Analoges Mischpult in daw einbinden

aliced25

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ich würde gerne ein analoges Mischpult in mein Setup einbinden. Zurzeit nutze ich 2x Echo audiofire mit insgesamt 24 ein- und Ausgängen, die mit sehr geringer Latenz in Ableton zur Verfügung stehen. Ich habe mir vorgestellt, das Mischpult über die insert Wege an das audiointerface anzuschließen, um zum einen multitrack Recording realisieren zu können und Plugins aus der daw einzuschleifen ...
Andere Variante wäre natürlich die direkt out Anschlüsse zu nutzen, damit könnte ich mir einen Haufen insert Kabel sparen....
Was haltet ihr für die elegantere Variante?
 
Also für Recording kann ein gutes Pult durchaus Sinn machen wenn 1. Die Kanalzüge entsprechend gut sind und/oder 2. der Mischpultworkflow Deinen Sound maßgeblich beeinflusst. Hier stellt sich dann aber immer die Frage ob diese Verbesserung gut genug ist und den Aufwand rechtfertigt. Also ich würde mir jetzt nicht eines Analog-Mixers wegen ein x beliebiges ehemaliges Livepult auf ebay schiessen. Aber gut, vielleicht ist für eine bestimmte Art Musik ein abgeranzter alter 70's Yamahamixer das Nonplusultra. (Trotz Wortwahl nicht abwertend gemeint, es gibt ja auch gute Musik die auf einem billigen Portaflex 4 Tracker aufgenommen wurde)

Was das Mixing angeht wäre ich vorsichtig. DAW Effekte über die Aux Wege einzuschleifen könnte in Verbindung mit den üblichen Midi Sync Problemen schnell zum Desaster werden. Auch wird die Recall Möglichkeit darunter leiden wenn Pegel oder Klang unmittelbar durch das Pult verändert werden.

Thema Recall : Für manche kann das ein Genickbruch, vielleicht nur ein Armbruch oder auch gar nichts sein. Das hängt immer davon ab was man macht und wie der eigene Workflow ist. Ich hatte heute früh übrigens spontan (und eilig) eine alternative Version eines Songs ausspielen müssen und musste mangels Recall mit einer älteren "In the Box" Version Vorlieb nehmen.

Falls Dich mein alternatives Hybrid Setup interessiert:
Anstelle eines Mischpultes habe ich 16 hochwertige Vorverstärker, diese gehen ohne Einsatz von EQ direkt in den Wandler. So komme ich bei der Aufnahme bereits mehr in Richtung dem Sound von großen teuren Konsolen jedoch mich deutlich weniger Platzbedarf und Ärger.

Von der DAW aus binde ich externe Hardware via I/O Plug-Ins ein oder aber ich sende den Mix in Gruppen auf einen Summierer. Herzstück ist hier eine Patchbay in der bereits vieles an Outboard den entsprechenden Gruppen zugewiesen ist und per Patch aus dieser gelöst werden kann. Ein Teil des Outboards ist sogar direkt mit den I/Os meiner Wandler verbunden, auf dem Computer entsprechend benannt und kann komfortabl eingebunden werden.

Klingt auch ohne die verwendeten Geräte zu nennen bestimmt cool ist jedoch nicht immer zielführend. ;-) Denn der Weg in die Analoge Welt macht nur dann Sinn wenn der gesamte Mix definitiv fertig gemacht wird oder wenn zumindest einzelne Spuren "fixiert" werden. Bis ein Stück reif für die analoge bearbeitung ist geniese ich die Vorteile des DAW Workflows und springe munter zwischen verschiedensten Projekten hin und her und höre die Stück genau so wie sie in der letzten Session klangen.
 
Falls Dich mein alternatives Hybrid Setup interessiert:
Anstelle eines Mischpultes habe ich 16 hochwertige Vorverstärker, diese gehen ohne Einsatz von EQ direkt in den Wandler. So komme ich bei der Aufnahme bereits mehr in Richtung dem Sound von großen teuren Konsolen jedoch mich deutlich weniger Platzbedarf und Ärger.
Tut mir Leid wegen doofen Fragen und so, aber wieso Vorverstärker? Auch für Synths, oder in erster Linie für "echte" Instrumente? Und wie sieht so ein Vorverstärker aus und wo sind die eingebaut? Danke. :)
 
Also ich würde es mal noch so probieren oder überhaupt erstmal Vergleichen ob du einen Charakter im Klang bekommst.
Vormixen mit allen Plugins in der DAW, dann eben auf die Ausgänge routen bzw. Busse der Soundkarte raus,also deine Submixe und dann in das Analoge Pult und dort diese Summieren und dann deinen fertigen Stereo Mix wieder in die DAW, Das war mal eine Zeit "in" vor 10-15 Jahren und fand ich durchaus evtl. einen guten Kompromiss.
Hier bekommst du je nach Pult einen bestimmten Klangcharakter, du kannst hochpegelig rein und raus und wirst somit keine Probleme mit etwaigen Rauschen haben, was aber auch nicht schlimm wäre und zur Not kannst du sogar noch ein paar Analoge Filter oder Compressoren beim Summieren im Pult nutzen.

Ansonsten beim Recording einfach erstmal testen was sinnvoll ist, erst über Analog Pult und dann in deine Interfaces zu gehen oder eben doch direkt ins Interface.
 
Tut mir Leid wegen doofen Fragen und so, aber wieso Vorverstärker? Auch für Synths, oder in erster Linie für "echte" Instrumente? Und wie sieht so ein Vorverstärker aus und wo sind die eingebaut? Danke. :)

Ist keine doofe Frage, ich hätte es besser erläutern können. Die ganzen Preamps, das sind entweder 19" Rackgeräte, Api 500 Module oder exotische Vintageteile in Spezialformaten werden vorwiegend als Mikrofon Vorverstärker für Liveaufnahmen verwendet. Also die Art von Liveaufnahmen bei denen eine gesamte Band aufs Mal aufgenommen wird. In der Regel hatte ich die Preamps immer im Live-Raum in einem Rack verbaut verwende sie nun aber im Regie Raum in dem die Synths stehen und kann nun auch die Synths direkt über die Preamps aufnehmen.

In dem Hinblick vielleicht interessant: Ich verwende für die Verkabelung so gut es geht DB25 Multicores die auf TT Patchbays führen. Das klingt zuerst speziell wegen des sehr teuren TT Formates extrem teuer. Der Aufwand wird allerdings extrem reduziert und tatsächlich konnte ich mir durch den Einsatz von Multicores extrem viel Geld sparen. (Über 200 Hochwertige XLR Kabel sind deutlich teurer, vom Ärger und Aufwand mal ganz abgesehen)

Dieses Setup ist nur mal ein Beispiel wie ich in meinem Fall versuche die Vorteile eines High End Recordings Pultes bei niedrigen Kosten und Platzbedarf umzusetzen.
 
Darf man von deinem setup mal ein foto sehen!? (Hab ein ähnliches thema: MPC -> Analoger Mixer-> DAW und bin unsicher, ob das so richtig für mich ist...)

Gerne, aber das was ich habe bildet nur den Klangformenden Teil eines Pultes ab. Die Pegel stelle ich "in the box"

Hier ein Beispiel wie die Twin Towers zeitweise im Proberaum standen:

IMG_2500.jpg

Ein Closeup von einem der beiden Api Racks:

thumb_IMG_2697_1024.jpg


thumb_IMG_2424_1024.jpg

Und wie es letztes Jahr aussah (Zwischenzeitlich kamen Neumann KH310 dazu und auf dem Platz an dem die Monitore standen steht nun ein Minimax und eine 808.
IMG_3048.jpg
 
Zurück zum Mischer als Mischzentrale selbst:

Hatte gestern Nach noch diese Video hier gesehen:


Ein sehr symphatischer Mensch mit interessanten Einstellungen. Stimming limitiert sich beim Mixing auf 8 Spuren bei denen er zur Not auch andere Spuren als Gruppen zusammenfassen kann. Die Einstellung damit einen Mix zu machen und womöglich auch während des Live-Printings aktiv am Mixer zu arbeiten finde ich sehr interessant.

Off Topic aber sehr cool finde ich den Ansatz nicht zwingend alles an Gear spielfertig um sich herum aufzubauen und stattdessen lieber die Instrumente bei Bedarf heraus zu kramen. :)
 
Off Topic aber sehr cool finde ich den Ansatz nicht zwingend alles an Gear spielfertig um sich herum aufzubauen und stattdessen lieber die Instrumente bei Bedarf heraus zu kramen. :)

Genau diesen Spagat zwischen "alles irgendwie griffbereit aber nicht zwingend aufgebaut" versuche ich auch zu schaffen - lustigerweise genau seit/wegen diesem Video.
(den X-Desk hab ich mir vorerst dann doch verkniffen, den Preis kann ich nicht rechtfertigen für mein Hobby haha)

zum Eingangs-Post:

@aliced25
ich denke ob Insert oder Direct Out kommt auf n paar Punkte noch drauf an:
a) ob Du auch primär Recording damit betreiben willst
b) wo die insert-Punkte im Kanalzug hängen (pre-EQ, post-Fader, etc.)
c) selbiges für die Direct Outs, manche Pulte ziehen Direct Out "pre everything" ab, das bringt Dir dann wenig Vorteile wenn Du eben genau die EQs und Pre´s in Deinem Mixer nutzen willst
d) HAT das Pult überhaupt Direct Outs? ;-) Und hat es evtl. sogar switchbare Line-Ins für genau so "In-Line-Mixing" Zwecke?

... hast Du denn schon einen Mixer, klingt irgendwie so aber konnte ich jetzt nicht ablesen aus Deinem Post?!
 
@Dark Walter ... Dein Ansatz mit verschiedenen Vorverstärkern, api 500er modulen, Patchbay etc. zu arbeiten ist natürlich der Königsweg, liegt aber außerhalb meiner preisvorstellungen. Bezüglich Midi, Clock und Latenz bin ich mit meinem innerclock synclock ganz gut aufgestellt, da ich fast nur Hardware Synths und Sqeuencer nutze. Latenzen, werden baubedingt durch den synclock automatisch kompensiert, so dass die erzeugte midiclock stabil ist.
Was ich mir von einem anlogen pult verspreche, ist schneller Zugriff auf alle Kanäle, 100mm Fader und eine bessere Ansteuerung der Vorverstärker, die vielleicht mal ein wenig färben, wenn gewünscht. Der Zugriff auf die Vorverstärker der echo audiofire interfaces ist unzureichend.
Leider gibt es auch nur wenige DAW Controller, die mehr als 8 Fader haben (DIY ist mir zu Aufwendig) und preislich mit nem gebrauchten analogen Pult mithalten können.
Stellt sich halt immer noch die Frage, ein pult mit direct out ins audiointerface oder die insert wege nutzen???
Ich liebäugel gerade mit einem soundcraft delta dlx für meine Zwecke...
 
Kannst Du an Deinen Echofire denn die Ein- Ausgangspegel regeln?
Denke mal schon, oder?

Wäre evtl. wichtig abzuklären ob das alles auf denselben Pegeln arbeitet, da Inserts ja idR keine eigenen Regler haben... wenn Dein Interface nun +4dB ausspuckt aber das Pult nur -10dB verträgt, hast Du da ein permanent geclipptes Signal anliegen wenn Du das nicht schon vor dem Wandeln anpassen kannst.

Ähnlich in der anderen Richtung.

Habe lange über was ähnliches nachgedacht mit meinem Soundcraft M12 (wegen der Direct Outs dort), aber letzten Endes doch gelassen.
 
@xenosapien ... die pegel lassen sich +4db und -10db via software schalten, aber das interface besitzt keine regler, um den vorverstärker auszusteuern...
 
ich will halt direkten zugriff auf möglichst viele kanäle, mal schnell ne snare muten ohne mouse geschubse, ohne lange überlegen zu müssen ob der daw controller gerade die ersten acht kanäle steuert...
ich hab hier noch ein altes roland m 240... leider hat das ding keine inserts bzw. direct outs... hätte ich zeit und muse, würde ich das ding in einen daw controller umbauen... einfach die fader an einen teensy oder änliches klemmen, falls das überhaupt funktioniert :selfhammer::connect:
 
Hm dann würde ich Dir empfehlen, guck Dich mal nach einem gebrauchten Pult um mit Direct Outs die Post-EQ/Post-Fader sind.

Dann kannst Du z.B. eine Patchbay vor die Inputs hängen, wo die Outputs Deines Interfaces drauf laufen und auf die Inputs vom Mixer normalisiert sind.
Wenn Du dann anstatt Playback aus der DAW was aufnehmen willst, musst Du nur in den entsprechenden Kanal reinpatchen und die Normalisierung "brechen".

Ansonsten scheint der Insert-Weg auch zu laufen, allerdings spinnt mein Kopf da jetzt lauter wahrscheinlich recht unrealistische Szenarien zusammen wo das Probleme geben könnte...

Eine kurze Recherche im englischsprachigen Raum (Gearslutz) hat aber ergeben dass das wohl oft so gehandhabt wird.

Das Nonplusultra (für Dich/Deine Zwecke) wäre wahrscheinlich ein sogenanntes "In-Line"-Pult:
Die haben idR noch extra "Return" Eingäge, die über einen Schalter parallel / alternativ zum Mic/Instrument Input genutzt werden können.

Das in vom Dark Walter geposteten Video erwähnte SSL X-Desk kann so was z.B., die meisten TOFT Pulte auch und generell die meisten größeren Konsolen.

So ein altes Soundcraft Pult möglicherweise auch?
 
mein kollege hat noch ne alte alesis x2 console, die kann das glaub ich auch... aber leider ist das Pult ne Dauerbaustelle...

der Faderfox ist mir zu teuer, da wurschtel ich lieber weiter mit meiner gepimpten korg nanokontrol rum... für knapp 500,-€ bekomm ich schon ein schönes altes pult...
 


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