Ambient basics "Hilfestellung"

mak

|
Guten Abend zusammen, es ist Mal wieder soweit und alle Kabel wurden gezogen!
Nun möchte ich mich gerne Mal an einem Downtempo "30bpm" Ambient Chillout relax Patch versuchen, da ich bis jetzt bloß Electro,Techno,acid-geballer, etc. Produziert habe ,tue ich mir etwas schwer damit.
Würde mir vielleicht der ein oder andere erfahrene ein paar Tipps geben, um schöne beruhigende Flächen, drones, Melodien/harmonien , Gewitter, Sternengeplänkel, usw. Zu patchen...

Setup:
Sequenzer sq-64 + arturia keystep 37
4 osc, Filter: ripples,ujove,904a, 914, 904b, 934. , Envelope rids QEG, intellijel Quad vca
Weather drones, plaits,Brains,dfam, Neutron, b 150 lfo/sh , Nostalgia, strymon starlab...
Liebe Grüße
 
Ich würde "einfach" anfangen, eine harmonische Grundlage schaffen, vielleicht mit einem Arpeggio und dann darauf aufbauen.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: mak
sry aber dafür Brauch ich kein Forum um mich auszutauschen ! Da habe ich mir schon einige angeschaut ! Für was ist man denn eine Interessengemeinschaft ?
Mal drüber nachgedacht ?
Nicht falsch verstehen !

Verstehe, Du magst es vorgekaut. Also dann nimm mal einen Synth, such Dir ein schönes Pad, moduliere es, damit es in Bewegung kommt und dann klemmste Valhalla Supermassive dahinter und voilà, fertig ist...eh der Padsound. Nu nimmste nen 85 bpm (oder weniger) drumloop, filterst das ordentlich, klemmst halftime dahinter, erzeugst Polyrhythmen und lässt es so dahintickern. Anschließend suchste Dir ein Nature-Sample (Wind) und klemmst Supermassive dahinter, spielst mit nem Tremolo rum und lässt es im Stereofeld rumzischen. Mit irgendeinem FM-Synth machste Dir noch nen schönen Glitzereffekt und lässt Sternschnuppen regnen. Wenn Dir das alles zu kompliziert ist, nimmste irgend ein Sample und ziehst es durch Paulstretch und hast nen fertigen Ambienttrack.

Geht natürlich alles noch wesentlich komplexer und ausgefeilter, aber dann müsste ich nen Roman schreiben, da sind die Youtube-Tutorials dann doch hilfreicher.

Frohe Weihnachten!

Edit: Hier mal ne Idee, wie sowas geht..und hier und hier etwas äußerst Interessantes.
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht ein Tipp für Pads:

ich wähle gern eine unaufgeregte Basis, also Sinus oder Dreieck. Drei Sinus-OSC mit je einer Oktave Abstand durch einen LP-Filter oder BP->LP.
Bei 3 OSCs über 3 Oktaven kann auch die Kombi LP->HP sinnvoll sein.

Und dann kommt die Modulation.
Langsamer Sinus-LFO pannt OSC2 positiv und OSC3 negativ (evtl umgekehrt das Volume der beiden OSCs).
Zufallsgenerator oder S&H moduliert CutOff des Filters; auch hier langsam und mit kleinen Werten. Und/oder Detune eines oder zweier OSCs, Stärke des Unisono ... was auch immer.
Der LFO oder ein zweiter kann auch gern Pulsbreiten, Finetuning, Volumes ... modulieren.
Wichtig ist, dass das Tonmaterial in beständiger ganz leichter (! weniger ist mehr) Bewegung ist.

Hier mal ein Beispiel:

1672116073686.png


X/Y moduliert Filter Cutoff und Q und Volume von OSC 3. Die LFOs gehen außerdem auf die "Symmetrie" (Pulsbreiten) OSC1 und OSC2.

Mehrere Modulationsquellen auf ein Ziel können richtig Spaß machen. Auch Modulationsquellen, die sich zusätzlich gegenseitig modulieren. :)

Ich tue mich mit Software natürlich leichter, weil ich genug LFOs oder andere Modulationsquellen habe (hier sogar ein X/Y,) die ich nur anklicken muss; aber der Kern stimmt schon.
 
Downtempo "30bpm" Ambient Chillout relax Patch versuchen
kannst du bitte mal nen YT link posten zu der Art von Musik die "dir" vs. deines Beschreibs so vorschwebt.
( nur aus interesse, was denn "da" ne "gute musik" wäre ;-) )

was wäre deins, @kolibri ?
 
fast alles was ich aus dem roland j6 rausbekomme geht richtung ambient - von ganz alleine und mit viel spaß dabei auf dem sofa - gebraucht liegt die möhre bei 140 € - guck dir mal yt filme dazu an
 
Mit der Beschreibung >Downtempo "30bpm" Ambient Chillout relax Patch< tue ich mich etwas schwer, weil Ambient Eno oder Robert Rich sein kann und bei dem Begriff „Chillout“ mir immer das Cafe de Mar Zeugs vorschwebt.

Ein Ambient Track wirkt anders ob ich z. B. was aus der Roland JV/XV Serie, einen Yamaha FM nehme oder einen Prophet 12 oder Modular. Darüber hinaus ist auch der Reverb Einsatz (Charakter wie auch die Dosierung) entscheidend.

Es ist ein enormer Unterschied ob man einen Retro-SciFi Sound a la Bladerunner im Kopf hat oder eher Ghost in the Shell (Zielbild).

Meine (nach subjektiver Einschätzung) hörbarsten Ambient-Tracks entstehen, wenn ich 3-4 Spuren als Einzel-Stem nacheinander einspiele, immer über die Stereospur zuvor. Dann habe ich schon mal Abwechslung (was ich bei Ambient wichtig finde) und eine grundlegende Struktur, die ich nur in den Teilen editiere, die ggf. nicht passen oder wo eine Cutoff/Resonanz-Fahrt etwas unglücklich verläuft.

Sampling ist Dein Freund, nimmt eine beliebige Quelle und jage alles durch FX-Ketten, die Du hast, gerne auch Gate o. ä. Nimm die besten Ergebnisse als Loop oder schneide bei einem sehr langen Sample unpassende Stellen raus. Auch hier könnten Delay und Reverb helfen, es sei denn man möchte auch harte Schnitte im Track haben. Das wären dann die Spuren 5 bis .....

Die Regel beim Reverb „weniger = mehr“ ersetze durch "intelligent platzieren". Natürlich kann man auch jeden Schrott durch das Blue Sky schicken und es klingt majestätisch wie im Blade Runner Soundtrack aber das kann jeder Vollpfosten ... Gibt genug auf YT die sich schon als Ambient-Star sehen... klingen alle gleich nach Blue Sky... :/

Und das wäre mein letzter (und wichtigster) Tipp > versuche mit Deinen Mitteln und Trial & Error eine eigene Note auszuarbeiten. Das unterscheidet den Profi/Semi-Profi von den YT-Hobby-Dudlern.

Viele meinen, Ambient ist recht einfach zu erstellen, aber das stimmt keineswegs. Es ist eine Richtung, die sicherlich auf der einen Seite weniger Fesseln besitzt was Strukturen, Abläufe, Art der Klänge angeht (Techno, Goa etc. sind halt 4/4, 808/909 sind omnipräsent). Man hat bei Ambient recht zeitnah was in der Hand, das ist auch toll, aber gerade wenn man damit anfängt unterliegt man einem großen Irrtum. Man merkt schon bald, dass man für Ergebnisse - die nicht nach 3x Anhören ermüden - gewisse Hürden überspringen muss. Freiheiten bei der Struktur bedeuten nicht, dass ein Ambient-Track keine Struktur hat, vieles ist aber um Längen subtiler und das ist die eigentliche Schwierigkeit bei dieser Musikrichtung.

3 Padsounds übereinander mit LFO Modulation könnten tatsächlich schon mal einen tollen Track ergeben, meistens ist es aber langweilige Soundsuppe.
 
Da ist aber (zumindest im Beispiel State Azure) einiges an Random-Sequencen und Samples (für Effekte) dabei. Weiß jetzt nicht, ob dein Equipment das so abdecken kann.
 
Zum Thema generatives Patchen sind diese beiden Videos sehenswert:


https://www.youtube.com/watch?v=NvrxQbh6vAg



https://www.youtube.com/watch?v=jt8ODLYN7XE


Geht musikalisch sicher nicht in deine Richtung, aber es geht hier ja primär um Patchtechniken.


Ansonsten kannst du ja mal bei dem hier vorbeischauen - ja, der arbeitet meistens rein mit ner DAW.
Aber auch hier kannst du dir bestimmte Techniken anschauen und das auf deine Hardware versuchen zu "konvertieren".


Das hier zum Thema Sequencing fand ich interesant:

https://www.youtube.com/watch?v=TXWH8MF652M


Dessen Videos sind interessant (aber inhaltlich oft sehr ähnlich) und er ist - für einen Ambient Mann - tw. recht laut...
 
@mak Kennst du dich mit Tonskalen ein wenig aus? Die Pentatonische Tonleiter ist im (atmosphärischen) Ambient dein Freund. Oder aber du nutzt einen Quantizer der diese und evtl. auch andere Skalen beherrscht.
 
Mit dem Neutron kannst du ja mal einen Krell-Patch versuchen, würde aber, wie bereits erwähnt, da eine Quantizer ( irgend eine pentatonische Scale einstellen) zwischenpatchen, sonst könnts ein bisschen arg schräg werden (tonal gesehen).
 
Krell Patch + Quantizer? Das ist die Art von Patching, wo (ich persönlich) keinen Quantizer reinpatchen möchte :lol:
Eine tonale Schräglage ist hier ausdrücklich gewünscht.

Aber @ASJ hat natürlicht recht - für chilligen, State Azure artigen Ambient mit Eurorack ist ein Quantizer sehr hilfreich.

Wichtig sind auch Chords, damit werden Pads schön breit.
Hierfür sind entweder mind. 3 VCOs nötig (müssen nicht die gleichen sein) oder Module wie Shapeshifter oder Instruō's saïch.

Falls der TO mit "Krell" nix anfangen kann, hier mal ein Beispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=2hb6vRBaY40
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: mak
Das MI Plaits bietet sich wohl für ne sich verändernde Ambient Fläche an.


https://youtu.be/JQjH1FpoA2g




Mit dem Arturia Keystep 37 kann man einiges an generativen Geschichten (und natürlich auch Arpeggios, im Ambient dann eher lang gehaltene Töne) erzeugen... zeigt der Loopop hier schön im Video...


https://youtu.be/I3iaHNIJFsg




Mit dem SQ 64... würde ich wahrscheinlich leicht verschiedene Pattern vorher programmieren und die dann live abwechseln lassen, während du deinen Ambient-Jam aufnimmst (Stereosumme reicht mir persönlich).
Öfters den Track durchspielen (und aufnehmen!), bis dir die Dramaturgie und Spannungsbögen gefallen.
Damit hab ich jedenfalls die besten Erfahrungen gemacht, also dass man beim Spielen in Echtzeit alles entscheidet und ich nicht nochmal hinterher in der DAW oder so anfange rumzueditieren.
Wichtig finde ich auch, sich generell Zeit zu lassen, denn beim Hören von Ambient ist man in der Regel in anderen Zeitdimensionen unterwegs (als beim Machen dieser Musik).
 
... denn beim Hören von Ambient ist man in der Regel in anderen Zeitdimensionen unterwegs (als beim Machen dieser Musik).
Geht mir ähnlich, nur leider passiert das mit der geänderten Zeitdimension auch gerne mal beim machen dieser Musik.
Das ist aber ok - weil man dann i.d.R. auf dem richtigen Pfad ist.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
@mak Kennst du dich mit Tonskalen ein wenig aus? Die Pentatonische Tonleiter ist im (atmosphärischen) Ambient dein Freund. Oder aber du nutzt einen Quantizer der diese und evtl. auch andere Skalen beherrscht.
Tonskalen grob ja, Quantenzirkel , Quinte etc. , Pentatonisch ist Neuland , werde ich mich aber gleich Mal schlau machen. Quantizer habe ich leider noch keinen , stimme die osc wenn sie warm sind mit dem Korg ca-2, das geht Recht gut und wenn sie richtig warm sind halten sie die Notation auch Recht akzeptabel, quanti fehlt trotzdem, aber der DATA steht ganz oben als nächste Anschaffung !
 
Quantizer habe ich leider noch keinen , stimme die osc wenn sie warm sind mit dem Korg ca-2, das geht Recht gut und wenn sie richtig warm sind halten sie die Notation auch Recht akzeptabel, quanti fehlt trotzdem, aber der DATA steht ganz oben als nächste Anschaffung !
Ein Quantizer rückt auch nur die eintreffende CV Spannung "gerade", bzw. ordnet die in eine spezifische Tonleiter ein. Mit VCOs stimmen hat das erstmal nichts zutun.

Vielleicht missverstehe ich aber auch deine Antwort, dass DATA Modul kenne ich nämlich nicht. Aus Eurorack bin ich raus. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
interessant.
Das ist -für mein Ohr- alles total FX basiert !
( vs. was das ambientige Gefühl angeht, was es vermittlet)
Für diese Art Musik musst du vornehmlich lernen mit FX umzugehen. (gillt für beide videos), IMHO
......andere Leute werden es anders empfinden.

ich persönlich würde für so Musik auf software setzen.
Sowieso um die basics zu lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst, was ich mag?
Danke.
also auch bei dir: "richtige Musik",....einfach durch geschickten Einsatz von Delays + Reverbs ins ambientige gezogen,
und eben nicht diese "nur stehenden Töne", oder einfach billig wirkender Reverb vollwaschgang.

dem OP seine links waren ja auch erstaunlich perkussiv.


genau so sehe ich das auch vs. ambients.
Dann ists wirklich das erste, einfach mal zu lernen mit Delays + Reverbs umzugehen.
Nicht, dass es "nur" um "Das" ginge.
Aber es öffnet schonmal recht stark die Augen dafür "wie´s geht".
Und auch dafür welche Sounds da passen.
....das harmonische und wie man Progressionen anlegen will, ist dann noch ein ganz anderes Thema.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben