Anleitungen und Handbücher: Best of - Wer schreibt die Besten, dokumentiert am besten?

Lumm

Ewiger Semi-Einsteiger Klimperer
Da ich nun schon viele Jahre meines Lebens mit Anleitungen und Handbücher lesen und verstehen verbracht habe, und auch beruflich grob mit dem Thema “Dokumentation” zu tun habe, hier meine Frage:
Welcher Hersteller dokumentiert vorbildlich? Wer hat bei Anleitungen und Handbüchern das beste Konzept?
Die Wahrnehmung ist natürlich individuell: Der Eine versteht Bild und Ton besser(bzw. Video), der Andere kommt mit Text besser klar.

Mein Favorit aktuell ist Yamaha. Das Online-Handbuch zum Seqtrak empfinde ich als perfekt handhabbar. Klappt hervorragend im Handy-Browser.

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Und auf der anderen Seite? Welcher Hersteller gibt sich gar keine Mühe? Bzw. lässt viele Fragen offen oder erklärt es schlecht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Als jemand, der das beruflich macht (wenn auch nicht in der MI Branche), gebe ich gerne meinen Senf dazu:
  • Mein persönlicher Favorit ist Elektron. Das ist technische Dokumentation aus dem Lehrbuch. Man merkt, dass sich Elektron einen Technical Writer gönnt.
  • Ja, die von Yamaha sind gut, allerdings nur die englischen Versionen. Bei den Übersetzungen schwächeln sie gerne mal.
  • Korg ist okay.
  • Roland ist mal mehr, mal weniger okay (früher waren die top).
  • Ziemlich gut ist auch das, was Synthdawg abliefert. Der bringt teilweise eigene Dokus raus, arbeitet aber auch für Firmen, z. B. Synthstrom. Leider macht er das nur nebenberuflich, daher ist sein Output nicht so hoch.
  • Teenage Engineering macht auch gute Sachen. Schön auf den Punkt, mit wenig Text und viel Bildern, zeitgemäß und durchgestyled. Allerdings in schwankender Qualität (OP-1 Field = ziemlich gut, OP-XY = ziemlich scheiße)
Allgemein lässt sich feststellen, dass die Hersteller heutzutage in Sachen Doku doch ziemlich an der Kostenschraube drehen.
 
Also ich habe die Mackie-Anleitungen als ganzheitlich befriedigend (gut erklärt, mit etwas Humor, an den wichtigen Stellen hinreichend detailliert) in Erinnerung.
In letzter Zeit habe ich ein paar Elektron-Anleitungen gelesen, die fand ich eigentlich ganz ok, wenn auch recht trocken. Aber die wichtigen Details stehen gefühlt an der richtigen Stelle. Gibt es allerdings nur als PDF, was auf kleinen Displays eher suboptimal ist.
 
Gibt es allerdings nur als PDF, was auf kleinen Displays eher suboptimal ist.
Da bin ich bei Dir:
Reine PDF empfinde ich nicht mehr zeitgemäß. Auf dem Handy eher schwierig zu bedienen. Da bevorzuge ich responsive Webdesign, welches sich an jede Bildschirmgröße anpasst.
 
Solange HTML auch offline funktioniert, kann man damit leben. Prinzipbedingt sind Screenshots und Abbildungen auf Mobilgeräten schwierig darzustellen. Das ist einfach eine natürliche Grenze. Und mal ehrlich, Anleitungen ohne Abbildungen sind in der Regel scheiße. Daher stehe ich zur PDF, die ich auf dem Mac oder dem iPad lese und nicht auf dem Handy.
 
Ich find die Anleitungen von Arturia gut zu lesen und gut zum Nachschlagen.
Die von Elektron finde ich nicht gut lesbar, sind aber präzise und gut strukturiert. Gut zum Nachschlagen.
Die Anleitung vom Deluge fand ich furchtbar, ich hab da lange noch die alte genutzt. Für die CommuityFW gibt es glaub ich gar nichts zusammenhängendes.
 
Ich habe letzthin mal der Neugier halber die (PDF/Print)-Anleitung zu einem Phonic MR2643X heruntergeladen und war komplett baff, wie gut die ist. Inhaltlich super sauber erklärt, sowohl für den Neuling als auch für den Fachmann alles da, die deutschsprachige Version richtig gut übersetzt. Ich habe noch nicht in andere Anleitungen von Phonic reingeschaut, aber das ist echt erste Sahne.
 
Das "beste" mir bekannte Negativbeispiel ist die Doku zur MC-707/MC-101. Ein willenloses Sammelsurium an Informationen, die über vier PDFs verteilt sind. Inhaltlich bleiben nach dem Lesen noch mehr Fragen offen und es wäre höchste Zeit, das mittlerweile ausufernde Update-Manual mal auf strukturierte Weise mit dem Referenzhandbuch zu konsolidieren.
 
Solange HTML auch offline funktioniert, kann man damit leben. Prinzipbedingt sind Screenshots und Abbildungen auf Mobilgeräten schwierig darzustellen. Das ist einfach eine natürliche Grenze. Und mal ehrlich, Anleitungen ohne Abbildungen sind in der Regel scheiße. Daher stehe ich zur PDF, die ich auf dem Mac oder dem iPad lese und nicht auf dem Handy.
Bin auch bei PDF, hab' dafür ein Outdoor 8" Android Tablet in der Nasszelle liegen ;-) Für Anleitungen und Magazine, Tablet statt Lesebrille.
 
Ich find die Anleitungen von Arturia gut zu lesen und gut zum Nachschlagen.
Dem kann nur Beipflichten... Die Anleitung vom MiniBrute2s hat mir Quasi die Funktionsweise des Synthesizer bei gebracht. Jeder Knopf und jede Buchse wird genau beschrieben. Zudem gibt es bebilderte Praixbeispiele mit Patch Vorschlägen wo es dann heist... Wenn sie hier oder dort dran drehen passiert folgendes. Abzulut Vorbildlich und auch auf Deutsch.
 
Lieber eine etwas schlechtere Anleitung in Papierformat, als eine etwas besser für Bildschirme. Ich kann oder will mich nicht mehr daran gewöhnen. Und das gute daran ist, ich kauf einfach nichts mehr, weil es wohl so gut wie keine mehr gibt.
 
FM Synthese lernen war mit dem DX21 und einer Lernkassette mit Beispielen sehr einfach. Danach hätten die meisten auch FM nicht so schnell für "unnutzbar" erklärt.
Es gibt etliche eher schwülstig geschriebene ältere Handbücher. Manche sind so in sich kryptisch wie zB die zum PPG Sequencer.

Waldorf haben das recht gut geschafft für eine lange Zeit.
Und viele sind oft zu langatmig. Oft würden einfache normale Sätze mit normalen Worten schon helfen.
Gerade wenn heutige komplexere Sequencer zu bedienen sind, helfen manche Videos besser als ein sehr dickes Handbuch.

Ich gehe meist intuitiv heran und lese dann den Teil nur noch, der nicht offensichtlich ist. Das spart viel Zeit und Geduld.
Süß war das von Sherman - da werden Filter als Löcher in der Wand für Katzen oder Mäuse dargestellt, ganz niedlich. Bei Korg erzählte das VCA-Männchen, wie der MS20 funktioniert und die Wellenformen waren geradezu Kawaiiii (niedlich). Aber lesen musste man das eigentlich nicht, hatte jedenfalls diese Anleitung erst nachdem ich 2 MS20 hatte mal gesehen. Die meisten Synths einfacher Art sind selbsterklärend.

Also - viele Wege, ich mag die schnelle und direkte Art. Manchmal sind 3 Seiten der wichtigen Dinge sogar besser als 5 Seiten halb-kryptisch geschriebenen Text. Auch, weil manche sehr gerne Ausdrücke nutzt, die eigentlich nicht helfen.
 
Videos sind eine gute Ergänzung, aber kein Ersatz für Manuals. Zudem gibt es unterschiedliche Lerntypen. Die einen lernen am besten mit Videos, die anderen ziehen Manuals vor. Video lassen sich auch nur aufwändig aktualisieren und sind deshalb oft veraltet. Wenn Videos, dann kleinteilig, maximal 5 - 10 min und auf einen Funktionsbereich beschränkt. Anleitungen/Tutorials in Spielfilmlänge schau ich mir nicht an, da penne ich ein.
 
Die kleine "Yamaha DX-Synthesizer Informations-Broschüre Einführung" von Dave Bristow (herausgegeben von Jerry Uwins) hat mir mehr alles andere beigebracht, wie FM funktioniert – noch bevor ich einen DX7 hatte. Es ist mir bis heute ein Rätsel geblieben, warum Yamaha dieses schmale Bändchen nicht in jeden DX7-Karton gelegt hat.

Leider Vergangenheit, aber meine Favoriten diesbzgl. sind ganz klar E-mu Systems und Ensoniq.
Himmel ja, die Anleitung zum E-mu Emax war großartig – eine gelungene Mischung aus "Guided Tours" und Referenzanleitung.
 
Die alten Waldorf Anleitung waren gut vom Inhalt und waren nicht staub trocken. Die haben damals (vor Blofeld) auch noch alles an SysEx dokumentiert. Heute hinken die Anleitungen bei Waldorf leider den Updates hinterher (ganz schlimm: Waldorf M). Und SysEx wird nicht bei allen Synths mehr irgendwo dokumentiert.
 
Ich finde die woovebox Dokumentation sehr gelungen.
Es gibt ein fürs Handy optimiertes PDF mit 15 Seiten und wenn man tiefer einsteigen will online sehr detaillierte Erklärungen, die man so man mag per KI ebenfalls in PDF oder so umwandeln kann, um sie offline zu lesen.
Und es es gibt ein subreddit, in dem auch der Chef selbst Fragen beantwortet.
So rundum versorgt wird man selten.
 
Mein Favorit aktuell ist Yamaha. Das Online-Handbuch zum Seqtrak empfinde ich als perfekt handhabbar. Klappt hervorragend im Handy-Browser.
Das ist mir aktuell beim FGDP-50 aufgefallen. Im-Online-Handbuch finden sich schnell Inhalte, die PDF's sind aber auch gut. Die Treiber sind allerdings für Windows 10/11. Bei Windows 7 funktioniert zwar USB-MIDI, nicht aber Audio.
 
Das "beste" mir bekannte Negativbeispiel ist die Doku zur MC-707/MC-101. Ein willenloses Sammelsurium an Informationen, die über vier PDFs verteilt sind.
Die haben sich ja nicht mal Mühe gemacht die ROM-Samples nach Instrumenten zu gruppieren. Da sind Samples aus verschiedenen Generationen/Geräten drin, und so Samples wie Streicher etc. sind über mehrere Bänke verteilt. USB-Audio ohne Treiber funktioniert aber auch auf einem älteren Windows 7 Computer, dann halt nur in Stereo, aber immerhin.
 
Generell sind mir aber Funktionalität und Klangeigenschaften wichtiger als vorbildliche Handbücher.
Was hilft mir Humor im Handbuch, wenn Klang und Funktionalität nicht überzeugen. :sowhat:
 
Wunderbar sind die Anleitungen von Sunshine Jones.
Die zum JX-08 hab ich mir von Epubli drucken lassen.

Schöne Grüße
Bert
 
Generell sind mir aber Funktionalität und Klangeigenschaften wichtiger als vorbildliche Handbücher.
Was hilft mir Humor im Handbuch, wenn Klang und Funktionalität nicht überzeugen. :sowhat:
Ab nem gewissen Skill Level braucht man die handbücher eher nur für was unklares nachzuschlagen.
Als beginner sieht's wieder anders aus, da war ich echt drauf angewiesen die Dinger zu lesen. Vor allem wies noch kein YouTube gab.
Vieles war richtig pain-in-the-ass zeug, und gottseidank hab ich mit Waldorf und emu angefangen...
 

Korg ist unterschiedlich.
Die Manuals zu den Volcas werden gern geschmäht (kryptisch, kleingedruckt), aber es steht alles drin, man muss nur suchen und denken. Sehr gut.
Modwave, zB, (afaik in USA entwickelt) hat einen Erklärstil (wie die guten Manuals von Arturia), lässt aber vieles einfach weg.
Drumlogue ist ne Frechheit, so in der Art 'drücken des PLAY-Buttons ruft die Play-Funktion auf.' Zu Sidechain, zB, gibt es weder eine Erklärung noch eine Einstellanleitung, nur 10x den Hinweis, dass man am entspr. Menüpunkt der Stmme den Amount einstellen kann. Selbst Loopop gerät dort im Video ins Schlingern...
 


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