Commodore C-64 MIDI-Composer (1983/84)

Ich hab zwar damit nicht meinen Lebensunterhalt verdient, aber sehr viel Herzblut und Gehirnschmalz reingesteckt, kenn die Kiste auswendig, hab sie bis 1991 im Einsatz gehabt.
Als dann der Atari kam, wanderte sie auf den Dachboden meiner Eltern, und dort hab ich die beiden Kisten bei der Hausauflösung mit hierher genommen. Grünmonitor hatte ich damals auch, aber schon lange weg. Hier ist kein Platz dafür. Hab auch lange überlegt, was ich damit mache, einfach entsorgen wollte ich ihn nicht. Er wird in gute Hände eines Mitglieds der französischen Community gelangen, so wie schon mein Sinclair QL in gute Hände gewandert ist. Meine Ataris sind auch alle weg, und mit denen hab ich zumindest bei Sounddiver bissl Geld durch die Adaptionen verdient, die Daten hab ich aber alle noch. Mir steht selbst der alte iMac G3 im Weg rum, ein entsprechenes altes Laptop, was noch 9.x starten kann, wäre mir lieber.

Die selbstgeschriebenden Programme waren vor allem Disassembler für Fremd-CPUs zum Zwecke des Learning by reverse Engineering. Läßt sich in der Emulation kaum brauchen, die schreib ich lieber neu, war eh BASIC.

Man kann wirklich nicht alles aufheben. Die, die den ganzen Kram dann nämlich sichten & entsorgen dürfen, haben daran keine Freude, vor allem wenns um einen Zeitraum von 40 Jahren geht. BTDT.
 
TM schrieb:
Vielleicht war Wiechers "Supersystem" ursprünglich so geplant, er war ja "Hardwareman". Auf der Interfacekarte sind noch Plätze frei (siehe Foto der Platine). Ansonsten habe ich eigentlich alles gesagt.

So wie ich mich erinnere, war das eine Fremdentwicklung, die zugekauft wurde. Ausschlaggebend war eine Indiskretion eines für Fa. Jellinghaus tätigen Software-Entwicklers, dass man an so einem Produkt arbeite ...
 
Sugar Baby schrieb:
So wie ich mich erinnere, war das eine Fremdentwicklung, die zugekauft wurde. Ausschlaggebend war eine Indiskretion eines für Fa. Jellinghaus tätigen Software-Entwicklers, dass man an so einem Produkt arbeite ...

Sowas ähnliches habe ich mir fast gedacht.
 
Re: Matten & Wiechers MIDI-Composer

serge schrieb:
Ein sehr spannendes Thema, dankeschön!

Wer hat denn das Programm damals geschrieben? Und hat jemand für die historisch Interessierten unter uns vielleicht ein paar Screenshots davon? Liebend gerne würde ich auch eine Zeittafel der damals erscheinenden und verschwindenden Sequencerprogramme (gar nach Plattformen sortiert?) sehen. Gibt es überhaupt irgendeine Untersuchung der technischen Entwicklung zu der damaligen Zeit? War ja doch so'ne Art "Kambrischer Explosion" damals…

Hallo
ich kann mich im Zusammenhang mit frühen Sequencerprogrammen daran erinnern, dass ein Kumpel immer von seinem "Lengeling" sprach. Beim kurzen Googeln stieß ich auf Dr. Gerhard Lengeling. Welche Programme er geschrieben hat, dürfte herauszufinden sein
 
Früher war alles super. Supersystem, Supertrack (C-LAB Lengeling), Supersounds & Supertool (TM), Super-Jupiter/JX/JV, Superman macht Superpreise, Supernova, Supergau.
 
Nur für die Leute, die nix begreifen:

"Humor, ein Kristall, der nur in tiefen und dauernden Schmerzen wächst. Die Gesunden klatschen sich dabei auf die Schenkel und wiehern und sind dann immer verdutzt und ein wenig beleidigt, wenn sie von Zeit zu Zeit Nachrichten lesen wie diese, dass der sehr beliebte und erfolgreiche Komiker X sich unbegreiflicherweise in einem Anfall von Schwermut ertränkt habe."

"Aller höhere Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt."

Hermann Hesse
 
TM schrieb:
"Humor, ein Kristall, der nur in tiefen und dauernden Schmerzen wächst. Die Gesunden klatschen sich dabei auf die Schenkel und wiehern und sind dann immer verdutzt und ein wenig beleidigt, wenn sie von Zeit zu Zeit Nachrichten lesen wie diese, dass der sehr beliebte und erfolgreiche Komiker X sich unbegreiflicherweise in einem Anfall von Schwermut ertränkt habe."
Das ist auch von Hesse?
 
"Der zweite und letzte Münchener Höhepunkt auf Hermann Hesses Reise ist der Besuch einer Aufführung mit dem unvergessenen Karl Valentin. Eine wildfremde Frau aus dem Publikum legt sich mit den Ellenbogen auf Hesses Schultern. Der Dichter dreht sich um. Sie ist nicht in ihn verliebt. Es ist nur das besessene Lachen."
 
Re: Matten & Wiechers MIDI-Composer

Cyborg schrieb:
Beim kurzen Googeln stieß ich auf Dr. Gerhard Lengeling. Welche Programme er geschrieben hat, dürfte herauszufinden sein

Das ist eigentlich bekannt.
Er schreibt immer noch vor allem an einem: Logic. Erst bei Emagic, jetzt bei Apple. Davor waren es Scotetrack, Supertrack 16, Creator und Notator für C-Lab. der zweite Mann dabei war und ist Chris Adam.

Gibt sogar einen Wikipedia-Eintrag zu ihm.
 
Re: Matten & Wiechers MIDI-Composer (1983/84)

krahz schrieb:
Für den Amiga fällt mir das rel. bekannte Prg.
Octamed (Tracker mit Midi) und weniger bekannte Bars Pipes ein

nur nebenbei: Die Anzahl der Leute, die sich für Synthesizer interessierten und sich sowas auch leisten konnten war schon sehr klein. Natürlich empfindet man das anders wenn man in der Zeit z.B. in einem Musikladen eine Synthesizerabteilung aufbaute und dort engagiert arbeitete. Wenn man dann auch noch eine Synthesizerschule betrieb und vieles für Radio/Magazine produzierte, verschiebt sich der Horizon. Auch wenn man bestimmt 16 von 24 Stunden mit Synthesiterleuten zu tun hatte und man meinte, die ganze Welt würde ich nur um das drehen, es war eine sehr kleine Gruppe. Noch viel kleiner war die, die sich mit Computern beschäftigte und gerade in der sehr aufregenden Anfangszeit sich nicht mit Programmieren sondern mit dem musizieren per Rechner beschäftigten.
 
Erstaunlich und hier möglichweise nicht so oft besprochen ist die C64 Szene nach wie vor sehr aktiv und hat und anderem wunderliche Dinge wie den http://www.8bitventures.com/mssiah/ oder, für Archivierungsgedanken sicher viel spannender die http://www.1541ultimate.net/content/index.php hervorgebracht.

Längere Zeit unbenutzte Geräte sollten schonend wieder an Strom gewöhnt werden, imbesonderen lohnt es sich die Netzteile erstmal alleine anzustecken und nach zu messen. Trost: Angesichts der doch enormen produzierten Stückzahlen gibt es (noch) ausreichend billigen Ersatz.

Positiv hingegen die unglaubliche Haltbarkeit der 5 1/4 Zoll Disketten welche sich meist noch mühelos lesen lassen.

Ein Supertrack Modul habe ich auch noch irgendwo. Muss irgendwo bei der Geburtstagskarte von emagic liegen, sowas gabs zu 2.0 Zeiten von Logic noch.

Zum Thema ethisch verantwortbarem (Selbst)Bewusstsein von Softwareanbietern halte ich mich lieber sehr verstört zurück :fockya:

Da habe ich über die Jahre zuviele Ideale zu Grabe getragen.

Dirk
 
Danke für Deine Infos! Trotz einiger Widrigkeiten war es (für mich) eine schöne Zeit, eine Zeit des Auf- und Umbruchs. Ich möchte sie nicht missen und zehre noch heute davon. Keine Weiber, keine Zigaretten, kein Alkohol ... :)

c64_dx9_1984.jpg
 
Ich will diesen Thread nicht künstlich nach oben pushen sondern nur kurz darauf hinweisen, dass der eingangs erwähnte DX9-Track klanglich nicht dem Original entspricht und deshalb von mir gelöscht wurde. Die "ursprüngliche" Cassetten-Kopie (das original 8-Spur-Halbzollband inkl. Tascam 38 befindet sich leider nicht mehr in meinem Besitz) wird von mir demnächst hochgeladen.
 


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