich 32 Kanäle, die jeweils ein mit 32bit gesampletes Signal abgeben zusammenmische, bräuchte ich für die Summe eine Tiefe von 1024 Bit um den Dynamikumfang zu erhalten. Dann muss das ganze wieder "gerundet" werden auf 32 bit womit zumindest theoretische Qualitätseinbusen bestehen."

huh?
ich hab 2 Signale mit nem dynamikumfang von je 10db
und wenn ich die zusammen haue soll ich plötzlich einen dynamikumfang von 20db haben :lollo:
wohl kaum :mrgreen:
 
psicolor schrieb:
Naja, die höhere Auflösung beim analogen Summieren ist zumindest mathematisch KEIN Unsinn: Wenn ich 32 Kanäle, die jeweils ein mit 32bit gesampletes Signal abgeben zusammenmische,

32Bit Wortbreite sind zwar ein System, was jede Analogtechnik locker übertrifft - aber kein Ideales System, von dem ich sprach. (Da ist die digital die Wortbreite beliebig und analog rauscht es nicht. )

Wenn du 32 Signale mit je 32 Bit addierst ist die Summe maximal (+/- 2^31)*32 groß, das braucht 37Bit. 36Bit entsprechen etwa einer Dynamik von 217dB, legt man bei der akustischen Wiedergabe 0dB auf die Hörschwelle = 20µPa, dann sind 217dB mehr 1.3MPa oder 1300kPa, das ist etwa 13 facher Athmosphärendruck. (Nur um mal klar zu machen, was für ein Unsinn das ist, über solche Fehler zu diskutieren... )

Und wenn dir das nicht reicht, dann nimm einfach die 64Bit-Engine, damit kannst du ca. 67 Millionen Spuren fehlerfrei addieren. Nur bei der analogen Wiedergabe gibt es dann ein paar Probleme ...

Ach: die 32Bit der realen DAW haben "nur" eine Mantisse von 24Bit. Aber da dir der Rundungsfehler ja so ganz dolle wichtig ist solltest du den einfach mal bestimmen: Das ist die Differenz zwischen Mix mit 32 und 64 Bit-Engine. Rate mal wie das klingt ...
 
Eine eindrucksvolle Darstellung! Danke!

nordcore schrieb:
Wenn du 32 Signale mit je 32 Bit addierst ist die Summe maximal (+/- 2^31)*32 groß, das braucht 37Bit.

Haha, da hab ich mich aber bös verrechnet oben :)
 
nordcore schrieb:
psicolor schrieb:
Manche Leute sind der Überzeugung, dass Addition eine Aufgabe ist, die zumindest im Audiobereich mit Analogtechnik besser zu meistern ist als numerisch.

Das ist technisch bzw. mathematisch *kompletter* Unsinn.
Analoge Summierung hat *keinen* prinzipiellen Vorteil, alle Argumente dazu basieren auf einem fundamentalen Unverständnis der Grundlagen der Signalverarbeitung.


Edith :mrgreen:


Gruss
 

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