mir fehlt sie auch, die farbe. aber was soll ich machen.
menschliche wärme fehlt vielleicht,
dem individuellen, wie du sagst, enstsprechen doch vocals am ehesten.
Kl. Idee vllt:
Farbe
Für "Farben" braucht die Wahrnehmung eine Ähnlichkeit. Eine vergleichbare Referenz, die einen Bezug konkret zwischen "Farben" herstellt. Nicht zwischen etwas (komplett) anderem: Bezüge zwischen Räumen, Figuren, Formen, Schubsern, Streichlern, Grollen, Architektur etc. und auch Farben werden indifferent. Das "grau" entsteht meines Erachtens, weil zu viele verschiedene Infos das Bild malen. Bei dir ist das nicht schlimm, weil alle Events für sich so eine hohe Qualität haben. Sie stehen aber vllt. nicht hörbar genug in Beziehung zueinander. Ich höre bei dir auch ein "grau". Und würde sagen: weil so viele verschiedenartige Reize auf mein Ohr treffen, verschwimmt es – es klingt zwar geil, aber es ergraut dabei halt auch. Ich würde vllt. das "leuchtendste" oder "strahlendste" (wichtigste) Einzelelement eines Stücks raussuchen, dem den Namen einer Farbe geben und schauen, wie ich diese Farbe als roten Faden nehme und gezielt andere Sounds drumherum hörbar im gleichen Farbton male, also nur "male" nicht auch "baue", "häcksle" oder "motorisiere". Also Veränderung an EINER Referenz inszenieren, dramatisieren. ZB "die Geschichte von grau zu schwärzer und weißer" erzählen. Kann ja auch nur zwei oder drei Spuren betreffen.
Aktuell bei mir: Ich hab in einem Song ne perkussive Monofone pop-Melodie mit nem kurzen aber etwas komplexeren Sound, der irgendwo zwischen Ringmod/WT/Chor/Mallet liegt und so verzerrt ist, dass man den Charakter gerade noch so hört. Jetzt wollte ich den ersten Ton der Melodie süßer haben als alle anderen, den zweiten wärmer als alle anderen, die zwei vorletzten werden immer kühler und der letzte soll irgendwie 'offen' klingen. Also habe ich – als Experiment – zu jedem Melodieton gleichzeitig sehr leise nach Gefühl Akkordtöne dazugemischt (im selben Sound), die aber etwas mehr Release (Hall) haben als der Melodieton, und den "Farben" entsprechen: Der erste Ton war dann als Dur9 "aromatisiert", der zweite ein reiner parallel-sext-Mollakkord, Ton 3 ist ein Moll mit Melodieton unten, der dritte ist Moll mit Melodieton oben und der letzte ein sus4, Melodie Ton ist die Quarte. Effekt: klappt. Man hört das dann im Mix fast gar nicht, aber man spürt es. Ich zumindest
"Vocals"
Wenn ich mal partout nicht weiß, wie ich "Natürlichkeit" in atmosphärisch/instrumentale Event-Abläufe bringen soll (den Zeitverlauf vieler Events), dann denke ich mir manchmal einen Text aus, dessen Inhalt und Phonetik inhaltlich die Atmosphäre oder die Musikidee in etwa widerspiegelt (damit mein Feeling stimmt). Dann spreche ich den Text laut, aber ganz normal und durchaus emotional so, als würde ich eine Person ansprechen. Und das tue ich so lange, bis der Text stimmig zu den Elementen der Musik passt (auch trackübergeifend). Dann spielen geeigente Instrumente die Sprache nach. Imitation sozusagen. Da sagen dann 4 Sounds den Satz "Elektrisch tropft Licht in dein Haar" – acht silben mit Pausen, die andere Instrumente haben dann einen Bezug dazu. Meistens mache ich das mit fiktiven Sprachen. Die Soundfolgen von olutian "sprechen" ja schon, was aber vllt. nicht natürlich genug wirkt. Events atmen und ab und zu phonetisch wie Sprache "Reden" lassen, könnte da vllt. einen Versuch wert sein.
Ich hoffe, das klingt nicht belehrend. Ich wollte nur erzählen, wie ich manchmal mit "Farben" und "Menschlichkeit" in Maschinenmusik umgehe.