Nerdkram: 8Bit und Co in der DDR

Erst die ersten 10 Minuten gesehen, aber Begeisterung! Allein schon die ganze C64-Backgroundmusik *schwärm* . Danke für diesen tollen Post.
 
den roten Junost Kofferfernseher hatte ich auch aber einen C64 nicht....hmmmm.....von Robotron gabs nix für den Heimgebrauch.

Auf jeden Fall ne geile Doku 👍
 
Ich war Westkind...hatte 'n C64 während ein Kumpel (auch Wessi) sich mit'm VC16 zufriedengeben mußte. Als der Amiga rauskam wollten wir alle nur noch den.
 
meine Oma war spendabel... ich hatte einen Atari 800XL und ne 1010 Datasette. Und als Fernseher den billigsten SW-Fernseher ausm Intershop
 
Ich habe auch an einem KC85-3 BASIC Programmierung gelernt. Die Computer waren in einer Ausbildungseinrichtung der Deutschen Reichsbahn und wir Oberschüler durften die im Rahmen eines Computerclubs an einem Nachmittag in der Woche benutzen. Atari, Commodore, Amstrad gab es im Intershop für Forumschecks, also D-Mark. Kurz nach der Wende in Berlin habe ich noch am BIC (Bildungscomputer) Informatikunterricht gehabt, wurde dann aber eingestellt, weil unsere Lehrer angeblich nicht qualifiziert waren. Naiv sind wir daraufhin unangemeldet beim Bildungssenator vorstellig geworden, kam nicht so gut an. Es hatten welche kurze Haare und Lederjacken an, so “agressive“ Nerds waren die wohl nicht gewohnt😄. Jedenfalls gab es danach keinen Computerunterricht mehr, unsere Lehrer, teilweise mit Informatikstudium, wechselten dann in die freie Wirtschaft. Es gab durchaus auch Bausätze und selbstgebaute Drucker aus elektronischen Schreibmaschinen.
 
Ich habe auch an einem KC85-3 BASIC Programmierung gelernt
Ich auch, der KC83-3 war echt ein schönes Teil, hab einen mit 13 zu Weihnachten bekommen, da die direkt nach der Wende ganz günstig verscherbelt wurden.
Als dann etwas später Freunde die ersten Amigas hatten mit Tracker drauf, hab ich mir ein kleines Programm geschrieben, um mit der Tastatur live Sinustöne spielen zu können. Das waren Zeiten.
 
Der Informatik Unterricht an der POS mit dem KC83 -3 und der BASIC Programmierung haben mir Computer nachhaltig für viele Jahre verleidet. Ich hatte dafür überhaupt kein Interesse und all das langweilte mich zu Tode. Das lag sicher nicht am Computer selbst, sondern an der Lehrkraft, die einem das Thema so trocken wie nur möglich rüberbringen konnte.

Es sollte über 15 Jahre dauern, bis ich mich langsam wieder für Computer interessierte. Diese waren Dank Windows für Anwender leichter zu verstehen und leistungsfähiger geworden. Heute geht es nicht mehr ohne. Andere Zeiten.
 
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Als ich 1983/84 an der Hochschule über einen fakultativen Kurs zur Mikroprozessor-Programmierung in das Thema reingerutscht bin, da hatten wir einen Microcombi
... und mehrere Anwendungssysteme auf Basis K1520.
Alles auf Basis der U880 CPU (Äquivalent zu Zilog Z80A).
1984/85 hab ich mir einen Computer auf dieser Basis aus einzelnen Chips selbst entworfen und gebaut.
Mein Vater hat mir dann später (muss um 87 gewesen sein) einen Sinclair ZX Spectrum+ mit Interface1 und Microdrives unter der Hand besorgt. Der war auch mit Z80‐CPU, da hab ich viel Spaß dran gehabt.

Als die im Beitrag gezeigten Kleincomputer raus kamen, da waren wir an der Hochschule in der Forschung schon teilweise auf P8000 umgestiegen (Adaption einer PDP 8000 auf Basis 16bit CPU U8000 unter UNIX)... mit mehreren seriell angeschlossenen Terminals.
Auf den KCs hab ich damals aber Programmier-Kurse gegeben.

Die Robotron-Adaptionen der IBM-PCs auf der Basis russischer Clones von Intel-CPUs sind an uns vorbei gegangen, dem haben unsere Chefs keine Bedeutung beigemessen.

Mit dem Mauerfall bin ich privat auf Amiga umgestiegen, aber die immer kürzeren Innovationszyklen mit neuer Hardware und das Überangebot an Software haben dazu geführt, dass man sich nicht mehr so intensiv mit den Details beschäftigt hat.

Und ab 91 war ich dann mit grafikfähigen UNIX-Workstations beruflich derartig im Computer-Schlaraffenland, dass das als Privat-Spielzeug uninteressant wurde.
 
Natürlich darf Stasi, GST, Wehrkundeunterricht und Computersport nicht fehlen.
Der Begriff Computersport entstand in einer Zeit, in das Wort Heimcomputer nicht erwünscht war. Denn in der DDR wurden ja auf Grund der verfügbaren Ressourcen noch keine Heimcomputer hergestellt.
Deshalb wurde der Selbstbau von Computern stark gefördert. Die Chips waren rar, aber Informationen, Bücher für Computer-Selbstbau waren so reichlich vorhanden, das sich viele ihre maßgeschneiderten Computer selbst bauen konnten, siehe MoogelPackung.
Diese DIY-Szene kam im Film leider nicht vor, sie war aber recht gut vernetzt (ohne Internet, ohne FIDO usw sondern analog).
Hier mal ein DIY-Motherboard eines CPM+ Rechners (HD64180, 512kB RAM, K1520-Bus), den ich Mitte der 80er gebaut habe:

20200914.jpg
 
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ich, 79er Baujahr, hatte meinen C64-C anno 92 oder 93 bekommen, da war die DDR schon vorbei. Meinen ersten PC hatte ich 1997, aber den C-64 hab ich dann noch lange behalten und immer wieder nebenbei angehabt, er hat mich lang begleitet und ist immer noch mein Liebling. Inzwischen auch im Studio integriert, ab und wann nutz ich ihn oder spiele drauf oder lasse Demos laufen. Der Charme ist ungebrochen.
 
Beachtlich, international von USA über DDR, UDSSR, Korea und Japan !
Und da sag einer, wir hatten nichts...
Ja, da hast Du recht. Da funktionierte die Globalisierung trotz des "Eisernen Vorhangs".
Dass Du die Chips unter der Staubschicht erkennen konntest...

Dieser Rechner wurde 10-20 mal gebaut. Weitere Platinen waren Grafikkarte mit NEC µPD7220 bzw. DDR U82720, Floppy-Controller mit NEC µPD765 bzw. DDR U8272D und eine IO-Karte u.a. mit dem SID aus dem C64 und dem AY-3-8912 (Scheider CPC). Letztere Karte wollte nicht jeder.
Die Schaltungen und die Software der Grafikkarte nebst vielen Beispielen in Turbo Pascal wurde damals in einem Buch veröffentlicht.
Meine DDR-Computerzeit begann sehr früh mit Z80 und Hex-Tastatur, 1K RAM und endete nach etlichen selbstgebauten und teilweise veröffentlichten Rechnern mit der Wende.
Der noch in der DDR gebaute Rechner wurde dann durch einen NoName PC AT abgelöst. Schade, dass ich den DIY nicht aufbewahrt habe, einzig die gezeigte verstaubte Platine existiert noch.
 
Heute geht es nicht mehr ohne. Andere Zeiten.

Das ist ja auch schon fast überholt, wenn es nach meinem Ältesten (17) geht, da ist heute alles nur noch „smart“. Er macht 95% seiner Schule und Hobbys auf iPad Pro und Smartphone, incl. Airstreaming auf dem Fernseher.

Denke da geht auch die Zukunft hin.
Leistungsstarkes „Minigerät“ mit wahlweise komfortabler Darstellung auf großen Monitoren.
 
Das ist ja auch schon fast überholt, wenn es nach meinem Ältesten (17) geht, da ist heute alles nur noch „smart“. Er macht 95% seiner Schule und Hobbys auf iPad Pro und Smartphone, incl. Airstreaming auf dem Fernseher.

Denke da geht auch die Zukunft hin.
Leistungsstarkes „Minigerät“ mit wahlweise komfortabler Darstellung auf großen Monitoren.

Denke ich auch.
Wobei mir Flexibilität heute wichtiger ist. Ich habe mir erst im letzten Jahr einen Tower selbst zusammengestellt und bin sehr glücklich damit. Schlankes System mit ordentlich Power und auf nur meine Bedürfnisse zugeschnitten. Vorher hatte ich immer nur Kompromisse und vieles, das ich gar nicht nutzte.
 
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Die Konstruktionsabteilung meines Hauptkunden hat nach jahrezehntelanger Big-Tower Zeit nun (auch wegen Homeoffice) jedem Konstrukteur einen vollgestopften Laptop hingestellt, mit Dockingstation und Multimonitoren sind die mit der neuen Flexibilität alle glücklicher als je zuvor.
 
Hast Du an der Ilm studiert?
nein.
Ich überlege gerade, woher die Leiterplatte kam. Die sieht ja mit Durchkontaktierungen und chem Zinn professionell hergestellt aus.
Ja, die sind professionell hergestellt worden. Wo, weiß ich nicht mehr. Das Layout ist auf Millimeterpapier mit Bleistift/Buntstift und Radiergummi entstanden.
Ich hab noch eine unbestückte Platine:
20200914.jpg
 
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Das ist ja auch schon fast überholt, wenn es nach meinem Ältesten (17) geht, da ist heute alles nur noch „smart“. Er macht 95% seiner Schule und Hobbys auf iPad Pro und Smartphone,
Bin ich nicht sicher ob das wirklich so smart ist. Händinacken lässt grüßen.
Denke da geht auch die Zukunft hin.
Klar...auf einen Fetten Tower mit lautem Lüfter kann ich auch verzichten. Jedoch nicht auf Klassische Tastatur und normalen Standbildschirm.
Auf einem Pad rumzutippen wäre für mein alten Claus ein Graus. Ich brauch die Tastatur zum draufrumhacken und einen Bildschirm vor dem ich
gerade sitzend mit geradem Blick.
 
Hier die Vorstellung vom Nachfolger

Das war nicht der Nachfolger der Z9001 oder KC-Serie, sondern eine abgespeckte und kostenoptimierte Variante des A5120, den es bereits seit 1982 gab.

Robotron war da in den meisten Fällen eh nur als Label aufgedruckt, weil nicht sein durfte, was in Wirklichkeit passiert war, nämlich dass andere Betriebe über deren Rationalisierungsmittelbau schneller waren, als Robotron selbst.

Zu dem Zeitpunkt war Robotron mit der eigentlichen Kern-Entwicklung eh schon weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/EC_1834 = IBM-PC Clon
... und vorher schon mit dem A5120.16 (mit Zilog Z8000 16-bit Kern, der die 8-bit-CPU des A5120 nur noch als Peripherietreiber nutzte, wobei auch hier die 16-bit-Platine keine Robotron-Entwicklung war).

Nur beim P8000 haben sie es nicht geschafft, das Robotron-Label drauf zu pressen.

Bei mir laufen noch regelmäßig Amiga 500 und C64. 😊

Ich hab das Zeug komplett Alles wieder verkauft, solange es noch was wert war und sobald ich was besseres hatte.

Einzig meinen ersten Eigenbau-Computer habe ich noch behalten.

20220115_170325s.jpg

Zwei Tastendeckel sind schon verloren gegangen.
Das Bild links unten kaschiert die liederlich gebohrten Löcher für den Lautsprecher.

Hatte auch Tonband-Interface und EPROM-Programmierer drin:

20220115_172350s.jpg

Das Gehäuse war von Hand aus Leiterplattenmaterial gesägt, von innen verlötet und dann lackiert.

Das Innenleben war auf maximale Packungsdichte optimiert:

20220115_170922s.jpg

Um den Aufwand für die Hauptplatine zu minimieren hab ich vieles mit dünnen Drähten in Wickeltechnik verdrahtet.

Links unten sieht man eine schräg montierte Platine, das war das Interface zur darunter liegenden Taschenrechner-Platine.
Hatte ich einen wissenschaftlichen Taschenrechner geschlachtet und als Arthmetik-Einheit an den ansonsten eher rechenschwachen Z80 angekoppelt.
Mit dem Konzept konnte ich damals sogar den Prof. Kreul an der Ingeneurhochschule Zittau beeindrucken.

Für die Tastatur hab ich eine richtige Platine gemacht.
Der Bein-Abstand der verwendeten Halleffekt-Taster (vornehm geht die Welt zugrunde) war groß genug, dass das leichter machbar war.

20220115_171233s.jpg
 
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