Die Mongolei

Hi,

ich komme gerade von einer dreiwöchigen Gruppenreise durch die Mongolei zurück. Wir sind mit zwei russischen UAZ vom Norden bis in die Wüste Gobi im Süden gefahren (Details siehe bei Exotische Reisen). Dabei hatten wir auch zwei besondere musikalische Erlebnisse. Als wir eine Pferdezüchterfamilie besuchten, wollte es der Zufall, dass gerade ein Verwandter, der ein bekannter Pferdekopfgeigenspieler und Obertonsänger ist, zu Besuch war. Extra für uns hat er dann im Kreise seiner Familie ein kleines Konzert gegeben (siehe Foto). Als dann sein Obertongesang einsetzte, saß ich nur noch mit heruntergeklappter Kinnlade in der Jurte, während mich ein Gänsehautschauer nach dem anderen überkam. Sowas hatte ich live noch nie erlebt. Vor allem die Atmosphäre in der voll besetzten Jurte war einmalig. Nachdem die Schale mit der vergorenen Stutenmilch die Runde machte, wurde schließlich noch eine Flasche Vodka geöffnet (und das Vormittags :shock: ). Zum Schluss gab der Musiker draussen vor der Jurte noch ein paar Lieder zum Besten. Das war eins der intensivsten musikalischen Erlebnisse, die ich bis jetzt hatte. Am letzten Tag traf uns der Musiker noch einmal mit seinem Bandkollegen in der Hauptstadt und verkaufte uns CDs von seiner Gruppe. Dabei präsentierte der Kollege in unserem Bus dann die verschiedenen Arten von Obertongesang.

Am letzten Abend in der Hauptstadt Ulan Bator besuchten wir schließlich eine Folklore-Veranstaltung, die von einem Auftritt des State National Grand Orchestras eröffnet wurde. Ein ganzes Orchester mit traditionellen mongolischen Instrumenten. Nicht nur der Sound war beeindruckend, sondern auch die Musik. Zwischendurch traten Solisten und (Oberton-)Sänger und Sängerinnen auf. Der Hammer war ein Musiker, der neben seinem Obertongesang gleichzeitig Flöte spielte :waaas: Zum Programm gehörte (wahrscheinlich extra für die Touristen) auch eine Intonation von We Are The Champions, die aber durchaus gelungen war. Den zweiten Teil der Aufführung bildeten folkloristische Tänze zur Musikkonserve. Zwischendurch traten aber immer wieder kleine musikalische Gruppen auf.

Insgesamt hat mich die Reise tief beeindruckt. Allein die Landschaft mit der grenzenlosen Weite und absoluten Stille (man hört wirklich nichts in der Einöde) muss man erlebt haben.

Dirk
 

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Schade, dass Du Deinen Fieldrecorder nicht dabei hattest. Ein paar Soundschnippsel würden sich dazu recht vorbildlich machen. :supi:
 
Christiane Fistel schrieb:
Schade, dass Du Deinen Fieldrecorder nicht dabei hattest. Ein paar Soundschnippsel würden sich dazu recht vorbildlich machen. :supi:

Hallo
es gibt zahlreiche CDS mit Obertongesängen und ethnischer Musik. Ich habe z.B. die Gruppe "Huun Huur Tu" in meiner Sammlung (50 Horses in my herd)


Ich selbst finde diese Obertongesänge auch sehr geil und sie haben an vielen orten der Welt Tradition:

http://www.oberton.org/obertongesang/stile/

Seit langem gibt es auch in Deutschland eine richtige Szene. Beispiel:


Ich sah einmal eine Reportage über eine glatzköpfige, japanische "Mönchin?". Eine Stimme, nein mehrere Stimmen, die so klar rüberkamen dass ich wie hypnotisiert zusah. Demzufolge hatte ich mir nichts notiert konnte mich später auch nicht an den Namen erinnern.
Kein Obertongesang aber auch sehr speziell und wirklich beindruckend: Traditionelle Frauenchöre aus Bulgarien. Sehr bekannt: "The Mysteries Voices of Bulgaria"


oder die, zusammen mit Huun Huur Tu:
 
Das ist mir zumindest tw. sogar bekannt... aber Oberton und Flöte ist schon echt 'ne Kombi...abgesehen davon, hätte es etwas mehr Authentizität. ;-)
 


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