Neu vs. Alt

Kann man mit den Remakes genauso geilen Sound wie mit den Originalen produzieren?

  • Ja

    Stimmen: 23 60,5%
  • Nein

    Stimmen: 15 39,5%

  • Umfrageteilnehmer
    38
T

Thx2

||
Hi,

An sich wird ja immer gerne Diskutiert was "Digital vs. Analog" angeht.
Können Plugins Analoge Hardware hinfällig machen? Wie immer kann man das wohl so pauschal nicht beantworten.

Ich hab mir mal eine andere Frage ausgedacht.
Derzeit werden ja viele alte, analoge Klassiker neu aufgelegt und in diesem Fall drängt sich mir folgende Frage auf.

Meint ihr, man kann mit Setup B Soundtechnisch genauso geile Musik machen
als mit dem Klassischen Setup A? Das musikalisch alles cool ist setz ich hier voraus, geht also wirklich nur um den Sound...


Setup A: (Klassisch)

ARP Odyssey
Moog Minimoog
Roland TB 303
Korg MS20
Sequencial Ciruits Prophet 5

Setup B: (vergleichbare Neuauflagen)

Korg Odyssey => https://www.thomann.de/de/korg_pro_arp_odyssey.htm
Moog Voyager RME => https://www.thomann.de/de/moog_voyager_rme.htm
Cyclone Analogic TT-303 Bass Bot => https://www.thomann.de/de/cyclone_bot_tt_303.htm
Korg MS20 Mini => https://www.thomann.de/de/korg_ms_20_mini.htm
Dave Smith Instruments Prophet 12 => https://www.thomann.de/de/dave_smith_ins ... het_12.htm (Ok sorry hat DSP OSCs aber ich kenne sonst keinen neuen Polyphonen Analogsynthesizer der gut ausgestattet ist.)

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Bin mal auf eure Ansichten/Meinungen gespannt.
Ich bin ehrlich, ich würde Setup A nehmen und glaube das man damit Soundtechnisch definitiv besser fährt!

Vorteil von Setup B wäre halt das man wohl weniger Wartungsstress haben dürfte
und günstiger wegkommt. Aber ich persönlich denke das man Soundtechnisch aufjedenfall einbußen hat/muss.

lg
Michael
 
Hab nun noch ne Umfrage hinzugefügt.
Meinungen sind natürlich gern im Thread gesehen. ;-)
 
"geile Musik" kann man sicher mit allem machen, auch wenn das sowas von nicht meine Ausdrucksweise ist - aber ich bin ja schon dankbar, dass du nicht nach "Mucke" fragst, sowas mache und höre ich nicht.

Aber konkret sieht es so aus, dass die neueren oft in SMD gebaut sind, man kann sie also reparieren, aber ein paar Hobbylöter fallen da weg weil sie sich da nicht ran trauen. Besser als DSP-Maschinen sind sie aber zu reparieren - und das wohl noch ziemlich lange, dennoch ist das alte Zeug da überlegen, weil mehr Platz da ist und somit auch mehr Raum für Mods.

Klanglich würde ich jetzt einfach mal sagen, dass die Clones den Originalen weitgehend nahe kommen, beispiel MS20 und Odyssey - da gibt es kleine Unterschiede - aber selbst ich würde das nicht so genau nehmen. Ich habe Zzt einen Odyssey (alt), wenn ich den nicht wieder zusammen bekäme, dann wird es halt ein Korg. Oder man macht das mit nem anderen Ding. Aber das zählt in deiner Frage natürlich nicht.

Was ich denke ist, dass auch entferntere Dinge gehen wie BS2 für "Roland" Klang einzusetzen und Teile wie den Leipzig S recht gut für überzeugenden Bass-Kram nutzen kann. So in der Summe hast du also heute mehr als je vorher zur Verfügung. Ich würde mir heute auch primär sowas kaufen, da sie ja auch billiger sind. Außer du bist wirklich wild auf genau den Sound eines Originals für den es keine genaue Entsprechung gibt wie MS20 und Odyssey, sondern sagen wir mal Xpander oder Matrix 12 - beim SEM gibt es ja eine Alternative in "neu".

Alles klar?

Es kommt im Detail also schon auf die Wichtigkeit dieser Nähe an, die mir pers. nicht so wichtig wäre wie generell dies oder das machen zu können.
Ich glaube leider aber auch, dass die alten Sachen für immer weniger Leute überhaupt in Erwägung gezogen werden, weil sie weniger Verfügbar sind und wenn sie da sind, kosten sie halt. Das macht man nur, wenn man etwas wirklich liebt und haben muss oder will.

Und - ich mache nicht Musik, die nur mit nem Minimoog gut ist, sondern man kann da schon Ersatz finden und das auch umsetzen. Außerdem bin ich pers. nicht auf analog allein angewiesen, aber das ist vermutlich nicht was du fragen willst.

Den P5 würde ich eher versuchen mit dem P6 zu ersetzen (der kommt ja bald in den Laden), schätze da ist der Sound näher aber sicher nicht identisch. Den V'ger finde ich nicht so nah am Minimoog, er ist auch gut aber klingt wirklich anders. Da würde ich ggf. noch 1-2 Jahre schauen, ob Moog den nicht eh selbst anbieten wird. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht - aber ok, du willst das heute, nicht? Dann ist ein aktueller Moog Sub 37 vielleicht auch gut, der sehr gute Performance-Sachen bietet. Er ist sicher nicht so fett wie der Mini, aber das ist der V'ger halt auch nicht. Da würde ich schon überlegen oder nen Leipzig wählen und sinngemäß damit die Moogsachen machen, die sind nicht ganz gleich - ist schon klar - aber funktional tut das den Job - das kann man aber diskutieren, denn natürlich ist das nicht "dasselbe", klar.

Ich hab noch ein MS20 Original, das brauche ich nicht mehr, MS20M macht den Job besser und kann man mit nehmen. Also es gibt sogar was was auch mal besser ist als das davor, denn der war mir zu klotzig, den hätte ich nie live mit genommen!

Odyssey genau so - die kleine Form ist cooler, find ich.
Allerdings ist er wegen der Fader ohne Rastung nicht gerade ein Live-Synth. Das ist schade.
Oder man muss die Leute bitten zwischen den Stücken ganz lieb zu sein ;-)

Und es gibt noch mehr Synth, die diese Jobs machen. Ich denke man muss nicht immer genau wie XY haben. Das wird nur Supernerds wirklich interessieren, im normalen Musikleben willst du einfach was was gut klingt.
Man hat übrigens früher auch eher gekauft weil man sich das noch leisten konnte und hat eher nach Features geschaut und sowas, der Sound spielte sicher auch eine Rolle,aber dann war es eben auch der und nicht der andere.

Heute kannst du dir für das Geld alles kaufen, also 3 oder 4 Dinger, sprich zu viel. Normal braucht man sicher nicht diese Menge.

Also - weitgehend würde ich sagen - das ist ok, je nach dem wie nah dir das pers. geht, wie nah das klingen muss. Finden kann man auf jeden Fall was, was nicht alt ist. Ich würde 2-3 Teile aussuchen und ne DAW, dann hast du ein gutes Arbeitsding. Rest Soft und vielleicht noch Spezialkram, wenn das irgendwie sehr hilft oder wenn man zB Acid-Fan ist und unbedingt ne 303 will - dann holt man sich die halt.

Mischung schlau machen bedeutet schon dass das alles insgesamt ziemlich erschwinglich ist.
Ich fragte auch mal nach dem wichtigsten Arbeitssynth neben dem Rechner: viewtopic.php?f=47&t=97839&hilit=arbeitspferd#p1121831
Das sollte das Ding sein, was möglichst genau dein Ideal trifft, dazu noch etwas konträres oder vielleicht 2. Dann sollte das super klappen. Oder?

Antwort auf die Frage ist eher A, außer man ist da pingelig, denn hören kann man Unterschiede, und wenn dir das wichtig ist, dann ist es schon B. Detailverliebte sollten das kaufen was sie wirklich suchen. Das muss man schon sagen.
 
Interessant wie die Meinungen auseinander gehen.
Also klar, das man mit diesem TT-303 Ding Abweichungen (deutlich hörbare) zu einer TB-303 hat ist klar.

Mich würde mal interessieren wie ein echter ARP Odyssey so in einem "Side-by-Side" Vergleich mit der Version
von Korg abschneidet.

Also ich würd gerne mal an beiden ähnliche/gleiche Sounds schrauben und dann mein Fazit ziehen
ob bei beiden das gleiche Feeling aufkommt oder nicht. Also sprich ob man das eine wirklich als "Kopie" bezeichnen möchte/sollte oder eben auch nicht.
Das immer unterschiede dasein werden ist ja eh klar, die frage ist nur ob diese stark nennenswert ausfallen.

Problem ist ich hab weder den originalen, noch den von Korg.
Aber die beiden würde ich wirklich gerne mal miteinander vergleichen!

lg
Michael
 
Der Original knackt etwas mehr, so auch beim MS20, also schnappt leicht anders, es gibt noch ein paar andere kleine Details. Aber sie sind halt mit dem Flohhustometer gemessen.

Ja, du sagst es selbst - es ist an Jedem selbst das einzuordnen.
 
Thx2 schrieb:
Dave Smith Instruments Prophet 12 => https://www.thomann.de/de/dave_smith_ins ... het_12.htm (Ok sorry hat DSP OSCs aber ich kenne sonst keinen neuen Polyphonen Analogsynthesizer der gut ausgestattet ist.)
Der neue Prophet 6 dürfte dichter am 5 sein als der 12 (ist noch nicht in den Läden; wird auch nicht billig). Trotzdem immer noch nicht identisch.

Bzgl. der Frage bin ich nicht sicher: Im Grunde kann man das nur beantworten, wenn man beide Setups ausprobiert hätte.
 
Wirklich schade das ich keinen echten ARP Odyssey habe.
Sonst hätte ich mir den Korg ganz sicher bereits bestellt nur um zu vergleichen.

Aber beide sind mir für einen Vergleich dann doch zu teuer
und wenn ich mich entscheiden müsste würde ich eh das Original holen.

lg
Michael
 
Einen guten Vergleich gibts doch längst:

4

Zumindest bei polyphonen würd ich nicht mehr auf alte setzen wollen und hab alle, die ich besessen hab verkauft.
Der Klang ist da kein Argument mehr für mich, wenn ich mich auf ein Instrument nicht mehr verlassen kann.
Eventuell schließt der Prophet 6 bald diese Lücke.. ein neuer mit altem Bedienkonzept, ein Knopf/eine Funktion.
 
Ich würde behaupten im Mix hört keiner mehr den Unterschied. Vllt. hört man den Unterschied wenn man ein Gerät gegen das andere (trocken ohne fx) antreten lassen würde, aber wie gesagt im Mix glaub ich das nicht.
 
Geht alles mit Set B , nur den Prophet durch den Prophet 08 oder frecher durch einen der Nordleads ersetzen, der 12er ist weit entfernt ein P5 zu sein, das habe ich 1:1 verglichen, da kommt der Nordlead 4 näher dran, habe ich auch 1:1 verglichen in der Einzelbetrachtung gewinnen die alten Schätzen an Lebendigkeit fast immer.

Aber wenn man endlich neue Wege einschlagen will, ist der Prophet 12 vielleicht sogar besser .

Wobei Du da den Prophet 6 abwarten musst, der kommt ja auch optisch und bedientechnisch 1:1 in die P5 Ecke

Hängt ja auch alles von der Musik ab und den Örtlichkeiten, ein Nordlead 4 klingt so geil nach Moog im Kontext, da konnt der Ur Nord ja schon, wenn man es kann, siehe Kraan live 2001, wo Ingo nur den Nordlead hatte, sicher werden Puristen das raushören, wen Du so einer bist stellt sich die Frage gar nicht Set A;-) logisch nur eine Original klingt 100% wie ein Original :nihao:
 
Instrument A lässt sich fast immer durch Instrument B ersetzen. Wenn der Rest VA ist, reißt es ein Minimoog auch nicht mehr raus. Setzt man aber konsequent auf hochwertiges altes (i.d.R. leider auch teures) Zeug, dann wird man das hören. Das geht dann auch nicht mehr im Mix unter.
 
Jörg schrieb:
Instrument A lässt sich fast immer durch Instrument B ersetzen. Wenn der Rest VA ist, reißt es ein Minimoog auch nicht mehr raus. Setzt man aber konsequent auf hochwertiges altes (i.d.R. leider auch teures) Zeug, dann wird man das hören. Das geht dann auch nicht mehr im Mix unter.

Ja, so isses (bzw. so empfindem es meine Ohren).
 
Kann man mit den Remakes genauso geilen Sound wie mit den Originalen produzieren?

Warum wird von Musiker, welche im Bereich Trance/Dance unterwegs sind, immer wieder vom "geilen Sound" und dann stets vom "Produzieren" oder noch besser vom "Producern" gesprochen?
Die Klänge an einem Synthesizer werden gestaltet (bei einigen digitalen Synthesizern können die Klänge durch aus programmieren werden, was ebenfalls unter den Gesamtbegriff: Klanggestaltung fällt). Die Musikproduktion ist ein Begriff, der weiträumig mehrere Tätigkeiten umfasst, inkl. Komposition, Mixing, etc.

Bez. der von dir gestelten Frage:
Ja, sicher kann man das. In den meisten Fällen liegt die Qualität der Klange, welche zu einem Arrangement im Sinne eines Songs erarbeitet werden, an dem Musiker, welcher das entspr. Instrument bedient, selbst. Natürlich gibt es klangliche Unterschiede zwischen den von dir genannten Synthesizern .. dennoch bleibt die Antwort A bestehen.
 
Ich denke, es hängt davon ab, was man will. Viele sagen ja, dass ein Voyager einfach nicht so klingen kann wie ein Minimoog Modell D oder ein Prophet '08 nicht wie ein Prophet V. Das wird wohl auch stimmen.

Umgekehrt lassen sich am Voyager und am Prophet '08 Modulationen programmieren, von denen die Modell D oder Prophet V Besitzer früher höchstens träumen konnten. Es sind also musikalische Ausdrucksformen und Nuancen möglich, die mit Vintage-Synthesizern so nicht zu machen sind. (Es sei denn vielleicht mit großen Modularsystemen.)

Es mag also sein, dass die neuen Analogen nicht so klingen wie die alten - umgekehrt klingen die alten aber auch nicht wie die neuen.

Verdammt, jetzt habe ich so lange versucht mit dem Juno 106 meinen Nord Lead 2x zu emulieren. Es will mir nicht gelingen. Was kann ich tun? ;-) ...
 
Jörg schrieb:
Instrument A lässt sich fast immer durch Instrument B ersetzen. Wenn der Rest VA ist, reißt es ein Minimoog auch nicht mehr raus. Setzt man aber konsequent auf hochwertiges altes (i.d.R. leider auch teures) Zeug, dann wird man das hören. Das geht dann auch nicht mehr im Mix unter.

:supi: jep so ist es!
 
SynthUser0815 schrieb:
Ich denke, es hängt davon ab, was man will. Viele sagen ja, dass ein Voyager einfach nicht so klingen kann wie ein Minimoog Modell D oder ein Prophet '08 nicht wie ein Prophet V. Das wird wohl auch stimmen.

Umgekehrt lassen sich am Voyager und am Prophet '08 Modulationen programmieren, von denen die Modell D oder Prophet V Besitzer früher höchstens träumen konnten. Es sind also musikalische Ausdrucksformen und Nuancen möglich, die mit Vintage-Synthesizern so nicht zu machen sind. (Es sei denn vielleicht mit großen Modularsystemen.)

Es mag also sein, dass die neuen Analogen nicht so klingen wie die alten - umgekehrt klingen die alten aber auch nicht wie die neuen.

Verdammt, jetzt habe ich so lange versucht mit dem Juno 106 meinen Nord Lead 2x zu emulieren. Es will mir nicht gelingen. Was kann ich tun? ;-) ...


Na ja, es ging ja jetzt darum, ob die neuen Synths klingen können wie die alten und nicht umgekehrt. ;-)
 
Happy schrieb:
Na ja, es ging ja jetzt darum, ob die neuen Synths klingen können wie die alten und nicht umgekehrt. ;-)
Eigentlich nicht. Die Frage hier ist doch:

"Meint ihr, man kann mit Setup B Soundtechnisch genauso geile Musik machen als mit dem Klassischen Setup A?"

s. oben.
 
Jörg schrieb:
Instrument A lässt sich fast immer durch Instrument B ersetzen. Wenn der Rest VA ist, reißt es ein Minimoog auch nicht mehr raus. Setzt man aber konsequent auf hochwertiges altes (i.d.R. leider auch teures) Zeug, dann wird man das hören. Das geht dann auch nicht mehr im Mix unter.

hochwertiges altes Zeug [Hardware] ist gut... hochwertiges neues Zeug ist gut... Mit beidem lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Mir ist's einerlei. Wenn altes Zeug aber keine vernünftige Midi-Implementierung erlaubt und sich nur unter erschwerten Umständen mit dem restlichen Equipment takten lässt, dann hat altes Zeug für mich kaum mehr eine Berechtigung.
 
rauschwerk schrieb:
Happy schrieb:
Na ja, es ging ja jetzt darum, ob die neuen Synths klingen können wie die alten und nicht umgekehrt. ;-)
Eigentlich nicht. Die Frage hier ist doch:

"Meint ihr, man kann mit Setup B Soundtechnisch genauso geile Musik machen als mit dem Klassischen Setup A?"

s. oben.

Der Umkehrschluss ist daraus nicht zu entnehmen. ;-)

Und wenn es so wäre, ist doch klar, dass die neueren Geräte i.d.R. (im Gegensatz zu den Vintagekisten) anschlagsdynamisch spielbar sind und häufig mehr Modulationsmöglichkeiten bieten (insbes. VA-Synths).
Somit können sich die Geräte gegenseitig nicht ersetzen. ;-)

Ihre Daseinsberechtigung haben imho beide Gerätetypen.
Ist doch prima, dass jeder für sich selbst entscheiden kann, womit er/sie musizieren will.
 
stromzuton schrieb:
Jörg schrieb:
Instrument A lässt sich fast immer durch Instrument B ersetzen. Wenn der Rest VA ist, reißt es ein Minimoog auch nicht mehr raus. Setzt man aber konsequent auf hochwertiges altes (i.d.R. leider auch teures) Zeug, dann wird man das hören. Das geht dann auch nicht mehr im Mix unter.

hochwertiges altes Zeug [Hardware] ist gut... hochwertiges neues Zeug ist gut... Mit beidem lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Mir ist's einerlei. Wenn altes Zeug aber keine vernünftige Midi-Implementierung erlaubt und sich nur unter erschwerten Umständen mit dem restlichen Equipment takten lässt, dann hat altes Zeug für mich kaum mehr eine Berechtigung.

Wer braucht MIDI?!
CV/Gate is the Key! :phat:
 
Ich denke, dass die meisten Leute die Bedeutung der "alten" Klangerzeuger überschätzen, beziehungsweise die Bedeutung der "alten" Produktionsweise massiv unterschätzen.
Ich glaube, dass viel Charakter der als so toll wahrgenommenen alten Musikproduktionen daher kommt, wie aufgenommen und gemischt wurde: Nicht mit Computer arrangiert/sequenziert, linear auf Band aufgenommen, ohne Automatisation gemischt. Das ist viel wichtiger für das "Erscheinungsbild" von Musik, als die konkrete Technologie der Klangerzeuger.
 
fanwander schrieb:
Ich denke, dass die meisten Leute die Bedeutung der "alten" Klangerzeuger überschätzen, beziehungsweise die Bedeutung der "alten" Produktionsweise massiv unterschätzen.
Ich glaube, dass viel Charakter der als so toll wahrgenommenen alten Musikproduktionen daher kommt, wie aufgenommen und gemischt wurde: Nicht mit Computer arrangiert/sequenziert, linear auf Band aufgenommen, ohne Automatisation gemischt. Das ist viel wichtiger für das "Erscheinungsbild" von Musik, als die konkrete Technologie der Klangerzeuger.
Da stimme ich zu 100% zu!

Meine persönliche Wahl wäre daher: moderne Instrumente, aber altmodische Arbeitsweise.
 
Ich halte das für einen Teilaspekt. Es gibt Musik wo verschiedene Aspekte wichtig sind, davon ist der exakte Klang oder der total nicht exakte nur einer, genau so wie der Einsatz von Automation oder Steuerung vs. Handspiel. Es ist, wie immer eine größere Reihe von Gründen, die der Musik das wichtige mit gibt, wobei wir dann aber auch sagen könnten, dass es einfach nicht so sehr auf Analog vs. Alt vs irgendwas an käme sondern das was da ist musikalisch nutzt und das ist aber so eigentlich banal genug, dass wir das voraussetzen können.

Allerdings ist gerade hier im Forum doch eine größere Lücke zwischen der eigenen Musik und den Synths ganz absolut gesehen.
Ich wundere mich oft, dass man über Synths und Ziele spricht aber ohne die eigenen Ziele sehr genau zu schildern oder zumindest so, dass man weiss was wichtig ist, denn das spielt am Ende eigentlich die größere Rolle. Wenn ich einen Synth suche, dann spielt mein Empfinden, meine Ziele und meine Musik jedenfalls eine viel größere Rolle als irgendeine Wahrhaftigkeit von Original vs. Kopie, da ich zumindest nicht primär das suche - es ist also auch tauschbar. Man kann das natürlich besprechen, es geht also nicht darum den Thread ins negative zu ziehen, sondern nur zu sagen - vergesst eure Musik nicht. So wie ich zB THX kenne, hat er eine komplett andere Vorstellung von Musik als ich sie habe (also bei der eigenen Musik), deshalb sind da auch andere Dinge wichtig.
 
Moogulator schrieb:
Allerdings ist gerade hier im Forum doch eine größere Lücke zwischen der eigenen Musik und den Synths ganz absolut gesehen.
Ich wundere mich oft, dass man über Synths und Ziele spricht aber ohne die eigenen Ziele sehr genau zu schildern oder zumindest so, dass man weiss was wichtig ist, denn das spielt am Ende eigentlich die größere Rolle. Wenn ich einen Synth suche, dann spielt mein Empfinden, meine Ziele und meine Musik jedenfalls eine viel größere Rolle als irgendeine Wahrhaftigkeit von Original vs. Kopie, da ich zumindest nicht primär das suche - es ist also auch tauschbar.
Das finde ich auch. Wir reden hier generell zu viel über Equipment und zu wenig über Musik. Vielleicht ist es aber auch so, dass Musiker in Musiker-Foren sich eher scheuen, Ihre Musik zur Diskussion zu stellen, weil die Kritik oft harsch ist. Mir jedenfalls ist es eher unangenehm, hier zu viel davon preis zu geben, was mir musikalisch wichtig ist.

Moogulator schrieb:
Man kann das natürlich besprechen, es geht also nicht darum den Thread ins negative zu ziehen, sondern nur zu sagen - vergesst eure Musik nicht. So wie ich zB THX kenne, hat er eine komplett andere Vorstellung von Musik als ich sie habe (also bei der eigenen Musik), deshalb sind da auch andere Dinge wichtig.
Ich glaube allerdings auch, dass diese vollkommen unterschiedlichen Vorstellungen von Musik oft dazu führen, dass viele Leute hier aneinander vorbei reden. Jörgs Musik, Marcos Musik oder Deine habe ich mir im Internet gelegentlich angehört. Das alles gefällt mir jeweils ziemlich gut, aber es ist jeweils vollkommen unterschiedlich und auch vollkommen anders als das, was ich selbst mache und was mir selbst wichtig ist.
 
Ich vermute auch, dass es eine Art "Angst" ist, die so etwas persönliches nicht sagen lässt, weil das schon viel des "Inneren" nach vorn und nach außen bringt, und wenn dann jemand einen vernichtenden oder unfairen Spruch macht zu einer Musik oder einem Ansatz, der irgendwie nicht so ganz in den Kram passt, verletzt einen das vielleicht zu sehr oder man möchte sich dem nicht aussetzen.
Wäre schade, aber auch verständlich.

Ja, genau - die verschiedenen Ziele erfordern teilweise sogar konträre Lösungen, die gar nicht die gleiche Meinung von etwas haben KÖNNEN. Deshalb würde ich vermuten, dass eben auch deshalb zu viele ihre Ansicht als die einzige darstellen, sie müssten aber idR sagen für sich selbst geltend, außer man ist wirklich in der Lage andere Musiken und Arbeitsweisen erfassen zu können und diese allgemein gültig wieder zu geben. Das kann natürlich nur so sein, dass man andere dabei nicht bewertet sondern nur bestimmte Eigenschaften nennt und einordnen hilft.

Na, ich könnte jedenfalls meinen Kram hier ausrollen und sagen weshalb ich diese Wahl traf.
Ich traue mir auch zu das für andere Musik zu können, sofern ich genug darüber weiss. Und hier treffen in der Tat die meisten Missverständnisse auf. Besonders bei Leuten, die sich nicht so gut ausdrücken können. Das ist nicht schlimm, aber es passiert.

Aber ich finde der Mut für diese Sache wäre vieles Wert und würde auch bessere Tipps möglich machen, aber für den Preis das jeder dabei schon deutlich mehr von sich preis geben müsste.
Sonst reden wir über Millisekundenzahlen von Attackphasen von Hüllkurven. Das ist schon auch interessant, aber es gibt eine Reihe von Musikstilen, wo das kaum eine Relevanz hat.
 
Man sollte auch nicht versuchen andere zu kopieren sondern seine eigene Spur fahren und das dann auch durchziehen. Das muss auch nicht jedem gefallen. Mir muss es gefallen.
Vielen denken, wenn sie sich diesen oder jenen Synthesizer ins Haus holen wird ihre Musik automatisch besser. Das ist oft ein Trugschluß. Es kann schon sein dass ein neuer Synthesizer mehr inspiriert und hilft einen eigenen Stil zu finden, muss aber nicht.
Jeder sollte das benutzen womit er am Besten klarkommt. Bei mir hat es auch lange gedauert bis ich richtig wußte was ich wollte. Über Digital-Synths ala Wavestation, Casio CZ, Nord Modular bis hin zu dem was ich momentan am Liebsten benutze.
Ob jetzt ein Vintage Synth oder ein moderner Synthesizer besser zu einem passt hängt von ganz vielen Faktoren (Arbeitsweise, Klangideal, Erfahrungen aus der Vergangenheit usw.) ab.
Die Anforderungen an einen Synthesizer sind so unterschiedlich wie die Musikgeschmäcker. Ich selbst brauche gar kein Midi, keine Speicherplätze, kein USB, Anschlagdynamik...
Für andere aber essentiell wichtig. Die Welt ist bunt. :peace:
 
Zusammengefasst lässt sich schon sehr eindeutig sagen: in diesem Forum ist es wichtiger, womit du Musik machst, als die klangvollen Resultate. Und schreibt jemand, er hätte sein Resultat mit Klassiker xy erzielt, erhält er - so mein Eindruck - wohlwollendere Kritiken. Ist'n bisschen wie bei Autonarren hier, immer wichtig, was für ein Auto du fährst und nicht wohin du dich damit begibst.

Kann man aber mit leben, wenn man's nicht zu ernst nimmt.
 
Nein, nicht "in diesem Forum" oder "ihr seid ja alle nicht so richtig cool", sondern - es gibt ein paar mehr Gedanken die man nicht ignorieren sollte. Und dennoch kann man sich weiter und berechtigt um die Frage kümmern, ob ein alter oder neue Odyssey besser ist oder sich lohne. Aber genau um das zu beurteilen muss man am Ende doch wissen, wie man das beurteilt für den eigenen Sound.

Wohlwollend bedeutet nicht ohne klare neutrale Sicht, eher bezöge sich das wohlwollend auf den Umgang miteinander und die Möglichkeit hier noch sehr viel mehr und schneller die richtigen Sachen zu finden und ggf. schon mit dem Wissen weshalb dies oder das sinnvoller ist.

Also am Ende mit Offenheit und freundlichen Grundhaltungen schafft man das einfach besser und schneller.
Das ist natürlich nur eine Nebenbemerkung zum Thema, weil es schon eine allgemeine Gültigkeit hat, so meine Ansicht.
 


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