Die FM Synths aus der Techno/House/Dance Ära waren alles die günstigen warum?

K

Karmaloge

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Wir hatten sicherlich oft schon das Thema, aber es ist ja auffallend , dass die ganze FM Synths die für Bässe und anderes so benutzt wurden damals Ende der 80/90er bis in die 2000er Jahre immer die günstigeren waren oder die mit weniger Operatoren , meistens nur 4. Wie Fb01,Dx100,Tx81z,TG33,DX21 unsw. Diese hatten alle einen speziellen Charakter (Lately Bass) und klangen schmutziger als der DX7 oder SY99. Würde man also versuchen, diese Sounds und diesen typischen Bass am DX7, SY99 oder mit modernen FM Softsynths nachzubauen würde der also komplett anders klingen und man würde das so nicht hinbekommen? damit wäre noch der Beweis gebracht, dass nicht unbedingt mehr Operatoren besser klingen müssen oder vorteilhafter sind.
 
Würde man also versuchen, diese Sounds und diesen typischen Bass am DX7, SY99 oder mit modernen FM Softsynths nachzubauen würde der also komplett anders klingen und man würde das so nicht hinbekommen?
Der Solid/Lately Bass vom TG77 klingt nicht groß anders als vom TX81z. Der TG77 ist vielleicht was Bass lastiger.
 
Ach so, okay ich hätte jetzt den nicht damit in Verbindung gebracht.
Naja, TG77/SY99 bieten sogar die TX81z Operator Wellenformen und noch ein paar mehr ;-) Aber auch der Solid Bass (also Lately Bass ohne TX81z Wellenformen) funktioniert auf dem DX7 schon richtig gut. Ich hatte mich in den 00ern mal an 'nem Nachbau auf dem TX802 probiert.
Die erste Generation 4 Operator FM Synths klingt noch was trashiger, der DX7 mk1 bringt was mehr hiss mit - ist aber längst nicht so trashig, aber die Generation TX81z, TX802 und TG77 ähneln sich vom Grundsound sehr, während die Ende 90er Emulation wie FS1R und DX200 (scheinbar auch) dann wieder was cleaner sind, aber der FS1R bietet neben dem DX7 Kern div. Möglichkeiten das auszugleichen, ähnlich wie Montage/MODX & Co.
 
Wir hatten sicherlich oft schon das Thema, aber es ist ja auffallend , dass die ganze FM Synths die für Bässe und anderes so benutzt wurden damals Ende der 80/90er bis in die 2000er Jahre immer die günstigeren waren oder die mit weniger Operatoren , meistens nur 4. Wie Fb01,Dx100,Tx81z,TG33,DX21 unsw. Diese hatten alle einen speziellen Charakter (Lately Bass) und klangen schmutziger als der DX7 oder SY99. Würde man also versuchen, diese Sounds und diesen typischen Bass am DX7, SY99 oder mit modernen FM Softsynths nachzubauen würde der also komplett anders klingen und man würde das so nicht hinbekommen? damit wäre noch der Beweis gebracht, dass nicht unbedingt mehr Operatoren besser klingen müssen oder vorteilhafter sind.

Ich denke du übersiehst dabei, das die leute nicht nur gute musik gemacht haben - sie haben mit dem was sie gemacht haben auch ästhetische standards gesetzt (ohne es zu wollen).

Sie haben einfach das genommen was verfühgbar war - genauso haben sie ja nicht House oder Techno machen wollen. Die wollten Disco machen.

So wie du fragst wackelt der schwanz mit dem hund / Wag the dog :)

ps: Ich will damit sagen das die geräte bestimmt nicht wegen ihres (besonderen) klangs benutzt wurden...
Das machen allein wir draus in der rückschau...
 
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damit wäre noch der Beweis gebracht, dass nicht unbedingt mehr Operatoren besser klingen müssen oder vorteilhafter sind.
Das hatte ich schon in 'nem anderen Thread beschrieben, durch das mehr an Operatoren lässt sich der höhere FM Mod Index (FM Mod Tiefe) der 4 Op Modelle ausgleichen, in dem man bei Bedarf parallele Operatoren mit identischen Einstellungen als Modulator nutzt, das geht natürlich nur wenn die nicht freilaufend sind - was aber bei den alten 4 OP Teilen eh nicht möglich war, man also bei 'nem Nachbau von Sounds nicht vermissen wird.
oder mit modernen FM Softsynths nachzubauen würde der also komplett anders klingen und man würde das so nicht hinbekommen?
Ich hatte den Lately Bass damals auch auf den DX7 V (Factory Preset) übertragen, DEXED dürfte das auch gut können. Es gibt LFO Noise etc. Spielerreien die sich von den 4 auf die 6 Op Modelle nicht so einfach übertragen lassen, aber afair wird man die für div. Techno Klassiker nicht benötigen.
 
Hätte ich mir als Schüler 'nen TX802 leisten können, hätte ich mir wahrscheinlich den geholt, so ist es 1987 "nur" ein TX81z geworden.

Erinnert mich daran, dass ich vor vor einer Weile mal vorhatte mir einen 81z zu kaufen. Evtl wärme ich das Vorhaben nochmal auf :)
 
Erinnert mich daran, dass ich vor vor einer Weile mal vorhatte mir einen 81z zu kaufen. Evtl wärme ich das Vorhaben nochmal auf :)
Ich hab' jetzt beide, zum TX802 bin ich aber erst in den 00ern (afair für ca. €120) gekommen ;-) Wenn du den TX81z nicht per Editor Programmieren willst, hol' dir am besten noch so ein Teil von Stereoping dazu dazu, direkt am Gerät ist es die Hölle ;-)
 
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Ich hab' jetzt beide, zum TX802 bin ich aber erst in den 00ern (afair für ca. €120) gekommen ;-) Wenn du den TX81z nicht per Editor Programmieren willst, hol' dir am besten noch so ein Teil von Stereoping dazu dazu, direkt am Geräte ist es die Hölle ;-)

Stimmt, wenn dann mit Stereoping 👍
 
Ich hab' jetzt beide, zum TX802 bin ich aber erst in den 00ern (afair für ca. €120) gekommen ;-) Wenn du den TX81z nicht per Editor Programmieren willst, hol' dir am besten noch so ein Teil von Stereoping dazu dazu, direkt am Gerät ist es die Hölle ;-)

Ich habe den TX81Z immer am Gerät programmiert. 1997 gabs kein Stereoping und ich war tatsächlich auch froh, dass ich mir günstig einen echten Synthesizer leisten konnte.

Zum Thema FM habe ich in der letzten SynMag-Ausgabe einen Artikel geschrieben und gehe auch auf die o.g. Geräte von Yamaha ein. FM-Synths konnte man damals vergleichsweise günstig anbieten, weil man die Architektur gut in Chips pressen konnte. Die Analogen braucht je Stimme den DCO, DCF/VCF und DCA - Yamaha packte mehrere Operatoren in einen Chip und verzichtete auf aufwendige Filter. Im Grunde lehnte man sich da auch weit an die Technik der Personal Computer an, während Roland, Korg usw. nach wie vor "Instrumente" bauen wollten und keine Computer. Nicht umsonst landeten sehr viele der Yamaha-Chips auch in Computern und Spiele-Konsolen.

Die unterschiedlichen Klangcharaktere sind auf die Wandler zurückzuführen. Der erste DX-7 hat 12-Bit-Wandler, der DX-7II welche mit 16-Bit. Letztlich kann man sich bei jedem Gerät darüber streiten, welcher Wandler und Bittiefe cool klingt und "zu clean". Mit einem stinknormalen Bitcrusher könnte man wahrscheinlich alle Nuancen irgendwie nachbauen. Trotzdem wird so ein Yamaha immer anders klingen, als ein Plugin. Das ist einfach so.

Insofern spielt vor allem die eigene Intention eine Rolle: Wenn man einen schnellen FM-Sound, sollte man zum Plugin greifen. Leute, die aber Bock auf die alte Technik haben und den authentischen Sound bzw. Feeling mögen, können auch heute noch auf die Yamaha-Synths zurückgreifen. Meinen DX7II und den TX81Z würde ich nie hergeben. Der TX81Z ist 8-fach multitimbral - damit kannst du Drums machen!
 
Die unterschiedlichen Klangcharaktere sind auf die Wandler zurückzuführen. Der erste DX-7 hat 12-Bit-Wandler, der DX-7II welche mit 16-Bit. Letztlich kann man sich bei jedem Gerät darüber streiten, welcher Wandler und Bittiefe cool klingt und "zu clean". Mit einem stinknormalen Bitcrusher könnte man wahrscheinlich alle Nuancen irgendwie nachbauen. Trotzdem wird so ein Yamaha immer anders klingen, als ein Plugin. Das ist einfach so.
Das hatten wir hier schon ein paar mal hier im Forum, kannst dir ja mal die Arbeit machen die entsprechenden Thread rauszusuchen ;-) Es gibt div. Anzeichen dafür dass die Wandler oft eine weniger große Rolle bei den klanglichen Unterschieden zwischen Yamahas FM-Synth Modellen spielen. DX21 und TX81z nutzen den selben Stereo DAC, DX27/100 die Mono Version, trotzdem unterscheiden sich die Synths erste 4 OP Budget Generation vom Grundklang doch recht extrem von TX81z & Co - die vom Grundklang imho mehr Richtung DX7 II/TX802 gehen.
Ich gehe eher davon aus dass Yamaha bei den neueren Modellen einfach nur bei der Programmierung/Auflösung etc. was verbessert hat.
Meinen DX7II und den TX81Z würde ich nie hergeben. Der TX81Z ist 8-fach multitimbral - damit kannst du Drums machen!
Hab' ich in den 80er viel für solche Sounds genutzt, aber das würde mir von den Möglichkeiten mittlerweile nicht mehr reichen, ist nicht flexibel genug um meine Ideen umzusetzen, daher bin ich (mehr aus der Not herraus, denn eigentlich war er mir zu teuer) zum Montage 6 gekommen. Ein PEG pro Operator, fixed Frequency bis fast 0Hz, Mod Matrix für Level und Frequenzen und Operator Wellenformen die bei entsprechenden fixed/Waveshaper Einstellungen ordentlich Dreck erzeugen können.
 
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Das hatten wir hier schon ein paar mal hier im Forum, kannst dir ja mal die Arbeit machen die entsprechenden Thread rauszusuchen ;-) Es gibt div. Anzeichen dafür dass die Wandler oft eine weniger große Rolle bei den klanglichen Unterschieden zwischen Yamahas FM-Synth Modellen spielen. DX21 und TX81z nutzen den selben Stereo DAC, DX27/100 die Mono Version, trotzdem unterscheiden sich die Synths erste 4 OP Budget Generation vom Grundklang doch recht extrem von TX81z & Co - die vom Grundklang imho mehr Richtung DX7 II/TX802 gehen.
Ich gehe eher davon aus dass Yamaha bei den neueren Modellen einfach nur bei der Programmierung/Auflösung etc. was verbessert hat.

Okay, da habe ich mich jetzt doof ausgedrückt: Ich meine beispielsweise DX7 und DX7II.
Mit Sicherheit spielt auch der Synthese-Chip eine Rolle und aus welcher Baureihe das Gerät stammt. Beim SY77/99 könnte ich mir vorstellen, dass die cleaner und aufgeräumter klingen, als die Synths der ersten Generation.


Fürs SynMag hatte ich einen Übersicht erstellt, die nicht ins Heft kam. Vielleicht für den ein und anderen interessant:

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Okay, da habe ich mich jetzt doof ausgedrückt: Ich meine beispielsweise DX7 und DX7II.
Mein TX7 rauscht ein wenig mehr als mein TX802 der was Bass lastiger und von daher auch was cleaner wirkt, es gibt aus so ein paar Kleinigkeiten wo sie sich anders verhalten und natürlich wurde die Synthese Engine erweitert bei PEG (Skalierung) und fractional Scaling.
Beim SY77/99 könnte ich mir vorstellen, dass die cleaner und aufgeräumter klingen
Da konnte ich keine enormen Unterschiede beim Grundklang zwischen TX802 und TG77 ausmachen, größer wirds dann beim FS1R und wahrscheinlich auch beim DX200 - hatte ich nur kurz auf der Messe unter den Fingern, weil die Klangerzeugung DSP basiert ist. Da werkeln die selben Chips für die 90er Yamaha VA Klangerzeugung des AN1x wie im FS1R, gleiches gilt für die DX200/AN200 bzw. die entsprechend verbauten Karten PLG150AN/PLG150DX

Fürs SynMag hatte ich einen Übersicht erstellt, die nicht ins Heft kam. Vielleicht für den ein und anderen interessant:
Ich würde zumindest die DSP basierten Sachen von Yamaha (FS1R/DX200/PLG100/150DX) in 'ne eigene Generation packen, Montage/MODX könnte vielleicht man noch dazu packen, auch wenn das dann schon wieder 'ne andere DSP Generation ist und nur FS1R und DX200&Co können DX7 Sounds direkt importieren, beim Montage/MODX geht das nur mit Hilfe externer Software.
Bei den Kurzweils bekam die Forte 7 Serie wohl per Update (auf OS4.0?) 'ne erweiterten DX7 kompatiblen (sysex Import per USB) 6 Operator Engine, serienmäßig im PC7/PC2700 & Co.
Die Geräte die auf Yamaha Chips (OPL & Co) basieren könnte man noch zu den Yamaha Synths packen, genau wie Korgs DS8 und 707 (erste Generation 4 Operator).
Clavia/Nord vermisse ich noch ;-) und Evolution EVS-1 fehlt scheinbar auch.
 
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Du kannst das ja gern für alle ergänzen.
Dazu müsste ich deine Liste erst mal verstehen, z.B. warum Korg Oasys (MOD-7) und seine Ableger, Waldorf Quantum/Iridium oder Alesis Fusion fehlen, könnte sich bei dir ja auf reinrassige FM-Synths beziehen, das würde dann auch erklägen warum Clavie NL3 und G2 fehlen. :dunno: Ansonsten soll das jemand machen für den eine Kategorisierung in der Form wirklich 'ne Bedeutung hat, bzw. irgendwie hilfreich ist. Bei mir sind ganz andere Eigenschaften als das Release Datum oder Hardware/Software von Bedeutung.
 
Dazu müsste ich deine Liste erst mal verstehen, z.B. warum Korg Oasys (MOD-7) und seine Ableger, Waldorf Quantum/Iridium oder Alesis Fusion fehlen, könnte sich bei dir ja auf reinrassige FM-Synths beziehen, das würde dann auch erklägen warum Clavie NL3 und G2 fehlen. :dunno: Ansonsten soll das jemand machen für den eine Kategorisierung in der Form wirklich 'ne Bedeutung hat, bzw. irgendwie hilfreich ist. Bei mir sind ganz andere Eigenschaften als das Release Datum oder Hardware/Software von Bedeutung.

Es geht um FM-Synthesizer, ja. Nicht um Workstations, die auch FM können.
Wenn es nicht hilfreich ist, bitte ich das zu entschuldigen.
 
Mein Fehler. Kommt nicht wieder vor.
Ich sollte bei solchen Sachen halt nicht immer reagieren, diverse Mythen auch einfach stehen lassen, ich alleine kann da ja eh nicht viel ändern. Besser du sprichst mich einfach auf sowas nicht an, denn dann hab' ich nicht das Gefühl reagieren zu müssen.
 
Okay, da habe ich mich jetzt doof ausgedrückt: Ich meine beispielsweise DX7 und DX7II.
Mit Sicherheit spielt auch der Synthese-Chip eine Rolle und aus welcher Baureihe das Gerät stammt. Beim SY77/99 könnte ich mir vorstellen, dass die cleaner und aufgeräumter klingen, als die Synths der ersten Generation.


Fürs SynMag hatte ich einen Übersicht erstellt, die nicht ins Heft kam. Vielleicht für den ein und anderen interessant:

Anhang anzeigen 234727
Ich finde die Liste gut und gemessen an der Relevanz auch vollständig genug.
Muss ja auch nicht jede FM Spielzeug-Tischhupe genannt werden. Und wenn mal ein Synth fehlt…was soll’s, die allgemein Wichtigsten sind drin.
 
Fun-Fact: Bei der SysEx-Liste im TX81Z-Manual hatte sich ein Fehler eingeschlichen, über den ich stolperte, als ich meinen Kawai MM-16 zur Steuerung programmieren wollte: Dort waren die Angaben für OP3 und OP4 vertauscht worden, so dass man den jeweils anderen Wert wählen musste.

Durch hartes Panning kann man dem TX81Z übrigens im Multi-Mode zwei (Mono-)Einzelausgänge verpassen.
 
Ich denke du übersiehst dabei, das die leute nicht nur gute musik gemacht haben - sie haben mit dem was sie gemacht haben auch ästhetische standards gesetzt (ohne es zu wollen).

Sie haben einfach das genommen was verfühgbar war - genauso haben sie ja nicht House oder Techno machen wollen. Die wollten Disco machen.

So wie du fragst wackelt der schwanz mit dem hund / Wag the dog :)

ps: Ich will damit sagen das die geräte bestimmt nicht wegen ihres (besonderen) klangs benutzt wurden...
Das machen allein wir draus in der rückschau...
Sehr guter Kommentar und bin ganz deiner Meinung.

Roland hat beispielsweise im Jahr 1981 versucht, eine Begleitautomaten für Solo-Gitarristen zu erschaffen, die einen E-Bassisten ersetzen sollten und so einen Ladenhüter namens TB-303 erschaffen, der so gar nicht nach einem echten E-Bass klingt. Die weitere Geschichte ist bekannt.
Eine TR-808 sollte auch ein realitisches Schlagzeug sein, im Rahmen der damaligen Möglichkeiten, als Speicherplatz noch sehr teuer war mit analoger Technik ist man auch hier eher am Ziel vorbei geschossen, denn nach einem realitischem Schlagzeug klingt eine 808 nicht.
Man macht das beste aus dem was man hat, andere finden es gut, lassen sich inspirieren, wollen genau das gleiche Equipement haben und plötzlich kostet der vierzig Jahre alte, eigentlich mal billige Begleitautomat 3000 € bei ebay.
Denn wenn man inspiriert ist von 80er Jahre Chicago House und erst einmal genau so klingen will, dann wollen viele eben genau die Geräte, die die Jungs damals benutzt haben. Innovativ ist das erst einmal nicht, aber man muss das Rad erst einmal nicht neu erfinden, muss es erst einmal verstehen und dann kann man es unter Umständen verbessern. Gewissermassen sind die alten Geräte ein Startpunkt, andere haben die Musik bis dahin entwickelt.
Picasso konnte auch fotorealisitsch malen, aber berühmt wurde er mit der Abstraktion. Ein Kunststudent wird aber seinen Kubismus studieren und nicht seinen gesamten Weg nachzeichnen.
Willst du einen Bass genau wie er damals verwendet wurde, dann brauchst du wohl einen TX81z. Aber innovativ ist das nicht.

Warum sie aber nun gerade die "billigen" verwendet haben hängt mit Erwartungshaltungen und Stereotypen zusammen.
Von einem Underground-Musiker erwartet man eben, dass er aus wenig viel macht. In einer Orchesterumgebung erwartet man den besten Raum, die besten Instrumente, das Maximale, die besten Musiker (technisch), da muss alles stimmen und vom besten sein, dann ist der Hörer zufrieden. Wenn die Geiger die Geigen falsch herum halten und ungewöhnliche Klänge erzeugen, dann fragt sich der Gast, warum er so viel für seine Karten gezahlt hat wenn die nicht mal richtig spielen können.

Von einem House Produzenten 1984 in Chicago erwartete man degegen, dass er mit billigem Equipement auf einer schlechten Anlage expermintelles und neues erschafft, nur wegen der Begrenzung lässt man sich überhaupt darauf ein. Der darf das, denn er hat ja auch nicht die Möglichkeiten, er muss quasi improvisieren. Hätte er das beste Equipement gehabt, dann hätte man das, was er raus holt schlecht gefunden, nur in der Abstraktion ist man offen für Experimente und Innovationen.
Jetzt wo die Musik bekannt und etabliert ist und entsprechende Standards gesetzt wurden, ist das ehemals billige Equipement plötzlich das Maß aller Dinge, was man auch im Preis erkennt. Analoges Equipement ist so eine Sache, damit wurde eben alles gemacht, was Standards gesetzt hat.

Dass ein lately Bass auf einem TX81z als Bass gut funktoniert ist allgemein anerkannt, da gibt es nichts zu diskutieren, es ist ein Standard der elektronischen Musik. Wenn jemand sagt, dein TX81z Bass klingt scheisse, dann versteht er nichts von der Musik. Theoretisch klingt er gut, noch dazu in einer etablierten Tonart, harmonisch abgestimmt. Theoretisch weiß man, dass er praktisch funktioniert. Nimmst du dagegen etwas anderes, könnte es scheiße klingen, da gehst du ein Risiko ein. So wie der Geiger, der die Geige falsch herum hält. Das kann gut sein, muss es aber nicht. Technisch ist ein lately Bass Preset auf einem T81z absolut richtig.

Am besten, man macht sich frei von diesem ganzen Quatsch und vertraut nur seinem eigenem Geschmack und seinen Ohren. Vangelis hat mal gesagt, er hört bewusst keine Musik, weil er so frei wie nur Möglich von jeglichem Einfluss sein will.
 
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