nordcore schrieb:
Was machen Polypropylenmembran und Ferrofluid?
Die bringen je etwa eine Oktave, damit kann der "alte" Mitteltöner weg.
Die nötige tiefere Trennung des Hochtöners ist erst bei HiFi-untypischen höheren Pegeln ein Problem, der Klirr der üblichen Kalotte nimmt dann fies zu.
Ferrofluid wird seit den 80er verbaut und an Membranmaterial werden solche Sachen wie Be, Ti und div. Kunststoffe auch schon sehr lange benutzt.
Eine tiefe Trennung hat ja auch nicht nur auf den Klirr Einfluss.
Generell kann man sagen, dass bei den 2-Wege Systemen die Problematik in etwa so aussieht:
-kleiner Tiefmitteltöner = gute Ankopplung an den HT, aber Probleme im Bass, die dann mit einer recht fiesen Auslegung des Bassreflex im wahrsten Sinne
des Wortes übertönt werden sollen*.
-großer TMT = ordentliche Basswiedergabe, aber ein überforderter HT, weil auch mit modernsten Techniken es halt trotzdem idR ein 3/4" bleibt ...
Das zeigen auch eigentlich alle mir bekannten Messungen solcher Systeme.
nordcore schrieb:
Das hatte ich als bekannt vorausgesetzt, mein Punkt war, das eine aufbrechenden Membran weniger bündelt als der "ideale Kolbenstrahler", was oft eher *Vorteil* dieser mechanische Zwei-Wege-Lösung ist.
Dafür handelt man sich aber fiese Sachen im Zeitverhalten ein, was gerade für Monitoranwendungen eigentlich ein Hauptaugenmerk sein sollte.
nordcore schrieb:
Nur hat man das früher nicht gezielt konstruiert.
Die Meßtechnik, um Lautsprecher überhaupt messen zu können hat sich (in der Fläche bei den Boxenbauern) erst in den 80ern überhaupt ausgebreitet, das Schwingungsverhalten der Membranen ist im Detail sogar erst wirklich durchentwickelt, seit die Klippel-Messtechnik bei den Lautsprecherherstellern steht. Vorher war das doch eher anekdotisch. (Ja, auch wir haben in den 80ern schon den Klangeinfluss der Kalotte entdeckt ... )
Klar ist da viel passiert in den letzten Jahren und Vieles ist besser geworden, aber die Regel, dass ein Lautsprecher maximal und mit viel Augenzudrücken
höchstens eine Dekade passabel wiedergeben kann gilt mMn immer noch, oder was meinst Du?
nordcore schrieb:
Nach meinem Eindruck kamen erst in den 80ern Chassis auf, deren Parameter so entworfen waren, dass man sie sinnvoll in berechnete Reflexboxen akzeptabler (wohnzimmertauglicher) Größe stecken konnte.
Also denk ich mal nicht, aber mit wohnzimmertauglichen Lautsprechern kenne ich mich auch nicht so aus. Mach sonst eher was bei den "Hifi untypischen
Pegeln" und da gab es BR taugliche Lautsprecher auch schon länger.
*oder halt keinen Bass können und wieder mit einem Sub ergänzt werden müssen, womit man auch wieder bei einem 3-Wege System wär