Die Entwicklung des Musikgeschmacks

http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/musikgeschmack100.html

Dazu kam gestern auch die Sendung im Radio. Ich fand das Thema sehr spannend und dachte mir, vll gibts ja hier das ein oder andere dazu zu sagen.

Viele Eltern die da gestern angerufen haben waren sehr frustriert, weil ihr kind trotz aufwachsen mit Jazz, Klassik und Co. jetzt doch Rock oder Techno hört.
Ich persönlich bin mit der 90er Jahre Eurodance Geschichte aufgewachsen. Zumeist Radio da wir keine CDs oder Platten hatten.
Später, so '91 rum hatte mein Vater eine Udo Lindenberg Platte. Noch heute bin ich großer Lindenberg Fan, oder sagen wir: Ich mag ihn sehr^^

Wie war das bei euch?
Bin leider grad auf arbeit, sonst wäre der text jetzt mal eben 3mal so lang ;-)
 
...ich bin mit Kindersingen in der Schule in den 70ern(auch natürlich auf der Mauer auf der Lauer, hoch auf dem gelben Wagen, etc.) verwöhnt worden.
Zuhause gabs Peter und der Wolf über Carmina Burana, Bach, Mozart und "Tanzmusik des Frühbarock" und die Beatles.

Trotzdem haben dann Boney M, Luv und Abba dann irgendwann wie der Blitz eingeschlagen :mrgreen: .

Heute kann ich mit Klassik ausser Bach nix mehr anfangen.
Die Beatles finde ich zum Kotzen.

Bei meiner Oma durfte ich immer die "Rambazamba '74-'78" hören(im Wagen vor mir..., Mußt Du jetzt grade gehen Lucille...) hören.

Also mußte man zwangsläufig ab '79 mit ACDC, Judas Priest etc. aufbegehren und dann nahm alles seinen Lauf.

Die 80er waren geprägt von mehreren Metalphasen, die eigentlich erst immer härter wurden: Skala ACDC<-> Slayer/Dark Angel(wobei Dark Angel den Grundstein für Techno bei mir legten, monotone mitreissende Licks die sich über die Zeit verändern).
Und sich dann wieder zurück zu den nicht so harten/schnellen Wurzeln besann, kulminiert in dem glorreichen Album "Danzig: Danzig", in Hochzeiten von Slayer, Metallica und höher/schneller/weiter das wahrscheinlich beste Hardrock/Elvisgesangalbum aller Zeiten zu machen ist schon mutig.
Dazwischen war viel Depeche Mode, alte Simple Minds, Chameleons und "Alternative"(120Minutes Sonntagsnacht auf MTV).
Die Grenze zwischen 80er und 90er kam Techno, eine Revolution die mich voll mitgekillt hat, dann tritt Blumfeld in mein Leben und verändert alles das widerrum gipfelt über den Deftones in der Entdeckung von Nada Surf so um 95 rum. So ab dem Jahr 2003 entwickelt sich bei mir leider nix mehr. Ich höre fast nur alte Sachen. Der Besitz von über 1000CD's ist Mist, man ist nur am Suchen und rumsortieren.
Es gibt Menschen die haben dann alle CD's gerippt und verschenkt.

Zu neuer Musik(z.B. Strokes und die ganzen "The"-Bands) finde ich schwer nen Zugang.
Es gibt aber auch für Leute in meinem Alter kein Medium mehr um neue Musik kennen zu lernen so wie früher die Alternativen VH-1 und VIVAII(oder wie das hies) wo Größen wie Markus Kavka mal angefangen haben, wo man ständig neue gute, schöne und "unkomerzielle" Musik fand.

Die aktuelle Entwicklung des Musikbiz geht an mir völlig vorbei.
Dubstep find ich scheisse, die Charts auch.
Diese Sachen die heute so Kommerztechnomäßig in großen Hallen mit jungen Leuten und alter Musik mit falschen Namen läuft, verstehe ich nicht und find ich auch blöd.

Klingt vielleicht alles etwas negativ, ich bin aber auch etwas enttäuscht das ich da nix neues mehr erkennen kann oder finde.
Vielleicht hört die musikalsiche Sozialisation ja auch irgendwann ab einem bestimmten Alter einfach auf? Ab 37 vielleicht?

Ich höre aber auch nur noch selten Musik, eigentlich sehr schade...

PS: Obwohl durch meine Holde bin ich gerade an die neue Maximo Park geraten, gefällt mir teilweise sehr gut.
 
als ich klein war habe ich morgens in TV gerne Aerobic geguckt, weil da elektronischen musik lief. Diese Rhythmen haben mich fasziniert, da war ich ca 110cm groß :)
 
Ich bin froh das ich einen viel äteren Bruder hatte, der mich musikalisch in die tiefen des Undergrounds mitnahm als ich noch grün hinter den Ohren war.
Ich stelle immer wieder fest dass viele Artist in der Kindheit oder Jugendzeit einen besonders breites Spektrum der Musik erfahren haben.

Mein Kleiner hört bestimmt mal später Jazz, Schlager oder Klassik - soviel Techno wie der arme Kerl bei mir hören muss :mrgreen:
 
- Aufgewachsen mit dem 70er-Kram: ELP, Genesis, Can, Pink Floyd, Nektar, Eloy, Kraftwerk, Schulze, TD.
(Seit Anfang der 80er kann ich die beiden letzteren nicht mehr hören; Progrock noch ab und zu)
Klassik war auch ab und an angesagt. Sogenannte Neue Musik fand ich damals nur nervig.
- NDW löste bei mir immerhin Belustigung und das eine oder andere Hochgefühl aus (was nicht nur an der Musik lag).
- Techno fand ich eine zeitlang spannend. Inzwischen auch leicht tot.
- Blieb nur noch Jazz (Molvaer oder Miles Davis) und sogenannte Neue Musik (Stockhausen, Cage & Co.) denen ich
zwischenzeitlich immer mehr abgewinnen kann und jedes Jahr freiwillig nach Donaueschingen pilgere.

Insgesamt höre ich eher weniger Musik als früher + zunehmend die eigene.
 
Scheinbar ist der Einfluss von außen gar nicht so groß....

Von zuhause kam gar kein Einfluss, entweder gab es keine Musik oder Radio...
Bei mir hat's Anfang der 70er mit Charts angefangen, dann kanm Rock, Jazzrock - zum Jazz habe ich damals keinen Zugang gefunden, ich mochte Bläser eigentlich nicht...dann laaange Zappa, und dann kam schon Cure, Bauhaus etc., ende der 80er dan EBM.
Die ganzen 90er fast nur Klassik, bis dann eine Coltrane Platte aus den frühen 60ern wie ein Blitz eingeschlagen hat - und da waren sie dann die Bläser, daraufhin also viel Jazz, aber auch z.B. Massive Attack, Portishead etc. dann wieder viel Neues, Dubstep z.B. läuft bei mir (noch, den bei den Hippen ist das ja schon wieder uralt) dauernd im Auto...
Momentan entdecke ich auch vieles wieder (was nie so ganz weg war, aber die LPs sind lange verkauft) und hole mir so manches wieder auf CD: Klaus Schulze, TD, Zappa, Roxy Music, Hendrix... Scheinbar gibt es (bei mir) bestimmte Zeiten für bestimmte Musik.
Mainstream, Schlager und Volksmusik war noch nicht dabei...fand ich aber auch schon immer zum Kotzen...außer in der allerersten Findungsphase.
Tja, Einfluss, den konnte auch ich - wie die frustrierten Eltern - nicht weitergeben: mein (jüngerer) Bruder hört seit er Musik hört Mainstream...
Lindenberg, nee, der nuschelt doch wie ich... :selfhammer:
 
Ich bin in einer Umgebung aufgewachsen wo sowas ähnliches wie Hausmusik öfter mal stattfand. (Start 1950)
Vor allem zu Feierlichkeiten wurden einige Instrumente ausgepackt. Eine Tante spielte dann Akkordeon und sang auch dazu. (meist sangen alle mit)
Meine Mutter hatte sogar 2 Akkordeons, ich kann mich nur an ein "Großes" und ein kleineres erinnern. Mein Vater packte ab udn an seine amerikanische "Gitarren-mandoline"
und mein Großvater seine Geige. Das alles fand statt bis ich so etwa 12 Jahre alt war. Bis zu meinem 3. Lebensjahr stand auch ein Klavier im Haus. Das eine Zimmer hatte so einen Erker der an 3 Seiten Fenster hatte. Eigentlich wäre das ein guter Platz für einen Zimmerflügel gewesen, so hatte man Räume damals öfter gebaut. Naja, einen Flügel konnte sich wohl niemand leisten und das Klavier, das irgendwie den Krieg überlebt hatte, musste aus Platzgründen weichen. (da gibt es ein Bild wie ich mit "Strampler" auf dem Klavierhocker stehe und mich auif die Tasten stütze ;-)
Gespielt wurden Gassenhauer und ein paar Schlager, auch "Fahrtenlieder", (Mundorgel). Solche spontanen Musikereignisse waren auch bei Vereinstreffen üblich (Ruderverein, Handwerkerverein, Turnverein) in denen meine Eltern und Großeltern Mitglied waren.
Meine Musikerziehung fand nicht gezielt statt, es gab keinen Unterricht und auch kein Anlernen durch die Eltern. Ich war neugierig und spielte mit der Mandoline und dem Akkordeon herum. Später bekam ich eine große Melodika geschenkt, ein anderes Mal eine Schlaggitarre (Framus, Akustik, f-Löcher, Brutale Seitenlage bei der die Finger bluteten). Stark beeinflusst hat mich sicher das Radio, mein größtes und ältestes Hobby. Stunden und Stunden kurbelte ich mich vor allem durch Mittel. und Kurzwelle und hörte gerne Musik aus fremden Ländern oder Sprachen von denen ich genau nichts verstand. Irgendwann bekam ich einen Plattenspielerkoffer für's Radio und dann in der Folge Schlagerplatten, was eben so aktuell war: Connie Froboes, Chris Howland, Gus Backus usw. Als BEAT populär wurde hatte ich natürlich auch ein paar Beatles-Platten und einige von den Stones. Viele wurden es nicht denn die Singles kosteten so um die 4,75 DM wenn ich mich recht erinnere - und das war 'n Haufen Geld. Später konnte ich mir von gespartem Geld (Einsegnung) ein Tonbandgerät kaufen (Quelle, Tesla-Gerät mit 4 Geschwindigkeiten) und dann ging es los: Mit einem Freund tauschten wir Bänder. Wir trafen uns und kopierten unsere Bänder gegenseitig im Schnellverfahren. Er hatte meist neue Plattenaufnahmen, ich viele aus dem Rundfunk. Während sich die meisten damals stritten ob die Beatles besser wären oder die Stones, hörte ich Piratensender und damit auch ganz andere Gruppen. Yardbirds, Cream, Small Faces usw. Besonders angetan war ich von den Kinks und den Pretty Things. Ich war irgendwie nie wirklich dem Mainstream verfallen, jedenfalls waren meine Favouriten meist solche, die andere gar nicht kannten.
Noch viel später kaufte ich mir ein Schlagzeug - das gab einen Riesenärger daheim weil meine Eltern Sorge hatten, dass ich mit den "Flausen im Kopf" die Schule usw. vernachlässigen würde. Das Kit kaufte ich auf Raten wobei ich dem Inhaber des Ladens viel zu verdanken hatte. (Otto Simonowski, Musikhaus am Zoo, Berlin) Er hatte wohl mitbekommen, dass ich "brannte" aber meine Eltern gegen alles waren, was mit "Beatmusik" zu tun hatte. Er ließ mich das Ding auf Raten bezahlen und bürgte selbst dafür. (ich war etwa 16, 1966 also noch naiv und unschuldig..andere Zeiten! ) Spielte dann mit Mitschülern aktuelle Hits der rockigeren Art nach. Peter Gunn, Lady Madonna, White Rooms, House of the Rising Sun, Hey Mama keep your big mouth shut, LSD usw.. teilweise recht heftiger Stoff ;-) Zeitweise spielte ich auch Gitarre oder Baß und sang auch. So ging das weiter bis ich meine Lehre abgeschlossen hatte. Dann kaufte ich mir endlich ein richtig gutes Drumset (Rogers) und spielte dann mit Begeisterung in verchiedenen Besetzungen in "Garagenbands". Gute Anlagen, z.T. richtig gute Musiker - aber alle mit der "Lampenfieber-Problematik". Kurz: wir planten keine Auftritte sondern spielten nur für uns wobei uns gelegentliche Gäste nicht störten. Stil: Blues/Rock...Mountain, Hendrix, überwiegend aber eigene Sachen und Improvisationen. Eine Zeit lang spielten wir auch jazziges, Rock-Jazz war groß in Mode. (ziemlich heftiges Zeug) Wir hatten zum Schluß noch einen der Übungsräume in der Kreuzberger Wrangel-Kaserne und da zogen eines Tages Leute in einen Raum im Obergeschoß ein und von da kamen komische Laute: Da hatte einer der 3-Mann-Gruppe einen MiniMoog gekauft und probte damit herum. 8800Dm hatte er dafür bezahlt und er hatte ihn in der Schweiz gekauft, in De gab es sowas noch nicht, sagte er.
Seit dem Tag als ich dieses Instrument sah und hörte, war es klar: Süntiseiser muss ich auch haben. Bislang hatte ich noch eine olle Farfisa Compact daheim und hatte an der schon wild (und planlos) rumgebastelt um die Klänge zu verändern. So ein Synthy war wie eine "Erscheinung". Tja, der Rest war Synthy nach und nach kaufen (Roland System 100), mit Leuten zusammen Musik improvisieren (später nannte man das, was wir und andere machten "Berliner Schule").....Leute treffen, Synth-Kurse anbieten .....usw....
Reichlich lang, das Outing! ;-)
 
... "Venus" von Shocking Blue > "Hair" auf deutsch! > Grandfunk Rail Road > The Allman Brother´s Band >

Mahavishnu Orchestra / Miles Davis/ J. Coltrane /J.S. Bach > Earth Wind & Fire > Sehr lange nix...

> Prince > Clicks and Cuts / milles plateaux / American Minimal > Terrence Dixon / D. Bell > Chicago House > Garben
 
Sehr interesantes Thema.. :D

Bei uns zu Hause wurde ich ab 1975, als ich das Licht der Welt entdeckte, früh durch die Musik meiner Eltern beeinflusst.. Pink Floyd, Jarre, Kraftwerk, Stones , Led Zeppelin,... und viele mehr...

Meine frühesten Erinnerungen, die ich da konkret noch habe:
Das Lied mit der Sirene wollte ich immer hören, hatte aber zugleich auch immer etwas "Angst" davor.....
Lucky Man von ELP...Wahnsinn der Moog :shock:

Dieser Song, sowie Oxygene und Equinoxe von Jarre, haben mich wohl seit frühester Kindheit an die Synths gefesselt. :phat:

Anfang 80er waren für mich dann The Cure sowie Depeche Mode, Human League und andere in der Hitparade vertretene elektronische Künstler/Bands höchst interessant für mich... aber auch Boney M, Abba (Muttis Lieblinge) fand ich immer irgendwie gut...

So mit 10-11 Jahren hab ich dann angefangen gegen meine Eltern mit Musik zu rebellieren..
Mit EBM/Industrial wie Neubauten, Front242, Front Line Assembly, Skinny Puppy, Nitzer Ebb usw. hab ich se dann terrorisiert.. 8)

Man dachte ja damals, das lässt sich nicht mehr steigern... aber dann die 90er :waaas:

DetroitTechno kam nach Berlin, und fand da genau den richtigen Nährboden, um sich noch härter und kompromissloser zu entwickeln..
Da kann ich bei Interesse allen folgende Doku empfehlen..



Die Musik war gerettet :katzendarm: :gun: was natürlich immer Geschmacksache ist... :floet:

ne Spass beiseite, ich mag ja auch KatzendarmMusik...manchmal
 
Ich hab manchmal ne Blockade gegenüber der jeweiligen Musik, die gerade in dem Moment extrem beliebt ist.
Wenn zB "Summer of 69" im Radio läuft oder im Club jemand Techno spielt, den alle extrem geil finden, schaltet mein Musikempfinden aus und ich spüre nur eine innere Abwehrhaltung. Manchmal glaube ich, dass ich Angst habe, es könnte mir vielleicht gefallen. Und dann wäre ich ja genauso normal wie alle anderen, obwohl ich mich doch mit einem individuellen Musikgeschmack "abheben" möchte :selfhammer: . Ich arbeite seit langem daran, diese hässliche Denke abzulegen, aber wahrscheinlich geh' ich vorher in Rente...

Neue, moderne Musik (sowas wie "zwei Flöten und eine Rassel spielen die Reparaturstreifen der A7 nach") is mir zu anstrengend, den Sound von harter Gitarrenmusik finde ich wenig reizvoll und Jammer-Musik (ein Typ mit Gitarre beweint mit vollem Ernst sein ach so grausames Leben weil er im Gymi ein Jahr wiederholen musste) passt inhaltlich nicht zu meiner Lebenseinstellung.

Den Rest der mir bekannten Musik mag ich von ganzem Herzen! :ruhm: :ruhm: :ruhm: :ruhm:
:welle:
 
psicolor schrieb:
Ich hab manchmal ne Blockade gegenüber der jeweiligen Musik, die gerade in dem Moment extrem beliebt ist.
Wenn zB "Summer of 69" im Radio läuft oder im Club jemand Techno spielt, den alle extrem geil finden, schaltet mein Musikempfinden aus und ich spüre nur eine innere Abwehrhaltung. Manchmal glaube ich, dass ich Angst habe, es könnte mir vielleicht gefallen. Und dann wäre ich ja genauso normal wie alle anderen, obwohl ich mich doch mit einem individuellen Musikgeschmack "abheben" möchte.
das kommt mir irgendwie bekannt vor. Aus ähnlichen Gedanken oder Gefühlen habe ich irgendwann vor 10 - 15 Jahren sowohl Coldplay als auch Element of Crime abgelehnt, habe geradezu eine Abneigung gegen diesen "Sülz" und "Weltschmerz" entwickelt, obwohl ich die anfangs noch ganz ok fand. Vor allem Element of Crime: als ich entdeckte, dass viele Leute, die meinten Ende der 90er "anspruchsvollere" Musik zu hören mit deutschen Texten, alle total auf Element of Crime standen und meinten nicht "Mainstream" zu hören, da war es bei mir vorbei. Hab dann mal näher hingehört und dachte auf einmal wie bescheuert diese Musik von Element of Crime eigentlich ist: allereinfachste Griffe, alle Lieder irgendwie ähnlich aufgebaut, und immer der gleiche konstruierte Weltschmerz und diese nachdenklich - säuselnden Gedanken - total :gay: diese innere Abwehrhaltung habe ich dann auch entwickelt und denke im Stillen sind die alle doof dass die auf solch billige Musik reinfallen - ich aber nicht ;-)
 
Nachtrag: aus dem gleichen Grund habe ich früher auch Depeche Mode abgelehnt, so um 1990 rum, und fand EBM viel cooler: Nitzer Ebb, Click Click etc. Das hat sich die ganzen 90er durchgezogen - Depeche Mode war ein Massenphänomen, daher habe ich das abgelehnt. Seit einigen Jahren weiss ich Depeche Mode sehr zu schätzen und musste mir eingestehen, dass ich die doch recht gut finde, einige Sachen zumindest, wenn auch nicht alle. Element of Crime hingegen werde ich wohl immer doof finden ;-)
 
psicolor schrieb:
... den Sound von harter Gitarrenmusik finde ich wenig reizvoll und Jammer-Musik (ein Typ mit Gitarre beweint mit vollem Ernst sein ach so grausames Leben weil er im Gymi ein Jahr wiederholen musste) passt inhaltlich nicht zu meiner Lebenseinstellung.

Den Rest der mir bekannten Musik mag ich von ganzem Herzen! :ruhm: :ruhm: :ruhm: :ruhm:
:welle:

...hahaha :supi: , da hast Du es auf den Punkt gebracht, ich bin scheinbar genau reziprok zu Dir!
Ich krieg das brechenbei sogenannten lustigen "Funk-Licks" und Stuff ala "Its raining men".
Aber genau das was Du in deiner Abneigung beschreibst finde ich toll:



...und die harte Gitarrenmusik, die repetive Technovariante:
 
zu meiner eigenen musikalischen Sozialisation: seit meiner frühesten Kindheit war ich von Musik fasziniert. Meine Eltern hatten einige Schallplatten, herausragend in Erinnerung geblieben ist bei mir: Reinhard May mit Kaspar, das war so anders als die anderen Lieder von ihm; später dann ABBA mit Eagle, das Lied war auch irgendwie anders als die anderen Lieder von ABBA, da war ich ungefähr 11 Jahre alt. Ich hab also anfangs unterschiedlichste gängige Sachen kennengelernt, fasziniert war ich aber schon damals eher von ungewöhnlichen, leicht düsteren Strukturen und Melodien.
Mit 12 habe ich Gary Numan kennengelernt, das hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe - "The Pleasure Principle". Düster, seltsam, recht synthetisch.
Ansonsten habe ich Ende der 70er sehr sehr viele 70er Rock- und Psychedelicmusik gehört. Mit 12 hat mir ein Onkel von mir eine Kassette von Pink Floyd geschenkt, "Dark Side of the Moon". Das hat bei mir auch eingeschlagen, war besser als Boney M oder ABBA :phat: Mit 13 habe ich mir die "Ummagumma" von Pink Floyd gekauft, fand ich faszinierend und viel interessanter als die "Popmusik" im Radio und Fernsehen. Ansonsten Ende 70er - Deep Purple, KISS, Uriah Heep usw. Dass damals bereits ein Underground sich entwickelte aus Punk und New Wave ist erstmal an mir vorbeigegangen. Ich war ja noch klein und stand auf Rockmusik ;-)
Die 70er Phase ging weiter bis ich ca. 16 war, bis auf ein paar Ausnahmen vielleicht. Hinzu gekommen waren in diesen Jahren Jean Michel Jarre, Tangerine Dream und Klaus Schulze. 70er Elektro also.
Ab 17 kam die Veränderung (ca. 1984) - unaufhaltsam: auf einmal lernte ich Tuxedomoon, Killing Joke, Siouxsie and the Banshees, The Cure usw. kennen. 70er waren vorbei! Ich stand auf diesem 80er Gitarren Schrammel sound, rauh, dreckig, agressiv oder düster.
Von diesen "Independent" Sachen gings dann später weiter zu EBM und Industrial und alles was sich so in diesem Bereich tat.
Diese Zeit war entscheidend, das war so 1987 und folgende Jahre, da entwickelte sich der Wunsch selber Musik mit Synthesitzern zu machen.
Was ich ja dann auch in die Tat umgesetzt habe...
 
Bei mir ist es in teilen ganz ähnlich wie beim Xpander Kumpel.
Elternhaus viel Klassik und ganz selten mal Rock
Klassik mag ich aber überhaupt nicht. Carmina Burana zählt natürlich nicht, das mag ja jeder .g.
Danach halt viel Hard Rock, Metal und Trash, und ja Danzig ist genial .g.

Später dann eher die ganzen Wave Sachen, wo ich auch erstmals elektronische Sachen gehört habe. Invincible Spirit und so. Gitarre musste aber schon dabei sein. Aber auch viel Doors, Nick Cave, Marillion und Punk.
Später dann sehr breit gefächert aus dem Rock & Indie Bereich. Gerne düster.
Gerne auch Extreme ausloten, alte Neubauten und wüstes Black Metal.
Ich hab dann bewusst für ne Weile aufgehört, Rock zu hören, als Kurt Cobain sich erschossen hat. War mir alles zu destruktiv.

Hab dann eh zu der Zeit die ganze elektronische Tanzmusik entdeckt, da ging ne andere Reise los für paar Jahre....Trance, House und ganz ganz viel Goa als die Szene und die Musik noch klasse war. Aber damals war die Goamusik noch ganz anders als das, was man heute Psytrance nennt.

Das einzige, was ich aus dem Elternaus übernommen habe, ist eigtl. Dire Staits, die mag ich heute noch sehr gerne und manche Sachen von Queen. Meine Mutter mag seltsamerweise neben Ihrer Klassik auch Scorpions, wie ich auch.

Aber heute höre ich nur ganz selten überhaupt Musik. Da können manchmal mehrere Wochen zwischen liegen. Hab auch keine Stereoanlage.
Wenn ich Lust auf Musik habe, mache ich lieber selber welche und dudel bisschen rum.
Überall wird man ja totgedudelt, bei anderen Leuten im Auto, in Geschäften, im Pausenraum auf der Arbeit usw.
Stille ist mir mittlerweile am liebsten. Kommt bestimmt durchs meditieren oder so.

Wenn ich mal Musik von anderen Leuten höre, dann ganz selten Elektronik. Die mache ich ja selber.
Auf Parties oder in Discos gehe ich seit Ende der 90er schon nicht mehr.

Vor paar Wochen hab ich mal ne alte Rainbow gehört. Das war noch geile Mucke.
 
In meiner Kindheit war nichts uninteressanter als Musik. Es lief bei uns eben nur so nebenher wenn Mutti kochte oder Papa in der Garage mal was werkelte.
Als wir um 1992 an die Ostsee sind lief auf Kassette Haddaway in Endlosschleife. Ich glaube das wir Kinder das damals so wollten ;-)
In meiner Schulzeit war Musik noch weiter von mir weg gerückt. Diese ganzen Klassischen Stile und ihre Komponisten mit Geburts und Sterbetag und dieser ganze Kram. Das war mir ein grauen. Im ganzen hab ich mich bis zum 18 Lebensjahr recht gut gegen Musik gewehrt.

Die Wende kam als ich mal paar Kumpels Live gesehen hatte. Ab da an hatte Musik auf mich einen ganz anderen Reiz. Eben abseits dieser Klassik und so.

Was meinen Musikgeschmack angeht war ich schon immer der, der eher auch elektronische Klänge stand. Irgendwann kam dann aber auch die Metal-Zeit. Mit Death und Black Metal. Da war ich recht gut in der Szene unterwegs, auch durch die Death Metal Band die ich mit 20 gegründet hab.
Irgendwann war ich dann recht tief im Black-Metal drin. Auch mit der ganzen Mythologie. Ich beschäftigte mich schon immer mit Religion, da ich das Thema sehr mag, und da kam dann noch das "Germanische" mit dazu. Letztlich muss ich sagen das ich schon mit einem Bein in der "Rechten" Szene stand. Ich hab in dieser Szene auch seit frühster Kindheit viele Freunde gehabt und mein Bruder ist immernoch sehr "Rechts", geht aber eher in die Verschwörungstheorie-Ecke. Prä-Astronautik und so.
Irgendwann kam dann aber die Zeit in der es in der Musik nur noch um schneller-sein-als-andere ging. Und ab da konnte ich mich damit auch nicht mehr identifizieren. Auch hat ein privater Zwischenfall dazu geführt das alles zu hinterfragen. Diese ganze Ideologie und so. Durch ein Umzug nach Löbau (10km weiter vom Heimatdorf "Strahwalde") lernte ich neue Leute kennen. Darunter sehr viele die dem Neo-Folk anhängen. Durch viele viele Gespräche und Musikhören kam ich dann auch in diese Richtung (Death in June, Sol Invictus, Ordo Rosarius, Dies Natalis usw).
Gleichzeitig bin ich durch die neuen Bekanntschaften auch des öfteren in die "Disse" gekommen. Es war nicht immer meine Musik was da lief...aber naja...
Zu der Zeit lief dann Elektronisches und Neo-Folk bei mir. Oft noch unterbrochen von "Tool", "Primus", "Neubauten" usw.

Ich glaube, letztlich sind es die Bekanntschaften gewesen die mich dahin gerückt haben wo ich jetzt bin. Und das ist gut so. Ein alter Freund meinte einmal zu mir das er niemanden kennt der wirklich alles hört was ihm zwischen die Finger kommt außer mich. Und so ist es wirklich. Man sagt ja gerne, wenn jemand dich fragt was du so hörst: "Ach, ich hör so ziemlich alles."
Im seltensten Fall entspricht das der Wahrheit. Bei mir ist das aber wirklich so und ich glaube das verwirrt sehr viele Menschen. Auch eine Arbeitskolegin meinte letzte Woche, das sie nicht weiß (auch ideologiesch) wo sie mich hinstecken soll. Ich lass sowas aber auch gern im Raum stehen^^
Letztlich höre ich eben doch recht viel und bin, im gegensatz zu dem was in dem Link steht, auch im fortgeschrittenen Alter noch empfänglich für neues. Bei mir laufen Sachen von Autechre, Neubauten, Back, Die Ärzte, Rammstein, Prodigy, Public Enemy, Death in June, Air, diverse Soundtracks, Depeche Mode, gerne auch mal im Radio nen Schlager oder so ( :phat: )

Da bin ich flexiebel^^
 
the acid test schrieb:
Letztlich höre ich eben doch recht viel und bin, im gegensatz zu dem was in dem Link steht, auch im fortgeschrittenen Alter noch empfänglich für neues. Bei mir laufen Sachen von ...
Ist bei mir ähnlich, behaupte ich mal, ich kann innerhalb von 1 oder 2 Tagen (weil ich grad dazu Lust habe und weil ich von einer Sache über ne gedankliche Querverbindung auf ne andere Sache komme) wechseln von Mathew Jonson über Chris&Cosey zu Judas Priest, ein bischen Led Zeppelin, dann anschliessend Gary Numan und zum Abschluss Autechre (die Anfänge). Oder am nächsten Tag Minstry - Twitch (läuft grad ;-) und vorher noch Ozric Tentacles hören, um dann anschliessend auf einmal Lust auf "Eric Burdon Declares War" (Tobacco Road :phat: ) zu bekommen - grad angeschmissen :mrgreen:
 
the acid test schrieb:
In meiner Kindheit war nichts uninteressanter als Musik. Es lief bei uns eben nur so nebenher wenn Mutti kochte oder Papa in der Garage mal was werkelte.
Als wir um 1992 an die Ostsee sind lief auf Kassette Haddaway in Endlosschleife. Ich glaube das wir Kinder das damals so wollten ....

...auch im fortgeschrittenen Alter noch empfänglich für neues.

Hmm. 1992 noch Haddaway und jetzt, 2014 im fortgeschrittenen Alter...Schei?e ne, wo sind denn dann einige hier incl. mir? :opa: :opa: :opa:
 


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